Was hältst du von sogenannten Designerhunden, wie den Labradoodle, Golden Doodle, Cockapoo, etc?

14 Antworten

Es sind Mischlinge. Und wer diesen Preis für einen Mischling zahlen will, soll es meinetwegen tun.

Was mich jedoch wundert, ist, dass nicht "weitergezüchtet" wird. Die Eltern der Poos sind immer Reinrassige. Wenn ich die Intention habe, eine neue Rasse (mit welcher Prämisse auch immer) zu züchten, wäre es nicht irgendwann mal an der Zeit diese Mischlinge untereinander zu verpaaren um einen einheitlichen Standart einzuführen? Es ist nicht unmöglich, neue Rassen vom VDH/FCI anerkennen zu lassen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit 20 Jahren im Bereich Rettungshunde tätig und Tierhalter
LukaUndShiba  19.05.2020, 12:03

Das ist es ja auch noch ... jeder mixt Kreuz und quer reinrassige Tiere ... aber das war es auch.

Diese Leute behalten meist nicht mal einen Welpen selber ...

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Xoloitzcuintli 
Fragesteller
 19.05.2020, 12:07
Was mich jedoch wundert, ist, dass nicht "weitergezüchtet" wird

Das Ding ist, dass diese Hunde hierfür weitergekreuzt werden müssen, sodass die gewünschten Merkmale zuverlässig an die Nachkommen weitergegeben werden. Und ganau das geht mit den Designerhunden nicht. Man kann aus Golden Doodles, oder Cockapoos keine weiteren Golden Doodles, oder Cockapoos züchten.

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Jekanadar  19.05.2020, 12:21
@Xoloitzcuintli

Sind die unfruchtbar? Wie Mulis?

Natürlich kann man weiterzüchten. Mit einem Zuchtziel (das es leider nicht gibt), guter Dokumentation, vorsichtiger verantwortungsvoller Selektion und Geduld, kann aus einer Mischung eine (anerkannte) Rasse werden. Prinzipiell sind so alle Rassen entstanden.

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Xoloitzcuintli 
Fragesteller
 19.05.2020, 13:58
@Jekanadar

Nein, das geht nicht. Warum glaubst du, werden ausschließlich reinrassige Elternteile verpaart? Es kann keine einheitliche Rasse entstehen da immer ein Anteil der Verpaarung überwiegen wird.

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Jekanadar  19.05.2020, 15:23
@Xoloitzcuintli

In den ersten Generationen, ja. Bestimmte Merkmale brauchen nunmal, um sich durchzusetzten. Aber solange man sich nicht einig ist, was das Zuchtziel angeht, wird auch nichts weiter passieren.
Je "sauberer" ich jedoch die gewünschte Linie halte, und je gezielter ich passende Tiere aussuche, umso genauer kann ich in jeder neuen Generation vorhersagen, wie sich Geno- und Phänotyp entwickeln.
Gut, damit kann ich vielleicht kein schnelles Geld machen, aber evtl. dem schlechten Ruf dieser Züchter, und damit ihrer Tiere, entgegenwirken.

Solange ich aber nur auf gut Glück zwei Rassen verpaare und auf die Weiterentwicklung meiner "Kreation" keinen Wert lege, werden Poos aller Art immer nur überteuerte Mischlinge bleiben.

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Xoloitzcuintli 
Fragesteller
 19.05.2020, 17:35
@Jekanadar
In den ersten Generationen, ja.

Genau genommen, ist es genau anders herum. Es funktioniert nur in der ersten Generation, alle Folgegenerationen sind völlig unvorhersehbare Wundertüten. Die Würfe sind nicht mehr homogen, es kommt sogar zu Neukombinationen der Erbanlagen und mit jedem weiten Wurf spaltet sich das ganze weiter auf. Deswegen kann man aus Golden Doodles, oder Cockapoos keine weiteren Golden Doodles, oder Cockapoos züchten. Man kann lediglich den Phänotyp stabilisieren, aber den Phänotyp zu stabilisieren ist keine einfache Angelegenheit und braucht seine Zeit - und schon deswegen ist es eigentlich undenkbar, dass irgendwelche Vermehrer auf so eine Idee kommen.

