Warum hat man zu Gott gebetet, obwohl Jesus auf Erden war?

12 Antworten

Nur so als Gegenfrage: Wenn Jesus Gott selbst ist, also sozusagen wesenseins mit dem Vater, wie konnte dann laut drei der vier Evangelien der Vater aus dem Himmel etwas über den Sohn bei der Taufe und Verklärung Jesu sagen? (Vgl. Matthäus 3,17, 17,5, Markus 1,11, 9,7, Lukas 3,22 und 9,35.)

Ratlose45  18.03.2023, 03:58

dies ist mein geliebter Sohn

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Weil der Vater und der Sohn zwei unterschiedliche Personen sind und doch zusammen Gott sind (mit dem Heiligen Geist). Das nenne ich das Geheimnis der Dreieinigkeit. Der Sohn und der Heilige Geist sind am Gottsein des Vaters beteiligt, wobei der Vater innertrinitarisch gesehen die oberste Stellung hat.

In der Bibel erhält Jesus an vielen Stellen Anbetung und nahm diese Anbetung auch an , während Engel und Propheten Anbetung ablehnen und sagen, dass man Gott anbeten soll. (vgl z.B. Offenbarung 22:8-9)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bibelstudium, pers. Beziehung mit Gott, freievang. Gemeinde
xxScarface1990  14.01.2023, 12:22
In der Bibel erhält Jesus an vielen Stellen Anbetung

Hier noch ein Beispiel:

Und als sie gingen, um es seinen Jüngern zu verkünden, siehe, da begegnete ihnen Jesus und sprach: Seid gegrüßt! Sie aber traten herzu und umfassten seine Füße und beteten ihn an. Da sprach Jesus zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Geht hin, verkündet meinen Brüdern, dass sie nach Galiläa gehen sollen; dort werden sie mich sehen! Matthäus 28:9‭-‬10

Er akzeptierte auch die Anrede "Gott":

Und Thomas antwortete und sprach zu ihm: Mein Herr und mein Gott! Jesus spricht zu ihm: Thomas, du glaubst, weil du mich gesehen hast; Johannes 20:28‭-‬29a

lg

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Friedliebender  15.01.2023, 17:20
@xxScarface1990

Jesus wurde nicht angebetet. Da wurde ein Wort falsch übersetzt, weil der Übersetzer den Kontext vernachlässigt hat.

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xxScarface1990  15.01.2023, 18:38
@Friedliebender

Für den Ausdruck "beteten ihn an" wird für das Wort "beteten",

sowohl im altgriechischen "textus receptus"

(basierend auf dem byzantinischen Mehrheitstext, also auf ganz vielen uns heute überlieferten Funden des neuen Testaments bis ins 5. Jh. hinein),

als auch in dem für mich aus guten Gründen weniger vertrauenswürdigen kritischen Text (unter Berücksichtigung der alexandrinischen Schriften aus dem 4.Jh.),

die die Grundlage für die uns heute sogut wie allen vorliegenden Bibelübersetzungen bilden,

das altgriechische Wort "proskyneō" benutzt.

Dieses Wort bedeutet so viel wie "anbeten" und wird beispielsweise auch im folgenden Bibelvers benutzt:

Da spricht Jesus zu ihm: Weiche, Satan! Denn es steht geschrieben: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und ihm allein dienen!« Matthäus 4:10

Du kannst das beispielweise bei blueletterbible.org (auf diese Seite hatte ich dich ja schonmal hingewiesen) selbst recherchieren. In der dazugehörigen App würdest du auch mit der deutschen Luther1912-Übersetzung

(also nicht nur mit englischen Übersetzungen)

arbeiten können.

Blueletterbible.org basiert im neuen Testament auf dem "textus receptus" und im alten Testament auf dem masoretischen Text (wie du denke ich weißt, liegt der masoretische Text uns ja auf hebräischer und in kleinen Teilen aramäischer Sprache vor).

Ich wünsche dir, dass du anfängst die Lehren der Zeugen Jehovas kritisch zu hinterfragen und dich weniger von der Wachturmgesellschaft (und deren Lehren) einschränken zu lassen. Ich bin davon überzeugt, dass das noch so viel mehr auf dich wartet, wenn du dazu bereit bist.

Liebe Grüße und Gottes Segen Bruder!

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Friedliebender  15.01.2023, 18:42
@xxScarface1990

Das ist ein Irrtum, denn das Wort kann auch mit Huldigen übersetzt werden. Und das ist nicht anbeten. Und das gleiche Wort wird verwendet, wenn es um die Huldigung von menschlichen Königen geht. Und die werden ja nicht angebetet.

