Was haben Hühner mit dem Glauben der Juden zu tun?
Kann mir jemand dieses Bild erklären?
4 Antworten
Kapparot ist ein traditioneller Brauch, den traditionelle Juden heute noch in den Tagen vor Jom Kippur praktizieren – vor allem ist das in New York und in Israel der Fall. Dabei wird ein Huhn als Symbol der Sühne mehrfach über dem Kopf eines Menschen im Kreis geschleudert, während aus den Psalmen und dem Buch Hiob rezitiert und ein kurzes Gebet gesprochen wird. Das Huhn wird anschließend geschlachtet und das Fleisch den Armen für die Mahlzeit kurz vor Fastenbeginn gespendet. Tierschützer kritisieren dieses Ritual; auch Israels aschkenasischer Oberrabbiner Israel Lau hat sich davon distanziert.
PS: Das hört sich ziemlich lustig und verstörend zugleich an.
Dann sollte das Finanzministerium über jedem Bundesbürger ein Bündel 500er schwänken!
Die Bildunterschrift ist blöd.
Hier handelt es sich um das Ritual der "Kapparot", das in vielen jüdischen Gemeinden mit Geldspenden vollzogen wird, aber in manchen, sehr traditionalistischen Gemeinden, eben auch mit lebenden Hühnern, die dann ebenfalls als Fleischmahlzeit an Arme gespendet werden.
Es ist eine symbolische Nachvollzug des Rituals des Sündebockes am Jom Kippur (Versöhnungstag), das seit ca. 1950 Jahren nicht mehr vollzogen werden kann, weil es seit 70 nZ keinen jüdischen Tempel mehr gibt.
Im Tempel wurden symbolisch die Sündes des Volkes Israel auf einen Ziegenbock übertragen, und der wurde dann in die Wüste geschickt.
Da dieses Ritual seit Zerstörung des Tempels nicht mehr vollzogen werden kann, hat sich in Osteuropa in manchen Gemeinden die Tradition herausgebildet, es vor Jom Kippur mit Hühnern (koschere Tiere, die aber nicht im Tempel geopfert werden konnten) sozusagen nachzuspielen. Andere Gemeinden machen es mit Fischen, wieder andere mit Geld, und viele Gemeinden machen es gar nicht.
Man schwingt über den Kopf der Frau ein Huhn, einen Hahn über einen Mann, und sagt einen Spruch im Sinne von "meine Sünden sollen von mir weg in dieses Tier gehen"...
Es geht also überhaupt nicht um "magic chickens", und wenn die Christen schon spotten wollen, dann sollten sie ihre "magischen Oblaten" mal näher unter die Lupe nehmen...
Es geht darum, dass die Bildunterschrift offenkundig von Christen stammt, die Juden verspotten wollen und die Überlegenheit ihrer Religion darlegen wollen, was aber sehr kurzsichtig ist, weil die Christen Rituale haben, die man mindestens genau auf die gleiche Art verspotten könnte...
Doch, der letzte Satz musste sein, wegen der Bildunterschrift.
Wer im Glashaus sitzt soll nicht mit Steinen werfen.
Na gut. Dann gesellst du dich mit diesem Satz aber zu den Leuten, die diese Bildunterschrift geschrieben haben.
Genau das denken sie doch auch. Dass sie die Gruppe widerlegen, die sie lächerlich machen.
Ich weiß, dass es oft der erste Instinkt ist so zu antworten aber letzten Endes begibt man sich dann auf deren Niveau runter und das muss man sich nicht antun.
Ich habe den konstruktiven Vorschlag gemacht, wenn man "magic chickens" verspotten will, doch auch einmal einen Blick auf "magische Oblaten" zu werfen.
Denn dann wird man entdecken, dass man im Glashaus sitzt: dass die eigene Religion ebenso Aspekte hat, die man aus genau den gleichen Gründen lächerlich machen könnte.
Leider haben viele menschen nur eine sehr beschränkte Wahrnehmung der eigenen Fehler.
Das ist üble antisemitische Hetze von vermutlich Evangelikalen gegen Juden. Da wird ein Ritus herausgenommen und ins Lächerliche gezogen, obwohl es bei den Christen genauso Riten gibt, die für Außenstehende lächerlich erscheinen.
Wenn man ausnahmsweise bei der Frage nicht auch was lernen könnte, hätte ich das eh schon wegen Hetze gemeldet.
Nicht alle.
Ich als Christ respektiere und achte den jüdischen Glauben/das jüdische Volk. Auch wenn sie aus christlicher Sicht den verheißenen Messias nicht erkannt haben, sind sie doch nach wie vor Gottes auserwähltes Volk.
Lg