Was passiert eigentlich mit dem Atommüll?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Der wird auf die Bahn verladen und kommt so nie irgendwo rechtzeitig an.

Ansonsten sollte er an der Deutsch/Schweizerischen Grenze verbuddelt werden, wo das Wasser für den Rhein herkommt.

m.f.G.

anwesende

Um den radioaktiven Müll zu entsorgen könnte man ihn mit Raketen in Richtung der Andromedagalaxie schießen. Hinweis: Der Gedanke stammt nicht nur von mir.

Der Flüssigsalzreaktor befindet sich erst in der Entwicklungsphase und es wird mit etwa 40 Jahren Entwicklungszeit gerechnet. Die augenblicklichen Bestimmungen sehen einen solchen Reaktortyp nicht vor. Eine technische Entwicklung kann sich aber erst rentieren, wenn sie hinterher auch genutzt werden darf. Momentan wird vor allem in die Entwicklung des Fusionsreaktors investiert. Da bleibt für den Flüssigsalzreaktor kein Geld mehr übrig. Für den Fusionsreaktor gilt, dass mit seiner ersten Inbetriebnahme bisher ständig erst immer in 20 Jahren in der Zukunft .gerechnet werden konnte.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Lehrer u. Fachbetreuer für Mathematik und Physik i.R.
spelman  20.04.2023, 21:42

Ist da nicht gerade erst eine Rakete beim Start explodiert? Was, wenn diese große Mengen an hochradioaktivem Müll geladen hätte... Außerdem brauchen Raketen sehr viel Energie pro Menge an Ladung.

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Littlethought  20.04.2023, 21:45
@spelman

Der Raketenstart war doch nur ein Test. Übrigens diese Überlegung wurde von einer Gruppe von Ingenieuren in einem Seminar auch wirtschaftlich zu Ende gerechnet. Es wäre finanzierbar. Da einer meiner Schüler dabei war, habe ich davon Kenntnis erhalten.

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spelman  20.04.2023, 21:48
@Littlethought

Die Gefahr eines Unfalles mit drastischen Folgen bleibt. Es sind ja schon noch andere Raketenstarts schief gegangen. Nicht alles, was finanzierbar ist, ist auch gut.

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Littlethought  20.04.2023, 21:48
@spelman

Das Leben ist immer lebensgefährlich. Aber es war ja auch bloß mal ein Gedanke. Zumindest könnte man relativ sicher sein, dass die Raketen mit Müll, die schon in Richtung andromeda fliegen, auf der erde kein unheil mehr anrichten können.

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spelman  20.04.2023, 21:50
@Littlethought

Nur das hier mit dem Leben vieler Menschen und der Umwelt gespielt würde. Ich finde das nicht akzeptabel.

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Littlethought  20.04.2023, 21:51
@spelman

Wenn man alles so läßt wie es ist, spielt man auch mit dem Leben der Menschen und vielleicht sogar mit der Existenz der Menschheit.

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spelman  20.04.2023, 21:54
@Littlethought

Sagt ja keiner, dass man alles so lassen soll. Aber Teufel mit Belzebub auszutreiben ist eben keine gute Idee.

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spelman  20.04.2023, 23:37
@Littlethought

Meinst Du für den Atommüll? Nein, habe ich nicht. Deshalb ist der Ausstieg ja auch "alternativlos". Oder meinst Du für die Gesamtsituation? Ja, da hätte ich ein paar Ideen. Vor allen Dingen: Effizienz. Wir verschwenden immer noch so viel Energie, als hätten wir unendlich viel davon. Schau doch nur die E-Autos an, die jetzt auf den Markt kommen. Akku-Größe und Beschleunigung, das scheinen die einzigen Kennwerte zu sein, welche die Marketing-Strategen aufbringen. Hauptsache in 3s von 0 auf 100. Anstatt Autos zu bauen, die unter 10kWh pro 100km verbrauchen, was nachweisbar möglich ist. Ich habe gerade nach einem USB-Netzteil gesucht. Denkst Du da steht auch nur bei einem einzigen Gerät der Ruhestromverbrauch dabei? Es interessiert niemanden! Weniger verbrauchen, das wäre die billigste Art, weniger CO2 zu emitieren.

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Littlethought  21.04.2023, 06:38
@spelman

Ich meint nur den Atommüll, denn das war die Fragestellung. Und dann verstehe ich nicht, dass du versuchst meinen diesbezüglichen Gedanken derart negativ erscheinen zu lassen. Momentan gibt es noch nicht mal diesbezügliche Planungen, geschweige denn Versuche zur technischen Realisation.

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spelman  21.04.2023, 07:26
@Littlethought

Du hattest die Idee geäußert, den Müll in eine Rakete zu packen und aus dem Sonnensystem zu schießen. Ich habe meine Meinung dazu gesagt, warum ich das für keine gute Idee halte. Nicht mehr und nicht weniger. Wenn ich Dir damit zu nahe getreten bin, dann entschuldige bitte.