Gemäß dem Wörterbuch zum Neuen Testament (Walter Bauer, Göttingen, 1971, S. 1421) bedeutet das mit „anbeten“ wiedergegebene griechische Wort proskynéō auch „sich niederwerfend den Boden od. Füße, Kleidersaum u. ä. küssen“. Dieser Ausdruck wird in Matthäus 14:33 gebraucht, um zu beschreiben, wie sich die Jünger Jesus gegenüber verhielten; in Hebräer 1:6, um anzuzeigen, wie die Engel Jesus behandeln sollen; in 1. Mose 22:5 in der Septuaginta, um zu beschreiben, was Abraham Jehova gegenüber tat, und in 1. Mose 23:7, um zu beschreiben, wie Abraham dem Brauch jener Zeit entsprechend mit seinen Geschäftspartnern umging; in 1. Könige 1:23 in der Septuaginta, um zu beschreiben, wie der Prophet Nathan vorging, als er vor König David hintrat.

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xxScarface1990  15.01.2023, 19:12
@Friedliebender

Vielen Dank für die Infos!

Ich sehe zwischen "huldigen" und anbeten einfach nur zwei verschiedene Ausdrücke, die aber das gleiche meinen.

Deshalb wird das Wort "proskyneō" ja auch wie gesagt beispielsweise in dem bereits von mir zitierten Matthäus 4:10 (neben den Versen, die du zitiert hast) verwendet.

Eine zusätzliche Bibelstelle , wo das Wort vorkommt (die ich dir sehr gerne zitieren möchte)

wäre die folgende:

Und ich, Johannes, bin es, der diese Dinge gesehen und gehört hat; und als ich es gehört und gesehen hatte, fiel ich nieder, um anzubeten (=proskyneō)

vor den Füßen des Engels, der mir diese Dinge zeigte. Und er sprach zu mir: Sieh dich vor, tue es nicht! Denn ich bin dein Mitknecht und der deiner Brüder, der Propheten, und derer, welche die Worte dieses Buches bewahren. Bete (= proskyneō) Gott an! Offenbarung 22:8‭-‬9

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Friedliebender  15.01.2023, 21:24
@xxScarface1990

Wenn etwas falsch übersetzt wurde, dann ist das nicht richtig. Und wenn man alles, was in der Bibel steht in Betracht zieht, so wird nicht Jesus, sondern sein Vater angebetet. Man muss eben das Ganze betrachten. Jesus selbst betete ja selbst zu seinem himmlischen Vater. Und wenn er, als Sohn Gottes schon zu seinem Vater gebetet hat, dann wir doch erst recht. Jesus will nicht angebetet werden.

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xxScarface1990  24.01.2023, 22:34
@Friedliebender
Wenn etwas falsch übersetzt wurde, dann ist das nicht richtig.

Wenn wir jetzt mal davon ausgehen, dass "anbeten" ein falscher Ausdruck ist und das Wort "huldigen" richtig ist,

dann bringt der Engel in Offenbarung 22:9 trotzdem zum Ausdruck, dass nur Gott gehuldigt werden soll. Trotzdem nahm Jesus mehrmals in der Bibel Huldigung an, während der Engel

oder Petrus (Apostelgeschichte 10:25-26)

sich aktiv der Huldigung verweigerten (als man sie huldigen wollte).

Und wenn man alles, was in der Bibel steht in Betracht zieht, so wird nicht Jesus, sondern sein Vater angebetet.

Jesus konnte ja in seinem Zustand als Mensch beispielsweise direkt um Heilung gebeten werden, was er dann auch tat.

Dass Beten im Sinne von "proseuchomai" (auf dass du dich wahrscheinlich beziehst,

was man im Sinne von "Richten von Gebeten" verstehen kann)

konnte man zu Jesus gar nicht praktizieren, solange er als Mensch auf der Welt war. Deshalb finden sich in den Evangelien auch keine Bibelstellen dazu.

In Apostelgeschichte 7:59 (als Jesus bereits zum Himmel aufgefahren war, und zur Rechten des Vaters stand)

richtete Stephanus (kurz bevor er gesteinigt wurde) seine letzten Worte an Jesus:

Und sie steinigten den Stephanus, der betete und sprach: Herr Jesus, nimm meinen Geist auf! Apostelgeschichte 7:59

Für das Wort "betete" wird hier zwar im Grundtext nicht das Wort "proseuchomai"

verwendet,

sondern das Wort "epikaleō", was auch so viel "wie anrufen" bedeutet , wie es beispielweise in

1.Petrus 1:17 gebraucht wird:

