Was genau ist das Problem mit Transgendern?


08.06.2022, 09:47

Es gibt ja im Internet und in den Medien viele Menschen die ein Problem mit Transpersonen haben und diese nicht akzeptieren.

20 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich pflege gerne zu sagen, dass sich die Intelligenz eines Menschen daran zeigt zu erkennen, dass die schon vorhandenen Schubladen nicht auf einen Sachverhalt passen und eine neue "aufzumachen".

Natürlich erkennen wir alle recht schnell, dass es zwei Geschlechter gibt, im Biologieunterricht wird das bestätigt - und das gilt für die ganz große Masse der Menschen, für die es ebenso logisch ist, dass "man" heterosexuell ist.

Mit Abweichungen aus diesem scheinbar starren und unumstösslichen Schema tun sich viele Menschen eben schwer, weil ihnen nicht einleuchtet, warum die vorhandenen Schubladen nicht passen sollen, rein genetisch und von den Körpermerkmalen her ist das doch eindeutig. Und manche wollen auch deshalb keine neue Schublade öffnen, weil das ihrem Weltbild/ihren Glaubensvorstellungen widerspricht. Erschwerend kommt hinzu, dass mangels persönlicher Betroffenheit und oft auch ohne Erfahrungen im Umfeld das Thema weit weg zu sein scheint.

Letztlich ist der Widerstand gegen Trans* eine Mischung aus Unfähig- und/oder Unwilligkeit, zum Glück erkennen immer mehr Menschen, dass hier Handlungsbedarf besteht und sind bereit, doch eine zusätzliche Schublade zu öffnen.

Die ist keine einfache Frage, auf die man die richtige Antwort bekommt.

Ich sehe kein Problem mit dem Trans-Community, aber es gibt doch Menschen, die nach die Geschlechtsveranderung so genannte Detransition machen. Warum? Manchmal sind sie die Menschen, die natürlich eine schwere Dysphorie hatten. Bedeutet das dann, dass alle diese Operationen nicht immer den einzigen Weg sind?


Nebs der normalen angst vor anders sein welche viele menschen haben und deswegen menschen ablehnen die nicht der norm entsprechen.

Sehe ich hier durchaus 2 kritikpunkte:

Ersteinmal das in bereichen eingedrungen wird in dem nach biologischen geschlechter getrennt wird. Und nicht nach Geschlechtsidentitäten.

Als beispiele kann man hier durchaus den Sport sehen. Aber auch eventuell dinge wie Toiletten etc.

Die trennungen hier beruhen wenn man es genau betrachtet überwiegend auf biologischen merkmalen und nicht Identitäten.

Und das problem daran ist das damit nach meiner ansicht nicht sensibel umgegangen wird. Und versucht wird neue wege zu gehen. Sondern streckenweise die ursprüngliche bedeutung einfach ignoriert wird und gesagt wird: Das ist jetzt so. Friss oder stirb. Und das dann mit einer schwachen begründung...

Und vorallem das Kritik daran. Sofort als: Transphob, beleidigend etc. Erstickt wird. Auch wenn diese durchaus berechtigt ist. (z.b. das man gewisse anforderungen an den Biologischen körper schafft die dieser erfüllen muss damit man eben beim frauensport mitmachen kann.)

Dann kommt die umdefinition von wörtern hinzu. Dazu gehört eben auch das zusammenwerfen von geschlechtsidentität und dem biologischem geschlecht. Welches dann in den begriff Geschlecht zusammengefasst wird. Was aber manchen leuten gegen den kranz geht. Weil der geschlechtsbegriff eben die biologische komponente mit einschliesst. Gleiches gilt auch für die begriffe Mann/Frau. Wobei diese durchaus schon mehr richtung Sozialem geschlecht gehen.

Dann kommt die Forcierung der inklusion hinzu. Also gendering und das man andere menschen anders anszurpechen hat aufgrund ihrer identität die sie innehält. Und nicht mehr aufgrund der Biologisch erkennbaren merkmale. Oder auch sozialgeschlechtlichen konventionen. (Wie das tragen von kleidunge etc. für Frauen/Männer)

Das geht in richtung: Ich sehe doch das du männlich/weiblich bist. Wieso sollte ich dich als gegenteil anreden.

Das geht ein wenig in richtung der forderung das man doch bitte sagen soll das der himmel Rosa ist. Obwohl man klar sieht das der himmel blau ist.

Das problem ist natürlich wesentlich komplexer. Und die forderung nicht ganz unbegründet.

Meine persönliche grenze wären Mehrzahl pronomen. Ich weigere mich schlichtweg mehrzahl zu benutzen im 3. fall wenn ich eine einzige person bezeichne. (Und das frühere "ihr" was mal benutzt wurde ist die 2. person. Das ist etwas anderes.)

Hinzu kommt: Die vielfalt und die schnelle der entwicklung dieser. Es gibt da keine frstgelegte grenze. Das kann menschen schlichtweg überfordern.

