Was tun bei ungerechter Notenvergabe?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ein bisschen blöd gelaufen ;-)

Im Ernst: Die Notengebung deines Lehrers ist - vorsichtig gesagt - unseriös, weil da nur diejenigen gewinnen, die ihre Leistung überschätzen. Mal davon abgesehen, dass er sich damit die Arbeit spart, über die Benotung nachzudenken, weil er jede Beschwerde locker abwimmeln kann.

Sollte er das auch im 2. Schulhalbjahr machen, schlage eine 1 als Note vor. Wenn er fragt, kannst du ja argumentieren, dass du im 1. Semester im Vergleich zu deinen Mitschülern viel zu vorsichtig warst und überhaupt viel seit damals gelernt hast...

Es kann natürlich auch nicht schaden, die Eltern am Elternsprechtag mal vorzuschicken und sie ihm dort erzählen, dass du von ihm total begeistert bist, der Stoff so interessant ist und du so viel lernst ;-) Diese Methode funktioniert fast sicher, sogar wenn der Lehrer die Absicht durchschaut(!) - immerhin sieht er, dass deine Eltern ihn beobachten und wird dann eher gut benoten.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Du hast keinen Vertrag bei ihm unterschrieben!

Wendet euch an einen anderen Lehrer, beschreibt das Prozedere, erklärt, dass einige bewusst untertrieben haben bzw. sich nicht trauten, bessere Noten hinzuschreiben aus Angst vor Angeberei, bittet diesen Lehrer, mit dem anderen über eine fachlich fundierte Notengebung zu reden! Der Lehrer wird doch irgendwelche Notizen haben zu seinem Unterricht, mündlicher Beteiligung, der Ausarbeitung vor Weihnachten etc.

Wenn es dich beruhigt. Das was du erlebt hast, ist ein HÜHNERSCHISS dagegen zu dem, was ich in meiner Schulzeit erleben musste. Dazu schrieb ich sogar ein Buch und wenn du es willst, kannst du es lesen. Danach wird dir die 3- wie ein Segen vorkommen. :)

Um deine Frage zu beantworten. Klar kannst du zu deinen Eltern hingehen und es denen erzählen und auch deinem Klassenvorstand. Doch ob es etwas bringt, ist eine andere Sache. Dann kommt höchstens nur Stress und Ärger raus.

Ich finde, du solltest es sportlich nehmen und es dabei belassen. Du bist immerhin positiv und du hast einen Dreier. Wenn es jetzt ein 5er oder DE 6er als Note wäre, dann wäre es wieder etwas anderes. Doch bei dir ist es "nur" Kosmetik und nicht Überleben oder Sterben.

Solange es nicht dein Abschlusszeugnis ist, interessiert sich später sowieso keiner mehr dafür, was du in den Zwischenklassen getrieben hast, vor allem nicht vom Halbjahr. Deswegen nimm es sportlich und vergiss die Sache. Außerdem hast du noch das zweite Halbjahr.

Du kannst noch immer beim neuen Lehrer auf eine Note 2 kommen. Der alte Lehrer ist dann sowieso weg. Sollte er trotzdem noch immer da sein, dann weißt du was du beim nächsten Mal auf den Zettel hinschreibst (hust Note 1+ hust).

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Wenn du etwas unternehmen willst, kannst du natürlich erstmal mit deinen Klassenlehrern sprechen und ggf mit der Schulleitung. Allerdings kann das dazu führen, dass der besagte Lehrer dich in Zukunft noch schlechter bewertet. Hat jemand aus meiner Klasse auch schon durch, das ganze wurde bis zum Schulamt weiter getragen. Da die Lehrerin in Rente gegangen ist, verlief das ganze dann im Sande

Deine Eltern sollen sich zur Sprechstunde anmelden und Einsicht in sämtliche Einzelnoten verlangen.

tevau  28.01.2022, 17:45
Deine Eltern sollen sich zur Sprechstunde anmelden und Einsicht in sämtliche Einzelnoten verlangen.

Das kommt bei Lehrern sicher besonders gut an. Nichts schlimmer als Eislauf-Eltern, die meinen, ihrer Brut würde ja so großes Unrecht geschehen, und die Gericht halten wollen.

