Bibel über Krieg?

7 Antworten

Krieg ist nach christlichem Glauben (den ich auf der Bibel gründe) nichts, was Gott je für den Menschen gewollt hatte, sondern er ist genauso wie der Tod, Krankheiten, Mord, Vergewaltigung, Ehebruch und viele weitere schlimme Dinge

eine Konsequenz des Sündenfalls des Menschen und der damit verbundenen sündigen Natur des Menschen.

Um zu verstehen, was Gott über Krieg denkt, lohnt es sich aus meiner Sicht darauf zu schauen, was Gott für uns in der Zukunft vorsieht, wenn wir bereit sind an Jesus Christus zu glauben und ihn als unseren Herrn zu akzeptieren und auch als unseren Erlöser, der am Kreuz für unsere schlechten Taten den Preis mit seinem Leben bezahlt hatte (was mit viel Leid verbunden war), bevor er von den Toten auferstanden ist.

Laut Bibel wird Jesus Christus bei seiner Wiederkunft (mit allen seinen Heiligen) sein tausendjähriges Friedensreiches hier auf der Erde errichten. Eine seiner Amtshandlungen, die er verrichten wird (was das Thema Krieg angeht) ist in Jesaja 2:4 zu finden. Dort heißt es:

Und er wird Recht sprechen zwischen den Heiden und viele Völker zurechtweisen, sodass sie ihre Schwerter zu Pflugscharen schmieden werden und ihre Speere zu Rebmessern; kein Volk wird gegen das andere das Schwert erheben, und sie werden den Krieg nicht mehr erlernen. Jesaja 2:4

Ich finde dieser Vers zeigt sehr gut, was Gottes Ansicht zu Krieg ist.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bibelstudium, pers. Beziehung mit Gott, freievang. Gemeinde

Es gab zwei Arten von Kriegen im damaligen Judentum: den erlaubten Krieg (milchemet reschut) und den Pflichtkrieg (milchemet mizwa).

Der erlaubte Krieg war ein Angriffskrieg mit einigen Beschränkungen: Der König benötigte die Zustimmung des Hohepriesters und der Sanhedrin (Hohe Rat). Und der Gegner musste die Gelegenheit haben, vor dem Angriff zu kapitulieren.

Wenn der Gegner verliert, werden ALLE Männer getötet und der Rest versklavt.

So sollst du mit allen Städten verfahren, die sehr weit von dir entfernt liegen und nicht zu den Städten dieser Völker hier gehören:

Dtn 20,10   Wenn du vor eine Stadt ziehst, um sie anzugreifen, dann sollst du ihr zunächst eine friedliche Einigung vorschlagen.   
Dtn 20,11   Nimmt sie die friedliche Einigung an und öffnet dir die Tore, dann soll die gesamte Bevölkerung, die du dort vorfindest, zum Frondienst verpflichtet und dir untertan sein.   
Dtn 20,12   Lehnt sie eine friedliche Einigung mit dir ab und will sich mit dir im Kampf messen, dann darfst du sie belagern.   
Dtn 20,13   Wenn der Herr, dein Gott, sie in deine Gewalt gibt, sollst du alle männlichen Personen mit scharfem Schwert erschlagen.   
Dtn 20,14   Die Frauen aber, die Kinder und Greise, das Vieh und alles, was sich sonst in der Stadt befindet, alles, was sich darin plündern lässt, darfst du dir als Beute nehmen. Was du bei deinen Feinden geplündert hast, darfst du verzehren; denn der Herr, dein Gott, hat es dir geschenkt.

https://www.uibk.ac.at/theol/leseraum/bibel/dtn20.html#10

Im Christentum gibt es unterschiedliche Ansichten über Krieg. Die ganze Bandbreite von Pazifisten bis Kriegstreibern. Manche Evangelikale und die Southern Baptist befürworten den Irak-Krieg:

Im Herbst 2002 befürwortete die SBC den Irakkrieg. Richard Land, der Vorsitzende der Kommission für Ethik und Religionsfreiheit, verfasste den sogenannten Land Letter, einen offenen Brief an Präsident Bush, der eine Militäroperation gemäß der Lehre des gerechten Krieges des Kirchenvaters Augustinus rechtfertigte. Diesem Brief schlossen sich andere evangelikale Persönlichkeiten an

https://de.wikipedia.org/wiki/Southern_Baptist_Convention

Kyrill I. rechtfertigt den russischen Angriff auf die Ukraine, denn sie ist von bösen Mächten besetzt. Eindeutig erkennbar an Gay-Pride-Paraden:

Während des russischen Überfalls auf die Ukraine seit dem 24. Februar 2022 äußerte sich Kyrill I. mehrfach unterstützend zum russischen Angriff und zu Putins Politik und sprach in dieser Linie der Ukraine ihr Existenzrecht ab.
In einer Sonntagspredigt am 6. März 2022 rechtfertigte er den Überfall mit der vermeintlichen Begründung, Präsident Putin wolle die Ukraine vor Gay-Pride-Paraden schützen und bezeichnete die Gegner Russlands als „Kräfte des Bösen“, womit Kyrill den Angriff Russlands „als einen metaphysischen Kampf des Guten (Russland) gegen das Böse“ sehe

https://de.wikipedia.org/wiki/Kyrill_I.#Russischer_%C3%9Cberfall_auf_die_Ukraine


HeiligerJESAJA  15.06.2022, 07:51

Warum antwortest du jetzt wider mit der Tora?

Das war nicht die Frage.

0
Mayahuel  15.06.2022, 07:52
@HeiligerJESAJA
Das war nicht die Frage.

Doch.

Wie lautet die Frage?

Was sagt die Bibel und Gott über Krieg?

Ist das Alte Testament Bestandteil der Bibel?

# [ ] ja

# [ ]nein

# [ ]vielleicht

# [ ]weiß nicht

0
HeiligerJESAJA  15.06.2022, 08:00
@Mayahuel

#[ ]Ja

Dann antworte doch wenigstens einmal mit den neuen Testament das für die Christen gilt.

0
Mayahuel  15.06.2022, 08:42
@HeiligerJESAJA
mit den neuen Testament

Das NT hat keine Regeln für Krieg. Weder Juden, noch Christen waren damals in der Lage, Krieg zu führen.

Darum gibt es im Christentum unterschiedliche Ansicht über Krieg.

Der Kirchenvater Augustinus von Hippo erlaubt den gerechten Krieg:

Was, in der Tat, ist denn überhaupt so falsch am Krieg? Dass Menschen sterben, die ohnehin irgendwann sterben werden, damit jene, die überleben, Frieden finden können? Ein Feigling mag darüber jammern, aber gläubige Menschen nicht

https://de.wikipedia.org/wiki/Gerechter_Krieg#Augustinus_von_Hippo

0
Eisenschlumpf  22.02.2023, 17:04
@HeiligerJESAJA
Dann antworte doch wenigstens einmal mit den neuen Testament das für die Christen gilt.

Für die Christen gelten die jüdischen Schriften trotzdem. Jesus hat gesagt, er kommt nicht, um das Gesetz außer Kraft zu setzen, sondern um es zu erfüllen. Nur das, wo Jesus bzw. von Jesus Bevollmächtigte andere Regeln festgesetzt haben, ist nicht mehr in der Form gültig.

0

Laut Bibel befiehlt Gott an mehrfacher Stelle Krieg, Völkermord und sogar Versklavung. Sogar im Neuen Testament beschreibt Jesus laut Bibel Bürgerkriegszustände die er durch seine neue Religion auszulösen gedenkt.

Es ist kein Wunder, dass zahlreiche Kriege von der Vergangenheit bis in die Gegenwart nicht nur religiös motiviert gewesen sind, sondern durch Religionen gerechtfertigt werden konnten.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Recherchen und Forschungen

xxScarface1990  15.06.2022, 01:51
Laut Bibel befiehlt Gott an mehrfacher Stelle Krieg, Völkermord und sogar Versklavung. Sogar im Neuen Testament beschreibt Jesus laut Bibel Bürgerkriegszustände die er durch seine neue Religion auszulösen gedenkt.

Wenn Gott Kriege und Völkermorde im alten Testament angeordnet hatte, dann hing das mit seinen Gerichten zusammen, die an diese Völker ergangen sind (wegen ihrer Bosheit). Diese Völker hatten unter anderem Kinder am lebendigen Leibe verbrannt (als Opfer für ihre Götter).

Auch sein Volk Israel strafte Gott in seinen Gerichten sehr hart, wenn es an seiner Bosheit festgehalten hatte.

Was ich damit sagen möchte: Der Gott der Bibel (an den ich glaube) ist gerecht und verurteilt das Böse.