Auch weigere ich mich persönlich pronomen für eine person regelmäßig zu wechseln. Wenn man sich als er und Herr vorstellt. Dann ist das vollkommen ok. Nutze ich. Aber wenn man nen Monat später dann sie und Frau genannt werden will. Und nen Monat drauf wieder herr. oder sonst was usw. usw. Dann mache ich da nicht mit.

Noch weiter zur vielfalt:

Transmann/Transfrau kann man gut noch verstehen. Aber wenn man dann mit genderfluid, bigender, demigender kommt. Wirds schon schwieriger. Auch mit dem verständniss für menschen die eben nicht zu denen gehören die da aktiv mitmachen und sich mit dem thema beschäftigen.

Und genau das unverstädniss für zum ablehnen.

Abgespacte sachen wie Catgender oder Sternen gender. etc. Die nun überhauupt keinen bezug mehr zu einem geschlecht haben. Lehne ich persönlich auch ab. Da endet mein persönliches verständniss. Man kann sich gern als Katze oder als stern (was auch immer das bedeuten mag) fühlen. Aber ne geschlechtsidentität ist das in meinen augen nicht. Entsprechend gibts da auch keine "sonderbehandlung"

Das größte problem ist nach meiner ansicht eben das Transidente meschen von der gesellschaft. Von den anderen. Etwas aktives fordern. (Also das führt dazu das es zu mehr Problemen kommt. Und mehr menschen ein problem damit haben)

Zum vergleich: wenn zwei homosexuelle sich lieben und sexuelle dinge machen. Bin ich nicht beteiligt.

Wenn ich aber darauf achten muss was ich sage oder nicht sage. Und das was ich sagen soll ausserhalb meiner gewohnten sprache liegt. (Das problem dürfte sich aber mit den generationen verwachsen)

Dann bin ich beteiligt. Und dann kann das ganze eben zu einem problem werden. Weil ich dann eventuell schlichtweg keine lust habe da mit zu machen. (Je nach ausprägung von dem was von mir verlang wird. Wenn jemand männlich aussieht (auch 2 meter mit vollbart) und sich als Maria vorstellt und mir sagt sie sei eine Frau. Dann habe ich damit kein problem.)

Hallo HalloIhrda555

Grundsätzlich habe ich persönlich nichts dagegen aber leider sieht das nicht jeder so. Warum genau dieser Hass verbreitet ist kann ich mir nicht wirklich erklären. Nur das ich wegen der letzten Demonstration meinen Abschluss nicht schreiben konnte erfüllt mich mir Hass.

Da gibt es eine Menge Probleme (sortiert nach Gewichtigkeit):

  • Besonders Transfrauen (Männer die sich zur Frau umoperieren ließen) haben einen erheblichen Vorteil im Sport. Ihr Körper produziert signifikant mehr Testosteron, als der Körper richtiger Frauen. Dadurch können sie schneller Muskeln aufbauen und bessere Leistungen erzielen. Viele Transfrauen haben deshalb unfairerweise Weltrekorde im Frauensport brechen können und das mit enormen Leistungsabstand zu richtigen Frauen. Verglichen mit anderen Männern sind ihre Leistungen aber meistens maximal durchschnittlich.
  • Sie haben zwar Ihr Aussehen geändert, aber nicht Ihr Geschlecht. Dafür müssten sie die komplette Anatomie der des anderen Geschlechts angleichen und auch dessen Chromosomen haben. Das ist heutzutage (und vermutlich auch in der Zukunft) unmöglich.
  • Man kann ihnen ihr biologisches Geschlecht nicht ansehen. Das stört einige, da nicht jeder (unwissend) gleichgeschlechtlichen Sex praktizieren möchte (oder heterosexuellen, wenn man homosexuell ist). Man könnte zwar meinen, dass es niemanden schadet, wenn man es nicht weiß, aber dem ist nicht so. Wenn man es erfährt, kann es sehr traumatisierend, erniedrigend und deprimierend sein. Die Person kann eine Art Trauma fürs Leben bekommen. Meiner Meinung nach ist es einer Vergewaltigung und/oder Körperverletzung gleichwertig.
  • Es wird in der Gesellschaft als normal angesehen. Die Personen werden ermutigt, dass es okay ist, anstatt ihnen eine Therapie/Behandlung zu empfehlen, wie es bei einer psychischen Erkrankung (ja, Geschlechtsdysphorie ist eine psychische Erkrankung, steht auch im DSM) am besten ist. Wenn sich eine Person mit dem eigenen Körper nicht identifizieren kann, ist das definitiv eine psychische Erkrankung. Keiner würde abstreiten, dass es eine psychische Erkrankung ist, wenn jemand sagt, sein Arm gehöre nicht zu seinem Körper und er wolle ihn entfernen lassen. Und keiner würde eine Amputation empfehlen. Genauso verhält es sich mit Geschlechtsdysphorie. Der Betroffene kann sich nicht mit dem eigenen Körper identifizieren und möchte ihn anpassen (lassen).
  • Viele Transpersonen fühlen sich nach der OP nicht langfristig besser (haben nur eine kurze Hochphase) und verfallen in Depressionen bzw anderen Erkrankungen. Eine weiteres Indiz, dass eine Therapie besser ist und man eher die Ursache bekämpfen sollte, statt die Wirkung zu bekräftigen.
  • Einige machen das nur für die Aufmerksamkeit.
  • Transpersonen sind häufig übersexualisiert, was für Kinder in der Öffentlichkeit verstörend sein kann.
  • Viele wirken einfach cringe.
  • Viele erwarten, dass man sie ohne weiteres akzeptiert und sie als vollkommen normal ansieht.
  • Sie reden sehr viel darüber und stellen sich gerne ins Rampenlicht.
  • Viele sind SJW's, die ohnehin nicht sonderlich beliebt sind.
  • Sie sind häufig überempfindlich und erwarten, dass alle auf ihre speziellen Bedürfnisse /"Probleme" achten.
  • Viele erwarten mit ihren speziellen Pronomen angesprochen zu werden.

