Warum war Luthers Bibelübersetzung so erfolgreich?

11 Antworten

Luther prägt die deutsche Sprache ja bis heute noch enorm. Er setzte viele Wortschöpfungen in seiner Übersetzung ein.

Ansonsten gibt es bei BibelBerater.de noch viele weitere Infos. Hier ein Link direkt zur Lutherbibel:

https://bibelberater.de/bibeluebersetzungen/lutherbibel/

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Auf der Wartburg vollbrachte Luther eine seiner größten Leistungen: Er übersetzte den gesamten von Erasmus zusammengestellten Text der Christlichen Griechischen Schriften ins Deutsche. 

Das Werk erschien im September 1522 ohne Nennung des Übersetzers und wurde als „Septembertestament“ oder „Septemberbibel“ bekannt. 

Der Preis je Exemplar betrug eineinhalb Gulden — das entsprach dem Jahreslohn einer dienenden Magd. Dennoch war die Nachfrage enorm hoch. 

Innerhalb von 12 Monaten waren 6 000 Exemplare in erster und zweiter Auflage abgesetzt, und in den nächsten 12 Jahren folgten noch 69 (!) Nachdrucke.

Die Übersetzung der Hebräischen Schriften stellte Luther 1534 fertig. 

Es gelang ihm, Stil, Rhythmus und Wortschatz harmonisch aufeinander abzustimmen. Und so entstand eine Bibel, die einfache Menschen verstehen konnten. 

Wie er beim Übersetzen vorging, beschrieb Luther mit den Worten: „Man muß die Mutter im Hause, die Kinder auf der Gasse, den gemeinen Mann auf dem Markt drum fragen und denselbigen auf das Maul sehen, wie sie reden und danach dolmetschen.“ 

Luthers Bibel trug maßgeblich dazu bei, die Grundlage für eine Standardschriftsprache zu legen, die später in ganz Deutschland anerkannt wurde.

Die Lutherbibel von 1545 sowie die revidierte Ausgabe von 1984 geben das Tetragrammaton (Name Gottes JAHWE / JEHOVA) in den Hebräischen Schriften mit HERR (in Großbuchstaben) wieder.

Luthers Bibelübersetzung war meiner Meinung nach deshalb so erfolgreich, weil sie sprachlich sehr gut gemacht war und gleichzeitig Zugang hatte zum damals neuen Buchdruck.

Günther Zainer war "nur" Buchdrucker - kein Übersetzer oder Sprachwissenschaftler. Wessen Bibelübersetzung hat er denn gedruckt?

Martin Luther war "nur" theologisch gebildeter, sprachlich gewandter Übersetzer. Aber er fand genügend viele Buchdrucker, die sein Werk verbreiteten.

Luthers Bibelübersetzung findet einen auch aus heutiger Sicht guten Mittelweg zwischen sprachwissenschaftlicher Genauigkeit und flüssiger Lesbarkeit.

Luther verwendet an wichtigen Stellen knappe, einprägsame, schlagwortartige Formulierungen, die man sich leicht merken kann.

Selbst die katholische "Einheitsübersetzung" folgt Luther auf diesem sprachlichen Mittelweg.

Luther hat die Bibel ins Deutsche übersetzt, in ein Deutsch aus norddeutschen und süddeutschen Idiomen, und damit die deutsche Standardsprache geschaffen.

Gleichzeitig hat Gutenberg den Buchdruck erfunden, so dass Luthers Buch in großer Auflage und relativ billig gedruckt werden konnte.

Schließlich hatte er die politische Unterstützung mehrerer Fürsten.

Weil sie in Volkes' Sprache übersetzt wurde und so jeder Zugang zur Bibel hatte.

Nicht ohne Grund war der Widerstand gegen Bibelübersetzungen in Volkssprachen seitens der Katholischen Kirche so groß.

Nunmehr konnte jeder lesen, ob die Kirche im Sinne der Bibel handelte oder nicht.

https://www.die-bibel.de/bibeln/bibelkenntnis/wissen-bibeluebersetzung/geschichte-der-bibeluebersetzung/luther/

http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.luthers-bibeluebersetzung-ein-meisterwerk-wie-das-original.b5e8f532-2c15-4fe8-b0fb-3e1753e03f2b.html

cheerio

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – 56 Jahre Bibelstudium und permanente Weiterbildung