Warum wurden die Namen der Aussiedler eingedeutscht?
Eine Irina ist keine Irene.
6 Antworten
Mit dem Erlangen der Rechtsstellung eines Deutschen erwirken Russlanddeutsche bzw. Aussiedler und Spätaussiedler das Recht auf eine deutsche Namensführung. Der Nachname bleibt aber dabei unverändert. Lediglich die Geschlächtsmerkmale sowie Vatersnamen können gemäß der deutschen Namensführung entfernt werden.
Bei Vornamen dürfen diese an den deutschen Sprachgebrauch angepasst werden. So wird aus einem Jurij - Jürgen, aus Natalia - Natali bzw. Natascha, aus Wladimir - Waldemar und aus Andrej - Andreas.
Diese Anpassung ist aber keine Pflicht, sondern ein Recht. Der Betroffene muss dafür seine schriftliche Erklärung beim örtlichen Standesamt machen.
Rechtsgrundlage dafür sind:
§ 94 Bundesvertriebenengesetz (BVFG) (Familiennamen und Vornamen)
§ 43 Personenstandsgesetz (Erklärungen zur Namensangleichung)
§ 46 Personenstandsverordnung (Bescheinigung über die Erklärung zur Namensführung)
Die Richtigkeit dieser guten Antwort kann ich aus "Berufserfahrung" bestätigen!
Ich habe das mal miterlebt - da wurde aus Pjotr nach seiner Ankunft in Deutschland recht bald Peter und aus Wladimir wurde Waldemar, Sergej heißt seitdem Siegfried.
Erklärt wurde diese Empfehlung - das konnten die Leute auch ablehnen, wenn sie wollten - damit, dass die eingedeutschen Varianten die selbe Bedeutung haben, aber deutlich leichter auszusprechen sind und vieles in Deutschland erleichtern.
Ich sehe das ähnlich und bin Osteuropäer/Jugoslawe mit einem sehr internationalen Vornamen, den jeder aussprechen kann - aber ich weiß was du meinst, Wladimir ist kein Hindernis und die Kurzform "Wladi" noch einfacher. Einen Vladimir nennen wir sogar immer "Vladi".
Ich kenne keinen Ausländer, dessen Name "eingedeutscht" wurde.
Alle haben ihren ursprünglichen Namen behalten.
In welchem Zeitraum soll es so eine "Eindeutschung" denn gegeben haben?
Ich kenne z.B. viele Russlanddeutsche. Die haben eins zu eins ihren Namen behalten. Kinder, die hier geboren sind, haben russische Namen, oder freiwillig gegebene, uralte deutsche Namen, wie z. B. Ewald.
Auf Briefen und Dokumenten wie Arbeitsvertrag usw. wird der Name meistens eingedeutscht. Betroffen sind meistens Namen mit Sonderzeichen
Ich vermute mal, man wollte betonen, dass sie Deutsche sind. Und vielleicht wollte man auch verhindern, dass sie auffallen.
Wobei das häufig nicht funktioniert hat, denn wenn ich einen Eugen oder Waldemar in meinem Alter treffe, ist er ziemlich sicher ein Russlanddeutscher. Ich glaube, es gibt auch ein Buch „Mein Name ist Eugen“, wo es genau darum geht.
Ja eben. Und das wollte man betonen, indem man den russischen Namen in einen deutschen umgewandelt hat.
Ich kenne eine echt süße Oxana:) Da gibt es doch gar kein Pendant, oder?
Das weiß ich nicht. Ich glaube, man hat die auch nicht immer eingedeutscht. Mit meiner Schwester war zum Beispiel ein Wladimir in der Schule.
Ja, mit mir war eine Tatjana und ein Alexander in der Schule. Und ich kenne einen Andrej.
Ist "x" nicht eher untypisch für Russlanddeutsche?
Vielleicht war das auch die eingedeutschte Variante. Aber das war auch in der Grundschule, vielleicht schreibt der sich auch mit ks?
So, jetzt muss ich aber mal ins Bett. Gute Nacht.
Das süße Wesen bei uns schreibt sich aber mit einem X.
Um sich besser zu integrieren, würde auch meistens von Beamten empfohlen.
Kein Verständnis für so was. Wladimir ist doch voll easy und abgesehen von Monsieur P. auch schön.