Warum wird Cis-Frauen eine Sterilisation oft bis weit ins Erwachsenenalter verwehrt,aber wenn eine Frau sagt, sie fühlt sich als Mann,wird sie mit 18 operiert?
Cis Frauen, die keinen Kinderwunsch haben und deshalb eine Sterilisation möchten, wird dies oft verwehrt. Da heißt es dann, dass sie später vielleicht doch mal Kinder will usw. Man macht es auch nur, wenn eine Frau bereits Kinder und ein relativ hohes Alter hat. Frauen dürfen hier nicht über ihren eigenen Körper entscheiden.
Sagt aber eine Frau, sie fühlt sich als Mann, kann sie noch als Jugendliche mit der Transition beginnen und sich mit 18 Jahren Gebärmutter und Eierstöcke entfernen lassen.
Warum werden hier Cis Frauen so benachteiligt?
Dann hau mal raus, wie viele Menschen das mit 18 betrifft. :)
Inwiefern ist diese Zahl wichtig? Es geht um gleiche Behandlung.
10 Antworten
Das stimmt so nicht. Eine Transperson muss über mehrere Jahre von meist mehreren Gutachtern sich dokumentieren lassen, dass sie wirklich trans ist und keine anderen psychischen Erkrankungen das alles verfälschen. Sie muss mehrere Jahre als das identifizierte Geschlecht leben, und wird auch sehr heftig dazu bequatscht, ob sie wirklich so früh schon die Entscheidung gegen biologische Kinder treffen will.
Bei einer Sterilisation musst du nicht zu mindestens 2 Therapeuten, die dir bescheinigen, dass du wirklich diesen Wunsch hast. Du musst nicht einen Lebenslauf darüber abgeben, wie du als Kindergartenkind schon keine Kinder wolltest (Und über jeden Halbsatz darin diskutieren). Du musst nicht mehrere Jahre kinderloses Leben vorweisen.
Wenn das alles der Fall wäre, könnte man es vergleichen. Aber so, wie die Realität ist, hinkt dieser Vergleich.
Wir können gern darüber reden, dass es ein Problem ist, das man sich als Person mit Vulva nicht einfach entscheiden kann, keine Kinder zu haben. Aber um darüber zu reden, müssen wir nicht Transpersonen kritisieren - die haben hiermit nichts zu tun.
Richtig, es ist eine komplett andere Situation. Zumal eine Sterilisation bei Cisfrauen ein Cut im Eileiter ist, bei Transmännern in der Regel eine Entfernung von Gebärmutter und Eierstöcken. Das sind zwei verschiedene Eingriffe.
Im übrigen werden in vielen Ländern Transpersonen Zwangssterilisiert, man darf oft keine Angleichung machen, ohne sich zuerst sterilisieren zu lassen. Was auch ein riesiges Problem ist.
Deshalb bringt es absolut nichts, das miteinander zu vergleichen. Niemand nimmt hier irgendwem irgendwas weg.
Nunja. Die Sterilisation ist ziemlich endgültig. Es gibt diverse Verhütungsmethoden, welche a) keinen operativen Eingriff verlangen (was prinzipielle Komplikationen diesbzgl. Ausschließt) und b) reversibel, also absetz oder umkehrbar sind.
Im Vergleich dazu ist Transidentität eine ganz andere Geschichte. Schwangerschaft oder nicht kann man sich "aussuchen" , echte Transidentität nicht...zumindest in einer perfekten Welt...
Mehr als 20% der Frauen bereuen ihre Sterilisation später.
Bei Transmenschen sind wir bei unter 2% was das bereuen angeht...wobei man hier mit den Zahlen aufpassen muss, da es da mehr oder weniger nur schätzungen gibt.durch die sich verändernden Gesetze dürfte es wohl auch bald hoffentlich bessere Untersuchungen zu dem Thema geben
Nichtsdestotrotz kann man allein anhand dieses signifikanten Unterschieds sehen, das es durchaus berechtigt ist, wenn ein Arzt nicht direkt immer zu einer Sterilisation rät, oder diese durchführen möchte.
Man kann es auch anders formulieren: während Transmenschen bisher zumindest immer einen enormen Aufwand durchmachen mussten, was die angleicjung angeht, wurde im Prinzip direkt ausgesiebt, wer sie wirklich möchte, und wer nur "eine Phase" durchlebt.
Diesen Mechanismus gibt es bei der Sterilisation nicht, so ist der Arzt unterm Strich die Instanz, die entscheidet bzw. Einschätzen muss, ob man der Frau mit dem Eingriff einen Gefallen tut..auf längere Sicht gesehen.