Und wenn ihr den als Vater anruft, der ohne Ansehen der Person richtet nach dem Werk jedes Einzelnen, so führt euren Wandel in Furcht, solange ihr euch hier als Fremdlinge aufhaltet. 1. Petrus 1:17

Und es soll geschehen: Jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird errettet werden.« Apostelgeschichte 2:21



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xxScarface1990  24.01.2023, 22:56
@xxScarface1990

, dennoch besteht für mich bei Betrachtung dieser Bibelstellen kein Zweifel daran, dass das Richten von Gebeten an Jesus biblisch ist. (Insbesondere weil er sich ja jetzt wieder im Himmel befindet)

Unabhängig davon ist Jesus laut Bibel ja auch Gott. (Und nicht nur "ein Gott", wie die NWÜ (eure Bibelübersetzung als Zeugen Jehovas) es ja in Johannes 1:1 bedauerlicherweise falsch übersetzt)

Und wer ist neben unserem himmlischen Vater laut Bibel ebenfalls nicht nur Gott, sondern auch der Allmächtige?

Lass mich das gerne mit den folgenden Bibelversen beantworten:

Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende, spricht der Herr, der ist und der war und der kommt, der Allmächtige.

...

die sprach: Ich bin das A und das O, der Erste und der Letzte!, und: Was du siehst, das schreibe in ein Buch und sende es den Gemeinden, die in Asia sind: nach Ephesus und nach Smyrna und nach Pergamus und nach Thyatira und nach Sardes und nach Philadelphia und nach Laodizea!

...

Und als ich ihn sah, fiel ich zu seinen Füßen nieder wie tot. Und er legte seine rechte Hand auf mich und sprach zu mir: Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebende; und ich war tot, und siehe, ich lebe von Ewigkeit zu Ewigkeit, Amen! Und ich habe die Schlüssel des Totenreiches und des Todes. Offenbarung 1:8‭, ‬11‭, ‬17‭-‬18

Und siehe, ich komme bald und mein Lohn mit mir, um einem jeden so zu vergelten, wie sein Werk sein wird. Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende, der Erste und der Letzte.

...

Es spricht, der dies bezeugt: Ja, ich komme bald! Amen. — Ja, komm, Herr Jesus! Offenbarung 22:12‭-‬13‭, ‬20

Zuletzt möchte ich dir gerne noch den Vers aus dem alten Testament zitieren, wo JHWH (also Gott) spricht:

So spricht Jehova, der König Israels und sein Erlöser, Jehova der Heerscharen: Ich bin der Erste und bin der Letzte, und außer mir ist kein Gott. Jesaja 44:6 (ELB)

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Friedliebender  25.01.2023, 21:51
@xxScarface1990

Du legst die Bibelstellen falsch aus. Ich habe keine Lust, Ignoranten alles zu erklären. Denn ihr vergesst immer wieder den Kontext. Und zudem, Der Herr, der in Apostelgeschichte 2:21 und Römer 10:13 erwähnt wird, ist Jehova. Wer eben nicht den Geist des wahren Gottes hat, will und kann das nicht verstehen.

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Stine1224  28.01.2023, 12:32
@xxScarface1990

Welche Übersetzung hast du zitiert? Ich finde in KEINER anderen Übersetzung, dass Jesus angebetet wurde! Du hast wohl eine spezielle Ausgabe, die diesen Glaubenssatz stützt.

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Stine1224  28.01.2023, 12:52
@xxScarface1990

Meinst du nicht, dass umgekehrt eher ein Schuh daraus wird? Dein Kommentar erinnert mich an 1. Tim. 4:3 Sie gebieten, nicht zu heiraten und Speisen zu meiden, die Gott geschaffen hat, dass sie mit Danksagung empfangen werden von den Gläubigen und denen, die die Wahrheit genau erkannt haben.

Diese Speisen, die gemieden werden sollen, sehe ich hier als geistige Speise, denn sie wird von Gläubigen, die die Wahrheit genau erkannt haben, eingenommen. Deshalb werden Zeugen Jehovas wegen ihres Glaubens und ihrer Erkenntnisse aus der Bibel verspottet und mehr! Dieser Gedanke kam uns beim privaten Bibellesen. Und was du da zum Schluss empfiehlst, passt zum Vers 3. Pass auf, dass du nicht dazu gehörst!

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xxScarface1990  18.03.2023, 10:52
@Stine1224

Aus der als wortgetreu (aus meiner Sicht auch zu Recht) geltenden Schlachter2000-Übersetzung.

