Was passierte in Deutschland in der Zeit Jesus Christi?

8 Antworten

Es gab auch noch andere Dinge, es kommt halt drauf an, wo du in Deutschland hinschaust. Ich wohne in Berlin, hier siedelten z.B. die Semnonen, die sich den Markomanen angeschlossen hatten, von denen es bei den Römern hieß:''Nichts blieb mehr in Germanien, das hätte besiegt werden können, außer dem Stamm der Markomannen.'' Im späteren Ostpreußen lebten die Prußen, die dem Land später den Namen gaben; über sie hieß es später:„Und weil sie Gott nicht kannten, so kam es, dass sie irrtümlich alle Kreatur als Gott verehrten, nämlich die Sonne, den Mond und die Sterne, Vögel und Vierfüßler bis auf die Kröte. Sie hatten auch heilige Haine, Felder und Gewässer, so dass sie darin Holz zu hauen, Äcker zu bestellen und Fische zu fangen nicht wagten.“ Sie waren also Menschen, die noch einer Naturreligion anhingen. Google doch mal die Geschichte der einzelnen deutschen Länder, aber nicht nur z.B. Nordrhein-Westfalen, denn diesen Namen gibt es ert seit der Nachkriegszeit, sondern die 'alten Namen', sozusagen.

Ich bin wieder einmal beeindruckt von der Kompetenz des net-Supports; so einfach lässt sich die Frage nämlich gar nicht ergoogeln. Die Varus-Schlacht bei Kalkriese im Jahre 9 nach Christus (nach unseren heutigen Kenntnissen was Jesus damals so etwa 16) hatte eine Reihe von Rachefeldzügen der Römer unter dem Herrführer Germanicus zur Folge, in denen der gute Arminus dann gar nicht mehr so gut aussah. Selbst seine Frau Thusnelda, die in die Hände der Römer fiel, sollte er nicht mehr wiedersehen. Schließlich fiel er den Stammeszwistigkeiten zum Opfer und wurde selbst umgebracht, kein besonders heroisches Ende. Dennoch konnten und wollten die Römer sich nicht mehr auf Dauer in Germanien niederlassen, es gab in den Wäldern nicht viel zu holen und die Gefahr, die von den in sich zerstrittenen Stämmen ausging war - damals - noch gering, man hatte im Osten mit den weit besser organisierten und bewaffneten Parthern weit mehr Ärger. So wurde rund 100 Jahre später die Nordgrenze nur noch durch den Limes gesichert, was aber nur ein paar Jahrzehnte wirklich hielt.

Hi, da gabs noch kein Deutschland und wenige Aufzeichnungen. Es lebten da Gallier, Kimbern, Germanen, Goten, Sueben usw. Gruß Osmond http://de.wikipedia.org/wiki/Germanen Zitat: Der griechische Reisende Pytheas aus Massalia berichtete um 330 v. Chr. über die Länder um die Nordsee und die dort lebenden Völker. Die ostgermanischen Bastarnen drangen ab ca. 200 v. Chr. nach Südosten in das heutige Ostrumänien vor und wurden ab 179 v. Chr. in Kämpfe der Makedonen und anderer Völker auf dem Balkan verwickelt.

Karte Europas nach StrabonAls ältester Beleg für das Wort „Germanen“ gelten die fasti triumphales zum Jahre 222 v. Chr. Dort wird der Sieg des Marcus Claudius Marcellus bei Clastidium „de Galleis et Germaneis“ genannt. Damals bezeichnete man offenbar die Gallier nördlich der Alpen als Germanen. Plinius der Ältere nennt in seiner Naturalis historia[6] Germanen in den Alpen. In Rom wurden also noch lange die in Mitteleuropa lebenden Völkerschaften nicht als Germanen bezeichnet. Erst in der späteren römischen Literatur wurde der Beginn der römisch-germanischen Konfrontation mit dem Kimberneinfall verbunden. Zur Zeit ihres Auftretens wurden die Kimbern noch nicht als Germanen identifiziert.[7] Plutarch selbst prägte die Bezeichnung „Germanen“ für die Kimbern. Überwiegend wurden die Kimbern aber für Kelten gehalten.

