Was heißt es, an Gott zu glauben?

11 Antworten

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Um Christ zu sein, musst du nicht zwingen in die Kirche gehen oder eine Kette tragen. Es geht viel eher darum, zu glauben und die Liebe, die Gott uns durch seinen Sohn Christus schenkt, weiterzugeben. Wir wurden befreit von unserer Schuld. Lese die Bibel und lerne Gottes Wort und den Sohn Christus kennen.

"Jesus antwortete ihm: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, mit ganzer Hingabe und mit deinem ganzen Verstand. Das ist das erste und wichtigste Gebot. Ebenso wichtig ist aber ein zweites: Liebe deinen Mitmenschen wie dich selbst. Alle anderen Gebote und alle Forderungen der Propheten sind in diesen beiden Geboten enthalten." - Matthäus 22:37-40

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Christlicher Glaube, Bibel Studium

Der christliche Glaube ist eine persönliche Entscheidung. Christ wird man, wenn man an den Gott glaubt, der sich uns in der Bibel offenbart und das stellvertretende Opfer vom Kreuz von Jesus Christus zur Vergebung unserer Sünden für sich in Anspruch nimmt.

Das bedeutet, dass wir alle in Worten, Taten und Gedanken sündigen und deshalb Gottes heiligen, reinen und gerechten Maßstab verfehlen und eigentlich nicht zu ihm kommen können. Deshalb ist Gott in Jesus Christus selbst Mensch geworden, um stellvertretend für unsere Sünden zu sterben. Wenn wir darauf vertrauen, sieht uns Gott als reingewaschen von aller Schuld an und wir dürfen uns seine Kinder und Freunde nennen. Das ist wirklich wunderbar!

Ein paar Tipps, wie du deinen Glauben an Gott finden bzw. stärken kannst:

  • In der Bibel lesen. Am Anfang vielleicht das Johannes-Evangelium und danach die Briefe an die Römer und Epheser.
  • Bibelstellen aufschreiben, die dich besonders ansprechen.
  • Christliche Literatur zur Bibel lesen oder Predigten hören. Im Internet gibt es eine große Auswahl, z. B. bei http://www.sermon-online.de
  • Empfehlenswert sind z. B. auch die folgenden Seiten: https://www.wo-ist-gott.info/ und https://gottkennen.de/
  • Mit anderen Christen über den Glauben sprechen.
  • Eine christliche Kirche oder Gemeinde besuchen, in der eine auf die Bibel ausgerichtete Verkündigung stattfindet und in der du dich wohlfühlst.
  • Gott im Gebet deine Gedanken mitteilen, ihm alles anvertrauen und mit ihm wie mit einem Freund und Vater sprechen. Du kannst ihn fragen, dass er dir helfen soll, sein Wort (die Bibel) zu verstehen und deinen Glauben zu stärken.

Ich wünsche dir alles Gute und Gottes Segen!

Grüß Dich Jimmy984

Ich weiß nicht wie alt Du bist, aber es sei Dir ganz allgemein gesagt: um Sinnhaftigkeit im Leben zu finden, ist es nicht erforderlich Christ zu sein oder an einen Gott zu glauben!

❗ Ich bitte Dich, Dir die Zeit zu nehmen und gut nachzudenken. Glaube ist keine Spielerei und hat Folgen für Dein Leben und deshalb musst Du vorher etwas wissen. Diese Zeit brauchst Du unbedingt! Es wird sich lohnen und deshalb kann meine Antwort auch nicht in drei Zeilen erfolgen, bitte verstehe das. Aber ich will meine Antwort so verständlich und so spannend wie möglich vermitteln.

Ich verstehe, dass Du auf der Suche bist sehr gut!

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Es gibt einen Unterschied: an einen Gott zu glauben oder nur an Gott. Dazwischen gibt es einen gravierenden Unterschied.

Der Begriff Gott (ohne Artikel) steht für das Geheimnis des Seins und für etwas, was wir nie wissen können aber dennoch der Grund ist, warum etwas ist und nicht nichts. Mit Artikel ist Gott ein persönlich gedachtes Wesen als Schöpfer des Universums, als geglaubte letzte richterliche Instanz die das Leben nach dem Tod beurteilt, der angeblich alles sieht, alles wissen soll, über alles Macht hätte und seine Menschen als seine Kinder immer lieben würde und wir seinem angeblichen Willen stets folgen sollen.

Wir können feststellen, das ja etwas ist und aus vernünftigen Gründen ist die Ursache dafür ein Geheimnis, welches ein schöpferisches Prinzip darstellt und nicht als Person gedacht werden kann, dann wäre es ja kein Geheimnis mehr. Ein schöpferisches Prinzip deshalb, weil wir die Folgen dieses Geheimnisses als Werden, Wandel, Sichentwickeln und Vergehen wahrnehmen können: in uns, um uns und durch uns, weil wir ja selbst schöpferisch tätig sein können.

Damit wird dieses Geheimnis zum göttlichen Funken in uns (göttlich bezeichnet neutral dieses Geheimnis, was aber keinen Gott meint), den wir nicht beschreiben aber mit seinen Folgen erleben und beobachten können.