Aber das ist doch ein schwachsinniger Ansatz. Es wird sogar 35jährigen Frauen eine Sterilisation verwehrt. Aber einem jungen Mann niemals die Vasektomie verweigert. Und eine Geschlechtsumwandlung ist ein deutlich schwererer Eingriff, als eine Sterilisation. Und der ist aber erlaubt. Es gibt einfach keine sinnvolle Begründung, hier Cis Frauen so zu benachteiligen.
Ob wirklich 20% die Sterilisation bereuen, bezweifle ich. Außerdem wird sie ja so gut wie nie durchgeführt. Aber man weiß mittlerweile, dass viele Frauen es bereuen, Kinder bekommen zu haben. Also, auch kein Argument.
Ich hab dir die Links zu den Zahlen gegeben. Die denk ich mir nich aus.
Das kaum Sterilisationen durchgeführt werden, ist auch faktisch falsch.das man eine vasektomie einfach so durchführt, ist ebenfalls so nicht richtig.
Die Schwere des Eingriffs ist irrelevant.
Wie gesagt, ist der gesamte Prozess , den Transmenschen durchmachen, auch ein ganz,ganz anderes Verhältnis.was denkst du, wieso es für die entsprechende Community als grosser Erfolg gefeiert wird, dass dieses Prozedere vereinfacht wird?
Das organisatorische Prozedere wird einfacher, aber der Eingriff ist massiv. Viel schwerwiegender als eine Sterilisation. Mir geht es darum, wenn eine Frau entscheiden kann, ein Mann zu sein, dann kann sie auch entscheiden, keine Kinder zu wollen.
Nicht jeder Frauenarzt würde eine 18jährige sterilisieren. Genausowenig würde jeder Frauenarzt einer 18jährigen die Eierstöcke entfernen.
In jedem Fall würde er sich sehr gut erklären lassen, wie sie sich schon so früh so sicher sein kann und im Fall der Eierstockentfernung auch psychologische Gutachten einholen (lassen).
Frauen dürfen hier nicht über ihren eigenen Körper entscheiden.
Es sind hier mehrere Menschen beteiligt. Insbesondere der operierende Arzt muss den Eingriff mit seinem Gewissen und Berufsethos vereinbaren können und sich vor Haftungsrisiken absichern.
Du hast das falsch verstanden. Frauen haben mit 18 überhaupt keine Chance auf eine Sterilisation. Wenn sie keine Kinder haben, können sie sich nicht mal mit 35 sterilisieren lassen. Und dabei wird auch nichts entfernt, sondern unterbunden.
Eine Geschlechtsangleichung ist deutlich schwerwiegender und da gibt es keine Bedenken?
Diese Ungleichbehandlung ist nicht argumentierbar.
Auch 20jährige werden in Deutschland sterilisiert. Ich habe jetzt selbst noch keine 18jährige sterilisiert, habe aber keine Zweifel, dass auch das gemacht wird.
Bei der "Geschlechtsangleichung" bei 18jährigen gibt es Bedenken. Deshalb werden da auch psychologische Gutachten verlangt.
Ja, eben, es werden nicht einmal 35jährige Frauen auf Wunsch sterilisiert. Das ist ja das Problem.
Doch. Ich sterilisiere selbst regelmäßig Frauen unter 35. Auf Wunsch (alles andere wäre Körperverletzung).
Frauen unter 25 sind eher die Ausnahme. Wird aber auch gemacht.
Dann bist du die absolute Ausnahme und weißt, dass es für Frauen schwierig ist.
Das war vor ein paar Jahrzehnten mal so, dass man unter dreißig und ohne Kinder ungern sterilisiert hat. Heute spricht man halt ausführlich mit den Frauen und wenn sie überzeugt davon sind, dass sei nie Kinder möchten, dann macht man es auch früher.
Ich denke nicht, dass es Ärzte gibt, die unter den gleichen Begleitumständen keine Sterilisation machen würden, aber eine Eierstockentfernung schon.
Du bekommst eine Sterilisation nicht einmal, wenn du keinen Mann hast. "Denn es könnte ja noch einer kommen, der Kinder will." Die Frau als Besitz und Brutkasten eines potenziellen Mannes.
Das war vielleicht vor 30 Jahren mal so. Ab Anfang 20 kann sich heute jede Frau sterilisieren lassen, die das ernsthaft und wohl überlegt möchte. Nicht zuletzt, weil künstliche Befruchtung inzwischen etabliert ist.
Denn es könnte ja noch einer kommen, der Kinder will.
Wenn ich Frauen vor Sterilisation aufkläre, dann stelle ich diese Frage auch routinemäßig: "Und wenn ihr Partner verstirbt und sie einen neuen Partner finden, und sie dann noch ein gemeinsames Kind möchten? Was wäre dann?" Die selbe Frage stellen Urologen bevor sie Männer sterilisieren.
Die Frau als Besitz und Brutkasten eines potenziellen Mannes.
So ein Unsinn. Mit genug bösem Willen kann man alles falsch verstehen.
Die Möglichkeit, dass man eine weitreichende Entscheidung bereut, gibt es immer. Das ist das Leben. Wenn ich zur Bank gehe und einen Kredit für ein Haus aufnehme, dann werde ich auch nicht gefragt: "Aber was, wenn Sie sich doch scheiden lassen und dann das Haus mit Verlust verkaufen müssen?" (Übrigens ein sehr häufiges Ergebnis solcher Entscheidungen.) Mündige Menschen treffen Entscheidungen. Nur bei den Körpern von Frauen ist das anders. Da entscheiden oft Männer.
Wenn ich zur Bank gehe und einen Kredit für ein Haus aufnehme
Wenn man einen solchen Kredit aufnimmt erfordert das normalerweise eine Hypothek und damit einen Notar. Der muss auch ausführlich über die Folgen dieser Entscheidung aufklären.
Das ist nicht anders als vor Operationen:
Eine wirksame Einwilligung setzt nicht nur voraus, dass der Patient mündig (einwilligungsfähig) ist, sondern auch dass er versteht, was operiert wird und welche relevanten Folgen, Risiken und Komplikationen der Eingriff hat. Das nennt sich informierte Einwilligung (informed consent). Der Anspruch an diese Aufklärung ist desto höher, je schwerwiegender und je weniger dringlich der Eingriff ist. Eine Sterilisation kommt einer Amputation gleich, ist also schwerwiegend und ist nicht dringlich. Sie erfordert also eine ausführliche Aufklärung und der Arzt muss sich vergewissern, dass die Patientin die Folgen ihrer Entscheidung verstanden hat. Deshalb fragt man vor Sterilisationen entsprechend kritisch nach.
Mündige Menschen treffen Entscheidungen. Nur bei den Körpern von Frauen ist das anders. Da entscheiden oft Männer.
In Deutschland unterschreiben einwilligungsfähige Menschen selbst für Operationen. Es gibt in Deutschland weit mehr Frauenärztinnen als -ärzte. Mag sein, dass das in Saudi Arabien anders ist.
Du bekommst eine Sterilisation nicht einmal, wenn du keinen Mann hast.
Wenn du tatsächlich Probleme hast, einen Arzt zu finden, der dich sterilisiert, kann ich dir Adressen nennen.
Es geht nicht um mich. Aber mir sind Fälle bekannt von Frauen, denen das verweigert wurde.
In den letzten 10 Jahren? Und wieviele Ärzte haben sie gefragt? Manche halten sich tatsächlich daran nicht vor 30 oder 2 Kindern zu sterilisieren. Das ist aber wie gesagt ein Standard aus dem letzten Jahrhundert.
Ganz einfach weil du es als ein ich mach Mal Darstellst
Transmanner müssen mind. 1 Jahr in Therapie sein 6 Monate auf Hormone um eben die S3 Richtlinie zu erfüllen. Danach kannste ne OP machen wenn du Glück mit der Kasse und der Wartelisten hast.
Daher sind die Anforderungen nicht gleich und beide habe ihre Hürden
Es geht nicht um die Anforderungen, sondern um das grundsätzliche Recht.
Die grundsätzliche Möglichkeit haben beide. Es ist halt die Frage ob sich ein Arzt findet, der die Operation vornehmen will.
Dummes Zeugs, natürlich kannst du dich jederzeit sterilisieren lassen. Musst du nur eben bezahlen. Deine Schwangerschaftsverhütung ist nicht die Angelegenheit der Versichertengemeinschaft.
Eine Transition geht ja auch mit einer enormen Veränderung des Körpers und der sozialen Lebensrealität einher. Es sind auch viele, schwerwiegende und schmerzhafte Eingriffe erforderlich und es wird danach nichts mehr so sein, wie davor. Eine Unterbindung hingegen ändert nichts im Leben einer Frau, außer, dass sie keine Verhütung mehr schlucken muss. Trotzdem wird Frauem dieser Schritt oftmals verwehrt, weil man ihr abspricht, die Verantwortung zu übernehmen und sich sicher zu sein, keiner Kinder zu wollen. Man hält sie schlicht für zu blöd. Und nein, man muss kein Kinderloses Leben vorweisen, im Gegenteil, meist wird Frauen erst nach ein paar Kindern das Recht zu gesprochen, einschätzen zu können, keine Kinder mehr zu wollen. Das ist bei Männern anders. Und bei Transmännern auch.