Was könnte dieser Traum von einer neuen guten Freundin bedeuten?
Ich habe heute morgen folgendes geträumt. Ich und eine relativ neue Freundin, mit der ich sehr viel Privates austausche, waren in ihrer Wohnung an einem Platz in unserer Stadt (real wohnt sie in einem Haus in einem Vorort) und sind mit dem Zug in die Innenstadt gefahren, der bis zur Haltestelle einer Innenstadtkirche ging. Da war der Hauptbahnhof, der eigentlich woanders liegt.
Die Freundin ist sofort zügig Richtung Kaufhof gegangen und ich wollte noch ein Foto der Kirche machen.
Habe sie dabei sofort aus den Augen verloren und auch nicht mehr sehen können...und immer wieder in meine Handtasche geguckt, ob mein Handy drin ist, damit ich sie anrufen kann, aber es war weg.
Dann bin ich Richtung Kaufhof durch die extrem volle Stadt geirrt und auf einmal war ein altes Handy, nicht so ein Smartphone, in meiner Tasche, wo vorher keines war.
Während ich in den Kaufhof rein ging kamen alle Leute raus und mein altes Handy fiel runter in den Eingang.
In dem Moment, wo ich es aufheben wollte, sagt einer "sie haben 3 Gewehre entwendet".
Ich schaute auf die Straße vor dem Ausgang, der aber wie die eine andere große Straße in der Nähe aussah und sehe, wie einer sein Gewehr Richtung Kirche richtet.
Ich hebe das Handy auf, gehe in den Kaufhof, um mich unter einem Kleiderständer zu verstecken und werde wach.
Was mir damit wohl gesagt werden soll??
9 Antworten
Man kann sagen, Träume greifen Bekanntes auf, spinnen das Erlebte weiter und helfen bei der Verarbeitung von teils vielleicht noch ungeklärten Dingen weiter. Bekannte Personen, Objekte, Orte oder auch Verhaltensweisen werden Grundlage der Aufarbeitung, aber auch Anstoß für mögliche Weiterentwicklungen.
Ich bin mir sicher, du verarbeitest mit diesem Traum irgendein Erlebnis oder wird es wieder aufgegriffen und um diese Sachlage ergänzt, weil da noch was ungeklärt ist und dir eine Last aufträgt. Wenngleich die meisten Träume uns schon was sagen oder uns warnen oder informieren wollen - so richtig ernst nehmen soll man das fürs Erste nach meinem Dafürhalten nicht weil es einen "lähmt", es kann aber helfen, das in Form einer Art Tagebuch aufzuschreiben.
Ich träume auch allerhand seltsames Zeug zusammen, manchmal träumte ich auch schon von meiner Exfreundin oder von Kindheitserlebnissen, die ich nicht zweifelsfrei als real und nicht als definitiv unwahr einstufen konnte - aber ich bewerte es bis auf Extremfälle nicht groß und diese pragmatische Weise des Bewältigens hilft vielleicht auch.
Letztlich könnte das hier aber ein Extremfall sein. War in diesem Kaufhof mal was oder sollte das eine Warnung vor dieser noch nicht sehr lang und noch nicht sehr gut bekannten neuen Freundin sein?! Spielen Handys eine tragende Rolle in eurer Freundschaft oder Religion (Kirche)? Sagt dir möglicherweise dein Unterbewusstsein etwas, auf das du momentan noch nicht kommst? Dass du ihr nicht so viel Privates sagen solltest oder dass mit ihr was nicht stimmt? Dass Gefahr im Verzug ist? Klar sollte man so was nicht massiv überbewerten und ich bin kein Traumdeuter ... aber so irgendwie liest sich das für mich ohne dass ich dich da verunsichern wollen würde.
Ich habe neulich auch von einem merkwürdigen Szenario an einem Hochhaus geträumt, das ich aus meiner Kindheit kenne und bin durch Gespräche mit diversen "Zeitzeugen" - Kindheitsfreunde aus dem selben Stadtviertel - auf eine mögliche Ursache gekommen. In diesem Sommer träumte ich zudem auf absurde Weise von einer ehemaligen Lehrerin und hatte wenig später von einer tragischen alten Geschichte im Zusammenhang mit der Frau erfahren - passierte wenige Jahre, nachdem sie ca. 1999 in Pension ging und ich habe es sicher mitbekommen, hatte es aber verdrängt.
