Was meint man genau mir Gutmensch?
12 Antworten
Um zu verstehen, was es bedeutet, ist es ratsam Nietzsche zu lesen, denn er hat den Begriff maßegeblich geprägt und nannte es dann aber "guter Mensch". Das hat bei ihm zwar viel mit Religion zu tun, lässt sich aber auch genrell auf die heutige Zeit anwenden.
Im Grunde verneinen Gutmenschen das Leben. Sie verneinen die Realität und die Natur. Das Konzept ist eigentlich ganz simpel. Man muss sich nur etwas reinlesen. Leider machen sich die Leute diese Mühe nicht und begreifen gar nicht, was dieser Begriff meint. Mit allg. Güte, Nettigkeit oder Ähnlichem hat ein Gutmensch gar nichts zu tun. Es hat auch wenig mit unserer Vorstellung eines "guten Menschen zu tun". Und um es klar zu machen: Es ist absolut kein positiver Begriff. Man sollte sich damit nicht schmücken, schon gar nicht wenn man nicht weiß, was er bedeutet.
"Gute Menschen reden nie die Wahrheit. Falsche Küsten und Sicherheiten lehrten euch die Guten; in Lügen der Guten wart ihr geboren und geborgen. Alles ist in den Grund hinein verlogen und verbogen durch die Guten.... sie opfern sich die Zukunft, sie kreuzigen alle Menschen-Zukunft!
Die Guten – die waren immer der Anfang vom Ende"
Friedrich Wilhelm Nietzsche: Ecce homo - Kapitel 16
Nitezsches Ansätze haben sich bis heute auf die Definition niedergeschlagen. Bei ihm war noch die Rede von guten Menschen, das hatte ich bereits gesagt. Nur hat sich die religiöse Aufassung geändert. Der Gutmensch erscheint heute ja kaum noch in diesem Zusammenhang, sondern wird in allen Lebenslagen gesehen. Auch wenn philosophische Gedanken manchmal nur schwer auf die Realität angewendet werden können. Wer Nietsche Gedanken versteht, der versteht eindeutig besser, was es heißt, einen Gutmenschen zu begegenen (Nietsche spricht ja auch zum Beispiel das altruistische an). Man versteht, für was er steht, welche Gefahr davon ausgehen kann und welchen Zusammenhang es zur Moral hat.
Gutmensch ist eine Bezeichnung, die häufig als ironisch, sarkastisch, gehässig oder verachtend gemeinte Verunglimpfung von Einzelpersonen, Gruppen oder Milieus („Gutmenschentum“) genutzt wird. Diesen wird aus Sicht der Wortverwender ein übertriebener, nach äußerer Anerkennung heischender Wunsch des „Gut-sein“-Wollens in Verbindung mit einem moralisierenden und missionierenden Verhalten und einer dogmatischen, absoluten, andere Ansichten nicht zulassenden Vorstellung des Guten unterstellt. In der politischen Rhetorik wird Gutmensch als Kampfbegriff verwendet.
Laut ... Sprachbeispiel der geplanten Fibel des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV) soll die Bezeichnung „Gutmensch“ bereits für ... Menschen verwendet worden sein, die gegen die Ermordung Behinderter durch die Nationalsozialisten auftraten. (...) Der DJV verweist auf Adolf Hitler, der in seinen Reden und seinem Buch „Mein Kampf“ die Vorsilbe gut wiederholt in abwertendem Zusammenhang verwendet hatte. So waren für ihn gutmeinende und gutmütige Menschen diejenigen, die den Feinden des deutschen Volkes in die Hände spielten. (nach wikip.)
Es ist befremdlich, dass dieser üble Ausdruck auch hier salonfähig gemacht werden soll.
Man kann viel reininterpretieren, um satirische Wortschöpfungen für naive Menschen als rechtslastig zu brandmarken. Dies hat Wikipedia hervorragend drauf und ist für mich als Quelle eher unseriös, wenn es um politische Inhalte geht.
satirische Wortschöpfungen für naive Menschen als rechtslastig zu brandmarken.
