Welche Rechte haben Männer, die Frauen nicht haben?
Wofür kämpfen die Feministinnen also?
5 Antworten
Gleichberechtigung kann natürlich institutionell verstanden werden. Danach sind Männer und Frauen gleichberechtigt. In DE haben Männer nicht mehr Rechte als Frauen.
Gleichberechtigung kann man aber auch gesellschaftlich und wirtschaftlich verstehen. Dabei zeichnet sich nach wie vor ein starkes Gefälle ab. Vielleicht würde dir der Begriff Gleichbehandlung besser zu verstehen geben, worum es geht. Es geht darum, dass das, was auf dem Papier steht, auch in Handeln übertragen wird. Ähnlich der Bürgerrechtsbewegung in den USA. Dunkelhäutige Menschen waren in den USA gleichberechtigt, und dennoch wurden sie diskriminiert und ungleich behandelt (teilweise auch heute noch). Was also geschrieben steht ist die eine Sache, wie gehandelt wird die andere. Dafür kämpfen feministische Bewegungen.
Es geht nicht (mehr) um Rechte. Zumindest nicht in Deutschland.
Es geht um die Durchsetzung dieser Rechte und um gleiche Behandlung.
Ein paar Beispiele gefällig?
- Frauen erleiden bei Autounfällen schwerer Verletzungen als Männer und sterben öfter. Weil in Crashtests ausschließlich männliche Dummys verwendet werden, keine weiblichen. Sicherheitsmaßnahmen im Auto und auch seine Dimensionen werden deswegen für Männerkörper entworfen.
- Versuch mal als Frau unter 30, deine Eileiter abbinden zu lassen. Du wirst kaum eine Chance haben, weil jungen Frauen die Selbstbestimmung über ihre Fortpflanzungsfähigkeit abgesprochen wird. Versuch es als Mann unter 30, und du wirst kaum Probleme bekommen.
- In den Testphasen für Medikamente werden vor allem Männer eingesetzt. Das führt dazu, dass Medikamente bei Frauen häufiger über- oder unterdosiert werden, aber auch, dass es deutlich häufiger unentdeckte Nebenwirkungen gibt. Das extremste Beispiel dafür wäre wohl Contergan.
- Bei vielen Krankheiten unterscheiden sich bei Männer und Frauen die Symptome, Herzinfarkt zum Beispiel. Erst in den letzten Jahren ist das überhaupt in der Öffentlichkeit angekommen, nicht zuletzt dank des Feminismus. In den Unis ist das dagegen noch nicht überall angekommen, als Standard werden da oft immer noch die männlichen Körper genommen.
- Nicht zuletzt geht es vielen Feministen darum, Geschlechterrollen aufzuweichen. Man ist nicht weniger eine Frau, nur weil man Autos und Bier mag. Man ist nicht weniger Mann, nur weil man Hello Kitty mag und lieber Apfelsaft trinkt. Gerade im Kindesalter hängt sich sowas aber leicht fest, weshalb da gerade bei Werbung und Medien mit Kindern als Zielgruppe versucht wird, den einzwängenden Trend der letzten 15, 20 Jahre rückgängig zu machen.
Das mit den Autounfällen stimmt nicht. Statistisch gesehen werden mehr Männer bei Autounfällen verletzt, Ihre Aussage bezieht sich nur auf das Einklemmen in Autos
Es geht nicht um spezielle Rechte inzwischen, sondern darum wie unsere Gesellschaft denkt und handelt.
Zum Beispiel:
Eine Frau muss nicht Kinder mögen und wollen, muss nicht immer an ihre "f*ckability" denken und sollte nicht so stark auf den Körper reduziert werden, man ist nicht weniger wert wenn man sich sexuell auslebt (wie Männer auch) und all so was.
Ebenso muss ein Mann nicht immer stark sein oder stets den ersten Schritt machen, Männer können bessere Elternteile sein als Frauen und auch Männer können Opfer von Missbrauch oä sein.
Die Gesellschaft. Wenn man keine Kinder will zb, drückt einem jeder seine Meinung auf - die gespickt ist mit Vorurteilen, absurden Rollenanforderungen und dergleichen. Dazu ist es fast unmöglich sich sterilisieren zu lassen als Frau unter 30.
rein rechtlich gesehen: keine (nicht mehr)
Gleichberechtigung sowie die Wahrung der Demokratie sind ein hohes Gut und müssen jeden Tag neu verteidigt werden
Die Gleichberechtigung existiert hauptsächlich auf Papier.
Die Wirklichkeit sieht ein wenig anders aus:
https://www.jetzt.de/gender/wo-frauen-immer-noch-diskriminiert-werden
Belgien, Dänemark, Frankreich, Lettland, Luxemburg und Schweden. Das sind, laut Weltbank-Institut IBRD, weltweit die einzigen Länder, in denen Frauen und Männer uneingeschränkt die gleichen Rechte haben. Das Institut hat ein Punktesystem bis 100 eingeführt, in dem nur diese sechs Staaten die volle Punktzahl erreichen. Deutschland liegt mit 91,88 Zählern auf Platz 31. In der Bundesrepublik werden Ungleichheiten beim Einkommen und der Kinderbetreuung bemängelt.
Fettmarkierungen von mir.
Und nein - ich bin keine Feministin.
Das war nicht die Frage