Das wird eventuell nach hinten losgehen.

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Diagenal  28.01.2022, 17:47
@tevau

Nein, da geht gar nichts nach hinten los. Dafür gibt es eine Sprechstunde, um sich über den Leistungsstand des Kindes zu informieren.

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tevau  28.01.2022, 17:50
@Diagenal

Dann habe ich Dich falsch verstanden. Du meinst offenbar nur die Noten des Schülers. Ich dachte, Du meinst die Vergleichsnoten aller Mitschüler, um dann festzustellen, dass das eigene Kind ja einfach ungerecht behandelt worden sein muss...

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Diagenal  28.01.2022, 17:53
@tevau

Nein, wie kommst du darauf. Es geht nur darum, herauszufinden, wie es zu der Note kam. Der Lehrer ist verpflichtet, Einsichtnahme in Tests zu gewähren. Und mündliche Noten müssen mindestens mit Datum und Thema notiert sein. Kann der Lehrer keine entsprechenden Einzelnoten dokumentiert vorlegen, hat er dann ein Problem.

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tevau  28.01.2022, 18:06
@Diagenal

Dahinter steht der Vorwurf, der Lehrer könnte in seiner Notenvergabe falsch oder diskriminierend gehandelt haben. Jedenfalls wird das sicher jeder Lehrer so empfinden. Sympathien gewinnt man so nicht, und am Ende sitzt der Lehrer am längeren Hebel.

Auch gut, wenn die Schüler lernen, dass man im Leben sehr oft subjektiven Bewertungen ausgesetzt ist und man sich nicht gegen jede (subjektive) Ungerechtigkeit wehren kann.

Wenn die Eltern anklagen, dürfte der Schuss eher nach hinten losgehen. Denn welches Problem soll der Lehrer bekommen? Noten sind wohl selten einklagbar.

Wenn offensichtliche Fehler in der Bewertung vorliegen, dann kann der Schüler auch selbst zum Lehrer gehen und freundlich und konstruktiv argumentieren.

Notengeile Eltern dagegen sind anstrengend und peinlich. Die bringen ihr Kind sicher auch jeden Tag mit dem Auto zur Schule...

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Diagenal  28.01.2022, 18:21
@tevau

Diese Diskussion hat für mich keinen Sinn. Die Frage war, was man bei willkürlicher Noten tun kann. Darauf habe ich mit den gesetzlich verbrieften Möglichkeiten geantwortet. Ich bin selbst Lehrer und weiß von was ich rede. Dir steht es frei eine eigene Antwort wie "Gegen willkürlicher Notenvergabe sollte man sich nicht wehren" zu schreiben.

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Tasha  29.01.2022, 12:16
@tevau

Ähm, durch Schüler selbst erfundene Noten sind ein ziemlich großes Unrecht aus pädagogischer Sicht. Ja, die Schüler wissen jetzt, nächstes Jahr schreibt jeder eine 1 auf den Zettel. Gelernt hat man in dem Fach aber nichts. Der Lehrer macht also seinen Job nicht! Das ist ein ziemlich großes Unrecht und eine Beschwerde dagegen ist kein Zeichen von "Eislaufmüttern".

Ich hatte in der Mittelstufe einen sehr tollen Chemielehrer. Menschlich und pädagogisch war der unschlagbar. Leider fachlich nicht, Chemie hatte er wohl entweder nicht studiert oder alles wieder vergessen. Ständig hieß es "die Formel, die ich euch letzte Stunde genannt habe, war falsch". Leider machte der Chemieunterricht vielen Schülern Spaß, wir gingen in den Wahlpflichtunterrifcht (Schwerpunktfach) bei ihm. Nach der Mittelstufe fingen viele Ausbildungen im Bereich Chemie an oder gingen auf Oberstufen mit Schwerpunkt Chemie. Von den Azubis hörte ich, dass viele im ersten halben Jahr abbrachen, weil sie lernten, dass sie gar keine Ahnung von Chemie hatten, trotz drei Jahren "Schwerpunktfach".

Insofern ist so etwas tatsächlich Betrug am Schüler!

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