Warum werden Filme nur in 24 Bilder pro Sekunde gezeigt?

Man findet bei Google ⬅️auch echt alles! - (Film, Bilder, Kamera)

7 Antworten

Hallo,

Filme werden nicht nur mit 24 Bildern pro Sekunde gezeigt. Neuere Kinoproduktionen nutzen mitunter 48 Bilder pro Sekunde.

Im Fernsehen sind in Europa 50 Halbbilder pro Sekunde üblich (PAL) und 60 Halbbilder in anderen Teilen der Welt (NTSC).

Wenn man die Anzahl der Bilder pro Sekunde erhöht steigt der Speicherbedarf. Man bräuchte also entweder mehr Film oder eben mehr digitale Speichermedien.

120 Bilder pro Sekunde sind das Fünffache von 24 Bildern pro Sekunde. Dementsprechend bräuchte man dafür auch das Fünffache an Speicher oder eben Film. Das kostet Geld.

Auch hat der Endverbraucher in der Regel keine Lust in der Mitte eines Films eine Scheibe umzudrehen oder eine andere einzulegen. Daran sind wohl u.A. ganze Medienformate gescheitert.

Wenn man einen Film in Ultra-HD (4k) nimmt der auf einer Blu-Ray um die 60GB hat und das mit fünf multipliziert kommt man auf 300GB. Da wird es dann auch mit der aktuellen Blu-ray-Technik nichts mit nur einem Medium.

Abgesehen davon, dass Blu-ray nicht so sehr verbreitet ist und die DVD in vielen Haushalten immer noch Einsatz findet.

Auch wird es mit hierzulande üblichen Internetverbindungen kaum möglich sein dieses Datenmengen problemlos zu streamen.

Die Vervielfachung der Einzelbilder ist auf allen Ebenen teuer und der Nutzen ist wohl für die breite Masse überschaubar. Da man in der Regel Kosten und Nutzen abwägt.

Auch ist der "Filmlook" nicht Unabhängig von der Bildzahl pro Sekunde. Um 120, statt 24 Bilder in einer Sekunde zu fotografieren hat man für das einzelne Bild grob gesagt auch nur noch ein Fünftel der Zeit und damit auch nur ein Fünftel des Lichts.

Den klassischen Filmlook erreicht man mit einer Verschlusszeit von 1/48 Sekunde. Das ergibt eine gewisse Bewegungsunschärfe. Filmt man mit 120 Bildern pro Sekunde ist dies nicht möglich, weil ein Einzelbild eben nicht länger als 1/120 Sekunde belichtet werden kann. Diese Aufnahmen, die dadurch weniger Bewegungsunschärfe haben sind nicht immer ansprechend.

Das sind mal ein paar Überlegungen. Technisch könnte man da auch noch tiefer gehen, aber ich hoffe dass es für dich halbwegs verständlich ist.

RageDan 
Fragesteller
 30.04.2018, 19:36

Sehr verständlich, Danke!

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Das ist historisch bedingt, egal ob digital oder analog, es braucht immer eine gewisse Bandbreite um mehr Informationen bereit zu stellen.

Da es sich bei Film und Fernsehn um Standards handelt, die ein Konsortium festlegt, kann man diese auch nicht einfach über den Haufen werfen, weil in manchen Regionen oder über neue Übertragungswege plötzlich mehr Bandbreite bereit steht. So etwas braucht Zeit.

Plattformen, die dezentraler arbeiten (z.B. YouTube und andere Videoplattformen) bieten dementsprechend auch Aufnahmen mit bis zu 60 fps an.

@Rest, natürlich können wir Unterschiede zwischen 24Hz, 50Hz, 60Hz usw. ausmachen. 24 Vollbilder sind das Mindestmaß, das wir benötigen um Einzelbilder als flüssige Darstellung wahrzunehmen, dass bedeutet aber natürlich nicht, dass es keine Abstufung von "flüssig" gibt, genauso gut könnte man sagen: Der Mensch empfindet alle Geschwindigkeiten ab 80Km/h identisch, weil alle schnell sind.

Btw Was soll das Bild?

RageDan 
Fragesteller
 30.04.2018, 19:31

Habs bei google gefunden, und ein Bild wirkt einfach ansprechender.
Danke für die sehr ausführliche Antwort!

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Da ist wohl eher der Photoshop Verflüssiger am Werk gewesen.

Das mit 24 Bildern ist historisch bedingt, über Jahrzehnte hat man so international Filme in den Kinos projiziert. Wie schon geschrieben, reichen grundsätzlich 24 Bilder oder noch weniger aus um dem Gehirn einen flüssigen Bewegungseindruck zu vermitteln.

Hierzu mal nach DCI zusammen mit DCP suchen, dann findest du alles zum Thema Kino Filmformate.

Viel interessanter als fps und UHD ist heute HDR.

Jetzt kommen wieder die PC Kids, die denken, mehr fps wären total cool. Flüssig wird ein Film bei 24/25 Bildern. Und weil die Leute da mehr Ahnung haben, sehen die auch keine Vorteile in 60/120, außer massiv mehr Daten 😉