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Littlethought  21.04.2023, 07:32
@spelman

Darum geht es mir nicht. ich finde es nur schade, wenn man Ideen, die abseits des Mainstreams liegen, schon im Vorfeld ausscheiden will. Es sollte vielleicht auffallen, dass mein Vorschlag der einzige in dieser Antwortserie ist, der tatsächlich versucht die Frage nach der Entsorgung des Atommülls zu beantworten.

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Grundsätzlich ist Atommüll erst mal ein politisches Problem.

Die Anti AKW Lobby brauchte einen Grund gegen Atomkraft und deshalb ist der Atommüll so AARGH ! WIR WERDEN ALLE STERBEN !

Tatsächlich bestehen die alten brennstäbe aus einem ziemlich bunten Gemisch an Spaltprodukten, bischen Plutonium Aktinide und zu 93% aus U238, das weitgehend harmlos, aber ein Schwermetall und als solches nicht grade zum verzehr geeignet ist.

Anfangs wurde das ganze noch in Frankreich aufbereitet, aber weil dadurch die Menge kleiner wurde, wurde das verboten. Dann wurde der Export verboten und schliesslich wurde entschieden, das brennstäbe "so wie sie sind" komplett eingetütet werden müssen.

Problem: Das ist so ziemlich das Blödsinnigste, was man überhaupt damit machen kann. Und genau deshalb wurde das auch entschieden, damit wir ein ewiges unlösbares Problem und damit einen Grund gegen Atomkraft haben.

Andere länder nutzen die Aufbereitung, um ihren Müll besser lagerfähig zu machen oder weiter zu benutzen. Russland z.B. betreibt mit seinem Atommüll den BN-800, der das Zeug tatsächlich komplett knacken kann und daraus reichlich Energie und harmlose Spaltprodukte erzeugt, die nach 500 jahren weitgehend abgeklungen sind.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Die Endlagerung ist eine spezifisch deutsche Obsession die im Ausland nicht verstanden wird. Wenn Experten im Ausland über die Deutschen und ihre Endlagerfixierung reden bemüht man Anthropologen die dann erklären warum die Deutschen da so einen Knax weg haben.

Sprechen wir also über die wichtigsten Mythen zum Thema Endlagerung.

Ich werde jetzt euer Leben verändern: Wir wissen was wir mit dem Atommüll machen und wussten es schon immer. Es gab noch nie ein Atommüllproblem und die (deutschen) Grünen tun was sie können um diese Legende aufrecht zu erhalten.

Hier 5 Argumente die dir aufzeigen, warum Atommüll kein Problem ist:

Atommüll ist nicht der einzige hochgiftige Müll den wir unterirdisch endlagern

In Deutschland gibt es 14'000 t hochradioaktiven Abfall. Auf der ganzen Welt gibt es etwa 300'000 t.

Die Untertagedeponie Herfa-Neurode ist ein Endlager für hochgiftigen Müll. Der Müll der dort eingelagert wird, ist so giftig wie Atommüll (man kann über die Details streiten, ich finde er ist giftiger, aber das ist nicht der Punkt). Anders als strahlender Müll kannst du seine Giftigkeit nicht einfach mit einem Geigerzähler messen, du musst eine Probe in einem speziellen Labor analysieren. Anders als Atommüll ist viel von diesem Giftmüll wasserlöslich. Und anders als Atommüll hat dieser Müll keine Halbwertszeit sondern bleibt bis in alle Ewigkeit giftig.

Herfa-Neurode ist das größte Endlager für Giftmüll in der Welt aber es ist nicht das einzige. Nicht mal das einzige in Deutschland.

Herfa-Neurode enthält aktuell 3,2 mio t hochgiftigen Müll und jedes Jahr werden 200'000 t neu eingelagert.

Ihr habt (wahrscheinlich) noch nie etwas davon gehört. Lustiges Detail am Rande: Es war Joschka Fischer der das Lager 1986 als hessischer Umweltminister genehmigt hat.

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Kernenergie ist nicht die einzige Quelle für hochradioaktiven Müll

Es ist richtig, dass die sehr große Mehrheit des Atommülls in Deutschland aus der Kernenergie kommt. Aber auch aus der Medizin kommt hochradioaktiver Müll. Wenn wir sagen würden, dass wir ein Endlager für Atommüll ab der ersten Tonne brauchen, bräuchten wir auch eins wenn wir niemals ein Kernkraftwerk am Netz gehabt hätten. Und in ein Endlager passt immer sehr viel mehr Atommüll als wir jemals erzeugen könnten. Ein kleines Endlager könnte vermutlich mehrere zig-Millionen Tonnen einlagern.

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Eine wichtige Quelle für schwach- und mittelradioaktiven Müll sind Erneuerbare Energien

Das Neodym in unseren Windkraftanlagen wird in China abgebaut. Neodym ist eine seltene Erde bei deren Raffinierung entsteht ein Abfallprodukt das ist hochgiftig, säurehaltig und radioaktiv. Es wird in Seen geleitet. Hunderte Millionen Liter jeden Tag. Seen an denen Dörfer liegen. Seen an denen Kinder spielen.