Das in Matthäus 28:9 verwendete altgriechische Wort (sowohl im "textus receptus", als auch im "kritischen Text") lautet proskyneō. Es wird meistens (je nach Bibelübersetzung) mit "anbeten", "sich niederwerfen" oder "huldigen" übersetzt. Genau dieses altgriechische Wort wird beispielsweise auch in den folgenden Bibelversen benutzt:

Da spricht Jesus zu ihm: Weiche, Satan! Denn es steht geschrieben: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten (=proskyneō) und ihm allein dienen!« Matthäus 4:10

Aber die Stunde kommt und ist schon da, wo die wahren Anbeter den Vater im Geist und in der Wahrheit anbeten werden; denn der Vater sucht solche Anbeter. Johannes 4:23

Ich gehe davon aus, dass du kein Problem damit hast, dass genau dasselbe altgriechische Wort hier mit "anbeten" übersetzt wird. Ich betrachte "Huldigen" und "sich Niederwerfen" als synonyme Begriffe zu "anbeten". (Alles drei meint dasselbe altgriechische Wort)

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Ratlose45  26.02.2023, 05:53

Was man nicht erklären kann wird dann einfach als Geheimnis bezeichnet.

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Ratlose45  18.03.2023, 03:57
@Ratlose45

Der Meinung bin ich auch. Die Kirche soll uns nicht weiter für Denkverweigerer halten. Wir brauchen eine andere Lehre.

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Das mit der Identität hat sich erst viel später due kath. Kirche ausgedacht. Das waren völlig theologische Überlegungen, die nicht durch die Bibel belegt sind.

Im wesentlichen gibt es darum zu definieren, daß Jesus die Menschen von den Süden erlöst hat. Als Mensch hätte er das nicht gekonnt, also musste er ein Gott sein. Da aber Gott der einzige Gott ist, musste man ein Konstrukt schaffen, dass diesen Widerspruch auflöste. Das wR jetzt eibe sehr große Zusammenfassung

Im Konzil von Nicäa (4.Jahrhundert) wurde das dann festgelegt. Es gab auch Widerstand (Google mal Arianer). Die wurden dann flugs exkommuniziert. Der Streit ging lange und die anti-Arianer setzten sich dann im Konzil zu Konstantinopel durch.

Friedliebender  15.01.2023, 17:24

Es wurde auch vergessen, dass Jesus in der Bibel der Sohn Gottes genannt wird. Und er wurde der Anfang aller Schöpfung genannt. Diese Tatsachen wurden bei diesem Konzil einfach unter den Tisch gekehrt.

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RStroh  02.04.2023, 16:28

mit überwältigender Mehrheit, denke ich.

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Lies mal z.B. Apostelgeschichte 3:13 Der Gott Abrahams und Isaaks und Jakobs, der Gott unsrer Väter, hat seinen Knecht Jesus verherrlicht, den ihr überantwortet und verleugnet habt vor Pilatus, als dieser ihn freisprechen wollte. In der NWÜ, HFA steht statt ,,Knecht " seinen ,,Diener".

Es gibt noch viele solcher Bibelstellen und somit hast du mit deiner Aussage

Ich habe das Gefühl, dass die Verfasser der Bibel niemals darauf hinauswollten, dass Gott und Jesus dasselbe sind, sondern, dass Jesus wirklich lediglich als Sohn Gottes betrachtet wurde, also eine komplett andere "Person" ist, die mit Gott zusammenarbeitet.

Recht hast. Man reitet aber auf Joh. 1: 1 herum als Beweis, daß Gott und Jesus (das Wort) eine Person sind. Dabei heißt es doch klar und deutlich ,,daß WORT war bei Gott" und in der NWÜ steht deshalb auch weiter: ,,und er war ein Gott ". Denn bei der Schöpfung fungierte Jesus als Gottes ,,Erstgeborener " als Werkmeister.

Jesus zeigte aber deutlich die Eigenschaften Gottes als er hier auf der Erde war; deshalb konnte er auch ohne Anmaßung sagen ,,wer mich gesehen hat, hat Gott gesehen". Aber auch , „Eins steht fest: Der Sohn kann von sich aus gar nichts tun, sondern nur das, was er den Vater tun sieht. Was immer der Vater macht, das macht der Sohn genauso. Joh.5:19 Auch die weiteren Verse sind sehr aufschlussreich zu diesem Thema.

Dass Jesus selbst Gott sei, wurde erst Jahrhunderte später entschieden. Und auch dann noch keineswegs einstimmig. Bis heute gibt es Zweige des Christentums, die nicht dieser Meinung sind.

RStroh  02.04.2023, 16:28

Wobei man anmerken muss, dass es sich dabei nicht um Christen handelt. Die nämlich glauben per definitionen an Christus als Gott und Erlöser.

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