Das mag sein mit dem Gewehr und dem Marder - da verarbeitest du eine ganze Menge, eventuell Aufgestautes, das bisher nicht die Chance gehabt hat "rausgelassen" zu werden aus deinen Emotionen. Ich vermute, dass der Traum eine Mixtur aus bekannten Ereignissen, unverarbeiteten Eindrücken, Beklemmungen und Gefühlen gewesen ist. Das ist mir auch schon passiert und völlig normal,wenngleich unangenehm für einen selbst zum Zeitpunkt des Erlebens.
Hi🍀
Ich glaube bei Träumen geht es garnicht so sehr um das 'Szenario', sondern um die Gefühle oder Entscheidungen die du im Traum triffst. Wenn man zb aus Angst vor irgendwelchen komischen Sachen wegläuft, dann hat man das Spiel verloren.
Ansonsten kann ich dir wirklich nicht sagen, ob das was bedeutet. Wie gesagt, ich bei Träumen geht's, mMn, eh nur um die Gefühle oder Entscheidungen die du hast/triffst und der Rest ist quasi nur die Bühne.
Liebe Grüße
Träume haben nur dann eine Bedeutung wenn sich gewisse Bilder und Eindrücke regelmäßig in vielen Träumen wiederholen. Träume die du nur unregelmäßig oder sogar nur ein oder zwei mal hast, sind nur das Nebenprodukt zufälliger Erinnerungen die gerade verarbeitet worden sind und daher völlig bedeutungslos.
Es gibt viele Ratgeber-Bücher zum Thema "Träume und Traumdeutung" Ich habe mir mal ein gebrauchtes gekauft, weil es immer Gültigkeit hat. Wir wissen schon lange wie Träume zu deuten sind. Das ist sehr interessant.
Ein paar Auszüge aus meinem Ratgeber:
Typische Fehler bei der Deutung
Vergessen Sie niemals, spielerisch bei der Suche nach dem Verständnis ihres Traumes zu bleiben. Verbissenheit und Starrheit sind gleich nach der Trägheit die größten Feinde der Traumdeutung.
Weitere Ungeschicklichkeiten sind:
- Man schlägt sofort in einem Symbollexikon nach.
- Man verlässt sich zu sehr auf seinen Verstand.
- Man sieht die Traumsymbole realistisch statt symbolisch.
- Man übersieht wichtige Einzelheiten bei einem Symbol.
- Man lässt seine Assoziationen nicht frei laufen.
- Man bewertet als "gut" und "böse".
Daraus wird schon Einiges deutlich. Die Freundin ist nicht die reale Person, sondern einer deiner Persönlichkeitsanteile. Die Freundin, das bist du!
Der häufigste Fehler besteht darin, dass Traumelemente nicht symbolisch, sondern sogleich real gedeutet werden. Z.B. sollte ein Kind im Traum zunächst nicht als dieses Kind angesehen werden, sondern als die kindlichen Energien in uns.
Bei deiner Beschreibung fällt auf, dass ausschließlich äußere Dinge beschrieben werden. Dein Fokus liegt total auf Äußeres. Was in dir an Gedanken und Emotionen aufkam, wie du dich gefühlt hast, dazu gibt es leider kein Wort. Das ist sehr auffällig, besonders weil es Situationen gab, die normalerweise emotional intensiv erlebt werden. Es fällt auch auf, dass das Geschehen im Laufe des Träumens an Dramatik zunimmt. Es beginnt ganz undramatisch mit einer Zugfahrt. Dann wird's zunehmend spannender. Ihr beide verliert euch aus den Augen und geht getrennte Wege. (Du hast ein bisschen psychologisches Wissen und wirst wohl wissen, was es bedeutet, "sich selbst zu verlieren" indem ein Persönlichkeitsanteil abgespalten wird.)
Habe sie dabei sofort aus den Augen verloren und auch nicht mehr sehen können...und immer wieder in meine Handtasche geguckt, ob mein Handy drin ist, damit ich sie anrufen kann, aber es war weg.
Das ist verständlich. Die Psyche versucht, ihre Ganzheit wieder herzustellen, wieder Kontakt zu sich selbst zu bekommen. Ein Handy dient ja auch der Kontaktaufnahme. Auffällig ist dann, dass ein altes Handy auftaucht. Offenbar erzählt dieser Traum dir eine alte Geschichte aus deiner Vergangenheit als du anfingst Persönlichkeitsanteile abzuspalten, und will dir mehr darüber erzählen.
