Warum werden Soldaten in Deutschland so wenig respektiert?

18 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Ich merke in vielen Gesprächen jedoch oft, dass Soldaten in Deutschland Image-mäßig nur knapp überm Henker stehen. Tötungsmaschinen. Auftragsmörder. Waffen-Fetischisten.

Glaube ich dir. So äußern sich Leute, die von der Bundeswehr keinerlei Ahnung haben.

Kein Wunder, seit Aussetzten der Wehrpflicht 2011 ist die Bundeswehr in vielen Köpfen überhaupt nicht mehr präsent, zumal auch bis 2011 nicht mal mehr jeder zum Wehrdienst eingezogen wurde, wie es früher der Fall war. Bei Anderen ist die Bundeswehr allerhöchstens ein ungeliebtes Überbleibsel aus dem Kalten Krieg.

Man befasst sich heute nicht damit, weil man kein Interesse hat, greift das auf, was u.a in "Stammtischparolen" und verschiedenen Medien teilweise falsch oder unverhältnismäßig dargestellt wird und geht damit hausieren.

und somit sollte ihnen der gleiche Respekt zukommen, wie Polizisten oder Feuerwehrmännern

Den beiden Berufsgruppen wird ebenfalls nicht mehr der notwendige Respekt entgegengebracht, ebenso wie u.a. dem Rettungsdienst.

Das ist wiederum z.T. der ausgesetzten Wehrpflicht und dem damit auch verbundenem Wegfall des Zivildienstes geschuldet.

Wer keinen Militärdienst leisten wollte, wählte alternativ Ersatzdienst, so etwa in der freiwilligen Feuerwehr, THW oder auch in der Pflege, z B. in Krankenhäusern. Man erlangte Respekt von dem, was einem und auch anderen dort abverlangt wurde, sensibilisierte sich dafür. Heute ist auch ein Engagement diesbezüglich immer mehr die Ausnahme, als die Regel.

Man sollte nicht unbedingt Dankbarkeit gegenüber Soldaten verlangen, es würde schon reichen, wenn akzeptiert wird, dass in Deutschland Soldat ein Beruf ist und nicht etwa ein Übel, das überflüssig ist. Nicht wenige Soldaten unterscheiden sich in ihrer Tätigkeit kaum zu dem Beruf, den sie ausserhalb der Bundeswehr ausgeübt haben.

Im Übrigen kann jeder Soldat der Bundeswehr auf den Respekt derjenigen im Land, die dahinter nur den Mörder, Totschläger, Unmenschen usw. sehen wollen, gut verzichten. Wer pauschal so urteilt, den kann man auch nicht wirklich Ernst nehmen.

Sowas ist bei mir eigentlich nie Thema, ich sehe auch praktisch nie Soldaten... letzte Woche sind hier mal "Feldjäger" mit einem Kleinwagen, aber sah schon so aus, als ob das Teil bei jeder Verfolgungsjagd den Kürzeren zieht...

Da musste ich erstmal nachdenken "Feldjäger... so eine Arzt Militärpolizei oder?" bei mir selbst. Ich werde jetzt auch nicht via Google betrügen, aber ich erinnere mich daran, dass noch kurz vor Abschaffung der Wehrpflicht es da einige Geschichten gab und die Feldjäger eben kamen und Leute abgeholt haben die Blödsinn gebaut haben oder die üblichen Stories die ich noch als junger Jugendlicher zu hören kriegte (*1987 geboren), vermutlich eine der häufigsten Geschichten: Der Freund meines Freundes war bei der Musterung, und er sollte eine Urinprobe abgeben und dies und das evtl. noch. Er hat Apfelsaft (o.ä.) reingemacht, nach Vorne gebracht zum jeweiligen Personal und getrunken und hat dann aus psychischen Gründen sofort die Nummer für Wehruntauglichkeit bekommen (ich glaub bei der Nummer musste man weder Zivildienst noch Wehrdienst leisten).