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Goodnight  16.01.2021, 00:23

Die Grundidee kam von der Idee den lag bei der Suche nach dem idealen Blindenhund. Der Labrador ist etwas zu draufgängerisch und der Golden zu sensibel.

So hat man versucht mit der Erstverpaarung Golden x Labrador den idealen Blindenhund zu finden.

Da wurde für diesen Zweck vom Retriever Club so ein Wurf frei gegeben.

Um so einen passenden Hund zu bekommen geht immer nur die 1.Verpaarung zweier Rassen.

Diese Idee wurde dann abgekupfert und zweckentfremdet.
Da machen Rasse Clubs aber nicht mit.
Bei Vermehrern die Doodels aller Art verticken nimmt man es mit Zweit- und Drittverpaarungen nicht so genau. Steht ja auch kein Verband dahinter, der zugelassene Zuchttiere dafür frei gegeben hätte oder frei geben würde.
So viel ich weiss, ist die Idee mit den Blindenhunden nicht weiter geführt worden.
Ist ja für die Besitzer von Zuchthündinnen auch nicht wirklich sinnvoll. Da solche Würfe der Zucht nichts bringen, aber einen Wurf kosten.

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Hi,

Das ist in meinen Augen eher eine Folge von unseren gestiegenen Ansprüchen am Hund und eine Antwort auf die ganzen Rassedispostionen die es so gibt. Psychologisch kann ich da den Gedanken also durchaus nachvollziehen das man das hingeht als Laie und denkt das "doppelt besser hält", oftmals ist ja der Gedanke daß ein Retrievermix mit Pudel weniger Haaren soll oder aber ein Cockermix mit pudel gesünder sein soll 🤷

Realistisch gesehen zwar Quatsch aber wir Menschen lassen uns manchmal gerne mit der einfachsten Antwort abspeisen, auch wenn sie falsch ist. Denn dahinter steckt der Wunsch nach den perfekten Hund, das ist also sehr emotional gesteuert.

Habe für mich entschieden das solange die Hunde dennoch gut selektiert werden, gesundheitlich gut untersucht und gepflegt sind und ein gewisser Zuchtrahmen eingehalten wird mich persönlich das nicht verletzt und wahrscheinlich auch kein anderer zu schaden kommt 🤷 habe also weder was gegen die Züchter noch was gegen die Käufer, gut ich halte die für etwas naiv aber das tut ja auch niemand anderen weh 🤷😄

Ich selber habe eine eigene Philosophie entwickelt die heisst adoptieren statt kaufen, sprich ich hole kein Hund vom Züchter jeder Art, sondern schau im Tierheim.

Goodnight  16.01.2021, 00:31

So leid es mir tut, mit dem Kauf von Hunden aus dem Tierheim ist nichts gegen das unsägliche immer wiederkehrende und immer grösser werdende Hundeelend getan. Im Gegenteil es werden immer mehr solche Hunde produziert.

Mit einer Spende für Kastrationsprojekte wäre wesentlich mehr gegen das Elend und die skrupellose Vermehrerei getan.

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jww28  16.01.2021, 12:19
@Goodnight

Da das tierheim keine Tiere produziert seh ich das halt völlig anders. Zumal ich denen mein Geld gönne ohne die sähe es hier ähnlich wie in Ländern aus wo die Tiere dann simpel totgespritzt werden oder auf der Straße sich unkontrolliert weitervermehren. Und wohin ich spende hat im Grunde nicht zu interessieren das ist mein Ding, ich spende da Geld wo ich weiß das es gebraucht wird im privaten Bereich. Hinzu kommt das es rechtlich und logistisch fragwürdig ist ob man Tiere vom Vermehrer zwangskastrieren darf, zumal diese Tiere dafür überhaupt erstmal gefunden werden müssen und als Tipp die meisten die gefunden werden landen tatsächlich erstmal im tierheim, werden also beschlagnahmt wenn sie im elend gelebt haben.