Eigentlich hätten wir aus meiner Sicht alle ein ewiges Leben in einer Hölle verdient, aber Gott bezahlte in Jesus Christus für unsere schlechten Taten den Preis am Kreuz, wenn wir ihn als unseren Herrn akzeptieren. (was natürlich den Glauben an ihn voraussetzt).

0
Mayahuel  15.06.2022, 05:07
@xxScarface1990
dann hing das mit seinen Gerichten zusammen,

Nö. Nicht nur.

Es gab zwei Arten von Kriegen im damaligen Judentum: den erlaubten Krieg (milchemet reschut) und den Pflichtkrieg (milchemet mizwa).

Der erlaubte Krieg war ein Angriffskrieg mit einigen Beschränkungen: Der König benötigte die Zustimmung des Hohepriesters und der Sanhedrin (Hohe Rat). Und der Gegner musste die Gelegenheit haben, vor dem Angriff zu kapitulieren.

Wenn der Gegner verliert, werden alle Männer getötet und der Rest versklavt.

Wenn Gott Kriege und Völkermorde im alten Testament angeordnet hatte,

Worin unterscheidet sich das, wenn zB Allah einen Krieg anordnet?

(wegen ihrer Bosheit)

Dämonisierung des Feindes. Damit werden Kriege gerechtfertigt.

Dämonisierung oder „Verteufelung“ ist die Darstellung einer anderen Person oder Gruppe, des Gegners oder Feindes als wesensmäßig böse.
Es handelt sich um die extremste Form der Dehumanisierung des Anderen. Sie entwickelte sich aus religiösen Ursprüngen und hat heute vor allem eine politische Funktion, besonders in politischen Konflikten, bei der Kriegsvorbereitung und Kriegsführung.

https://de.wikipedia.org/wiki/D%C3%A4monisierung

1
Andrastor  15.06.2022, 10:09
@xxScarface1990

Ach, der Gott soll gerecht sein? Da hast du aber seltsame Vorstellungen von Gerechtigkeit. Oder findest du es gerecht eine ganze Spezies für die Taten zweier Individuen zu bestrafen?

Findest du es gerecht unschuldige Kinder zu töten weil ihre Eltern "böse" gesessen sind?

Findest du es gerecht zu verlangen Menschen zu versklaven?

Findest du es gerecht, völlige Unterwerfung zu verlangen und akte zu bestrafen die sich nicht beugen?

Findest du es gerecht einer Person einer schmerzhaften Zahnbehandlung zu unterziehen und jeder straffällig gewordenen Person die komplette Strafe zu erlassen wenn sie akzeptiert, dass diese Zahnbehandlung ihr Strafmaß ersetzt?

Das ist alles die "Gerechtigkeit" welche die Bibel lehrt. Daran ist nichts gerecht. Das ist alles nichts weiter als Zeugnis eines Gottes den die Bibek "gerecht" nennt der aber in Wahrheit ein kleinlicher, grausamer, menschenverachtender, herrschsüchtiger, despotischer Tyrann ist der zudem unter gewaltigen Minerwertigkeitskomplexen leidet.

0

Die wichtigste Aussage für Christen dürfte sein:

  • "Glückselig sind die Friedfertigen, denn sie werden Söhne Gottes heißen!" (Matthäus 5,12).

Das Wort "Friedfertigen" kann man auch mit "Friedensstifter" übersetzen.

Christen sollten sich also für den Frieden einsetzen!

Im Alten Testament wird ständig zu Kriegen aufgerufen und die Feinde abzuschlachten, incl. Kinder, Frauen und Tieren, alles im Namen Gottes.

Die Kirche hat sich dieser Sichtweise angeschlossen.

Was hat man denn gegen den Krieg? Etwa daß Menschen, die doch einmal sterben müssen, dabei umkommen?

(Augustinus, 354-430, abendländischer Theologe u. Kirchenlehrer)

Auch der Kirchenreformator Luther schlug in die gleiche Kerbe:

"In solch einem Krieg ist es christlich und ein Werk der Liebe, die Feinde getrost zu würgen, zu rauben, zu brennen und alles zu tun, was schädlich ist, bis man sie überwinde. Ob es wohl nicht so scheint, dass Würgen und Rauben ein Werk der Liebe ist, weshalb ein Einfältiger denkt, es sei kein christliches Werk und zieme nicht einem Christen zu tun: so ist es doch in Wahrheit auch ein Werk der Liebe".

(Martin Luther über 'Heilige Kriege')