Was bedeutet es, mit dem Partner "auf einer Augenhöhe" zu sein?

21 Antworten

Von Experte Rosenmary bestätigt

Man hat ähnliche Ansichten vom Leben und Lieben und allem, ähnliche Interessen, ein ähnliches Temperament, eine ähnliche "Bildung" und ist sich nicht allzu gegensätzlich. Davon "dass Gegensätze sich anziehen" halte ich wenig, denn irgendwann kracht es da immer.

Hilfreich ist es auch, wenn man aus ähnlichen familiären Verhältnissen (Stichwort ähnliche Vorgeschichte) kommt. Jemand, der in einer ganz anderen "Schicht" wie sein Partner aufwächst, dürfte oft kein Verständnis haben für Entscheidungen oder Ansichten seines Partners. Teilweise ist es schon problematisch, wenn ein Einzelkind auf einen Partner stößt, der drei Geschwister hat. Damit hängt auch indirekt zusammen, dass es aus meiner Sicht von Vorteil ist, wenn der Partner aus der selben Gegend stammt: Die Mentalität ist dann ähnlich. Wenn sie zu verschieden ist, erschwert das auch einiges. Gleiches gilt für Umgangsformen: Ich könnte z.B. wahrscheinlich nicht mit jemandem klarkommen, der aus einer reichen, elitären Arztfamilie stammt, wo man Wert auf allerhand Dinge legt, die bei uns gar nicht der Rede wert gewesen sind. Da fehlt einfach die Basis.

Meine Freundin und ich sind uns ziemlich ähnlich, stammen aus der selben Ecke, haben einen ähnlichen "Dialekt" und haben unabhängig voneinander ähnliche familiäre bzw. gesellschaftliche Probleme in der Kindheit und Jugendzeit gehabt - ich war "der Ausländer" und sie war das Mädchen einer als eher unseriös angesehenen Familie. Wir haben ähnliches durchgemacht und können uns bei manchen Problemen dann auch selber helfen.

Thema Einkommen: Das macht auch was aus. Wenn einer deutlich mehr verdient, kann (nicht muss) das ein Faktor sein, warum eine Verbindung in die Brüche geht. Und auch das "Umfeld" macht viel aus: Ich habe z.B. mal ein Mädchen, das an mir sehr interessiert und eigentlich sympathisch war als Partnerin abgelehnt, weil sie einen ganz komischen Freundeskreis hatte; Leute, die mir unsympathisch waren und von denen ich wusste, die sehen in mir sowieso nur den Ausländer und leben in ihrem eigenen "Kosmos", mit dem ich nix zu tun haben will und in den ich nicht passe.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
tanzella  17.04.2021, 17:27

Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass ein ähnlicher familiärer Background sehr hilft, eine beständige Partnerschaft zu führen.

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rotesand  17.04.2021, 17:39
@tanzella

Ja,d as stimmt - auch der Freundeskreis kann vieles abfedern bzw. es ist gut, wenn auch hier Schnittmengen vorhanden sind.

Ich habe wie gesagt mal ein Mädchen als Partnerin abgelehnt bzw. bin auf sie nicht näher eingegangen, weil ihr Freundeskreis ein ganz Anderer war und ich auch merkte, dass sie mal ziemlich komisch war als sie mich mit meinem guten Freund Hans vor einer Party vor einer Halle stehen sah. Ich merkte sofort, dass Hans und seine Freundin, die dann dazu kam ihr genauso unangenehm waren wie mir ihr Umfeld erschien. Aber mir ist Hans seit meiner Jugendzeit als Freund sehr wichtig, und ich hätte mir die Freundschaft nicht von ihr verbieten lassen. Es war dahingehend einfach besser so, das hätte nur Geknatsche gegeben.

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Hallo KathaHohenfels. Für mich bedeutet das erstmal das man sich gegenseitig voll respektiert, dass man sich zuhören kann, dass man miteinander sprechen kann, dass man Argumente austauschen kann, dass man - mit ein wenig Glück - über die gleichen Scherze lachen kann...für mich bedeutet das auf einem ähnlichen Level leben, die Dinge, auf die es im Leben ankommt, ähnlich zu betrachten und zu bewerten...Augenhöhe...das ist viel und das gibt es leider viel zu selten...mit einem Partner NICHT auf Augenhöhe sein, das bedeutet für mich, dass das nicht lange gut gehen wird....LG Sanne...ach ja...w/46

Wenn man den Partner vollständig als Person akzeptiert und sich nicht selbst als etwas Besseres hält. Respekt voreinander.

Das hat auch etwas mit Abhängigkeit zu tun - ist sie freiwillig, abgesprochen und jederzeit zu verändern? Oder eben nicht vorhanden? (Augenhöhe)
Oder zwinge ich den Partner in die Abhängigkeit, sodass er keine Wahl hat in gewissen Bereichen (keine Augenhöhe).

Entscheidungen werden zusammen getroffen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Glücklich verheiratet

Sich auf Augenhöhe begegnen heißt für mich:

  • Keiner ist weniger wert als der andere.
  • Keiner sollte sich vom Partner behandeln lassen, als wäre er weniger wert.
  • Wenn der Partner das anders sieht, dann ist er kein wirklicher Partner, und man sollte das Zusammenleben schleunigst beenden.

Ein blödes Beispiel:

Wenn ich von Queen Elizabeth eine Einladung zum Tee bekäme, würde ich höflich absagen. Soweit ich informiert bin, wäre es mir ja nicht gestattet, sie anzusprechen, bevor ich nicht von ihr gefragt bzw. ausdrücklich um meine Meinung gebeten worden wäre. Wer ist diese Frau, dass ich mir von ihr den Mund verbieten ließe?

Wenn wir uns allerdings auf Augenhöhe begegnen würden, dann fände ich es schon ganz interessant, sie kennen zu lernen und mit ihr über diese oder jene Frage zu sprechen bzw. zu diskutieren. Allerdings gibt es andere bekannte Persönlichkeiten, deren Bekanntschaft zu machen mich weit mehr reizen würde.

Das bedeutet, dass wir gleichberechtigte Partner sind, wir beide Rechte und Pflichten uns teilen. Niemand fühlt sich klein gemacht oder untergebuttert, man ist dem Partner gegenüber respektvoll, loyal und tolerant.

Es gibt keinen Streit um monetäre Angelegenheiten.

Die Grundlebenseinstellungen sind die Basis einer guten Partnerschaft auf Augenhöhe.

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