Welche Errungenschaften verdanken wir der katholischen Kirche?

27 Antworten

Ich könnte noch die Autobahnen ergänzen, oder wie heißen die Dinger mit den Türmen und Glocken noch gleich?

Will sagen, dass der Blick auf die Vergangenheit nie unverstellt ist.

Mal schnell ins Unreine gedacht gibt es 3 Faktoren:

  1. Macht
  2. Ideologie
  3. Menschen

Macht und Ideologie verbünden sich, und der Mensch wurschtelt sich irgendwie durch, und/oder vollbringt großartiges.

In der Sowjetunion war die Evolutionstheorie lange verboten, weil nach Ideologie die Umwelt den Menschen formt. Heute machen viele Despoten einen auf religiös, wenn's passt.

  1. Macht ist zu entmachten
  2. Ideoloie ist zu entlarven
  3. Menschen sollten immer mehr Menschen sein dürfen

Deine Entrüstung ist verständlich, aber nicht "zielführend", wie man neudeutsch sagt.

Fragen wie deine trennen eher, als dass sie die zusammenführen, die leben und lebenlassen wollen zusammenbringt.

Sexueller Missbrauch von Kindern

Merke: Nicht alles, was eine hohe gesellschaftliche Aufmerksamkeit bekommt muss deswegen auch eine überdurchschnittliche statistische Relevanz haben.

Sexueller Missbrauch von Kindern 

Das gab es vermutlich schon vor Gründung der Kirche. Im alten Griechenland soll es üblich gewesen sein sich Lustknaben zu halten.

Folter, Kriege 

Gab es beides schon vor Gründung der Kirche und auch danach in anderen Kulturen.

Ablasshandel und Hexenverbrennungen

Das dürften die einzigen Errungenschaften der Kirche sein, wobei ich mir bei den Hexenverbrennungen nicht einmal ganz sicher bin. Beides hat die Kirche aber auch eingestellt.

Vorausgeschickt, ich bin kein Katholik und ich findet es auch sehr schlimm, was es an Mißbrauchsfällen in der Kirche gegeben hat.

Aber was mich stört ist, dass diese Missbrauchsfälle in einer Art verbreitet udn ausgeschlachtet werden, dass jeder Pfarrer inzwischen als potenzieller Kinderschänder angesehen wird.

Man vergisst, dass viele tausend, vermutlich zehntausende von Pfarrern eine hervorragende Leistung n der Betreuung von Familien, Kindern, Alten erbringen.

Der Ablasshandel war eine zeitweilige Erscheinung in einer üblen Zeit des Papsttums, als es korrupt war.

Wäre um das Jahr 1500 Papst Franziskus der Papst gewesen, hätte es die Reformation nicht gegeben, denn mit dem jetzigen Papst Franziskus hätte Martin Luther kein Problem gehabt.

Henryettex  23.03.2018, 15:25

Jemand wie der jetzige Papst wäre aber damals niemals gewählt worden. Und falls doch, hätte er keine vier Wochen überlebt.

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wfwbinder  23.03.2018, 15:34
@Henryettex

Stimmt. Es war auch nur als Beispiel gedacht. Das Papsttum war zu der Zeit korrupt, degeneriert und hatte nichts mit Christentum zu tun.

Entsprechend hat der IS nichts mit dem Islam zu tun.

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TomRichter  23.03.2018, 15:33

Fakt am Rande: Den Ablass (nicht den Handel damit) gibt es noch immer.

https://www.welt.de/kultur/article149752837/Was-Sie-als-Suender-jetzt-wissen-muessen.html

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ACBRE  23.03.2018, 19:51
@TomRichter

Ja, natürlich gibt es den Ablass noch, und der Ablass Ansicht ist Teil der katholischen Glaubenslehre. Was aber im 14. Jahrh. der böse Irrtum war, ist, dass man den Ablass mit Geld kaufen kann. Das ist absurd, denn Gott lässt sich nicht kaufen! Heute bekommt man den Ablass - also die vollständige Vergebung der Sünden und ihrer Folgen - nur unter solchen Bedingungen wie : echte Reue, Bitte um Vergebung, Pilgerfahrt zu bestimmten Stätten. Das mag in den Ohren eines Nicht- Katholiken etwas komisch klingen, aber es ist nicht sittenwidrig

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AchimX  23.03.2018, 16:06

Hexenverbrennungen waren ganz überwiegend Entscheidungen weltlicher Gerichte.

