Warum sind seit den ganzen "mehr Rechte für Frauen" auf einmal ALLE Männer die bösen?

WARRIOREAGLE  31.07.2023, 18:13

Wie kommst Du darauf, dass wir Männer „die Bösen“ sein sollen - hast Du Beispiele?

Master07lo 
Fragesteller
 31.07.2023, 18:16

Ich hab schon von freunden gehört das bei ihnen in der klasse oder in der familie die weiblichen eine bessere bewertung bei gleicher punktzahl hatten

8 Antworten

Ich hab schon von freunden gehört das bei ihnen in der klasse oder in der familie die weiblichen eine bessere bewertung bei gleicher punktzahl hatten

Ok, Du hast solches einige Male gehört. Willst Du jetzt wirklich ernsthaft aufgrund solcher Aussagen ein „alle Männer sind die Bösen“ konstruieren?

Ich als Mann (50) habe nicht das Gefühl/den Eindruck, dass ich an allem Negativen schuld bin/sein soll, ebensowenig fühle ich mich aufgrund meines Geschlechts irgendwie/irgendwo benachteiligt o.ä. Auch werden Frauen definitiv nicht automatisch bevorzugt, das kann ich Dir versichern.

Ich versuchs mal mit einem Beispiel: In meiner Abteilung gibt es Männer & Frauen. Sie alle müssen den selben Anforderungen gerecht werden, dasselbe leisten - sowohl bei ermittlerischen Tätigkeiten, als auch im Einsatz. Niemand wird aufgrund seines Geschlechts bevorzugt oder benachteiligt und auch lohntechnisch gibt es keinen „Frauenbonus“ oder „Männermalus“.

Ja, manchmal werden Frauen irgendwo/irgendwie im Leben mal bevorzugt, aber dasselbe gibt es auch bei Männern.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Bundeskriminalbeamter mit psych. Zusatzausbildung

Was kritisiert wird, ist vor allem die sogenannte "toxische Männlichkeit" in Abgrenzung zur gesunden Männlichkeit, die es auch gibt.

Und es werden Männer kritisiert, die ihr eigenes Verhalten nicht reflektieren und sich nicht bemühen sich zu bessern zum Beispiel bezüglich Sexualisierung der Frau. Das betrifft tatsächlich gar nicht so wenige Männer. Es sind Männer, die sich eigentlich für "die Guten" hielten und jetzt verwirrt und irritiert sind, wenn man sie darauf hinweist, dass bestimmtes Verhalten eben doch sexistisch und unangemessen ist. Sie können diese Kritik oft gar nicht wirklich einordnen, weil es in der Vergangenheit doch immer OK war und nun plötzlich auf einmal nicht mehr? Dabei war es die ganze Zeit schon nicht OK, es hat sich bloß niemand getraut es ihnen zu sagen und darauf zu bestehen, dass sie sich ändern!

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich kenne mich aus. 📋
cas65  31.07.2023, 18:31

Wir sollen Frauen nicht sexualisieren. Okay. Aber uns zu portmoneeisieren ist legitim? ^^

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cas65  31.07.2023, 19:05
@Romy0

Sexualisieren - auf körperliche Reize reduzieren.

Portmoneeisieren - auf materiellen Besitz reduzieren.

(Ja, Wörter erfinden kann ich. Und dieses hat offensichtlich noch gefehlt. :P)

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AuchKarma  31.07.2023, 19:06
@cas65

Ich hatte deine Wortneuschöpfung gleich verstanden!

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Romy0  31.07.2023, 19:40
@cas65

Aha, kein Wunder, dass es dieses Wort nicht gibt, ist ja auch totaler Schwachsinn!

