Wie kann man den ersten Satz der Bibel verstehen?

8 Antworten

1. Gott setzte einen Anfang - nämlich durch sein Wort. Also das, was wir mit "Schöpfung" umschreiben. Das bedeutet nicht, daß es davor nichts gab - zumindest Gott (der Ewige) war da.

2. Die Schöpfung dauerte sechs Tage - am siebten Tag ruhte Gott. Abschnitte (Kapitel) im 1. Buch Mose gibt es 50 - und nur auf die Schöpfung bezogen geht das von 1. Mose 1 bis 2. Mose 2,20.

3. Vor dem Anfang war eben Gott - mehr wissen wir nicht. Sicherlich können wir aber davon ausgehen, daß nicht Nichts war. Das Ende wird sozusagen die Ewigkeit sein - dazu steht im biblischen Buch der Offenbarung einiges. Gott ist in Person Anfang und Ende (Alpha und Omega) und Jesus Christus ist in Person der Anfang und das Ende des Glaubens.

4. Im Anfang ist korrekt - zumindest in der Bibel. Ob das grammatikalisch menschlich gesehen richtig ist, spielt keine Rolle. Es ist Gottes Wort! Gott setzt den Anfang durch sein allmächtiges Wort und handelt danach in dem, was er ins Dasein gerufen hat.

5. Philosophisch kann und soll man die Bibel nicht interpretieren - es ist menschliche Lehre, die mehr Fragen aufwirft als beantwortet. Der Heilige Geist öffnet das Verständnis für die Bibel.

6. Mit dem Wort Himmel ist einfach Gottes Reich gemeint, was wir nicht sehen können (noch nicht). Es gibt nicht nur einen Himmel und die Bibel sagt, daß aller Himmel Himmel Gott nicht fassen können.

7. Laut Bibel war es so - im Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde (1. Mose 1,1,).

8. Die Quintessenz ist einfach, daß Gott der Schöpfer ist und der "El Shaddai" also der Allmächtige, den wir fürchten und ehren sollten. ER hat sich offenbart den Propheten und in Jesus Christus und in seinem Wort in der Bibel. ER ist der Ewige und Gott in allem. Was ER sagt, sollten wir hören!

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – EBTC Internationale Bibelschule Berlin, Autor

Untersuchen wir zunächst die zugrunde liegenden Begriffe:

Himmel und Erde ist im Hebräischen keine Aufzählung, sondern ein feststehender Ausdruck für das gesamte Universum incl. Himmelskörper.Mit "erschaffen" ist im Hebräischen etwas anderes gemeint als in der deutschen Umgangssprache, nämlich die Entstehung von etwas nie dagewesenem Unvergleichlichen. Ergo drückt 1.1 die primäre Entstehung des gesamten Universums samt Urerde.

Gen. 1.6-8 muss nicht irritieren, das hebräische Wort für Himmel so mehrdeutig wie das deutsche. Schon ab Gen. 1.2 konzentriert sich das Geschehen nur noch auf die Erde; Damit kann man schon mal ausschließen, dass dieser "Himmel" irgendwas mit dem Weltall zu tun hat. Dafür spricht auch Struktur und Funktion, er ist eine dünne Schicht (raqia), die das Wasser unter sich (Meer) von dem Wasser über sich (Wolken) trennt. Das ging zur Zeit des "Tohuwabohu" nämlich alles ineinander über. Was davor war, sagt der Text nicht. Ich sollte aber noch erwähnen, dass mit dem Anfang des Universums auch die 1. Schöpfungsperiode begann, und nicht, wie in der herkömmlichen Kurzzeitdeutung, in Gen. 1.3.

Eine Ergänzung zu schon sehr guten Antworten auf die Frage:

Sehr interessant ist auch der Begriff "Gott" ,hebr. Elohim (die Mehrzahlform von hebr. Eloah), der häufigste at. Name, der mit »Gott« übersetzt wird. Darin kann man bereits einen Hinweis auf die "Mehrzahl" Gottes sehen, die in der Bibel als Dreieinigkeit (Gott als Vater, Sohn und Heiliger Geist) identifiziert wird.