Wenn „Gutmensch“ bereits für ... Menschen verwendet worden sein, die gegen die Ermordung Behinderter durch die Nationalsozialisten auftraten."
"Ermordung Behinderter" ist Satire?
Sorry, Dir fehlt doch so ziemlich alles was irgendwie ein Geschöpf zu einem menschlichen Wesen macht!
>Dies hat Wikipedia hervorragend drauf und ist für mich als Quelle eher unseriös, wenn es um politische Inhalte geht.
In diesem Fall ist Wikipedia aber nichts vorzuwerfen. Es hat nur den Anschein, weil Gnautz mutwillig irreführend zitiert hat.
Aus dem Wikipedia-Artikel, der keinsfalls derart falsch informiert, wie du uns das hier weismachen willst:
https://de.wikipedia.org/wiki/Gutmensch
>Das Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung widersprach der Behauptung, das Wort Gutmensch sei im nationalsozialistischen Sprachgebrauch verwendet worden, später ausdrücklich. Entsprechenden Behauptungen sei man nachgegangen, diese hätten sich aber als haltlos erwiesen.[12]
ABER
>Matthias Heine (Die Welt) verweist auf den 1791 in Pressburg geborenen Pädagogen Christian Oeser, der den Begriff erfunden habe. In seinem 1859 veröffentlichten Buch Briefe an eine Jungfrau über die Hauptgegenstände der Ästhetik heißt es über besonders naiv Gutmeinende: „Wird nicht ein solch unberatener Gutmensch für seine unbedingte Menschenliebe verlacht, für einen Thoren von der ganzen Welt gehalten werden und ein Opfer seiner Schwäche sein?“[13]
Den Begriff gibt es also schon sehr lange in der deutschen Sprache, stats mit einer abwertenden Konnotion, aber ausgerechnet zur Zeit des Nationalsozialismus war er außer Mode gekommen.
"Gutmensch" ist eine rechtsextreme Diffamierungsfloskel zur Brandmarkung unliebsamer Positionen und Menschen. Gegenüber den so gebrandmarkten erübrigt sich der Aufwand einer inhaltlichen Argumentation - stattdessen hat man sie ja "gebrandmarkt", "entlarvt", faktisch diffamiert und denunziert und sich eben eine inhaltlich-argumentierende Auseinandersetzung vom Hals geschafft.
"Rechtsextrem" ist eine Gutmenschen-Diffamierungsfloskel zur Brandmarkung unliebsamer Positionen und Menschen.... Welch eine Ironie.
Das scheint immer irgendwie das triumphalistische Höchtsmaß an rechter Argumentationsfähigkeit darzustellen: Man nimmt einfach ein Argument der Gegenseite und verkehrt es ins Gegenteil.
Aber "Rechtsextremist" ist relativ klar inhaltlich und positionell umrissen und besitzt damit objektivierbare Kriterien, anhand derer man entscheiden kann, ob jemand ein Rechtsextremist ist oder zumindest teilweise rechtsextremistische Positionen vertritt.
Aber was sollen "gutmenschliche Positionen" sein? Der Begriff thematisiert doch gar keine inhaltlichen Positionen, sondern diffamiert lediglich eine Haltung als moralisierend - gerade um sich eine argumentative Auseinandersetzung um den Inhalt zu ersparen.
"Deine" Antwort? Die hast du locker mal bei stupedia plagiiert. :-) Siehe meinen Kommentar unter "deiner" Antwort.
@atzef Was ist daran denn so schlimm, wenn ich darauf hinweiße, dass du es genauso machst, wie diese "Rechtsextremen". Du kritisierst, sogenannte "Rechtsextreme", dafür, dass sie Diffamierung einsetzen, tust es aber selbst... Stell dir einfach einen ANTIFAnten vor, der sich darüber aufregt, dass jemand sein Auto angezündet hat. Deine Aussage ist der Inbegriff der Ironie.
