Was haltet ihr von der Freiwilligen Feuerwehr? Eigene Meinung bitte?

26 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Viele sagen ja, wir von der Freiwilligen Feuerwehr sind nicht auf dem gleichen Level wie die von der Berufsfeuerwehr

Das stimmt auch, wie sollen wir als Freiwillige denn die Übung und Erfahrung zusammen bekommen wie es eine BF hat wo Leute Vollzeit arbeiten und tausende Einsätze im Jahr fahren. Im zweifel werden wir dennoch vor die gleichen Aufgaben gesetzt und wenn man evtl nicht so gut ist man gibt alles und hofft das es reicht.

Grundätzlich wird es immer Leute geben die von der FFW nichts halten und es wird immer welche geben welche die Sache gut finden.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Maschinist /Servicetechniker für Feuerwehr Einsatzfahrzeuge
Rolajamo  01.07.2019, 23:35

Jeder, der die FFW tatsächlich NICHT gut findet, hat einen gewaltigen Schaden. Da riskieren Menschen in ihrer Freizeit ihr Leben für Andere. Und Gedankt wird es Ihnen mit Pöbeleien, Beleidigungen und Gaffern. Da kann man nur den Kopf schütteln und hoffen, dass sie die nächsten sind, die auf die Dienste der FFW angewiesen sind.

8
26Sammy112  02.07.2019, 11:25
Das stimmt auch, wie sollen wir als Freiwillige denn die Übung und Erfahrung zusammen bekommen wie es eine BF hat wo Leute Vollzeit arbeiten und tausende Einsätze im Jahr fahren. 

Naja... "tausende Einsätze im Jahr" fährt wohl auch kein Berufsfeuerwehrmann. Denn dann müsste er quasi immer von einem Einsatz zum nächsten fahren - und das passiert bei der BF in der Regel nur, wenn am auf dem Rettungswagen sitzt.

Aber natürlich führt der BF'ler deutlich mehr Einsätze als der durchschnittliche FF'ler. Wobei man aber auch sehen muss, dass 99% der BF-Einsätze eher Kleinkram ist (Türöffnung, BMA-Fehlalarm, Ölspur, Mülleimerbrand usw.) und die BF bei keinem größeren Einsatz ohne die FF auskommt. Bei einem Großfeuer ist die Anspannung eines BF'ler meist genauso groß wie bei einem FF'ler - oder größer (erfahrener FF'ler vs. BF-Neuling).

2

Doch, doch. Im großen Ganzen stimmt das natürlich. Meine Löschgruppe rückt ca. 2x die Woche aus. Die Berufsfeuerwehr (ebenfalls mit uns zusammen auf der Wache) rund um die Uhr mehrfach. Es ist selbstverständlich, dass die BF routinierter ist. Das zeigen auch die Statistiken. Es gibt zwar selten Unfälle, wenn aber, dann eher bei der FF.

Ich bin selbst bei der FF und find's halt einfach geil. Würde das aber nicht hauptamtlich machen wollen. Bei uns gehen alle respektvoll miteinander um, vorallem weil viele in beidem gleichzeitig sind, BF und FF. Man kennt sich.

LG

26Sammy112  04.07.2019, 10:15

Es ist selbstverständlich, dass die BF routinierter ist. Das zeigen auch die Statistiken. Es gibt zwar selten Unfälle, wenn aber, dann eher bei der FF.

Routine hat sicherlich etwas mit den Unfallzahlen zu tun... allerdings dürften andere Faktoren dabei auch noch eine wesentliche Rolle spielen, dass es bei der FF mehr Unfälle gibt als bei der BF.

Beispielsweise schon die Tatsache, dass es vermutlich mehr FF-Angehörige gibt als BF'ler. Und dann natürlich auch, dass der BF'ler in seiner Dienstzeit immer "auf dem Sprung" und auf einen Einsatz vorbereitet ist. Der Dienstalltag bei der BF ist darauf ausgerichtet, in sekundenschnelle ausrücken und ohne Ablenkung den Einsatz fahren zu können.

Bei der FF hingegen wird man bei einem Einsatz aus dem Alltagstrott heraus gerissen. Aus dem Tiefschlaf nach einem anstrengenden Arbeitstag, aus der Konzentration während eines wichtigen Geschäftstermins oder völlig ausgepowert nach dem Sport... direkt nach einem schweren Streit mit dem Ehepartner oder Öffnen einer unerwartet hohen Rechnung... vollgestopft direkt nach einem reichlichen Geburtstagsessen oder mit leerem Magen neun Stunden nach dem Frühstück und "Sekunden", bevor es Abendessen geben sollte... und soll/muss dann von jetzt auf gleich in den Modus "Feuerwehr/Einsatz" wechseln. Das klappt nicht immer und trägt mit Sicherheit zu einem erhöhten Unfallrisiko bei.

0

Die FFW ist für mich wie eine Familie und keine Gruppe von Leuten hat mich so sehr beeinflusst wie sie - sowohl positiv als auch negativ. Schon als Jugendlicher bin ich der Jugend beigetreten und bin jetzt Teil der Einsatzabteilung.

Leider bin ich wegen der Arbeit nicht zuhause, aber an den Wochenenden und Urlaubstagen, bin ich bereit wenn der FME und die Alarm-App losgehen.

Ich bin froh und dankbar, dass wir eine gut aufgestellte FFW haben, auch in den Ortschaften.

Es wurden schon viele Leben gerettet, viele Häuser vor der Totalzerstörung bewahrt, techn. Hilfe geleistet und natürlich auch geborgen.

Jeder Arbeitgeber hat hier Verständnis für die Kameraden, die fluchtartig den Arbeitsplatz verlassen, wenn der Piepser geht.

Nexana00  02.07.2019, 08:29
Jeder Arbeitgeber hat hier Verständnis für die Kameraden, die fluchtartig den Arbeitsplatz verlassen, wenn der Piepser geht.

Jedem der dieses Verständnis nicht hat wünscht man das es gerade deren Haus ist. So fies es auch klingen mag.

1

Wenn man sich die Tatsache, dass weit über 90 Prozent der Feuerwehrleute in Deutschland Freiwillige sind, vor Augen hält, wird der Stellenwert der FF schnell klar. Die Öffentlichkeit würde ganz schön alt aussehen, wenn alle Einsätze von Hauptamtlichen bewältigt werden müssten. Zudem ist es mit Sicherheit eins der schönsten und sinnvollsten Hobbys, das man haben kann; auch wenn es immer wieder viel Arbeit und Zeit in Anspruch nimmt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung