Warum werden Speicherkarten nicht schwerer?
Wenn man eine 32 GB Speicherkarte hat warum ist eine 64 GB Speicherkarte nicht schwerer?
5 Antworten
Aus zwei Gründen:
Erstens ist der Teil, der tatsächlich Daten speichert, unglaublich klein. Der Rest ist quasi "Verkabelung" und "Verpackung". Einen größeren Speicher zu verbauen, hieße im Endeffekt, das "große Schwere" drumherum beizubehalten und nur aus den 0,02 g Speicher eben 0,04 g Speicher zu machen. Den Unterschied merkt die Waage nicht.
Allerdings sind die Chips oft tatsächlich die gleichen. Die Produktion eines solchen Chips geschieht in sehr vielen Fertigungsschritten, bei denen jeweils immer ein kleiner Prozentsatz an Fehlern passiert. Das läppert sich, sodass am Ende ein guter Teil deiner produzierten Chips nicht 100% funktionstüchtig ist. Am Ende wird jeder Chip einmal durchgetestet und dann weißt du, wie viel Ausschuss du hast.
Meinetwegen: Du produzierst 128 GB Speicherchips, von denen am Ende tatsächlich 30% die 128 GB haben, und 40 % haben irgendwas zwischen 64 GB und 128 GB, nochmal 20% bringen irgendwas zwischen 32 GB und 64 GB und der Rest hat so viele Fehler, dass nichtmal 32 GB Speicher übrig bleiben.
So, jetzt könntest du natürlich die 30% Chips mit 128 GB verkaufen und den Rest wegwerfen. Oder du verkaufst die mittleren 40% eben als 64 GB Speicher und die 20% verkaufst du als 32 GB Speicher. Es sind alles die gleichen Chips, nur dass sie eben Fehler haben, aufgrund derer nicht die volle Speicherkapazität zur Verfügung steht.
Das macht Intel so übrigens auch mit seinen Prozessoren... Wenn hinten ein "F" dransteht, steht das ja für die fehlende Onboard-Grafik. Nö, die fehlt nicht! Die wurde mit produziert... Aber bei den Prozessoren, deren Grafikeinheit fehlerhaft ist, wird diese eben vollends außer Funktion gesetzt und ein "F" drauf geschrieben. Und schon ist das Ding kein Müll mehr, sondern kann verkauft werden ;)
Das heißt allerdings auch, dass so ein Hersteller mit nur einer Produktionsstraße hinkommt, statt mehrerer zu brauchen - die Maschinen liegen preislich im Millionenbereich. Und zusätzlich trägt diese ganze "B-Ware" dazu bei, die eine Produktionsstraße mit zu finanzieren, statt einfach auf den Müll geworfen zu werden.
Stelle dir mal vor, du bräuchtest mehr Produktionsstraßen und hättest obendrein noch >50% unverkäuflichen Ausschuss je Straße. Was das mit den Preisen machen würde.
Ist auch ein Argument. Mir kommt nur der relativ hohe Anteil an Ausschuss komisch vor. Allerdings müsste man sich da erst mal in das Thema der Produktion reinfuchsen.
Danke
Mir kommt nur der relativ hohe Anteil an Ausschuss komisch vor.
Rechne mal eine Fehlerquote von 0,1% je Produktionsschritt... und dann was bei 500 Produktionsschritte. Ergibt 40% fehlerhafte Produkte. Wie geschrieben: Es läppert sich.
Teilweise wird das sogar absichtlich gemacht, Intel hatte mal (ich glaube) Celeron CPUs wo 1 funktionierender Kern per Software abgeschaltet wurde, dir einen Klick im Bios konnte man so seinen Prozessor um einiges aufrüsten. War damals sehr beliebt.
AMD hat auch mal nen 6 Kerner rausgebracht der der einfach nur aus 12 Lerner bestand wo die Hälfte defekt war, keiner brauchte das Produkt aber es gab halt genug von den Defekten Chiplets.
Du behauptest das, ist das wirklich so.
Gemessen an der Kapazität werden die Karten leichter. Als ich mit der Digitalfotografie anfing, waren 16 MB eine gängige Größe. Damals noch Compact Flash.
Weil "nichts" logischerweise auch nichts wiegt.
Für gespeicherten Daten wiegen aber tatsächlich etwas - wenn auch nur im minimalsten Bereich und nur unter Laborbedingungen nachweisbar.
Wenn sie auf der gleichen Technologie basiert ist sie schwerer, allerdings ist der Unterschied so gering das du ihn mit bloßen Händen nicht spüren wirst.
Das ist aber ganz schön geschickt von den Herstellern. Heißt aber auch, dass wir in gewissem Umfang B-Ware kaufen, ohne es zu wissen.
Naja - solange es funktioniert