Anscheinend nicht, wenn alles rechtsextrem sein soll, was dir nicht in den Krahm passt. "Verdammte rechtsextreme rote Ampel! Wo habe ich meine rechtsextremen Schlüssel nur hingelegt? etc." Ist die Bezeichnung eines Menschen als Gutmenschen etwa eine "teilweise rechtsextreme" Position? NEIN! Jeder Mensch, egal wo er im politischem Spektrum steht, kann jemanden als Gutmenschen bezeichnen. Nur weil ich zu einer Person "lazy Libtard" sage, heißt es nicht gleich, dass ich autoritär bin.
Mi gutmenschliche Positionen waren nicht jene gemeint, die zu ihrer "Ideologie" passen, sonder die, die von Gutmenschen heutzutage vertreten werden z.B #refugeeswelcome
Du unterstellst mir ohne jedweden konkreten Beleg, ich würde "es" genauso machen wie Rechtsextremisten. Dabei definiere ich lediglich einen Begriff und habe damit keine einzige konkrete Person diffamiert.
Ob wiederum eine konkrete Person ein Rechtsextremist ist, kann man anhand bestimmter Kriterien entscheiden und bedarfsweise diskutieren.
Der Begriff "Gutmensch" aber wird nicht anhand konkreter Kriterien definiert, sondern eben ausschließlich zum brandmarken benutzt in der von mir beschriebenen Art und Weise.
Möglicherweise wird auch der Begriff "Rechtsextremist" mitunter so eingesetzt. Alleine wo ich ihn so einsetze, bleibst du als Antwort schuldig. Insofern geht es auch dir erstmal um Diffamierung. :-/
@atzef Ich unterstelle dir nicht, dass du es genauso machst wie die echten Rechtsextremen, sonder, dass du es genauso machst, wie du behauptest, dass es Rechtsextreme tun.
Anhand welcher Kriterien hast du entschieden, dass Leute, die den Begriff "Gutmenschen" nutzen rechtsextrem sind? Viele Personen, die mit den regressiven Links-Liberalen nichts zu tun haben wollen, benutzen diese Bezeichnung, egal von welchem politischen Spektrum.
Das selbe, was du mit dem Begriff Rechtsextreme tust. Du möchtest damit nur Menschen, mit anderer Meinung, brandmarken. Es gibt Kriterien für Gutmenschen: https://de.wikipedia.org/wiki/Gutmensch .
Das ist schlicht Quatsch. Ich habe ja niemanden als Rechtsextremisten bezeichnet, folglich eben auch nicht gebrandmarkt. Ich habe lediglich definiert, dass Rechtsextremisten den begriff Gutmensch als Diffamierungsfloskel benutzen. Wenn du da keinen Unterschied siehst, kann und muss ich dir auch nicht weiterhelfen.
Dass auch andere Rechte sich diesen rechtsextremen Begriff zu eigen machen, mag ja sein. Aber es ist nicht meine Aufgabe, die dann von Rechtsextremisten abzugrenzen. Das müssen die dann schon selber besorgen und in dem Zusammenhang dann klären, warum sie rechtsextremistischen Sprachgebrauch unkritisch übernehmen...
Dass wiederum Rechtsextremisten inflationär den Begriff "Gutmensch" verwenden, entspricht der empirischen Erfahrung. U.a. kannst du das auch dem von dir verlinkten wiki-Stichwort entnehmen.
Das Wort "Gutmensch" ist ironisch gemeint, ähnlich wie ein "Neunmalkluger" nicht wirklich klug ist. Der Gutmensch meint es zwar gut, hat aber nicht die Fähigkeit es auch gut zu machen. Außerdem vertritt der Gutmensch häufig eine Doppelmoral, ohne sich dessen bewusst zu sein.
"Nach einer häufig geäußerten Auffassung wurde der Begriff von Friedrich Nietzsche geprägt.[2] In Nietzsches Werk finden sich zahlreiche verächtliche Äußerungen über den „guten Menschen“, nicht jedoch mit der Vokabel „Gutmensch“."
https://de.wikipedia.org/wiki/Gutmensch#Herkunft_und_Verwendung