Der Heilige Geist kommt in 1. Mose 1,2 vor: "Der Geist Gottes schwebte über den Wassern".

Dass Jesus an der Schöpfung beteiligt war bzw. der Schöpfer ist, beschreibt Johannes: " Im Anfang war das Wort1, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Dieses war im Anfang bei Gott. Alles ist durch dasselbe entstanden; und ohne dasselbe ist auch nicht eines entstanden, was entstanden ist" (Johannes 1,1-3).

zu Punkt 3

Hinterher ist das was vorher war.

Nach dem Tode ist das was vor der Geburt war.

Kann sich jemand erinnern, was da war.

Aber zurück zu deiner Frage.

Das ist die Schöpfungsgeschichte der Bibel, diese Geschichten waren dort in den Ländern im Orient üblich mit kleinen Abwandlungen. Die Leute waren ungebildet und die Schriftgelehrten haben das was sie aufschrieben tatsächlich geglaubt.

In Germanien gibt es andere Schöpfungsgeschichten.

Hi, ich will versuchen, deine Fragen so gut wie möglich zu beantworten :)

  • Worauf bezieht der erste Abschnitt „Anfang“? Der Beginn von Allem, von der Existenz der Welt
  • Was ist vor dem Anfang und was ist nach dem Ende? Vor dem Anfang ist nichts, der Anfang ist der Beginn. Diese Frage ist also unsinnig.
  • Ist die Formulierung „im Anfang“ grammatikalisch korrekt oder sagt man im deutschen Sprachgebrauch „am Anfang“? Es gibt einen sprachlichen und inhaltlichen Unterschied zwischen "im Anfang" und "am Anfang". "Am Anfang" bezeichnet einen Punkt ganz zu Beginn, also das allererste, was passiert ist. Bei "Im Anfang" wird der Anfang als eine Art Zeitspanne beschrieben, ein Punkt in diesem Anfang ist dann "im Anfang" (ich hoffe du verstehst, was ich damit meine). ._________ Der Punkt hier ist "am Anfang" _.________ Der Punkt hier ist im Anfang, da er noch zu Beginn, aber eben nicht ganz am Anfang steht. Auf Hebräisch heißt das erste Wort bereschit. reschit ist der Anfang, das be davor kann mit "in, an, bei, während, ..." übersetzt werden, jede Übersetzung ist also eine Interpretation.
  • Werden mit „die Himmel“ die Wolken gemeint? Man kann es genauso auch mit "den Himmel" übersetzen. Himmel ist im Hebräischen ein Pluralwort, d.h. es existiert kein Singular. Da wir im Deutschen ein anderes Verständnis haben, also Himmel meistens im Singular benutzen, können wir es auch mit Singular übersetzen. Für Wolken gibt es ein anderes Wort, das hier nicht genannt wird.
  • Sind „die Himmel und die Erde“ die ersten Dinge die Gott „im Anfang“ schuf? Das wissen wir nicht und auch die Leute, die es aufgeschrieben haben, wussten es nicht, deshalb gibt es zwei Schöpfungsberichte. Im ersten Schöpfungsbericht (den du hier zitierst) wird es so dargestellt. Im zweiten Schöpfungsbericht (ab Gen 2,4b) ist die Reihenfolge der von Gott geschaffenen Dinge anders, aber auch hier steht die Welt am Anfang.
  • Was ist die Quintessenz dieses Satzes? Man kann natürlich sehr viel in einen Satz hineininterpretieren, es aber auch als eine Art "Geschichtsschreibung" sehen, in der beschrieben wird, warum die Welt heute so ist, wie sie ist: Weil Gott am/im Anfang die Welt geschaffen hat und all die Pflanzen und Geschöpfe hineingesetzt hat.

Liebe Grüße, Lilly