Was ist besser für die Straße (Selbstverteidigung)?

5 Antworten

Am besten ist, erst gar nicht in gefährliche Situationen zu kommen.

Am zweitbesten ist, im Falle dass es doch passiert, wegzulaufen.

Dann kommt erst mal ganz lange gar nichts.

Also wirklich lange nichts.

Irgendwann, so als zweitletzte Möglichkeit, also am zweitschlechtesten ist es, sich körperlich zur Wehr zur setzen. Noch schlechter und die allerschlechteste Möglichekit ist es dann, zu versuchen, sich mit einer Waffe zu wehren.

Es ist dennoch sinnvoll, aktiv Kampfsport oder Kampfkunst zu erlernen. Denn dadurch lernt man, sich in Stresssituationen ruhig zu verhalten, man lernt, Angreifern aus dem Weg zu gehen, Konflikte zu vermeiden und im schlimmsten Fall auch, etwaige Angriffe zu neutralisieren. Deshalb empfehle ich, eine Kampfkunst oder einen Kampfsport zu erlernen und auszuüben. Welcher das ist, ist dabei völlig egal. Ich warne jedoch dringend vor großartig beworbenen "Wundersystemen", die versprechen, dass jede Wurst nach ein paarmal Training jeden Kleiderschrank umhauen kann. So etwas gibt es nicht!

Welchen Stil man erlernt, ist völlig nebensächlich. Egal, ob Judo, JiuJitsu, Aikido, Karate, Taekwondo, KungFu oder was auch immer, das ist alles gut und sinnvoll.

Grundlegendes zu Gewalt und Selbstverteidigung

Wie hier ja schon gesagt wurde, ist es, jeder vermeidbaren Konfrontation aus dem Weg zu gehen und sich einem Angriff zu entziehen.

Auch durch selbstsicheres, nicht provokatives Auftreten, lassen sich Gewalttätigkeiten gegen die eigene Person vermeiden.

Wer häufiger zum Opfer von Gewalt wird, sollte sich vielleicht mal fragen, welchen Eindruck man dem Gegenüber vermittelt.

Die beste Selbstverteidigung

Das ultimative und maximal effektive System, das für alle Menschen optimal geeignet ist, gibt es nicht. Alles andere sind unseriöse Werbeversprechen.

Wirklich wichtig ist, dass dir das Training selbst Spaß macht - denn nur wenn man langfristig motiviert bleibt, übt man lange genug, um tatsächlich effektiv zu werden. Das geht nämlich nicht von heute auf morgen.

Von diesen typischen, mehrwöchigen Selbstverteidigungskursen (SV) halte ich eher wenig - es werden einige Techniken geübt, die eine Scheinsicherheit vermitteln. Lediglich die Verhaltenstipps dort sind ganz brauchbar.

Einen perfekten Stil für Alle kann es schon deshalb nicht geben, weil jeder Mensch unterschiedlich ist und auf verschiedene Weise mit Aggression, Stress und Gefahren umgeht.

Reale Gefahrensituation

Eine reale Gefahrensituation läuft grundsätzlich ganz anders ab, als man es vorher geübt hat und ist etwas völlig anderes als ein fairer Wettkampf nach Regeln, oder Training mit einem kooperierenden Partner.

Man steht dann nicht im Trainingsanzug, sondern womöglich im dicken Wintermantel, mit schweren Stiefeln an den Füßen auf einer eisglatten Straße und Schal und Mütze engen das Gesichtsfeld ein.

Auf solche Situationen ist man durch einen Wochenend-SV-Kurs alles andere als vorbereitet und es ist sehr wahrscheinlich, dass man vor Angst wie gelähmt ist.

Eine solche gefährliche Situation gewinnt nicht der mit dem schwarzen Gürtel im Kleiderschrank, sondern derjenige, der mental stark genug ist, um die Situation psychisch und emotional zu bewältigen und sich der Lage anzupassen.

Da muss man auch mal erwägen, dem Aggressor Streusalz ins Gesicht zu werfen, oder ihm eine herumstehende Schneeschaufel um die Ohren zu hauen. Da gibt es keine Punkte für sauber ausgeführte Techniken.

Warum Kampfsport/Kampfkunst/Selbstverteidigung?

Wenn das Training also gar nicht alle möglichen Gefahrensituationen abdeckt, die Techniken ineffektiv wirken, oder Verteidigung gegen altertümliche Waffen gelehrt wird, stellt sich die Frage, was das Training für einen Sinn hat.

Hier die  Antwort:

Kampfkunst und Kampfsport vermitteln auf unterschiedliche Weise die notwendigen mentalen und körperlichen Fähigkeiten, um auch unter Stress weiterhin handlungsfähig bleiben zu können.

