Was ist der Unterschied zwischen Verschwörungstheorien, Verschwörungsideologien und Verschwörungsmythen?
Vor Jahren kannte ich nur den Begriff "Verschwörungstheorien". Doch mittlerweile sind die genannten zwei neuen Begriffe dazukommen. Wo ist da der Unterschied, und welchen Sinn machen diese neuen Begriffe überhaupt?
7 Antworten
Vor Jahren kannte ich nur den Begriff "Verschwörungstheorien"
Dieser Begriff ist falsch. In der Wissenschaft gibt es das ständige Wechselspiel zwischen Theorie und Beobachtung, zwischen Hypothese und Überprüfung, zwischen Vorhersage und Falsifikation. Man beobachtet irgend ein Phänomen und probiert eine Erklärung dafür zu finden. Diese Erklärung kann richtig sein oder falsch. Eine gute Erklärung ist eine, die nicht nur das Phänomen selbst erklärt, sondern auch noch andere Dinge erklären kann. Denn dann kann man sie überprüfen.
Wenn die Erklärung für das Phänomen X vorhersagt, dass auch das Phänomen Y auftreten muss, dann kann man probieren, es zu beobachten. Tut man das, dann hat die Erklärung an Wert und Plausibilität gewonnen.
Eine solche Erklärung nennt man eine Theorie. Diese Theorie ist nicht für alle Ewigkeiten in Stein gemeißelt. Newtons Erklärung der Schwerkraft war gut und hat funktioniert. Aber Einsteins Erklärung war besser und hat besser funktioniert. Bei Newtons Erklärung stellte sich im Laufe der Jahrhunderte heraus, dass manche Vorhersagen nicht bestätigt wurden – weswegen man dann ja eine bessere gefunden hat.
welchen Sinn machen diese neuen Begriffe überhaupt?
Verschwörungserzählungen bzw. Verschwörungsmythen sind eben keine wissenschafltichen Theorien sondern Erzählungen bzw. Mythen. Diese Begriffe dienen dazu, unbelegte Verschwörungserzählungen von gut begründeten wissenschaftlichen Theorien abzugrenzen.
Alex
Der Begriff "Verschwörungstheorie" ist historisch bedingt. Er stammt aus dem 19. Jahrhundert und wurde durch Karl Poppers Buch "Die offene Gesellschaft und ihre Feinde" aus dem jahr 1945 populär.
Erst als sich Sozialwissenschaftler und Psychologen mit dem Thema beschäftigten, wurde der Begriff durch Verschwörungsmythos bzw. Verschwörungsideologie ersetzt, um ihn von wissenschaftlichen Theorien abzukoppeln.
Ich hätte da auch noch "Verschwörungsraunen" zu bieten.
Bedeutet im Prinzip alles das Gleiche: Das Ablehnen von Fakten und rationalen Argumenten und deren Ersatz durch reine Fantasieprodukte, meist der eigenen "Blase" entspringend.
Die Journalisten lieben die Abwechslung.
So war zum Beispiel Boris Becker gern "der Leimener".
;-)
Ach so. So wie Merkel gerne mal Schlepperkönigin genannt wird. :-)
Wie ich sehe, bist du schon wieder am Verschwörungsschwurbeln.
Während die anderen Antworten nicht unbedingt falsch sind, sehe ich die "Schuld" für die momentane Begriffsvielfalt im Journalismus. Die wollen einfach nicht dasselbe Wort immer und immer wieder sagen oder schreiben. So wird aus "Paul Müller" aus Zeile 1 in der dritten Zeile "der Münchner", in der fünften "der 68-Jährige", in der achten "der gelernte Schlosser" und so weiter.
Sowas lässt sich immer ganz schön beobachten, wenn ein bestimmtes Thema länger in den Medien ist - und ganz besonders gut im Sport-Journalismus.
Naja - eine Theorie ist in der Naturwissenschaft die derzeitig höchste Stufe der Erkenntnis. Eine Theorie erklärt das Beobachtete in Übereinstimmung mit dem wissenschaftlichen Weltbild, ist falsifizierbar und kann für reproduzierbare Voraussagen verwendet werden. "Beweise" gibt es in den Naturwissenschaften nicht. Manche sagen: "Die Wissenschaft irrt sich immer näher an die Wahrheit heran."
Wenn man das Wort "Verschwörungstheorie" verwendet, billigt man dem Verschwörungsgefasel einen quasi-wissenschaftlichen Stellenwert zu. Deshalb wird der Begriff von Wissenschaftlern nicht mehr gerne verwendet.
"Verschwörungsmythen" wäre der heutige Begriff - unbelegtes aber gerne gelaubtes Geschwurbel.
"Verschwörungsideologien" liegen dann vor, wenn fanatisches ideologisches Verfechten eines Verschwörungsmythos vorliegt. Solche Ideologien dulden keinen Zweifel und keinen Widerspruch im Gegensatz zu wissenschaftlichen Theorien - Ideologien halt.
Also hat man damit sämtliche Erzählungen und deren Anhänger, die vom Mainstream-Medien-Geschwurbel abweichen, mit diesen Begriffen abgewertet :-)
Nein - nur die unwissenschaftlich argumentierenden, die sich gefälligst jegliche Kritik und jeglichen Zweifel an ihren Behauptungen verbitten. Außerdem erkennt man die Verschwörungsschwurbler daran, dass sie so genannte "Selbstimmunisierungs-Strategien" anwenden. Wer deren Gefasel anzweifelt "gehört also auch zu denen...".
Es ist aber nicht so schwierig, die wissenschaftliche Art und Weise der Erkenntnisgewinnung zu verstehen. Man muss es nur wollen und nicht allzu beschränkt sein. Also 99,9% der Menschheit könnten das sicherlich.
Ist echt kompliziert. Wo würdest Du die Erzählung von den Arabern um Osama bin Laden, die sich gegen die USA verschworen haben und mit Flugzeugen in die Türme gerast sind, einordnen?
Ich werde mich hier nicht auf diesen Hühnerkram mit dir einlassen. Ich habe eine Definition gegeben - wenn du die nicht akzeptierst, fein!
Plato sagte "Weisheit beginnt mit der Definition von Begriffen."
Das Schwurbeln betreiben allerdings die Verschwörungsrauner.
Also anscheinend: Leute wie du.
@earnest: Hör auf mit dem Troll zu diskutieren. Das hilft niemandem - der wird nicht aufhören, dir mit rotzigen Bemerkungen zu antworten. Füttert keine Trolle. :-)
Ach, ich hab doch nichts dagegen, wenn sich Nutzer eines bestimmten Typs selbst lächerlich machen...
;-)
Warum hat man dann für das selbe verschiedene Begriffe?