Was ist der Unterschied zwischen einem normalen sitzklo und einem plumpsklo?
Also ich weiß ja nicht, ob ihr schon mal nicht der Türkei gewesen seid, aber hier findet man in wirklich ALLEN öffentlichen Toiletten 🚽 z.B. an Tankstellen oder Raststätten, zu 90% plumpsklos. Warum? Und auch in jedem Haushalt, das man besucht, gibt es neben einer Sitztoilette auch einen Plumpsplo. Liegt es da dran das der Umbau zu Sitztoiletten viel zu teuer für Türkei ist? Ich meine, ich war schon in Ländern wie Bulgarien, Serbien, Tschechien, Ungarn und etc. und hab dort noch nie einen plumpsklo gesehen und die sind mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ärmer dran, als die Türkei.
Muss also einen Grund haben. Sind diese Toiletten vielleicht gesünder wegen der sitzpostion z.b. das man in der hocke viel einfacher den darminhalt entleeren kann? Oder sowas in die Richtung? Würde mich mal interessieren. :)
9 Antworten
Im Stehen wäre die geeignetere Position, die Schwerkraft erledigte den Rest.
Das war noch vor gar nicht solanger Zeit, verbreitet.
- Soldaten auf dem Marsch, konnten nicht sagen "Moment Feldwebelchen, ich setze mich mal eben an den Straßenrand..." die machten sich schlicht in die Hosen.
- Frauen, etwa im Rokkoko und Barock, trugen weite und lange Kleider, stellten sich dezent in eine Ecke und ließen den Dingen ihren Lauf.
- In den alten Ritterburgen befand sich das Örtchen in luftiger Höhe, eben
ein Plumsklo. Aus eben dieser Höhe ließ man es fallen.
Die hier verbreitete Wasserpülung folgte, außer technischen Möglichkeiten, schlichter Erkennntnis des Mittelalters.
In jener Zeit entleerte man sich in einen Nachtopf und entleerte diesen schwungvoll aus dem Fenster, mitten auf die Straße.
Was außer zu veritablem Gestank, auch zu Rattenplagen und Pest führte, besonders in den Städten.
Diesem mußte abgeholfen werden, weshalb man sich der alten Römer erinnerte und die Fäkalien per Kanal abführte.
Auf dem Land blieben Plumsklo mit Latrine (Klärgrube) lange Zeit üblich und sind auch heute noch in kleineren Dörfern zu finden.
So einen Kanal stanzt man nicht einfach in den Boden, sondern baut tunlichst in etwas Entfernung ein Klärwerk.
Man nennt das gewöhnlich Infrastruktur.
Jene ist in Istanbul und den Touristädten der Türkei sicher ebenso vorhanden. Weniger in den Dörfern Anatoliens, in denen es noch etwas naturbelasserner zugeht.
Die Toiletten gibt es in vielen Ländern (z.T. in Marokko, Thailand, Myanmar,...) zumeist mit einem wasserbecken oder wasserhahn mit Schöpfkelle/Eimer oder nem schlauch mit kleiner brause.
Sie gelten dort als Hygienischer (kein Kontakt zu ner toilette auf der andere saßen und reinigung mit wasser statt es nur mit dem papier abzuwischen) und gesünder (natürliche position).
Dazu komt der ganz praktische faktor das ein Umbau aufwändig ist da oft die Rohre nicht auf Papier ausgelegt sind und daher bei einer sitztoilette mit papier eher verstopfen würden als beim klassischen model mit Wasser.
Ich glaube hier liegt eine Begriffsverwirrung vor. Ein Plumpsklo, das ist jedenfalls ein Klo ohne Wasserspülung. Ähnlich wie ein Dixi-Klo, nur ohne Chemie.
Und so etwas hat man ganz sicher nicht IN der Wohnung. Vielleicht im Hof, aber nicht im Haus.
Als Plumpsklo bezeichnet man eigentlich eine Toilette, die nicht an die Kanalisation angeschlossen ist. Das berühmte Häuschen mit Herz in der Tür 😊. Da ist unten drunter einfach eine Grube, in die alles hineinplumpst.
Was du in der Türkei gesehen hast, stammt ursprünglich aus Frankreich. Atatürk hat nicht nur die französische Verfassung zum Vorbild genommen. Da man bei dieser Toilette nichts mit dem Körper berührt, galt diese Form als hygienischer als unsere heute üblichen Toiletten.
Angeblich kann man in der Hocke besser den Darm entleeren, da das der natürlichen Position entspricht. Ausprobiert habe ich es nicht, dazu habe ich die Toilette im Hotel bevorzugt. Was ich mich aber gefragt habe:
1. Wie verhindert man als Frau, dass beim Wasserlassen nicht die Hosenbeine bespritzt werden? Und
2. Wie kommt jemand Ü 60 aus der Hocke wieder hoch???
Ungeklärte Fragen der Menschheit 😁
- geht mit der richtigen position recht einfach. Frau ziehlt ja nach unten und nicht nach vorne.
- übung vermute ich mal und irgend wann vermutlich wie bei unseren toiletten auch mit hilfe.
1. Ich ziele im Sitzen auch nicht nach unten. Bleibt also nur halbe Hocke, das geht zu sehr auf die Oberschenkel.
2. Ich bin jetzt 68 und kann von meiner Toilette noch ohne Hilfe aufstehen. Aus der Hocke komme ich nicht mehr ohne Hilfe hoch. Trotz 35 Jahre Balletttraining.
- Ich weis jetzt nicht genau was du mit halber hocke meinst. Ich habe keine sonderlich kräftigen oberschenkel und bekomme das problemlos hin. Füße etwas über schulter Breit außeinander, hintern runter und los gehts. Das halte ich jetzt keine 2 Stunden aber 5-10 Minuten sind da kein Problem.
- Ich sag ja nicht das es ab dem selben alter los geht und man kann ballett nicht mit deren training vergleichen. In Myanmar und anderen Ländern "sitzen" die Menschen aus bequemlichkeit z.T. mehrere Stunden in dieser Hock position weil auf dem Boden sitzen zu dreckig wäre und das hocken bequemer ist als stehen.
Ich denke, Du meinst nicht ein Plumpsklo (was das ist, wurde hier schon hinreichend ausgeführt), sondern die Hock- oder Stehtoiletten, die es nicht nur in der Türkei gibt, sondern die in ganz Asien, Südosteuropa und Südeuropa weit verbreitet ist:
Er meint die in Asien, Südost- und Südeuropa weit verbreiteten Hock- bzw. Stehtoiletten:
https://de.wikipedia.org/wiki/Hocktoilette