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cas65  31.07.2023, 19:51
@Romy0

Es gibt dieses Wort. Es steht ja da oben. Und nein, es ist genauso wenig Schwachsinn wie "sexualisieren". Nur wird es nicht thematisiert. ^^

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Romy0  31.07.2023, 22:00
@cas65

Nein, eben nicht. Sexualisiert zu werden ist für die meisten Frauen leider tagtäglich der Fall und davor kann man sich nicht schützen! Du jedoch kannst dich sehr einfach von „Geldgeilen“ Frauen fern halten! Erstens ticken die wenigsten Frauen so und zweitens erkennt man sehr schnell, ob eine Frau nur am Geld interessiert ist! Der Vergleich ist also ziemlich schwach! Aber rede es dir nur weiter ein ein armes Opfer zu sein, wenn es dich nachts besser schlafen lässt. In Wirklichkeit bist du jedoch nicht so benachteiligt wie du es gerne hättest!

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Ignatius1  31.07.2023, 18:37

Was wäre dann gesunde Männlichkeit ?

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AuchKarma  31.07.2023, 18:39
@Ignatius1

Ein Mann mit gesunder Männlichkeit zieht zum Beispiel seinen Selbstwert nicht aus seiner Penislänge, der Unterdrückung anderer oder aus der Anzahl an Frauen, die er flachgelegt hat.

Ich bin grad nicht in der Laune eine komplette Abhandlung zu dem Thema zu schreiben, deswegen muss das als Erklärung erst mal reichen.

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"Mehr Rechte für Frauen"....
Das bedeutet doch, das wir noch immer nicht die gleichen Rechte haben, wie Männer, sondern Männer immer noch mehr Rechte besitzen.
Das coole an Rechten ist aber, dass sie nicht bei jemand weniger werden, wenn wer anderes mehr kriegt, man kann die aufteilen, ist ja kein Kuchen...

Fakt ist, dass selbst in GER Männer noch bevorzugt behandelt werden, bei Einstellungsverfahren, bei Gehältern, in Führungspositionen, etc.

Auch in sozialer Ebene sind die Frauen immer noch das "schwache Geschlecht". Kriegt man keine Kinder, ist man egoistisch, kriegt man welche, ist man faul, weil man ja von Kindergeld und Mann lebt. Geht man Arbeiten und hat Kinder, ist man eine Rabenmutter, bleibt man daheim für die Kids, ist man eine Glucke. Super, oder?

Der Durchschnittsmann wird in der Medizin immer noch als das Modell angesehen, Medikamente werden auf den DM angepasst, es gibt kein weibliches Modell dafür, obgleich hinlänglich bekannt ist, dass der weibliche Körper anders funktioniert...

Es gäbe noch tausende Beispiele, allein hier in Deutschland, in Europa... Aber, ich will mal nicht so sein.

Hassen wir Frauen deswegen alle Männer? Nein. Warum denn auch? Wegen 2000 Jahren Patriachat, für die die Männer heutzutage gar nichts mehr können? Das ist genauso, wie für den WK II verantwortlich gemacht zu werden, ich war da ja noch nicht mal auf der Welt (und hätte den auch sicher nicht überlebt...).

Was ich nicht ab kann (kein Hass, aber auch kein Wohlwollen), sind dermaßen traditionelle Männer, die Frauen als Dummchen hinter Heim und Herd sehen wollen, die eine Frau als Chef nicht akzeptieren und vor allen, die, die mir vorschreiben, was ich mit meinem Körper anzufangen habe ("Zieh doch mal ein Kleid an, steht dir bestimmt", "Warum hast du noch keine Kinder, ist doch deine Pflicht als Frau", "Am liebsten mag ich meine Frauen am Herd", "Du bist viel zu hübsch für diese oder jene Arbeit, mach doch lieber was, bei dem deine süßen Fingerchen nicht kaputt gehen...").

Gott sei Dank stirbt diese Generation in naher Zukunft aus.

Männer sind eben diejenigen, die Frauen viele Jahre lange (und auch heute immer noch) ihre Rechte verwehrt haben

Daher müssen Frauen ja überhaupt erst darum kämpfen z.B. das Wahlrecht zu haben und freie Entscheidungen (über die Arbeit/Karriere, Bildung, Ehe etc.) in ihrem Leben treffen zu können

Natürlich ist daran nicht ein einzelnes Individuum schuld, einzelnen Männer, die politisch nichts damit zu tun haben, zu hassen bringt nicht viel, allerdings halten viele Männer patriarchalische Strukturen aufrecht und/oder nehmen die Probleme von Frauen nicht ernst

cas65  31.07.2023, 18:32

Du wirst vielleicht staunen - aber es sind nicht zuletzt Frauen, die partriarchalische Strukturen aufrechterhalten. Wie? Durch ihr Partnerwahlverhalten.