Dublikate  09.06.2022, 01:44

zu punkt 1: Die ganze trans sport Debatte ist echt schmuddelig, ja. Aber die fakten die du hier genannt hast sind wirklich irrelevant. Viele der Vorteile die du genannt hast werden durch lange Einnahme von HRT nicht mehr relevant. Außerdem weiß ich nicht welche Weltrekorde du meinst. Kannst du mir die mal verlinken?

punkt 3: trans Menschen werden in den meisten fällen ihrem Partner sagen, dass sie trans sind bevor es zu Geschlechtsverkehr oder ähnlichem kommt. Das machen sie aus Respekt sowie aus selbst Schutz. Außerdem wollen trans Menschen in der Regel keinen sex mit Leuten die sie diskriminieren.

punkt 4: Ohne Therapie/ psychische gutachten bekommen trans Menschen gar nichts. Ohne Therapie bekommt man keine Hormone und für alles andere braucht es mehrere psychische gutachten und sogar Gerichts verfahren.

punkt 5: Ich habe nur positives von trans Menschen gehört die Operationen hinter sich hatten. Angelegenheiten wie GaOPs sind natürlich sehr Kräfte zehrend und es dauert Monate bis man wieder richtig auf den beinen ist, trotzdem erfüllt es die meisten trans Menschen mit so viel Freude endlich diese wichtigen schritte für sie zu gehen. Ich spreche hier natürlich nur von meinen eigenen Erfahrungen aber wenn es irgendwelche Studien dazu gibt bin ich ganz Ohr.

punkt 6: jeder mensch der trans ist für aufmerksamkeit wird schnell merken dass es sich nicht lohnt. Trans zu sein ist kein hipper Trend und Ich würde es nicht mal meinen schlimmsten feinden wünschen.

punkt 7: Ich persönlich sehe davon nicht so viel. Was ich aber sehe ist, dass trans Menschen auf social Media sehr offen mit ihrem Körper umgehen, ja. Aber da ist es meistens wegen aufklärerischen zwecken (wegen Operationen oder Effekte von Hormonen zb). In der Öffentlichkeit wäre mir so ein verhalten aber neu.

punkt 8: hast mich ertappt ich bin wirklich cringe

punkt 9: Akzeptanz ist halt etwas nettes zu haben. Du willst ja auch von Menschen akzeptiert werden.

punkt 10: Wir reden viel darüber weil es notwendig ist. Nur durch Aufklärung kann man misinformationen bekämpfen und nur durch kontakt mit dem Thema kann man Vorurteile gegen trans Menschen bekämpfen.

punkt 11: Den Begriff SJW hab ich seit 2016 nichtmehr gehört. Aber ja, es ist oft so dass trans Menschen sich für die rechte anderer einsetzen. Trans Menschen sind meiner Erfahrung nach die wahrscheinlich nettesten und hilfsbereitesten Menschen die du je treffen wirst.

punkt 12: Ich nehme an mit Bedürfnissen meinst du Pronomen? Das ist so die einzige Sache auf die du achten solltest wenn du mit trans Menschen redest. Wenn du noch was anderes meinst dann kannst du es ja ergänzen.

punkt 13: Ich denke es ist nicht schwer sich Pronomen zu merken. Du könntest natürlich auch anstatt der Pronomen den Namen der Person sagen. Das Funktioniert doch prima und die meisten stört es nicht.

Im großen und ganzen wollen trans Menschen einfach nur eines: Respekt für sie und ihre Geschlechts Identität. Du musst wissen dass trans Menschen mit seeeeeeehhr viel Diskriminierung kämpfen.

Ich hoffe Ich konnte dir mit der Antwort etwas Einsicht geben.

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