Die Entwicklung einer ausgeglichenen Persönlichkeit verhindert Konflikte. Selbstbeherrschung und Konzentrationsfähigkeit verhindern Angstlähmung und Panikreaktionen. Technische Fähigkeiten bieten das letzte Mittel zum Selbstschutz.

Welche Möglichkeiten gibt es?

Die modernen Kampfkünste (Gendai Budo) stammen von den alten Schulen (Koryu) der Kriegskünste (Bugei) ab und beinhalten heute noch sehr gefährliche Techniken, so dass häufig auf Wettkämpfe verzichtet wird.

Der moderne Kampfsport lässt diese Techniken teilweise ganz fallen, oder lehrt sie nur fortgeschrittenen Übenden, so dass sportliche Wettkämpfe möglich sind.

Moderne Selbstverteidigungssysteme stellen eine Mischung verschiedener Stile dar und werden im Idealfall mit psychologischer Schulung verbunden, da hier der traditionelle Aspekt der Charakterschulung sonst fehlen würde.

Jeder dieser Ansätze bereitet den langfristig Trainierenden auf eine reale Krisensituation vor und greift dabei auf unterschiedliche Mittel zurück.

Was in den Kampfkünsten durch traditionelle Kata und Atemtechnik erreicht wird, vermittelt der Kampfsport durch den Stress bei Wettbewerben und die SV-Ausbildung durch Drills, die sich an konkreten Situationen orientieren.

Gerade wegen dieser unterschiedlichen Ansätze muss jeder für sich selbst jene Disziplin finden, die seinem eigenen Verhalten und seiner Persönlichkeit am meisten entspricht und dadurch auch motiviert.

Es macht wenig Sinn, eine schüchterne, gehemmte Person in einen Boxverein zu stecken, wenn dieser Mensch sich dort unwohl fühlt und nicht entfalten kann, sondern Verhaltensmuster gelehrt bekommt, die ihm nicht entsprechen.

Der einzig "wahre Stil" ist jener, der so viel Freude bereitet, dass man lange genug dabei bleibt, um wirklich in das Training auszutauchen und sich persönlich und technisch zu verändern.

Wer nach einem Jahr Training aufgibt, muss sich nicht wundern, wenn er diesen Stil für "ineffektiv" hält.

Mein Tipp lautet daher;

Suche dir alle Kampfsportvereine in deiner Umgebung und informiere dich über das Angebot. Du kannst dich entweder schon einmal vorab über die gelehrten Stile informieren - oder völlig offen an die Sache herangehen.

Dann vereinbarst du einen Termin für ein Probetraining. Das wird entweder als kostenlose "Schnupperstunde", oder über längere Zeit gegen eine kleine Gebühr angeboten.

Auf diese Weise merkst du selbst, wie du dich dabei fühlst und ob es dich begeistern kann - denn nichts ist so wertvoll wie die eigene Erfahrung.

Außerdem vermittelt so ein Probetraining auch einen Eindruck von der Atmosphäre in dem Verein und du kannst dir einen Eindruck davon verschaffen, wie der Umgang der Übenden miteinander ist.

Gibt es dort starken Leistungsdruck? Konkurrenzdenken? Ist der Lehrer hilfsbereit und für Fragen offen, oder ein diktatorischer Leuteschinder? Werden viele asiatischen Legenden erzählt, oder tatsächlich trainiert?

Es kann nämlich gut sein, dass dir zwar der Stil selbst spontan absolut zusagt und dich begeistert, du allerdings nichts mit der Atmosphäre, oder den Lehrmethoden anfangen kannst.

Dann schau einfach mal, ob es noch einen anderen Verein gibt, der den gleichen Stil anbietet - vielleicht fühlst du dich dort wohler.

Ich wünsche dir jedenfalls viel Spaß beim Training. :-)

Woher ich das weiß:Hobby – Seit etwa 40 Jahren Training des Aikido
Fuchsmaul  24.08.2019, 20:54

Ich setze als selbst Verteidigung eine Gaspistolle mit Leuchkugeln in der Wohnung ein ohne wenn und aber

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1) IPSC

2) Alles an SV das du gut kannst. Die Security in meiner alten Firma machen alle Krav Maga weil man sich damit nach relativ kurzem Training schon gut  verteidigen kann.

NicoDrathwa1994 
Fragesteller
 23.07.2016, 01:16

Was lernt man bei Krav Maga so alles? :)

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Wahrscheinlich Krav Maga. Das ist als Selbstverteidigungssystem entwickelt worden, also extra zu dem Zweck entwickelt, sich behaupten zu können.

Und zwar auch nicht irgendwann vor langer Zeit, sondern im 20.Jahrhundert. 

Nimm Krav Maga das israelische Militär hat es nicht ohne als Standard Selbstverteidigung