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Ruzzzzzzzz  31.07.2023, 18:36
@cas65

Natürlich tragen auch Frauen dazu bei, z.B. gab es auch viele Frauen, die gegen ein Wahlrecht für Frauen waren. Das ist allerdings ein Resultat der Umgebung und den erlernten Gedankenmustern, man kann in diesem Fall dem beeinflussten Opfer keine Schuld geben.

Was glaubst du, worauf Frauen denn achten sollten, um durch ihre Partnerwahl patriarchalische Strukturen abzubauen?

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cas65  31.07.2023, 19:10
@Ruzzzzzzzz

Was glaubst du, worauf Frauen denn achten sollten, um durch ihre Partnerwahl patriarchalische Strukturen abzubauen?

Ganz einfach darauf, dass sie endlich eine Einheit von Wort und Tat herstellen. Und auch wirklich die Männer auswählen, die eben nicht durch "Potenz" in jeder Richtung (physisch, sexuell, finaziell, "mächtig") hervorstechen und bei denen sie sich "anlehnen" und "beschützt fühlen" können - sondern eben die, die sie immer so gerne als Idealbild beschreiben: empathsich, eloquent, Charakter, authentisch, sozial, humorvoll, gefühlvoll...

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Ruzzzzzzzz  31.07.2023, 19:21
@cas65

Ach so, also indem sie eben nur Feministen daten und eine gleichberechtigte Beziehung führen? Seh ich genau so

Ich finds vollkommen unverständlich, wenn Menschen z.B. sagen, dass man auch glücklich zusammen sein kann, wenn man unterschiedliche politische Einstellungen hat

Es gibt sicherlich einige, sie sehr naiv sind und noch auf die Nase fallen werden, aber ich denke, der Großteil der modernen und feministischen Frauen wollen eine gleichberechtigte Beziehung und achten bei der Partnerwahl auch darauf

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cas65  31.07.2023, 19:54
@Ruzzzzzzzz

Ich bin männlich - und daher naturgemäß kein "Feminist". Ich bin Humanist. Denn ich sehe zuerst mal den MENSCHEN. Denn das ist das, was uns alle und vor allem VERBINDET.

Und nein, es sind leider nicht nur "einige". Es ist eine gesellschaftsprägende Mehrheit. Sonst würde die Gesellschaft ganz anders aussehen.

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Ignatius1  31.07.2023, 18:35

Klar das Recht

  • seine Kinder abzugeben zu 98%ihrer Kindheit in Kitas und
  • Steuern zu zahlen oder diese Kinder auf Staatskosten Wahlweise abzutreiben ( schnell im Mutterleib zu töten.). ist doch eine enorme verbesserung für Frauen..
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Ruzzzzzzzz  31.07.2023, 18:38
@Ignatius1

Wenn dir Kinder so sehr am Herzen liegen, kannst du ja selbst welche in die Welt setzen oder adoptieren und dann ganztägig betreuen und erziehen.

Viele Menschen wollen das nicht und sollten nicht durch den Staat dazu gezwungen werden können.

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Romy0  31.07.2023, 18:40
@Ignatius1

Wenn keiner da ist um sich um die Kinder zu kümmern ist es doch genau so die Schuld der Väter!? Warum ist es verwerflich als Mutter zu arbeiten und keine Zeit zu haben aber als Vater ist das kein Problem?

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Auf den Ersten Blick scheint es ja wirklich so, das wir Mäner durch die ganze Emanzipationswelle immer mehr "in eine Nebenrolle" gedrängt und als Böse dargestellt werden. Meines Erachtens hat es allerdings nur den Anschein, denn ich fühle mich absolut nicht "Böse", auch fühle ich mich durch Gesetze, die die Rechte der Frauen stärken nicht in meinen Rechten beschränkt.