Warum sollte man die Bibel nicht wörtlich nehmen?

22 Antworten

Das alte Testament entstand in schriftlicher Form erst so um 900 v. Chr. Erzählungen von Menschen über Geschichten die sie schon lange kannten wurden niedergeschrieben. Es ist praktisch die Geschichte der Juden, mit vielen Mythen, Dichtung und Wahrheit und den jüdischen Gesetzen durchmischt. Vieles sind auch nur Gleichnisse. Damals dürfte die Geschichtsschreibung in schriftlicher Form in Mode gewesen sein, denn auch die Griechen und die Römer beginnen in dieser Zeit mit ihrer Geschichtsschreibung um sie der Nachwelt zu erhalten. Das neue Testament enthält nur einen kurzen Zeitraum. Vier Personen haben etwa in den zwei Jahrhunderten danach, so ungefähr das gleiche aufgeschrieben. Das kam dann in die Bibel. Zeitzeugen waren sie aber auch nicht und es wird eben auch oft auf Gleichnisse hingewiesen.

Welche Probleme bringt es mit sich wenn man die Bibel als von Gott wörtliches Schriftstück versteht ?

Da hier bisher hauptsächlich Antworten kamen die den Fokus darauf legen, welche Konsequenzen eine solche Sichtweise für Leser haben kann, würde ich gerne den Fokus darauf setzen, welche inhaltlichen Probleme sich daraus ergeben.

Wenn die Bibel ein von Gott wörtlich inspiriertes Schriftstück ist,

  1. wieso verwendet er verschiedene Sprache und Dialekte und benutzt Wörter die im Lauf der Zeit unterschiedlich gemeint sind und unterschielich verstanden werden müssen?
  2. wieso diktiert er Texte in denen er sich selbst anbetet? Hat er Minderwertigkeitskomplexe?
  3. wieso unterscheiden dann Propheten ihr eigenes Wort vom Gotteswort? Wie soll das technisch funktionieren?
  4. wieso schreibt Paulus dann seine eigene Meinung zu manchen Themen?
  5. wieso verändert er die Sichtweise auf sich selbst sooft?
  6. Wieso sind die Texte unterschiedlicher Meinung zu einigen Themen?
  7. wieso lässt er die Autoren nicht selbst ihre Gedanken und Ideen, Sorgen und Freuden zu Papier bringen? Haben die für ihn keinen Wert?

Ich denke 7 ist eine passende Zahl, daher bleibe ich erstmal dabei :-)

FranzRiem  20.11.2020, 20:25

8 . Paulus selbst sagt sogar, er wisse nicht, ob es so und so war oder anders. Er erinnert sich nicht. [wie kann das bei einer Vollinspiration der Bibel sein?]

Zu 7.: Das schöne ist, dass ER sie doch läßt; sie dürfen schreiben, was sie wollen und wissen. Das ist ja das Schöne. Würde ER sie nur als Schreibknechte nehmen, würde ER sie festnageln und jeder Hinz und Kunz würde das Wort Gottes in den Mund nehmen. Das läßt doch Gott gar nicht zu! Wort Gottes ist nur, wo Gott REDET.

Das ist ferner auch biblisch. Es steht nirgendwo, dass die Bibel Wort Gottes sei. NIRGENDS! Auch in 2Tim3,16 nicht. Es gibt in Europa mit seinen europäischen und skandinavischen Sprachen nur eine einzige Bibel, die bei diesen Vers zumindest anmerkt, wie er richtig zu übersetzen ist, die revidierte Elberfelder von 1985, 1991 und 2008.

Revidierte Elberfelder Bibel (Rev. 26) © 1985/1991/2008 SCM R.Brockhaus im SCM-Verlag GmbH & Co. KG, Witten
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Haknelebvwb 
Fragesteller
 20.11.2020, 23:08

Vielen Dank !

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BillyShears  21.11.2020, 12:28

Ein wichtiger Punkt ist mir noch eingefallen: wieso verwendet er andere Textquellen?

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Grob gesagt: Die Bibel, die wir heute kennen, ist eine Übersetzung einer Übersetzung einer Übersetzung. Und da sie von Menschen übersetzt wurde, sind da natürlich Fehler passiert. Denn Fehler sind menschlich. Manche Bibelstellen widersprechen einander. Manche wurden bereits nachweislich als Fehler enttarnt. Und andere sind einfach Interpretationssache. Von den wissenschaftlichen Fakten mal ganz zu schweigen.

Versteh mich bitte nicht falsch. Ich sage nicht, dass die Bibel Quatsch ist. Aber ich würde sie eher als eine Sammlung lehrreicher Gleichnisse sehen, als eine genaue Lebensanweisung.

FranzRiem  20.11.2020, 14:14

völlig falsch, du kennst dich nicht aus!

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Panazee  20.11.2020, 14:47
@FranzRiem

Kurzer Diskurs zum Thema "Vernünftig diskutieren".

Wenn man etwas, dass der andere schreibt nicht zustimmt, dann sagt man "Da muss ich dir widersprechen, denn die Bibel ist nicht usw. usw.".

Ganz schlechter Stil ist es dem anderen einfach zu unterstellen er würde sich nicht auskennen, ohne irgendein Argument zu äußern, ja nicht einmal einen eigenen Standpunkt darzulegen.

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FranzRiem  20.11.2020, 14:49
@Panazee

Wenn jmd. schreibt,

 ist eine Übersetzung einer Übersetzung einer Übersetzung. 

dann ist das FALSCH und nix anderes.

