Warum sind Muslime derart kritisch mit der Bibel, aber nicht dem Koran gegenüber?

10 Antworten

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Weil es letztendlich so im Koran steht (Stichwort Selbstreferenzialität). Er soll das unverfälschte Wort Gottes enthalten:

1. Es gibt nur eine ewige Schrift, „die Mutter der Schrift“ (umm al-kitâb, Sure 3,7; 13,39; 43,4). Sie ist das Wort Gottes selbst, unversehrt aufbewahrt auf „der wohlverwahrten Tafel“ (al-lauh al-mahfûz, Sure 85,22). Diese ursprüngliche Schrift ist im Laufe der Zeit an herausgehobene Propheten offenbart worden: an Mose in Gestalt der Thora (mehr oder weniger identisch mit dem Pentateuch); an David in Gestalt der Psalmen (zabûr); an Jesus in Gestalt des Evangeliums (indschîl), und schließlich an Muhammad in Gestalt des arabischen Korans. Alle diese Schriften wurden „herabgesandt“, „diktiert“ von Gott an die Propheten, deren Pflicht es war, sie unverfälscht, wortwörtlich zu übermitteln.
2. Jede dieser Schriften ist eine Edition derselben ewigen Schrift. Sie alle enthalten ein- und dieselbe Botschaft. Es ist die Mahnung: Du sollst den einen und einzig wahren Gott anbeten und ihm dienen und niemanden neben ihn stellen! So weit stimmen die Heiligen Schriften der Juden und der Christen mit dem Koran überein, der als letzte und vollkommene Edition des Wortes Gottes in arabischer Sprache den wesentlichen Wahrheitsgehalt aller geoffenbarten Schrift in unüberbietbarer inhaltlicher Klarheit und stilistischer Schönheit enthält. Die fehlende Übereinstimmung zwischen Bibel und Koran hat ihren Grund darin, dass Juden und Christen ihre jeweilige Schrift nicht fehlerlos bewahrt, sondern „verfälscht“ haben (harrafa, tahrîf).

Textkritik bzw. Kritik am Koran ist daher nicht zulässig. Man würde ansonsten ja Gott kritisieren.

Rosiak  13.12.2022, 00:26

Das grüne Gras vertrocknet, die Blüte verwelkt, aber die Worte unseres Gottes bleiben für immer.“ Jes.40:8

Diese Zusicherung gibt Gott uns durch den Propheten Jesaja, der 700 Jahre vor unserer Zeitrechnung gelebt hat. Viele biblische Propheten werden im Koran anerkannt. Wenn Gott nicht in der Lage war die biblischen Texte vor Verfälschungen zu schützen, wieso können wir sicher sein, dass der Koran unverfälscht überliefert wurde?

Der Souveräne Herr Jehova wird nichts tun, es sei denn, er hat seine vertrauliche Sache seinen Dienern, den Propheten, mitgeteilt. Amos 3:7

Dies ist eine weitere Zusicherung die Gott uns gegeben hat. Sie besagt, dass jede Handlung Gottes, die sich auf die Menschheit auswirkt im voraus durch Propheten angekündigt wird.

Mohammed ist gemäß islamischen Verständnis der größte aller Propheten, derjenige dem absoluter Gehorsam gebührt und somit eine maßgebliche Rolle für die Rettung aller Gläubigen Menschen spielt. Sollte man nicht erwarten, dass eine so bedeutende Persönlichkeit lange Zeit im voraus von Propheten angekündigt würde? Sollten nicht so viele Prophezeiungen vorhanden sein die Mohammed eindeutig als den von Gott Auserwählten kennzeichnen?

Auch hier ist der erste erwähnte Grundsatz von elementarer Bedeutung. Jesus Christus wies warnend darauf hin, dass viele falsche Christusse und Propheten auftreten würden. Eine unzweifelhafte Identifizierung des Größten aller Propheten wäre daher ein absolut grundlegendes Erfordernis. Warum finden sich keine Prophezeiungen die das Leben Mohammeds präzise skizzieren?

