Lieber Karate oder Krav Maga als Kampfsport lernen wenn man zur Polizei will?

9 Antworten

Mach was du mehr magst, was dir mehr liegt. Bei Polizei und Justiz sollte man (Kampf-)Sport zum körperlichen Ausgleich und zur Regeneration betreiben. Es ist hilfreich, ich weiß wovon ich rede. Und jeder Kampfsport, egal welcher, lässt sich mit der Ausbildung zur Ausübung des unmittelbaren Zwanges gut kombinieren. Bei Polizei und Ausbildung nennt man diese Ausbildung EST-Eingriffs-und Sicherungstechniken, oder DEST-Deeskalations-und Sicherungstechniken. Es gibt auch den Begriff STG-Sicherungstechniken zur Gefahrenabwehr. Die Begriffe sind zumindest in NRW ziemlich gebräuchlich. Es ist hilfreich nebenher zu trainieren. Und Kampfsport ist, richtig trainiert, immer gut.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Lange Zeit in der Justiz schärfte den Blick fürs Wesentliche

Zuerst mal solltest du wissen, dass du überhaupt keinen Kampfsport beherrschen musst, wenn es dir nur darum geht, bei der Polizei angenommen zu werden. Dadurch erlangst du keine Pluspunkte oder so.

Wenn es dir darum geht, dich frühzeitig auf Situationen im Polizeialltag vorzubereiten, dann wäre Krav Maga die sinnvollere Wahl. Allerdings gibt es auch beim Krav Maga verschiedene Arten bzw. Anwendungen. Grundsätzlich zielt es darauf ab, einen tödlichen Angriff schnell zu beenden, indem du deinen Gegner schwer verletzt. Das ist für die Polizeiarbeit eher nicht so passend.

Ich habe mal gelesen, dass man sich auch für Vereine oder Kurse anmelden kann, die den Fokus darauf legen, Personen zu Boden zu bringen und zu fixieren. Wenn du sowas findest, wäre das die richtige Wahl.

Aber wie gesagt… für eine Einstellung brauchst du es nicht.

Gruß, B.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – seit 2016 bei der Polizei NRW.

Für die Polizei ist das nicht zwingend erforderlich. Ggf sogar hinderlich. Ich habe von Kampfsport aber keine Ahnung, darum will ich gern glauben, dass es hilfreich ist. Allerdings weiß ich auch, dass man im Dienst nur das anwenden darf, was man dort gelernt hat.

Gruß S.

14905403  18.01.2022, 00:32

Ausserdem lernt jemand der sich intensiv mit Kampfsport befasst auch die dort geltenden Einschränkungen mit, die dann als Reflex ,,in echt‘‘ tödlich sein können.

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Sirius66  18.01.2022, 06:24
@14905403

Tötlich? Das weiß ich nicht.

Aber ich weiß, dass die Ausbilder das gar nicht gern sehen, wenn die Anwärter sich damit rühmen und sich nicht sauber an das halten, was als legitime Maßnahme definiert ist.

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14905403  19.01.2022, 03:00
@Sirius66

Ein US-amerikanischer Boxer wurde mal angegriffen und hat sich gewehrt, sogar erfolgreich. Bloss dann hat der Angreifer ,,abgeklopft‘‘. Aus Reflex hat er losgelassen, hat ihm das Leben gekostet.

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Die Polizeiausbildung beinhaltet verschiedene Ansätze der SV/Kampfsport. Es ist ein Mix.
Ein wenig Karate,Jiu-Jitsu o.ä. ist bestimmt gut, aber nicht unbedingt erforderlich weil Du dort eben eine eigene Ausbildung erhältst.
Viele von den Polizisten, die ich kennen machen Karate oder Aikido. Aber das bedeutet nichts für Dich.

Woher ich das weiß:Hobby – Braungurt in 2 und Blaugurt in 1 Stilrichtung

Ich habe 4-5 Jahre Krav Maga gemacht, leider durch Corona nicht mehr. Ich würde es immer wieder tun, da ich es am nützlichsten finde. 😊