Was fällt euch alles zum Thema Mond ein?

17 Antworten

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Hallo Karus438sel,

die "quick-and-dirty" Spontanliste eines Astronomen...

  • natürlicher Satellit der Erde
  • Masse 1/81 der Erde; damit ungewöhnlich groß für einen Mond eines Gesteinsplaneten
  • Nur 4 Monde im Sonnensystem sind größer als unserer: Ganymed , Kallisto, Io und Titan, die alle 4 zu den Riesenplaneten Jupiter und Saturn gehören.
  • Von daher Zitat des englischen Astronoms Sir Arthur Eddington : "Wenn ich jemals auf einem anderen Planeten zu Gast sein sollte, so könnte ich mit der Größe meines Heimatplaneten nicht allzu viel Staat machen. Mit unserem Mond allerdings würde ich vermutlich etwas prahlen".
  • Entstehung sehr wahrscheinlich durch Zusammenstoß der jungen Erde mit einem (vielleicht auch mehreren) anderen Protoplaneten.
  • Stabilisiert über seine Masse die Erdachse. ("schwerer Kreisel") Dass diese weniger taumelt ist wichtig für ein stabiles Klima und damit für die Entwicklung von Leben.
  • Durch die wechselnde Stellung von Erde, Sonne und Mond sehen wir Mondphasen.
  • Die Zeitspanne von Neumond zu Neumond nennt man den synodischen Monat (29,53 d; Periode der Mondphasen). Nach dieser Zeit erreicht der Mond wieder die gleiche Stellung zur Sonne (von der Erde aus beobachtet). Hieraus ist etwa im islamischen Kalender der Monat abgeleitet
  • Dagegen dauert es einen siderischen Monat (27,32 d), bis der Mond wieder die gleiche Stellung zu den Fixsternen einnimmt (von der Erde aus)
  • Die Mondbahn ist eine Ellipse, die um 5° gegen die Ekliptik geneigt ist. Den Zeitraum zwischen zwei Durchläufen des erdnächsten Bahnpunktes nennt man einen anomalistischen Monat (27,56 d). Der Mond ist also bei verschiedenen Phasen mal in Erdnähe.
  • Der Mond ist mit der Erde in gebundener Rotation... das heißt, wir sehen von der Erde aus immer dieselbe Seite
  • Die „dunkle Seite des Mondes“ – oder auf Englisch „dark side oft he moon“ ist kein astronomischer Begriff. Hier spricht man korrekt von der „erdabgewandten Seite des Mondes“. Der Ausdruck beruht auf einem Aphorismus von Mark Twain: „Every one is a moon, and has a dark side which he never shows to anybody.“
  • Der Mond verursacht durch die Gezeitenkraft (=Unterschied seiner Schwerkraftanziehung zu beiden Seiten der Erde) die Gezeiten (zusammen mit der Sonne).
  • Dadurch entsteht auch die Gezeitenreibung, die die Tageslänge allmählich vergrößert und den Mond langsam von der Erde entfernt. (Und die gebundene Rotation erzeugt hat)
  • Mondfinsternisse (modern unsäglich als "Blutmond" bezeichnet)
  • Sonnenfinsternisse
  • Saros-Zyklus
  • Der Mond ist zu leicht für eine Atmosphäre
  • Der Mond hat kein nennenswertes Magnetfeld
  • Die Oberfläche zeigt viele Krater und auf der erdzugewandten Seite viele Basaltbecken ("Mare")
  • Die Oberfläche ist mit Regolith (https://de.wikipedia.org/wiki/Mond#Regolith) bedeckt.
  • Der Mond spielte gerade wegen seiner sich verändernden Gestalt und seiner auffälligen Position in der Mythologie fast aller Kulturen eine Rolle
  • Oft als Gottheit verehrt
  • Noch heute viel Aberglauben zum Mond im Umlauf; der Vollmond soll für schlechten Schlaf sorgen (stimmt nicht), bei Vollmond soll es mehr Unfälle geben (stimmt nicht), es soll mehr Geburten geben (stimmt nicht), oder mehr Komplikationen bei Operationen (stimmt nicht). Die Menstruation der Frau soll vom Mond gesteuert werden (stimmt nicht). Aggressivität soll mit den Mondphasen schwanken (stimmt nicht).
  • Dieser Aberglauben variiert mit Kultur und Epoche. So sprach man dem Mondlicht anders als heute im 19. Jahrhundert keine wachhaltende, sondern eine beruhigende Wirksamkeit zu. (Siehe im Lied vom "Guten Mond": Leucht freundlich jedem Müden / In das stille Kämmerlein / Und dein Schimmer gieße Frieden / Ins bedrängte Herz hinein)
  • Im 19. Jahrhundert traf sich in London die „lunar society“ am Abend nur bei hellen Vollmondnächten, da sie dann auch wieder Heim fanden, in was für einem Zustand auch immer. Vielleicht kommt von deren Grölen der Werwolfaberglauben?
  • Heute als lukrative Geldquelle für esoterische Angebote wie Mondkalender, Mondholz etc.
  • Allerdings richten sich tatsächlich einige natürliche Rhythmen nach dem Vollmond, etwa die Paarung der Paleowürmer.
  • Apollo-Programm
  • Mondlandungsverschwörung (Seufz)
  • Viele unbemannte Mondmissionen bis heute

Kurz: Ein Prachtexemplar!!

Grüße

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Diplom in Physik, Schwerpunkt Geo-/Astrophysik, FAU
uteausmuenchen  01.06.2019, 22:04

=D Danke für das Sternchen.

Und entschuldige, dass ich den drakonitischen Monat vergessen habe, den Zeitraum zwischen zwei Durchläufen durch (denselben) Mondknoten...

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Meine Mutter... und mit der:

Mondkalender (steht so Kram drin, wann man Haareschneiden und wann man Pflanzen pflanzen soll...), Mondphasen, Mondzyklus, Regelblutung, Ebbe und Flut, Vollmond, Blutmond, Neumond, Mondlandung, Satellit, Umlaufbahn, Mondkalb, Mann im Mond.

Die ersten Assoziationen mit dem Wort "Mond".

uteausmuenchen  29.05.2019, 14:23

Oh, je...

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uteausmuenchen  29.05.2019, 14:36
@guitschee

Ich meinte, dass das ("Mondkalender, Regelblutung") nach einer esoterisch angehauchten Mutter klingt... ;-)

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guitschee  29.05.2019, 14:38
@uteausmuenchen

Ja, aber ich komme damit klar - sie ist hin und wieder Vorbild für eine esoterische Figur in einer Geschichte ;-). Ich höre ihr zu, und denke mir meinen Teil, wenn es um sowas geht - sie schadet sich damit nicht (ist auch zu clever um auf geldgierige Menschen hineinzufallen) und anderen auch nicht - also, wenn sie meint, sie will dann und dann Blumen pflanzen, oder sich die Haare schneiden - bitte sehr.

Wenn es zu krass wird, diskutieren wir, meistens mit dem Ende, dass ich ihr sage, dass ihr nicht zustimme, eine weitere Diskussion aber nichts bringt...

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lunar, mare nektaris, Ebbe und Flut, Trabant, Sonnenfinsternis, Mondfinsternis, Synodisches, siderisches, drakonitisches und anomalistisches Monat. Angeblich sind auf der Rückseite Außerirdische gelandet, die uns vom Mond aus beobachten, gebundene Bahn, etc