Was hat sich Luther dabei gedacht?

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Hannas (auch Annas) war jüdischer Hohepriester zwischen den Jahren 6 und etwa 15 n. Chr., als der römische Kaiser Augustus regierte. Der Name Hannas wird in dem Johannesevangelium in Verbindung mit den Umständen des Prozesses gegen Jesus genannt.

Johannes 18, Vers 23:

  • Jesus antwortete: Habe ich übel geredet, so beweise es, daß es böse sei; habe ich aber recht geredet, was schlägst du mich?

http://www.bibel-online.net/buch/luther_1912/johannes/18/

Shiftclick  16.04.2015, 09:23

Was genau verstehst du daran nicht? Es klingt doch nach einer nachvollziehbaren Idee, jemanden so prominenten wie Jesus in einer vergleichbaren inquisitionären Situation zu zitieren, also sich zugleich verteidigen, sich auf dem Boden der Bibel stehend ausweisen und mit Jesus selber zu vergleichen.

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Joneson 
Fragesteller
 16.04.2015, 09:31
@Shiftclick

Habs schon verstanden. Danke für deine Hilfe :)

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Der Teil bezieht sich auf das Johannesevangelium, Kapitel 18, Verse 12+13, 19-22.

Nach Joh 18,12-24 vernahm Hannas Jesus in der gleichen Nacht seiner Verhaftung und befragte ihn über seine Lehre und seine Jünger. 

http://de.wikipedia.org/wiki/Hannas

Ich glaube, der meint damit einfach, dass Jesus sich dafür hat schlagen lassen, dass er sich sogar von einem Diener hat schlagen lassen, in dem Vertrauen darauf, das Gott hinter ihm steht. Ich denke mal, dieses 'weil ich ein mensch bin und nicht gott' ist ziemlich eindeutig, es soll darauf hinweisen, dass Luther selbst keine Allmacht besitzt und sich auch nicht in irgendeiner Weise als höhergestellt ansieht als die anderen. Außerdem hat er nach gutem Wissen und Gewissen nichts Übles getan, weshalb er sie indirekt bittet, ihm das zu beweisen. Die Bibelstelle, sollte es eine dazu geben,kenne ich nicht, kann aber später meinen Vater fragen, der ist Pfarrer ;)

Das Zitat lautet vollständig:

Doch weil ich ein Mensch bin und nicht Gott, kann ich meinen Büchlein nicht anders helfen, noch sie verteidigen, denn mein Herr und Heiland seiner Lehre getat hat, welcher, da er vor dem Hohepriester Hannas um seine Lehre gefraget, von des Hohepriesters Knecht einen Backenstreich empfangen hatte sprach: Habe ich übel geredet, so beweise er, das es übel sei.

Und damit ist auch klar wer Hannas ist -  ein Hohepriester im Tempel.

Quelle: 

Martin Luther, Band 1

 von Christian Franz Gottlieb Stang,Martin Luther


zu finden unter Google EBooks
mit folgendem Suchstring:
"Weil ich ein Mensch bin und nicht Gott" luther


Ich denke Luther bezieht sich hier auf eine Stelle aus Johannes 18, Vers 23:
Jesus antwortete: Habe ich übel geredet, so beweise es, daß es böse sei; habe ich aber recht geredet, was schlägst du mich?