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Goodnight  16.01.2021, 12:51
@jww28

Tierheime sind leider mit beteiligt an diesem Elend. Mitunter werden solche Hunde absichtlich produziert, weil es eben das Geschäft mit den Billighunden gibt. Man darf nicht vergessen, dass man in Rumänien, Ungarn etc. von der Vermittlung solcher Hunde gut leben kann. Nicht alles was als Tierschutz daher kommt ist auch Tierschutz.

Sind wir mal ehrlich, wie viele Leute die Mischlingshunde halten, wären in der Lage einen Hund aus seriöser Zucht zu bekommen oder könnten so einen Hund bezahlen?

Wie viele Mischlingshunde Besitzer können einem/ iherm Hund gerecht werden?

Wie viele davon können so einen Hund halten, ohne dem Umfeld ständig mit ihrer Unfähigkeit auf den Sender zu gehen?

Gerade auch hier bei GF sprechen die Hundefragen eine deutliche Sprache.

Anbei bemerkt werden natürlich überzählige Hunde die nicht vermittelbar sind auch bei uns getötet. Zuerst werden sie etwas hin und her geschoben und dann passiert es doch.

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jww28  16.01.2021, 14:13
@Goodnight

Sorry aber das ist mir etwas zu weit hergeholt und hat schon was von Verschwörungstheorien. Nicht zu letzt ist es ein ar...tritt an die Ehrenamtlichen die sich den ar...aufreissen damit das Modell Tierheime noch klappt trotz unvernünftiger Leute die nur den Konsum im Sinn haben. Da ich selber im Tierheim jahrelang mitgeholfen habe ohne Lohn übrigens ist das für mich eine Basis auf der ich mit dir keine lust habe zu diskutieren.

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Goodnight  16.01.2021, 14:42
@jww28

Tut mir leid, ich kann verstehen wenn dich das verletzt. Doch sage ich nichts anderes als das Veterinäramt bei uns auch sagt.

Was man hier ehrenamtlich tut kann eben trotzdem nicht verbergen was so unglaublich schief läuft.

Ehrenamt macht noch lange keine gute Situation. Gut gemeint ist eben allzu oft nicht gut getan.

Ich beschäftige mich schon über 30 Jahre mit dem Thema.

Genau mit dem Hunde aus dem Ausland einschleppen, verhindert man gute Lösungen.

Es wird den umliegenden Staaten die Möglichkeit genommen, auf die besagten Länder einzuwirken ihr Hundeproblem anständig zu lösen.

Diese Staaten bestreiten ihr Problem, da es für diese Hunde einen grossen Markt gibt. Es gibt also gar keinen Grund das Elend zu unterbinden. Es ist eine Tatsache, dass man in diesen Ländern von den absichtlich produzierten "Tierschutzhunden" gut leben kann.

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Vermehrer finde ich nicht gut. Auch wenn das keine seriösen Züchter sind, gibt es auch „vermehrer“ die das ganze seriös machen. Aber grundsätzlich finde ich es besser wenn man reinrassige Hunde oder tierheimhunde kauft.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Besitzerin zweier Golden Retriever

Ich würde so einen Hund nicht kaufen und finde es sehr fragwürdig auf alle diese Hunde das "Allergikerfreundlich" oder sogar "Antiallergen" Siegel zu kleben.

Wenn ich einen Pudel will dann kaufe ich einen Pudel, will ich einen Retriever kaufe ich mir einen und will ich einen Mix dann schaue ich im Tierheim nach statt lächerlich überhöhte Preise zu zahlen.

Davon halte ich gar nichts. Warum kauft man sich keinen Pudel wenn man einen Hund möchte der kein Fell verliert? Warum muss der Pudel mit anderen Rassen gemixt werden?

Nein,so einen Mix würde ich von einem "Züchter" nicht kaufen. Ich habe aber kein Problem mit einem Pudel-Mix aus dem Tierheim.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich lebe seit mehreren Jahren mit Hunden zusammen.