Ist die Erschaffung der Welt in der Bibel durchdacht?
5 Antworten
Logisch zu denken ist für manche etwas schwierig. Denn wer den Bibelbericht über die Schöpfung liest und logisch denkt weiß, dass der Schöpfungsbericht die Schöpfung nicht ausführlich aufgeschrieben ist, sondern nur umrissen wird.
Wenn man bedenkt, dass gerade was ,,am Anfang schuf Gott Himmel und Erde" angeht an Zeit in Anspruch nahm, wie sollte das in einer kurzen Erklärung möglich sein? Und wenn man bedenkt, dass die ,,Schöpfungstage" keine buchstäblichen Tage waren, sondern Abschnitte, in denen Gott etwas erschuf (die mehrere Zigtausend Jahre in Anspruch nahmen), die Beschreibung dessen würde so viele Bände füllen, dass sie keine Bücherei der Welt fassen könnte.
Aus diesem Grund ist der Bibelbericht sehr logisch geschrieben, so dass es jeder denkende Mensch auch gut verstehen kann.
Ist die Erschaffung der Welt in der Bibel durchdacht?
Die Erschaffung der Welt wird in der Bibel mehrfach und unterschiedlich beschrieben.
Und ergibt das Sinn?
Diese Texte zeigen uns, wie sich die Menschen damals das vorgestellt haben und was ihnen dabei wichtig war. So ergeben diese Texte ihren Sinn.
Der Bericht am Anfang von Genesis ist ein realistischer Ablauf der genau so passiert ist, aber er handelt NICHT von der Schöpfung der Welt, sondern tatsächlich von der Sintflutkatastrophe welche VOR der Noah-Sintflut passiert ist.
Die Idee eines Schöpfergottes und einer Schöpfung ist eine viel spätere Entwicklung von griechischen Philosophen, und dieser erste biblische Sintflutbericht wurde dann in hellenistischer Zeit uminterpretiert als Schöpfungsmythos.
Genesis beginnt damit, dass eine einsame Überlebende in einem Boot auf dem Wasser treibt in völliger Dunkelheit. Dann lichten sich die Aschewolken, Sonne und Sterne werden wieder sichtbar, der Tsunami fliesst ab und Land taucht wieder auf, Pflanzen und Tiere besiedeln das Land wieder. Die Überlebende war (früher der Normalfall) schwanger und gebiert nun einen Sohn (Adam). Sobald dieser reif genug ist, nimmt sie von seinem nächtlichen Samenerguss und zeugt damit Eva, etc.
Sie ist nicht DURCHdacht, sie ist ERdacht! (...i.S.v. erfunden)
Ich habe die verlinkte Frage mal überflogen.
Ein häufiger Fehler, der sowohl von Christen als auch Atheisten gemacht wird ist, die Schöpfungsberichte mit dem Anspruch zu lesen, es sei eine naturwissenschaftliche Abhandlung.
Nur: Diesen Anspruch hat sie gar nicht.
So oder so: Gott ist vom Konzept her jemand, der das "Natürliche" (Erde = unser Raum/Zeit-Kontinuum) und das Außernatürliche (Himmel, nicht unterworfen von Raum/Zeit) geschaffen hat.
Es ist irgenwie sinnfrei bei einem Schöpfungsakt, der außerhalb von Raum/Zeit initiiert wurde, sich darüber zu unterhalten, ob es an Erden-Tagen stattgefunden hat.
Vom Textaufbau macht der erste Schöpfungsbericht auch eher den Eindruck eines lyrischen Textes mit Strophen und Kehrvers - etwas, was bei einer Zeit der mündlichen Übermittlung über 800 Jahre bis Mose es aufgeschrieben hat, durchaus nicht abwegig ist.
Lyrik heißt aber nicht automatisch, dass die Botschaft nicht stimmt. Sie nutzt nur andere Ausdrucksformen.
Beispiel:
Die Tatsache, dass die Sonne erst nach der Erde erschaffen wurde ist eine Interpretation, dass mit Erde alleinig unser Planet gemeint sei - was nicht unbedingt der Fall sein muss.
Andererseits sollte mit hoher Wahrscheinlichkeit in Zeiten, in denen Sonne und Sterne als Götter vereehrt wurden, klar mitgeteilt werden, dass es keine Götter sind sondern von Gott geschaffen wurden.
Kurz: Viele machen es sich mit einem sehr alten Text zu einfach und setzen heutiges Verständnis und Begriffswesen voraus.
Wenn du den Bibelbericht richtig lesen würdest wüsstest du, dass es bei der Sonne und den Sternen darum geht, ab wann diese vom Erdboden aus sichtbar wurden. Denn zu Anfang konnte man das nicht. Die Erde war eingehüllt im Wasserdampf, später befand sich das Wasser in der Atmosphäre um die Erde, dann wurde allmählich die Sonne und der Mond sichtbar. Erst nach der Flut waren alle Sterne von der Erde aus sichtbar.