Was ist der beste Stahl für ein Schwert?
Ich habe mir neulich die Frage gestellt was der beste oder bewärteste Stahl für ein Schwert ist. Also einer der nicht bricht biegsam aber auch sehr hart ist und gut zu schärfen. Vielen Dank für eure Antworten.
LG
6 Antworten
Das beste Material für diesen Zweck ist immer noch Damast. Schon die Schmiede der Antike erkannten, das eine Klinge aus einem härtbaren Stahl zwar schnitthaltig ist, aber beim härten auch spröde wird. Ein nichthärtbarer Stahl verhält sich da gutmütiger, bricht nicht so leicht, erreicht aber nicht die hohe Härte, die man für eine gute Schneide braucht. Also kombinierte man die Stähle und verschmiedete sie in Schichten. Aus Erfahrung weiss man, das ca. 400 Lagen ein Optimum darstellt. Faltet man öfter, werden die einzelnen Schichten zu dünn und die Klinge wieder zu einheitlich. Zusätzlich kann man die Klinge, bzw. den Rohling noch tordieren, d.h. in sich verdrehen und wieder ausschmieden. Hiedurch erreicht man eine einzigartige Dreidimensionalität des Schmiedegefüges. Heutzutage hat man natürlich eine größere Erfahrung mit den einzelnen Stahlarten und kann z.B. Federstähle und Werkzeugstähle zu Damast verschmieden. Bei Federstählen legiert man meist Vanadium, etwas Silizium, Molybdän, etc. zu. Bei Werkzeugstählen kann auch Wolfram und Cobalt dabei sein. Welche Stahlarten am besten miteinander feuerverschweisst werden können, ist Spezialwissen. In früheren Jahrhunderten war das eben einfach ein kohlestoffreicherer und ein kohlestoffärmerer Stahl. Manchmal mit einem gewissen Stickstoffgehalt aus Vogelexkrementen, der beigemischt wurde. Also quasi eine Art Nitrierung. Eine besondere Form war der römische Waffenstahl, der im Noricum von keltischen Schmieden hergestellt wurde. Diese beuteten ein Eisenerzvorkommen aus, das aus einem Meteoriteneinschlag stammte. Darin lag der Kohlenstoff nicht in lamellarer, oder globularer Form vor, sondern als Fulleren. Dieser Waffenstahl konnte sich mit jeder heutigen Stahlart messen. Man forscht erst seit Entdeckung der Fullerene wieder daran.
Genau aus diesem Grund gibt es Damast Stähle. Inzwischen mag es besseres geben, aber das ist von der konkreten Anwendung abhängig.
Mehrfach gefalteter Stahl, mit dieser Technik ist die Stahlqualität wahrscheinlich zweitrangig, da sie im Mittelalter wahrscheinlich auch nicht besser war als heutige zweite Wahl.
Damast aus 115W8 und 60Ni20 könnte man probieren
Damaszener Stahl, könnte anders geschrieben werden