Die historischen Überlieferungen über auch so bezeichnete Germanen beginnen in den Berichten antiker Schriftsteller im 1. Jh. v. Chr. Der älteste Hinweis findet sich um das Jahr 80 v. Chr. bei Poseidonios von Apameia im 30. Buch. Dort schildert er, dass die Germanen als Hauptmahlzeit Glieder gebratenen Fleischs zu sich nähmen, Milch tränken und unvermischten Wein. Für die Leser der damaligen Zeit beschreibt diese Charakterisierung Barbaren. Poseidonios kannte die Germanen offenbar nur als ein in der Nähe des Rheins lebendes, den Kelten nahestehendes Volk, zu denen die Kimbern am Nordrand der bekannten Welt (Oikoumene) nicht gehörten. Auch Strabon hielt die Germanen für ein den Galliern verwandtes Volk.

Kurze Zeit später prägte Julius Caesar in seinem Buch Der gallische Krieg 51 v. Chr. den Begriff, indem er Gallien am Rhein enden ließ und alles Land östlich davon als Germanien bezeichnete (Germanenexkurs). Bis dahin nahm man an, nördlich der Alpen würden im Westen die Kelten und im Osten durch den Fluss Tanaïs (Don) getrennt die Skythen leben. Caesar definierte die Gruppe der Germani cisrhenani nach der militärischen Aufgebotsordnung und Wehrgenossenschaft der Belger: Er rechnete die Condrusi, Eburones, Caerosi, Caemani, Ambivariti und die Segni dazu, nicht aber die benachbarten Atuatucer, obgleich er sie für Abkömmlinge der Kimbern hielt, weil sie nicht zu dieser Aufgebotsordnung gehörten. Sie haben sich auch selbst gegenüber Caesar als „Germani“ bezeichnet.[8] Die Bezeichnung cisrhenani (linksrheinisch) legt aber nahe, dass man sie schon damals von rechtsrheinischen Germani unterschied. Wie Caesar dazu kam, alle östlich des Rheins lebenden Völkerschaften mit Germanen zu identifizieren, ist umstritten. Der Germanenbegriff wird im Laufe seines Kriegsberichts inhaltlich weiter aufgefüllt bis hin zu seinen Erläuterungen in 6, 11 ff. Eine Erklärung könnte sich aus einem politischen Ziel ergeben, den Rhein als Völkergrenze anzusehen und eine tiefe Kluft zwischen Galliern und Germanen zu beschreiben und so sein Werk als „Eroberung Galliens“ darzustellen.[9].

Für Pomponius Mela waren die südliche Grenze des Germanengebietes die Alpen, die westliche Grenze der Rhein, die östliche die Weichsel und das Gebiet der Sarmaten, die nördliche die Meeresküste.[10]

Eine tatsächliche Kulturscheide stellte der Rhein jedoch nicht dar, da sowohl östlich davon keltische als auch westlich davon germanische Gruppierungen siedelten und Caesar dies auch bekannt war. Archäologisch lässt sich lediglich das Gebiet der oppida in nördlicher und östlicher Richtung abgrenzen. Diese Festschreibung Caesars wirkte sich jedoch fortan in ethnografischer Hinsicht differenzierend aus.

Der römische Historiker Tacitus schreibt in seiner Ethnografie Germania im Jahre 98:

Die ersten, die den Rhein überschritten und die Gallier vertrieben hätten, die jetzigen Tungrer, seien damals Germanen genannt worden. So habe der Name eines Stammes, nicht eines ganzen Volkes, allmählich weite Geltung erlangt: zuerst wurden alle nach dem Sieger, aus Furcht vor ihm, als Ger-manen bezeichnet, bald aber nannten auch sie selbst sich so, nachdem der Name einmal aufgekommen war. Tacitus zufolge wurden alle rechtsrheinischen Stämme zuerst von den Galliern als Germanen im umfassenden Sinn bezeichnet. Cicero kannte den Germanenbegriff Caesars noch nicht.[11] Von Tacitus stammt die Überlieferung der mythischen Genealogie, die die Germanen auf Tuisto, Mannus und dessen drei Söhne, zurückführte und die den Stammesgruppen der Ingaevonen, Hermionen und Istaevonen ihren Namen gegeben hätten. Eine Variante habe noch die Marsi, Gambrivii, Suebi und Vandilii hinzugefügt.[12] Der Germanenname galt zunächst für kleine Völker im belgisch-niederrheinischen Bereich beiderseits des Rheins. Diese Völker befanden sich vor Caesar noch außerhalb des Horizonts der antiken Beobachter und wurden, als man von ihnen erfuhr, zunächst für Kelten gehalten.