Soll der Kommentator doch mal Quellen zeigen, wo das so ist und mit welchen Sprachen und in welchem Bibelbuch.

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KiboSeishin  20.11.2020, 14:54
@FranzRiem

Das siehst du allein schon daran, dass unsere heutigen Bibeln weder auf altgriechisch, noch hebräisch geschrieben sind. Sie wurden aus eben diesen altertümlichen Sprachen noch einmal ins Lateinische übersetzt und von da an in die modernen Sprachen. Wobei diese sich auch weiterentwickelt haben. Mittelhochdeutsch ist nicht gleich hochdeutsch.

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Panazee  20.11.2020, 14:58
@FranzRiem

Die Lutherbibel ist eine Übersetzung einer lateinischen Übersetzung, die auf einer griechischen Übersetzung eines hebräischen Textes beruht.

Wo liegt deiner Meinung nach der Fehler des Arguments von KiboSeishin?

Der Antowrtende kann das sicher genauer ausführen, wenn er auf konkrete Fehler hingewiesen wird, aber auf ein "Du hast keine Ahnung" kann er nicht sachlich eingehen.

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FranzRiem  20.11.2020, 15:03
@KiboSeishin
noch einmal ins Lateinische übersetzt 
und von da an

Schon wieder falsch! Zwei Mal.

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KiboSeishin  20.11.2020, 16:05
@FranzRiem

Dies ist eine offene Diskussion. Jedem steht es frei, sich daran zu beteiligen. Außerdem, um auf deine andere Antwort zurück zukommen: Du sagst uns hier lediglich, dass du unsere Aussagen für falsch hältst. Und weder begründest du das, noch führst du belegbare Gegenargumente an. Wenn du nicht diskutieren möchtest, dann sagt es uns gerne.

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Man ist nicht mehr kontrollierbar von religiösen Instituten und kann einem nicht mehr das Geld jeden Monat aus der Tasche ziehen. Man kann keine Propaganda mit Angst mehr machen, denn wer Gott mehr glaubt als den Menschen, lebt nicht mehr in Angst vor Bestrafung. Es bedeutet absolute Freiheit, sein Leben voll und ganz Gott in die Hände zu geben.

Deshalb wollen sie dir sagen: das darf man nicht so oder so verstehen, du bist nicht geistig genug, um die Bibel zu verstehen, was weißt du kleiner Mensch schon! Sie wollen dich von der Wahrheit trennen, denn die Bibel ist Gottes Wort, und ihr lebt Gottes Geist und Gottes Kraft zur Errettung der Seele. Man muss die Bibel wörtlich nehmen, sonst heuchelt man sich etwas vor.

Das Wörtlichnehmen bringt vor allem da Probleme, wo es von Anfang an gar nicht wörtlich gemeint war. Denn dann versteht man sich gegenseitig falsch.

Hier eine Stelle, wo ich jetzt noch keinen Christen gesehen habe, der sich selbst verstümmelt hätte, und wo es also keiner wörtlich zu nehmen scheint:

Mt 18,

8 (EU) "Wenn dir deine Hand oder dein Fuß Ärgernis gibt,

dann hau sie ab und wirf sie weg!

Es ist besser für dich,

verstümmelt oder lahm in das Leben zu gelangen,

als mit zwei Händen und zwei Füßen in das ewige Feuer geworfen zu werden.

9 Und wenn dir dein Auge Ärgernis gibt,

dann reiß es aus!

Es ist besser für dich,

einäugig in das Leben zu kommen,

als mit zwei Augen in das Feuer der Hölle geworfen zu werden."

FranzRiem  20.11.2020, 14:17

weißt du was Stiformen sind, Gleichnis und Metapher?

Schau mal, was Wiki schreibt. Die wissen mehr als Du:

Die in der Theorie der Rhetorik, in der Poetik und Sprachwissenschaft geläufigen Stilmittel stammen vor allem aus der antiken Rhetorik und Poetik, die schon mehrere ausgearbeitete Systeme kannten. Die Bezeichnungen selbst stammen dementsprechend meist aus dem Griechischen oder Lateinischen, in Ausnahmefällen aus dem Französischen oder anderen neuzeitlichen Sprachen. Teils sind auch deutsche Namen geläufig. Die Definitionen der Figuren sind nicht einheitlich und weichen je nach System ab: Teilweise werden Bezeichnungen als synonym angesehen (z. B. Pleonasmus und Tautologie), teils bezeichnet ein Name in verschiedenen Systemen unterschiedliche Mittel (z. B. Katachrese). Auch die Abgrenzung ähnlicher Stilmittel ist oft sehr subtil (z. B. bei Metapher, Metonymie und Synekdoche) und variiert je nach Definition (z. B. Hypallage und Enallage oder Syllepse und Zeugma).

Nicht alle Stilmittel sind in jeder Sprache möglich: Im Altgriechischen und im Deutschen ist zum Beispiel eine fast beliebige Möglichkeit zur Bildung neuer Wörter durch Zusammensetzung gegeben, was diese Sprachen besonders geeignet für die Verwendung von Neologismen erscheinen lässt; im Altgriechischen, im Lateinischen und auch im Deutschen ist die Wortstellung besonders in poetischer Sprache vergleichsweise frei, was eine Vielzahl von Stellungsfiguren (z. B. Hyperbaton, Anapher, Chiasmus) erlaubt.

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anonymos987654  20.11.2020, 20:06
@FranzRiem

"Die wissen mehr als Du"

sollte es tatsächlich eine Community geben, die mehr als ich einzelnes Persönchen weiß?

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