Was meint Gott damit(Bibel)?

13 Antworten

Nein, nicht alle Dinge sind vorbestimmt, denn dann wären wir programmierte Roboter, die von sich aus nichts tun können.

Es gibt das Schicksal, Vorherbestinmung, aber es gliedert sich in drei Bereiche. So wollen wir es mal nennen.

Und ja, natürlich haben wir einen freien Willen.

Und das sind die Bereiche:

  1. Dinge, die wir nicht ändern können: zum Beispiel den jüngsten Tag, daran können wir nichts ändern, Eltern, Geburtsort und -tag, Todestag, in welchem Land wir sterben, Rasse, Nationalität, Hautfarbe, Augenfarbe... Etc. 
  2. Dann Dinge, die wir teilweise beeinflussen können durch Bittgebete.
  3. Und dann unsere völlig freien Entscheidungen, die wir täglich treffen.

Behinderungen und Selbstmord sind nicht vorherbestimmt. Selbstmord ist eine schwere Sünde. Das wäre nicht gerecht, wäre er vorherbestimmt.

Behinderungen kommen von uns selbst:

  • Lebenswandel in der Schwangerschaft
  • Ernährungsweise
  • Alkohol, Drogen
  • Umweltverschmutzung und Gifte in der Umwelt
  • Luftverschmutzung
  • Elektrosmog
  • Genmanipulierung etc.
Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Autodidakt Islam seit 2010 und Online-Studiengang Tauhid

Das Leben ist von Gott niemals vorherbestimmt worden. Ansonsten wäre seine Bitte, doch zu ihm umzukehren, ein Panoptikum.

Was also bedeutet dieser Bibeltext aus Prediger 6:10? Du hast mit der HFA eine ungünstige Übersetzung gewählt. Viele andere Übersetzungen geben diesen Text so wieder:

„Was entsteht, schon längst war sein Name genannt; und es ist bekannt, was ein Mensch sein wird, und er vermag nicht mit dem zu rechten, der stärker ist als er.“ (EB)

Ein Mann mag Erfolg im Leben haben. Aber er bleibt das, als was auch der erste Mensch bezeichnet wurde: ein Erdenmensch — hebräisch „Adam“ („schon längst war sein Name genannt“).

Er bleibt ein sterblicher Mensch („und es ist bekannt, was ein Mensch sein wird“).

Und er kann mit Gott nicht handeln, um dem Tod auszuweichen („er vermag nicht mit dem zu rechten, der stärker ist als er.“).

Der Psalmist beschreibt das so: „keiner von ihnen kann je einen Bruder erlösen noch Gott ein Lösegeld für ihn geben — der Loskaufspreis für ihr Leben ist so hoch, dass sie ihn niemals aufbringen können —, sodass er für immer leben und das Grab nicht sehen würde.“ (Psalm 49:7-9).

Die NWÜ gibt Prediger 6:10 übrigens so wieder:

“Was immer gekommen ist, hat schon einen Namen. Und es ist bekannt, wie der Mensch ist. Er kann sich nicht mit dem anlegen, der mächtiger ist als er.“

Mit der Vorherbestimmung habe ich auch so meine Schwierigkeiten. Das taucht ja noch öfter in der Bibel auf, auch im Neuen Testament. Es gibt auch Christen, die glauben, Gott habe vorherbestimmt, wer gläubig/errettet wird und wer nicht.

Dann aber wäre der freie Wille kein freier Wille, und gerade das ist aber ein wichtiger Grundsatz in der Bibel. Dann wäre der Missionsauftrag von Jesus sinnlos. Außerdem gibt es zahlreiche Stellen, die dazu aufrufen, sich für Jesus zu entscheiden, d.h. eine selbständige Entscheidung zu treffen. Da widerspricht sich einiges und ich glaube, das liegt an den Übersetzungen.

Ich denke mir das so: Gott ist jenseits der Zeit. Er weiß was in Zukunft geschieht, er weiß wie sich jeder entscheidet. Aber eine Vorherbestimmung in dem Sinne, dass er einige zum Glauben beruft (die dann ja gar nicht anders können als sich für ihn entscheiden) und andere nicht (die dann auch nicht anders können als ablehnen) halte ich für nicht plausibel. Das wäre nämlich Manipulation. Aber Gott ist es doch gerade wichtig, dass jeder Mensch sich frei entscheiden kann und auch soll. Denn dafür hat er uns mit einem freien Willen ausgestattet.

Eine Ausnahme würde ich noch machen: Das Kommen von Jesus und sein Kreuzestod, das glaube ich schon war vorherbestimmt. Damit wollte Gott die Menschen mit sich versöhnen.

Gehen wir mal davon aus, dass es Gott gibt (ich glaube daran). So ist er ja kein Mensch, wie Du und ich, sondern ein für uns unfassbares Wesen. Für Gott ist die Zeit keine Größe. Er ist also momentan hier in unserer Zeit, aber auch gleichzeitig in der ganzen Zeit vor uns und nach uns. Also ist auch jede unserer Entscheidungen ihm bekannt. Somit kennt er unsere Entscheidungen, schon bevor wir darüber nachdenken, was wir denn jetzt machen sollen.

Ich denke, dass dies eine verständliche und logische Erklärung ist.

Die Bibel wurde von Menschen geschrieben. Tatsache ist doch, wir wissen nicht, ob es einen Gott tatsächlich gibt.

iQhaenschenkl  17.07.2019, 20:15

Das ist aber doch nicht die Frage!

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SchokoOrchidee  17.07.2019, 20:25
@iQhaenschenkl

Ist doch logisch, wenn die Bibel von Menschen geschrieben wurde, dann haben das Menschen zur damaligen Zeit mit den Ansichten der damaligen Zeit geschrieben. Und wir sind doch 2000 Jahre weiter als die Menschen von damals. Wir hatte doch schon das Zeitalter der Aufklärung (nach Immanuel Kant) den eigenen Verstand zu gebrauchen.

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iQhaenschenkl  17.07.2019, 20:28
@SchokoOrchidee

Versuche doch einfach mal die Frage zu beantworten. Das kann man mit unserem heutigen Wissen besser als vor der Aufklärung. Natürlich muss man sich damit schon mal befasst haben. So etwas nennt sich dann Philosophie.

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SchokoOrchidee  17.07.2019, 21:53
@iQhaenschenkl

Wenn du gläubig bist und der Glaube für dich das Maß der Dinge ist, dann kann ich die Frage aus deiner Sicht nur so beantworten: Gott gab dir den Verstand und den freien Willen und damit die Möglichkeit, selbst zu Entscheiden, welchen Weg dein Leben nimmt. Wenn er nur wollen hätte, dass du dich in ein vorherbestimmtes Schicksal einfügst, dann wäre ja ein freier Wille dafür nicht notwendig. Da wir Menschen aber über den freien Willen verfügen, kann es dann nur von Gott gewollt sein, dass wir alle selbständig und frei entscheiden können.

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