Was ist ein typisches DDR Gedicht?

6 Antworten

Keine große Lyrik, aber ein Gedicht aus der Zeit... :-D

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 - (Schule, Politik, Deutsch)

Du müsstest bei DDR-Lyrik wohl nochmal definieren, ob Du damit die staatlicherseits anerkannte Arbeiterlyrik meinst (Johannes R.Becher etc) oder die Gedichte unbequemer Lyriker wie Johannes Bobrowski, Sarah Kirsch, Peter Huchel oder z.B. Wolf Biermann.

Schau sonst mal hier:

https://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/deutsch-abitur/artikel/lyrik-der-sechzigerjahre

666Phoenix  18.03.2019, 07:35

Bobrowski, Mitglied des Schriftstellerverbandes der DDR, aber Verfechter einer undifferenzierten "deutschen" Literatur;

Sarah Kirsch: als es politisch "eng" wurde, 1977 schnell nach Berlin-W "übergesiedelt";

Peter Huchel, seit 1971 im Ausland;

Wolf Biermann - keine Kommentar zu Politik-Clowns!

Alles "DDR-Lyrik"??

Denk mal dran, Frau Merkel war stramme FDJ-lerin und Herr Gauck hat mit der Stasi kollaboriert!

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tucho  18.03.2019, 12:30
@666Phoenix

Da die DDR seit 1949 bestand, sind die von mir genannten selbstverständlich Vertreter der DDR-Lyrik.

Dass Wolf Biermanns Gedichte und Lieder für viele DDR-Bürger von ganz entscheidender Bedeutung waren, kann wohl auch niemand bestreiten.

Was Frau Merkel und Herr Gauck hier zu suchen haben, deren lyrisches Werk, nach meiner Kenntnis, gerade zu Ddr-Zeiten eher überschaubar geblieben ist, weißt vermutlich nicht mal Du selbst. ;D

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666Phoenix  18.03.2019, 13:03
@tucho

Doch, das weiß ich sehr wohl. Die als typische DDR- Bürger zu bezeichnen ist dasselbe wie die von dir genannten Schreiberlinge als typische Vertreter der DDR-Lyrik zu bezeichnen.

Kommst du noch mit?

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tucho  19.03.2019, 06:46
@666Phoenix

Ja, sehr gut.Denn es ist eine sehr schlichte und von Wut getragene Argumentation, die mit dem worum es hier geht (DDR-Literatur) absolut nichts zu tun hat.

Du wirst in jeder Literaturgeschichte die obigen Namen als Vertreter der DDR-Lyrik finden.

Da Du selbst bislang hier auch noch keinen einzigen Gegenvorschlag oder Lyrikernamen ins Spiel gebracht hast, um die Frage sinnvoll zu beantworten, geht es dir offenbar auch um gar nichts Inhaltliches.Insofern....

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John Schehr und Genossen

Es geht durch die Nacht. Die Nacht ist kalt.

Der Fahrer bremst. Sie halten im Wald.

Zehn Mann Geheime Staatspolizei.

Vier Kommunisten sitzen dabei,

   John Schehr und Genossen.

Der Transportführer sagt: "Kein Mensch zu sehn."

John Schehr fragt: "Warum bleiben wir stehn?"

Der Führer flüstert: "Die Sache geht glatt!"

Nun wissen sie, was es geschlagen hat,

   John Schehr und Genossen.

Sie sehn, wie die ihre Pistolen ziehn.

John Schehr fragt: "Nicht wahr, jetzt müssen wir fliehn?"

Die Kerle lachen. "Na, wird es bald?

Runter vom Wagen und rein in den Wald,

   John Schehr und Genossen!"

John Schehr sagt: "So habt ihr es immer gemacht!

So habt ihr Karl Liebknecht umgebracht!"

Der Führer brüllt: "Schmeißt die Bande raus!"

Und schweigend steigen die viere aus,

   John Schehr und Genossen.

Sie schleppen sie in den dunklen Wald.

Und zwölfmal knallt es und widerhallt.

Da liegen sie mit erloschenem Blick,

jeder drei Nahschüsse im Genick,

   John Schehr und Genossen.

Der Wagen saust nach Berlin zurück.

Das Schauhaus quittiert: "Geliefert vier Stück."

Der Transportführer schreibt ins Lieferbuch:

"Vier Kommunistenführer, beim Fluchtversuch,

   John Schehr und Genossen."

Dann begibt er sich in den Marmorsaal,

zum General, der den Mord befahl.

Er stellt ihn, mitten im brausenden Ball.

"Zu Befehl, Exzellenz! Erledigt der Fall

   John Schehr und Genossen."

Erledigt der Fall? Bis zu einem Tag!

Da kracht seine Türe vom Kolbenschlag.

Er springt aus dem Bett. "Was wollt ihr von mir?"

"Kommt mit, Exzellenz, die Abrechnung für

   John Schehr und Genossen.

Erich Weinert

https://de.m.wikipedia.org/wiki/John_Schehr

Nikkom  17.03.2019, 22:16

Sorry, die Formatierung wurde hier völlig zerhauen. Einfach mal googeln.

Das war jedenfalls ein typisches DDR-Gedicht.

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Den Sozialismus in seinem Lauf,

hält weder Och noch Esel auf.

Woher ich das weiß:Hobby – Beobachte politische Entwicklungen seit meiner Jugend.
voayager  18.03.2019, 14:31

stammt von Bebel, der dämliche Spruch, Honecker äffte ihn nach

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Friedrich Halm eigentlich: Franz Joseph Freiherr von Münch-Bellinghausen Regenwetter

Was ist das für ein Wetter heut!

Es regnet ja wie toll!

Die Straße ist ein großer See,

Die Gosse übervoll.

Der Sperling duckt sich unters Dach,

So gut er eben kann,

Und Karo liegt im Hundehaus

Und knurrt das Wetter an.

Wir aber haben frohen Mut

Und sehn dem Regen zu,

Erzählen uns gar mancherlei

Daheim in guter Ruh.

Lass regnen, was es regnen will!

Lass allem seinen Lauf!

Und wenn's genug geregnet hat,

So hörts auch wieder auf.