Seit es jedoch keinen Wehrdienst mehr gibt und bei der geringen Größe der Bundeswehr in Zahlen und bei den % vom BIP gibts da echt vieeeeles andere worüber ich reden würde bevor ich auf die Bundeswehr käme. Ich fände es eh besser wenn die EU-Länder hier zumindest bei dem teuren Equipment sich einigen würden, man hat es beim Eurofighter gesehen... hätten die Franzosen damals mit gemacht, wäre der VIEL billiger geworden. Das selbe gilt für Panzer, Hubschrauber, dann noch andere Flugzeuge weil der Eurofighter ja mehr ein Jagdflugzeug ist würde ich sagen, welches natürlich ein paar Raketen mit sich führen kann auch zur Bekämpfung von Bodenzielen und vermutlich auch Seezielen... aber dass da jedes Europäische Land sein eigenes Ding macht ist in diesen Zeiten irgendwie unnötig... zumal eine Bedrohung innerhalb Europas IMHO sehr gering ist, also innerhalb der heutigen EU-Grenzen inkl. der Schweiz/Norwegen und bald wieder Großbritannien... da ist es unnötig und verursacht unnötig hohe Kosten für jedes einzelne Land und wirklich hoch effizient sind sie auch nicht zwangsläufig wie sich während der Einsätze gegen Gaddafi zeigte als sehr schnell die ersten Mangelerscheinungen auftraten. Es mangelte an Marschflugkörpern, an Ersatzteilen da für die Flugverbotszone die vergleichsweise wenigen Flugzeuge doch recht häufig ausrückten und eben auch um der Bevölkerung die sich eben gegen Gaddafi erhoben hat zu Unterstützen wurden auch vergleichsweise sehr viele Einsätze geflogen, jedoch halfen glaub ich die USA mit einigen Teilen aus, aber es wurde bekannt und es dauerte auch etwas, da man ja nicht alles so rumliegen hat und auch nicht so ohne weiteres Non-Stop direkt transportieren kann,

Klar sollten wir nicht alle Waffen vernichten wie in der einen Simpsons-Halloween-Folge und am Ende kommen die 2 Außerirdischen mit jeweils einem Holzbrett mit einem Nagel drin und unterwerfen damit die nun wehrlose Menschheit (Lisas Wunsch nach "Weltfrieden" ging vorraus), aber auch wenn Deutschland in % am BIP gemessen relativ wenig ausgibt verglichen mit anderen größeren Volkswirtschaften in Europa und weltweit, wenn man alleine da Europa anschaut... da gäbe es sehr viel Einsparpotential und ich meine viel davon sogar ohne nennenswerten Verlust der Verteidigungsfähigkeit.

Ansonsten denk ich spielt das Leben der Soldaten in Regionen die nicht irgendwie direkt von Kasernen, Rüstungsherstellern oder so stark abhängig sind wirtschaftlich oder eben in den relativ wenigen "Soldatenfamilien" eine kleine Rolle und natürlich wie schon zwischen 1955 und 1957 als die ersten West-Deutschen Truppen wieder aufgestellt wurden, schon so kurz nach dem 2. WK wegen des kalten Krieges eben... die Deutschen sind bekanntlich noch lange nicht fertig mit der Aufarbeitung des 2. WK's... die Österreicher machen es sich da schön einfach finde ich, dabei waren ebenfalls sehr viele Österreicher, Sudetendeutsche, Ostpreußen sowie andere Volksdeutsche und dazu auch nicht wenige ausländische Freiwillige aktiv. Es wird jedoch immer auf Deutschland reduziert und die Deutsche Politik lässt es sich ja auch gefallen und gestaltet danach IMHO auch vieles in der Außenpolitik was wenig Sinn ergibt, aber wenn durch Handel XYZ auch nur die geringste Möglichkeit besteht, dass irgendwo in "Israel" (oder einem der illegal von Israel besetzten Gebiete...) ein Sack Reis umfällt wegen eines Deutschen Deals dann wird dieser in der Regel nicht durchgeführt und U-Boote im Wert von rund 1 Mrd. €uro werden dann auch verschenkt...

und Deutschland bräuchte das Geld in anderen Bereichen durchaus und es wird in den kommenden Jahren noch viel dringender wenn man allen Prognosen zur Wirtschaftlichen Entwicklung glaubt und die decken sich auch mit meinen Beobachtungen (Fachkräfte-Mangel, Demographischer Wandel immer problematischer, steigende Armut und damit auch Kriminalität und Gewaltbereitschaft usw...). Kann jetzt nur von Berlin reden was die letzten Punkte angeht und die gesamtdeutsche Entwicklung der Wirtschaft da sind die schwachen Gebiete in der ehemaligen DDR und Brennpunkte im Ruhrgebiet usw. natürlich auch drine...

in Bayern bzw. Süden und (Nord-)Westen ist es generell besser, aber auch hier will Trump ja die US-Truppen die irgendwo unweit des Ruhrgebiets (NRW und alles drum herum für mich = Ruhrgebiet/Westdeutschland^^) mit ihren Stützpunkten das verlegen nach Polen glaube ich wenn Deutschland nicht der 100+50% Regel folgt, ergo statt bisher rund 1 Mrd. €uro jährlich zu übernehmen die gesamten Kosten + 50% übernimmt... was glaube ich schon ohne 50% Pauschale gute 4 Mrd. €uro wären, keine Ahnung ob er mit dieser 50%-Regel durchkommt bzw. selbst mit den 100% Kosten aber bei den Deutschen halte ich das durchaus für denkbar...naja hoffentlich regiert Trump nicht mehr so lange, obwohl ich falls er die Skandale übersteht sogar eine Wiederwahl für recht wahrscheinlich halte... und seien wir froh, dass der Soldat in Deutschland nicht wie in den USA vom Großteil der Bevölkerung dort gesehen wird...