Die Schilderung ist völlig emotionslos. Fällt es dir nun auch auf? Wie wäre es für dich wenn der Traum Realität wäre? Stell dir mal vor, mit der Freundin in der Stadt, ihr verliert euch und dein Smartphone ist weg. .... Würdest du etwas fühlen, oder so stoisch wie geschildert durch die volle Stadt irren?
Die Dramatik nimmt dann schnell zu und eskaliert bis die Situation völlig außer Kontrolle gerät als einer sein Gewehr Richtung Kirche richtet. ... Und das Traum-Ich scheint emotional wie tot zu sein. ... Macht es dich nun wenigstens stutzig, dass eine emotionale Schilderung völlig fehlt? Die Ereignisse sind hochdramatisch, aber was in dir stattfindet, erfahren wir nicht. Da sind enorme emotionale Verdrängungen im Spiel gewesen. Zur Erinnerung: Der Traum erzählt etwas über deine Vergangenheit. Und der Abschluss lässt erahnen, aus welcher Zeit ...
... um mich unter einem Kleiderständer zu verstecken
In welchem Alter macht man so etwas? Und warum macht man das?
Es ist dein Traum, und deine persönliche Geschichte. Ich stecke mich da nicht weiter rein. Ich wünsche dir aber, dass dir diese Traumdeutungshilfe helfen möge, wieder mehr Kontakt zu dir selbst zu finden. Denn da dürfte noch Einiges aus dem Unbewussten geborgen werden können.
Erstmal Danke für Deine Aufschlüsselung. Ich habe bei engen Bindungen Verlustangst, trenne mich aber mitunter von schlechten Freunden.
In meiner Kindheit hatte ich eine andere Freundin, die mich oft stehen liess und der ich nachlief.
Ich war mit anderen Freunden dort in der Innenstadt und hatte eine tolle Zeit. Aber Handys gab es damals nicht.
Das Thema Kirche hat keine Relevanz für mich, ist auch nicht bedrohlich. Und unter einem Kleiderständer hatte ich mich tatsächlich mal in einem anderen Laden versteckt, weil es mich nervte, dass meine Mutter da so ewig rumstöberte.
Was ich verdränge? In dem Zusammenfassung weiss ich es nicht.. Missbrauch schließe ich aus.
Was ich verdränge? ... weiss ich (es) nicht.
Anscheinend soll es auch kein Wissen werden. Aber wer hat "Emotionen" zu den Fragethemen geschrieben? Warst du das nicht?
Ich weiß auch nicht, warum dir "Missbrauch" einfällt. In meiner Antwort steht davon nichts. Mir fällt nun bloß eine entschiedene innere Haltung zum von dir selbst eingebrachtem Thema auf.
Weiterhin ist die Unberührtheit eigenartig. Dieser Traum könnte für eine andere Person ein Albtraum gewesen sein, aber für dich scheint es eine unbedeutende Geschichte zu sein.
Dann wird dich auch die zweite Deutung unberührt lassen. Sie sei nur vollständigkeitshalber erwähnt. Träume haben meistens nicht nur 1 Bedeutung. (Deshalb steht im obigen Beispiel mit dem Kind das Wort "zunächst". War's dir aufgefallen, und hast dich gefragt warum da "zunächst" steht?) Die subjektstufige Deutung ist meist die wichtigere, deshalb sollte sie zuerst versucht werden. In der objektstufigen Deutung ist die Freundin tatsächlich diese Freundin. (Wenn du du dir ein Buch kaufst, um zu lernen, selbst mit deinen Träumen arbeiten zu können, wirst du noch besser verstehen.) Und weil das Gehirn nachts Eindrücke vom Vortag verarbeitet, ist es wahrscheinlich, dass ihr beide am Vortag tatsächlich in die Stadt fuhrt. (Es muss aber nicht sein.) Unverkennbar ist dann - aus meiner Sicht - wovon der Traum handelt. Es geht um das Thema "Kontakt". Weil dir dabei gewisse emotionale Anteile nicht bewusst sind, erscheint das Unbewusste nachts in symbolischer Form als Traum.
In einer Psychotherapie können gut erinnerte Träume dazu dienen, verdrängte Gefühle bewusst zu machen, und die Träumerin befähigen mehr Nähe zuzulassen. Emotionale Integrität ist eine Voraussetzung, um das beglückende Gefühl der Nähe und Verbundenheit mit Anderen zu erfahren. Ich habe das in meiner Therapie selbst erfahren. Es fühlte sich an wie eine neue offenere Art der Lebendigkeit, ein anderes Lebensgefühl, - neu, aber dennoch vertraut.