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wolfruprecht  24.03.2018, 22:16
@AchimX

@juste55

In protestantischen Gebieten wurden mehr Hexen umgebracht als in katholischen (Das soll jetzt nicht gegen Evangelische gerichtet sein, sondern nur zeigen, dass das kein "katholische" Phänomen ist). Hexenverbrennungen fanden auch nicht im Mittelalter statt, sondern waren eine Erscheinung in der Neuzeit.

😉 wollte ich nur mal angemerkt haben

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GFBen  24.03.2018, 00:13

Mich würde interessieren, wie viele von denen, die unentwegt den ollen Schinken "Ablasshandel" thematisieren, wissen, dass dieser gerade mal ca. 50 Jahre nach Beanstandung (durch Martin Luther) abgeschafft wurde. Wenn man bedenkt, dass damals das Internet noch leicht unterentwicklet war und die Beweissammlung etwas mühsamer war als heute, kann man fast schon von einer Blitzreaktion der Kirche sprechen. Aber das passt einfach nicht ins etablierte Bild der Katholischen Kirche.

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Im Umkehrschluss behauptest du, dass es ohne katholische Kirche keinen sexuellen Missbrauch von Kindern gäbe. ???

Woher ich das weiß:Hobby – Bibelschule, gute Predigten, Bibellesen, Austausch

Zum einen kann Glauben kraft spenden in schweren Zeiten.

Die Kirche leistet aber für Einzelfälle auch viel mehr. Dort haben die Leute ein offenes Ohr, egal ob Trauer oder andere Probleme. Gerade Angebote für Kinder werden oft kostenlos angeboten oder nur für geringes Geld, so können auch Kinder deren Eltern nicht in der Kirche sind die die evtl. nicht viel Geld haben schöne Ferien verbringen und mal vom sonst stressigen und problematischen Alltag loslassen.

Ich habe lange ehrenamtlich in der Kinder- und Jugendarbeit geholfen, Ferienprogramme betreut usw., bevorzugt mit Kindern im Grundschulalter, wenn irgendwo zu wenige Teamer waren aber auch Kindergarten oder ältere Kinder.

Dort habe ich mehr als ein mal erlebt, das Kindern aus Problem Familien geholfen werden konnte. Ich hatte in meiner Gruppe mal ein Kind, dass zu Hause kaum essen bekam und geschlagen wurde. Hatte sich nach der Woche getraut mir was zu sagen, nachdem wir schon die Vermutung hatten, dass da was nicht stimmt (zumindest das Essen betreffend). In Absprache mit dem Kind hat der Pastor das Jugendamt informiert, es hat mir einige Jahre später mal dafür gedankt, dass wir so wachsam waren und geholfen haben, Verwandte hätten ihm damals nicht geglaubt.

Auch Aggressionen wegen Vernachlässigung (also Aufmerksamkeit um jeden Preis fordern) war manchmal dabei. Manchmal auch einfach Familien mit Geldproblemen, denen man Hilfsangebote nennen konnte.

Vielen reicht es auch mal, jemanden zum Reden zu haben, mit dem man über Probleme reden kann. Viele Eltern haben einfach keine Zeit, nehmen die Probleme nicht ernst oder wollen nicht zuhören. Selbst wenn es für mich auch eine Banalität war, wenn es den Kindern viel bedeutet, versuchte ich die Zeit zu finden mit ihnen darüber zu reden. Alleine das hat manchen schon viel geholfen. Teilweise waren es auch ernste Themen, wie ein verstorbener Opa oder ähnliches, wo sie nicht mit den Eltern reden wollten, da die ja selber so traurig sind. 

Kirche bietet so Gemeinschaft, von der man aufgefangen werden kann.

Du ahnst gar nicht, wie viel man von Kindern über die Familie erfährt... Teilweise Sachen, die willst du gar nicht wissen...