weil die unzähligen Opfer werden verdrängt, verstecken sich oftmals, gezeigt werden gerne die gesunden Heimkehrenden Truppen und nicht die psychischen Wracks oder mehrfach-amputierten (also v.a. während der Irak- und Afghanistan-Einsätze als beides parallel lief, ansonsten sind es ja nur kleine Spezialeinheiten in der Regel die in anderen gefährlichen Regionen stationiert sind, jetzt um das syrische Öl zu nehmen weil man halt Amerika ist wollte Trump ja 1.000 Soldaten hinschicken nachdem er zunächst ja alle Heim geholt hat... Da war er ja wirklich ehrlich. Er nimmt es um die Syrer zu schützen, auch wenn es nach internationalem Recht auf Diebstahl hinausläuft, er schützt damit die Syrer vor ISIS (die ja als zerschlagen gilt weitgehend?!) die vor zig Jahren ein bisschen Geld damit machte, und bisher schmuggelte man unter Trump schon monatlich für 30 Mio US-$ Rohöl raus, jetzt wirds deutlich mehr, aber 1.000 Soldaten sind in einem Millionenheer (alle Teilstreitkräfte) natürlich ein Witz, bei Bedarf mehr aber das ist unwahrscheinlich...

Da ist mir die deutsche Politik der Bundeswehr lieber.....

Ich kenne viele, die selbst niemals Soldat/in werden moechten, aber keinen der einen Soldaten auf Grund seines Berufes nicht respektiert. Ich kenne zwei Personen persoenlich die Bei der Bundeswehr in Ausbildung waren. Mir ist vollkommen egal was sie machen, hauptsache ihnen macht es Spass. Auf sie treffen die genannten Vorurteile auch ueberhaupt nicht zu.

Du hast ein Problem angesprochen dass mich auch bedrückt. Aber wie soll man sowas hier kurz darstellen?

Das Image vom Militär hat sich seit dem Ende des Kalten Krieges dramatisch verändert, nicht nur in D sondern in der EU aber nicht überall in der Welt. Viele betrachten Militär in D als "unnötige Kosten", etwa so wie die kulturfremde Einwanderung. Das ist kein Wunder nach ~70 Jahren Frieden. Es gibt keine Feinde mehr die uns was wollen. Und D ist ein kleines unbedeutendes Land auf dem Globus -militärisch gesehen- umgeben von freundlichen Nationen. Hinzu kommt dass die BW eine Berufsarmee geworden ist, also mit vielen Häuptlingen aber wenig Indianern die alle in Pension gehen wollen. Aber zum Militär gehört eben auch der aggressive, patriotische Kämpfer ohne den es nicht geht.

Was tun? Ein möglicher Ansatz wäre die Truppe als "Abenteuerspielplatz" darzustellen. "Join the Navy and see the World" war ja mal ein Slogan. Oder beim Heer "wir suchen ein paar gute Männer" aber das geht ja nicht mehr wegen den Frauen. Und bei der Luftwaffe vielleicht "mache deinen Cessna Schein bei uns". Aber das kostet.

weil die Wehrmacht sich nicht gegen die Nazis gestellt, sondern mit ihnen gerannt ist. ja sich sogar auf den Führer vereidigt haben ... und nicht etwa aufs Deutsche Volk.

Maggomarco  12.11.2019, 16:45

Die Wehrmacht wurde von den Nazis gegründet du Held...

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iqKleinerDrache  12.11.2019, 16:48

Nö. Die Nazis hatten ihre eigene Schlägertruppe. Wie hiessen die nochmal? SS und SA. Die Wehrmacht war eine eigene Truppe, die dann aber ebenso böse waren wie die Nazis und auch Gehirn daheimgelassen. Wie kann man sich einem Führer vereidigen (sozusagen als seine private Armee, die macht was er will -- egal ob es dem Volk schadet oder nutzt). Und genau das haben die dann auch gemacht. Nur Nazi-Wünsche erfüllt, wie z.B. Juden deportiert und umgebracht.

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Maggomarco  12.11.2019, 20:15
@iqKleinerDrache

Die Wehrmacht ging aus der Reichswehr hervor und wurde von Hitler und den Nazis aufgerüstet und eingesetzt. Die Wehrmacht war keine eigenständige Truppe, sondern die deutsche Armee ab 1935! Die Wehrmacht hätte nicht einfach sagen können "Nö, wir marschieren nicht in Polen ein..."

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