Victor Hugo, ein berühmter nicht mehr lebender französischer Schriftsteller hat das Göttliche anhand der Musik ausgedrückt:

Musik drückt das aus, worüber man nicht sprechen kann, aber zu schweigen unmöglich ist.

Das lässt sich auf alles übertragen, was Dich in der Natur, im Sein mehr oder weniger tief beeindruckt. Es ist ebenso Ausdruck des Göttlichen. Ein Gott ist dafür völlig unnötig, zumal man ja gar nicht sagen kann, ob es überhaupt einen Gott gibt! Alles vernünftiges Denken spricht dagegen und Du hast direkten Zugang dazu ohne einen Mittler wie Priester, heilige Schriften oder dogmatische Glaubenskonstruktionen.

Es ist ein religiöses Gefühl!

Aufgrund des Geheimnischarakters kann man lediglich dem Göttlichen ein ES zuschreiben, als Schöpferische Kraft begreifen oder das Eine nennen oder als das Große Geheimnis verstehen wie einige indianische Völker sagen. Alle anderen Definitionen sind menschliche Zuweisungen, die von überhöhten (verabsolutierten) menschlichen Eigenschaften sprechen (allgütig, allwissend, allmächtig usw.).

Niemand weiß aber was der letzte Grund ist. Hier herrscht absolutes Nichtwissen. Dieser allerletzte Grund des Seins vor dem es nichts gibt, kann nicht beschrieben werden. (siehe Video)

Das was man aber sagen kann ist, das es vor dem Urknall ein Potential gegeben haben müsste aus dem etwas werden konnte, denn es ist ja etwas. Man nennt diesen allerletzten Grund auch den Urgrund. Ein Potential begreife ich als etwas Ruhendes und damit es sich entfalten kann, muss eine Kraft darauf eingewirkt haben. Beim Menschen ist das die Erziehung und der Wunsch zur Selbstentfaltung. Für mich erscheint das logisch. In Falle des Ursprungs des Seins wäre jedoch das Potential bzw. das Schöpferische Prinzip allerdings dasselbe, denn ein Davor kann es philosophisch nicht geben, da es ja schon der letzte Grund ist, der Urgrund eben. Eigentlich ist damit noch lange nicht alles gesagt. Aber nur so wie ich es jetzt beschrieb kann eine Annäherung erfolgen, mehr geht nicht, so scheint es mir.

Das noch zu entwickelnde Gefühl, in einen allumfassenden Zusammenhang eingebunden zu sein, bewirkt, dass Du Dich selbst als Teil der Natur bzw. des Seins unmittelbar erfährst. Und das geht nur, wenn Du der Welt offen gegenüber stehst und trotz allem Leid und aller Gewalt auch die Augen auf die Freude und auf das Sichwundern und Staunen richtest und versuchst, den Dingen auf den Grund zu gehen. Über diese Erfahrung wirst Du Dich für das Leben automatisch einsetzen, denn Du bist auch Leben. Und Du wirst erkennen, das alles was ist,der einzige und wirkliche Grund ist, der Dich lehrt, Achtung und Ehrfurcht vor dem Leben zu entwickeln und zu haben.

Alles aus Einem

Einers in Allem

Ich möchte Dir zum Schluss noch zwei Sätze mitgeben:

Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will.

Link: Albert Schweitzer

Und:

Mache Dir die Welt zu Deinem Tempel, in dem Du die Vielfalt des Lebens als höchsten Gegenstand Deiner Verehrung ansiehst.

Was war vor dem Urknall Harald Lesch (Astronom, Physiker und Philosoph)

https://youtu.be/ffLW-FS8rxk

Herzlichen Gruß

Rüdiger

PS: Es gibt zwei Religionsgemeinschaften die den von mir beschriebenen Inhalten folgen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Wissenschaftliches Buchstudium und eigene Erfahrung
Jimmy984 
Fragesteller
 19.09.2023, 10:23

Danke für die ausführliche Antwort.

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vonGizycki  19.09.2023, 11:47
@Jimmy984

Gerne geschehen. 👍 Das musste wegen des Ernstes so sein. 😊

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Aber außer beten und in die Kirche gehen oder eine Kreuzkette zu tragen, fällt mir nicht viel ein.

Du hast aus meiner Sicht in deiner Aufzählung auf jeden Fall das tägliche Bibel lesen oder zumindest das tägliche mit der Bibel beschäftigen (was man z.B. durch Hörbibel oder gute Predigten tun kann) vergessen anzuführen.

Durch Gebet kannst du Kontakt mit Gott aufnehmen, während die Beschäftigung mit der Bibel eine der Möglichkeiten ist, mit der Gott gerne Kontakt zu dir aufnimmt.

Durch die Beschäftigung mit der Bibel wirst in deinem Glauben übrigens immer fester werden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bibelstudium, pers. Beziehung mit Gott, freievang. Gemeinde

Es bedeutet IHN, seine Gebote und sein Ziel zu kennen. Und danach zu leben als sein Mitarbeiter. - 1.Korinther 3:9