Was die katholosche Kirche sonst so macht kann ich nicht genau sagen, ich bin evangelisch. Aber diese Art der Jugendarbeit gibt es dort auch, wir arbeiten sogar manchmal zusammen.

MatthiasHerz  23.03.2018, 22:23

Respekt vor Deiner Tätigkeit in der Jugendpflege, allerdings gibt es das alles auch ohne Kirche mit mindestens gleicher Qualität.

Da die Kirchen vom Staat durch Steuern finanziert werden, kommt diese natürlich karitative Tätigkeiten übernehmen und viele Dinge für Geringverdiener vergünstigt anbieten, aber auch dazu bräuchte es nicht zwingend die Kirche als Institution.

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GFBen  23.03.2018, 23:32
@MatthiasHerz

Dir entgeht eine wichtige Sache. Es ist das gleiche wie mit der sozialen Marktwirtschaft. Solange hinter dem Eisernen der Kommunismus existierte und dem Westen den Spiegel vorhielt in Bezug auf Soziales, war der Westen bemüht, das Soziale zu betonen. Seit dem Fall des Kommunismus entwickeln wir uns immer weiter in Richtung Kapitalismus. Eins darfst du mir glauben: Es würde nicht allzu lange nach dem Verschwinden des Moralapostels Kirche dauern, bis die angeblich auch ohne Kirche funktionierenden Sozialverbände zumachen. Grund? Mitgliederschwund. Jeder wäre darauf aus, für sich den größten Vorteil zu sichern. Warum auch nicht? Welche Moral würde dagegen sprechen?

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testwiegehtdas  26.03.2018, 08:49
@MatthiasHerz

Ich weiß nicht wie das bei euch in der Region ist, aber das Jugendzentrum hier kann man nicht betreten.

Da gibt es nur Gewalt, Kriminalität und Drogen, die Gemeinde hat das Gebiet überhaupt nicht im Griff und tut auch nichts groß dagegen. Sie sind eher froh, dass sie sich da sammeln und nicht überall verstreut "das Stadtbild zerstören". Erst letztens wurde der Sozialarbeiter dort entlassen, da ihm Kontakte zu Drogendealern nachgewiesen wurden (und zwar nicht beruflich), es ist unter Jüngeren ein offenes Geheimnis, dass der selber Drogen verkauft hat. Dafür gab es aber letztlich keine Beweise und seine Kunden reden natürlich nicht.

Auch viele geplante Sachen für Jugendliche werden oft von den Verantwortlichen abgeschoben, kann ja die Kirche machen.

Die Kirche ist hier der einzige Ort, wo Kinder wirklich halbwegs behütet ihre Ferien verbringen können oder zeitnah ein offenes Ohr zum zuhören finden. Daher machen wir auch, gerade in der Jugendarbeit, schon viel ökumenisch und es ist total egal, ob man überhaupt in der Kirche ist oder nicht und wenn ja, in welcher man ist.

Ja, es kann ohne Kirche funktionieren, tut es aktuell aber nicht. Im Gegenteil, sie bekommen immer mehr zu tun, da viele die finanziell unlukrative Jugendarbeit nicht machen wollen.

Merkt man doch auch in der Gesellschaft, alle meckern über die stätige Alterung der Gesellschaft, aber alles was Kinder betrifft wird von Anwohnern behindert. Kaum einer will Kinder und erst recht nicht die damit verbunden Nachteile wie Kosten und Lärm.

Zudem ist es über die Kirche auch einfacher an vergünstigte Angebote zu kommen. Ja, das nutzen auch mal welche aus, aber da muss man sich nicht durch einen seitenlangen unverständlichen Behörden-Deutsch Antrag für Fördermittel für eine Freizeiten quälen. Das Ding versteht mal selbst als Studierter Mensch zum Teil nicht, die Erklärungs-Flyer kann man auch vergessen. Vielleicht hat es sich seit ich den gesehen habe geändert, ich glaube es aber kaum. Warum wird das gemacht: der Staat will Geld sparen in der Hoffnung, dass es vielen zu kompliziert ist die Gelder in Anspruch zu nehmen.

 

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