Die Ausbreitung des Germanennamens wird heute meist darauf zurückgeführt, dass die Gallier die östlichen Invasoren als Fremde empfanden, sich von ihnen abgrenzten und für die Invasoren den Germanennamen verwendeten. Die Römer hätten ihn dann von den Galliern übernommen.[13] Das Wort Germanen ist nicht, wie häufig versucht, auf den Ger (von germ. *gaizaz), einen Wurfspeer, zurückzuführen. Es wird jedoch Verwandtschaft mit lat. germānus ‘leiblich, echt, wahr’, air. gairm ‘Schrei’ oder air. gair ‘Nachbar’ erwogen.[14]

Anfänglich waren es die Sueben, deren Tradition und Erscheinung bestimmend für die ethnografische Wahrnehmung und Beschreibung zahlreicher germanischer Stämme in der antiken Welt wurden. Später lag diese Dominanz bei den gotischen Stämmen.[15] In der Spätantike wurde der Germanenbegriff weiterhin nur für die auf germanischem Gebiet siedelnden Stämme gebraucht, die wandernden (ostgermanischen) Großstämme traten unter einer eigenen Identität auf (Goten, Vandalen usw.). Die Skandinavier wurden schon nicht mehr zu den Germanen gezählt.[16]

Gabi40  28.08.2010, 19:38

Klasse Bericht, aber die Scandinavier nannte man Nordgermanen!

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Ich weiss nicht, was Du wissen willst. "Was passierte...", Du meinst politisch? Also Römer und Germanen? Oder nur die Römer? Da es Dtld. damals nicht gab, meinst du vermutlich das Gebiet des heutigen Dtld., oder? Vielleicht interessiert Dich aber der Bau des Limes? Da passierte nämlich ziemlich viel, vor und hinter dem Limes. Oder meinst du z.B. Alltagsleben? Also Hausbau? Oder Ernährung? Oder oder oder.... Also überlege nochmal und schreibe dann, was Du wirklich wissen willst.

Da durchstreiften Bären und Auerochsen die Urwälder das Gebiet, auf dem später einmal Deutschland entstehen sollte. Dann wurden die Römer frech und marschierten gegen das wilde Germanien. In manchen Gegenden des Ostens saßen Slawen und verehrten Flussgottheiten, und irgendwo im Süden gab es Kelten.

CaptainPommes  28.08.2010, 13:32

Kelten im Süden? Dann hab ich aber was falsches gelernt...

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Sonnenschnauz  28.08.2010, 14:38
@CaptainPommes

Kelten vor allem im heutigen Frankreich und Nordspanien. Von Norddeutschland aus gesehen ist das alles Süden. Wenn Du pommes-Verehrer bist, Belgier?, dann müsste es auch stimmen, wenigstens teiweise. Aber die Kelten waren natürlich auch im heutigen England und auf dem Balkan verbreitet, und wahrscheinlcih auch Galatien.

Danke für Dh. LG

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Nietzsche81  28.08.2010, 15:48
@Sonnenschnauz

"Die Kelten" ist wieder so ein schönes Beispiel für eine unpräzise Bezeichnung. Es gibt verschiedene Wege, "die Kelten" zu kategorisieren. Je nachdem bezeichnet dieser Begriff unterschiedliche Gruppen, ob man nun aus archäologischer, ethnologischer oder sprachwissenschaftlicher Sicht definiert. Es gab aber mit Sicherheit Kelten in Böhmen und im Harz, sowie in Österreich. Also ist die Aussage richtig, dass es im Süden, selbst des hier in frage stehenden Gebietes, Kelten gab.

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