Auch bei der Silberverhüttung für Solarzellen fällt radioaktiver Abraum an.

Beides soll kein Argument gegen Erneuerbare Energien sein, sondern verdeutlichen wie wenig schwarz-weiß das Thema ist.

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Wir benutzen unsere Atmosphäre als Endlager

Wir benutzen unsere Atmosphäre als Endlager für CO2. Und nicht nur CO2; durch die Kohleverstromung entsteht Luftverschmutzung an der 1,3 mio Menschen jedes Jahr sterben. Wann immer in unserer Geschichte Kernkraftwerke ausgeschaltet wurden führte dies zu einer stärkeren Nutzung der Kohlekraft. Ich nehme lieber einen winzigen Stollen in der Lithosphäre als Endlager für vergleichsweise winzige Mengen Atommüll als die Luft die wir atmen als Endlager für CO2 und giftige Stoffe zu verwenden. Der Klimawandel ist für uns um Größenordnungen gefährlicher als es Atommüll jemals sein könnte.

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Der Knaller der alle vorigen Argumente eigentlich in den Schatten stellt: Wir brauchen kein Endlager und haben nie eins gebraucht

Damals in den 1950'er Jahren haben die USA verschiedene Testreaktoren gebaut. Einer davon (Brutreaktoren) brauchten Plutonium um Strom zu erzeugen. Jetzt war es extrem teuer Plutonium zu erbrüten. Aber eine andere Form von Reaktor, die Siede- und Druckwasserreaktoren, erzeugten Plutonium als "Abfallprodukt". Also sagten sich die Ingenieure: Wir benutzen die Leichtwasserreaktoren um Plutonium zu erzeugen, packen dieses Plutonium in Zwischenlager, und dann in 50 oder 60 Jahren wenn wir genug Plutonium produziert haben, holen wir die Pläne für unsere Brutreaktoren aus der Schublade und benutzen unser Plutonium als Brennstoff. (Daher kommt der Begriff Zwischenlager ursprünglich. Nicht als Lager für die Zwischenzeit bis zur Endlagerung sondern als Lager für die Zwischenzeit bis Brutreaktoren gebaut sind)

Das hat man auch gemacht, das ist (im Ausland) weiterhin der Plan und jeder Atomkraftgegner der euch jemals erzählt hat, dass Atommüll ein schwerwiegendes Problem ist, hat das nicht gewusst (war also uninformiert) oder er wusste es und hat es euch nicht gesagt (ist also ein Lügner).

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Warum benutzen wir diese Technologie noch nicht? Ist eigentlich noch nicht nötig. Uran ist billig und wir haben davon noch genug für Jahrzehnte. Der gesamte Atommüll auf der Welt beträgt gerade Mal 300'000 Tonnen. Nicht genug um einen Öltanker zu füllen. Darum hat es niemand eilig. So weh es mir tut etwas positives über russland zu sagen: Die haben bereits 2 Brutreaktoren im kommerziellen Betrieb. BN-800 und BN-600.

Schlussfolgerung

Es ist eine Lüge der deutschen Grünen, dass Atommüll ein schwerwiegendes Problem ist. Wie ich dargestellt habe ist weder die Qualität noch die Quantität von Atommüll ein Problem zu entsorgen und tatsächlich wäre es Irrsinn den überhaupt zu verbuddeln.

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Ich möchte jeden hier aufrufen seine Meinung zu überdenken. Ich weiß und verstehe wie schwer es ist lange gehegte und geliebte Vorurteile zu begraben. Wendet euch vom Ökoprimitivismus ab und wendet euch der Ökomoderne zu. Die meisten grünen Bewegungen in Europa sind inzwischen für Kernenergie. Deutschland ist eine Peinlichkeit für die Klimabewegung weltweit. Wir haben unsere Kernkraftwerke abgestellt und durch Kohlekraft ersetzt was dafür gesorgt hat, dass wir sowohl mit den CO2-intensivsten Strom in Europa haben als auch die höchsten Strompreise.

Die Realität hat eure Illusionen Lügen gestraft.

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Naja, man macht es halt so wie beim Atommüll Lager Asse, wo zwischen 1967 und 1978 fast 250.000 Fässer reingekippt wurden. Sicher für mindestens 1 Million Jahre!

1988 stellte man dann fest, dass täglich 12.000 Liter Wasser da reinlaufen. Uups.

Tja, und jetzt muss das für etliche Milliarden Euro saniert werden. Wie man das machen soll? Man weiß es nicht. Aber man pumpt das Wasser ab.

Wahrscheinlich sind schon ein paar Millionen Tonnen radioaktiver Abfall in den Meeren verklappt worden. Was solls?

Die Energiekonzerne haben sich bei Frau Merkel und für 20 Milliarden Euro von jeder Verantwortung freigekauft. Abzüglich der Entschädigung für den Ausstieg 2022.

Mit einem Satz: man weiß es nicht.