Ich habe mal in früheren Beiträgen von dir nachgelesen. Nun kann ich dich noch besser verstehen. Ich hatte auch eine Kindheit, die "nicht so schön" war, und weiß was daraus entsteht. Ich verstehe deinen Fokus auf sachliche Dinge, weil es bei mir auch mal so war. Aber - wie schon geschrieben - lässt sich so die Traum-Botschaft aus unserem Unterbewusstsein nicht erschließen.
Ungeschicklichkeiten sind:
- Man verlässt sich zu sehr auf seinen Verstand.
Der Psychologie-Experte @shipworkman hat es in seiner Antwort so auf den Punkt gebracht:
bei Träumen geht's, mMn, eh nur um die Gefühle oder Entscheidungen die du hast/triffst und der Rest ist quasi nur die Bühne.
Es geht also nicht hauptsächlich um das was außerhalb von dir zu sehen ist, sondern es geht um das was in dir stattfindet. In Bezug auf den Traum habe ich dazu von dir nur einen einzigen Hinweis gefunden.
... wirkte wie ein bald beginnender Amoklauf,
Das ist eine Andeutung für Berührtheit, die man ansonsten völlig vermisst.
Das ist jetzt kein Vorwurf, sondern es ist die natürliche Folge emotionaler Verletzungen aus einer Zeit als man noch sehr offen und verletzlich war.
Um wieder mehr Zugang zu seinen Emotionen zu bekommen, muss die Aufmerksamkeit vom Denken abgezogen, und stattdessen mehr im Körper verankert sein. Ich übe das immer noch täglich, und weiß dazu eine Anleitung von einer Psychologin mit einer ganz liebevollen Stimme. Die Energie ihrer Stimme gibt sehr schön ihre emotionale Integrität wieder. Wenn sie so eine Übung empfiehlt, lässt das m. E. schon auf den Wert der Übung schließen und was damit Gutes zu erreichen ist.
Raus aus dem Kopf, Rein ins Spüren
Übrigens würde das auch Jemandem gut tun, der mit seinen Emotionen nicht gut zurecht kommt. Aber das sagt Frau Dr. Brähler zu Beginn auch selbst.
Traumdeutung dient als unterstützende Methode zur Persönlichkeitsentwicklung. Das ist langfristig sehr lohnenswert, setzt aber Interesse und Engagement für die innere Arbeit an sich selbst voraus. Wenn aber kein Interesse daran besteht, weil man meint, es nicht nötig zu haben und nicht machen will, dann haben persönliche Fragen zu dem Thema, - wozu auch Traumdeutung gehört - keinen Nutzen. Und für die Anderen ist es verschwendete Zeit und Mühe, das alles zu lesen, sich darin einzufühlen und zu antworten.
Meistens träumen wir das was wir über den Tag gedacht, gemacht haben. Das Gehirn überarbeitet bei Nacht alles geschehene. Deshalb können wir uns zB wenn wir gelernt haben am nächsten Morgen noch an alles erinnern. Oder zB beim luziden träumen üben, denkt man mehrfach über den Tag hinweg dass man aufwachen wird im Traum, und genau dies tritt dann ein und man kann sein Unterbewusstsein kontrollieren.
Träume sind schon was cooles
LG
Also, Religion spielt bei ihr und mir keine Rolle, diese Kirche ist mehr oder weniger Mittelpunkt der Stadt Knotenpunkt der Einkaufsstraßen und U-Bahn Linien.
In diesem Kaufhof war nichts, ich glaube, der Laden existiert gar nicht mehr. Handys spielen nur insofern eine Rolle, als dass wir über Smartphones kommunizieren.
Sorge oder Angst habe ich wegen ihr auch nicht. Ich kenne sie noch nicht so gut, wir vertrauen uns aber schon Sachen an, die ältere Freunde nicht wissen und nie erfahren werden.
Einzig das Gewehr kam in der Vergangenheit in einem anderen Zusammenhang vor, wo jemand, der ganz woanders wohnt, mit erzählt hatte, er will einen Marder unterm Dach wegschiessen. Damals hatte ich mir Sorgen gemacht. In dem Traum aber war von 3 Gewehren die Rede und es war draußen ... wirkte wie ein bald beginnender Amoklauf, den ich aber wegen des Erwachens nicht mehr mitbekam.
Ich hatte der Freundin den Traum geschildert, mal gucken, was sie sagt.