Das sogenannte Alte Testament wird sowohl von Juden wie auch von Christen anerkannt. Juden haben Übersetzungen und Abschriften angefertigt aber auch Christen. Das Judentum und das Christentum waren sich von Anfang an spinnefeind. Trotzdem gibt es nahezu keine Abweichungen was das Alte Testament oder die hebräischen Schriften betrifft. Dies wird auch durch hunderte Textfunde bestätigt.

Es stimmt das Moses davon sprach ,dass ein großer Prophet kommen würde gleich ihm, und dass jeder der diesem Propheten nicht gehorcht das Leben nicht sehen wird.

"Ich werde für sie aus der Mitte ihrer Brüder einen Propheten wie dich berufen und meine Worte in seinen Mund legen. Er wird ihnen alles mitteilen, was ich ihm auftrage. 19 Ja, ich werde den Mann zur Rechenschaft ziehen, der nicht auf das hört, was er in meinem Namen sagt".5.Mos. 18:18,19

Allerdings zeigt Mose eindeutig ,dass dieser Prophet ein Israelit wäre.

Darüber hinaus enthalten die hebräischen Schriften Dutzende von Prophezeiungen die nachfolgende Generation helfen sollte den wahren Propheten Gottes zu identifizieren. Nur weisen diese Prophezeiungen nicht auf Mohammed hin sondern auf..... ........

Dieser Problematik ist nur mit der völlig unberechtigten Behauptung: "Die Bibel wurde verfälscht! ",aus der Welt zu schaffen. Wie so viele Dogmen hat auch diese Behauptung durch ständiges Wiederholen den Status der Wahrheit erhalten. Ein Faktencheck, für Dogmatiker allerdings ein No-Go, Beispiel Evolutionstheorie, bringt allerdings völlig andere Tatsachen ans Licht.

Aber wer hat den Mut dazu?

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RealChrist  18.02.2023, 01:06
. Die fehlende Übereinstimmung zwischen Bibel und Koran hat ihren Grund darin, dass Juden und Christen ihre jeweilige Schrift nicht fehlerlos bewahrt, sondern „verfälscht“ haben

Hast du für die falsche Behauptung einen einzigen Beweis?

Es gibt aber Beweise dafür, dass die Bibel nicht verfälscht wurde, und zwar hunderte.

Behaupet doch nicht solchen unbewiesenen Blödsinn.

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Nein, Muslime lieben nicht Jesus Christus. Sie haben eine Person mit dem Namen Isa. Doch die ist eben nicht so, wie Jesus in der Bibel. Sie hat zwar übermenschliche Fähgikeiten, aber Gott sein darf sie nicht.

Nein, Muslime sagen nicht korrekterweise, dass die Bibel von Päpsten und Königen verändert wurde. Denn die durch einen Muslimknaben in den Höhlen von Qumran gefundenen Texte zeigen, dass die Urtexte nicht verändert wurden.

https://www.youtube.com/watch?v=HReTGmjSGu8

Es ist klar, woher der Vorwurf der Verfälschung kommt. Hat es keine Verfälschung gegeben, dann ist Jesus Gott. Dann braucht es keinen Islam.

https://www.youtube.com/watch?v=5KqmRiFVDtY

Hawajaeger  05.07.2022, 21:27

Wir lieben den Christus aber Gottes sohn war er nicht

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FeistNerowski  06.07.2022, 10:13
@Hawajaeger

Natürlich nicht, das wurde auch im Christentum erst hunderte Jahre nach seinem Tod beschlossen - auf dem Konzil zu Nicae. Ich persönlich halte davon nicht das Geringste, insbesondere, weil Jesus selbst das ja auch niemals so sagte. Er nannte sich Sohn des lebendigen Gottes und auch die anderen Menschen waren für ihn Kinder Gottes. Und dafür, dass seine Anhänger das Christentum mit diesem etwas schrägen Gottes-Beschluss etwas aufpeppen wollten, kann Jesus ja nichts.

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FeistNerowski  06.07.2022, 15:54
@Hawajaeger

Richtig, wann (und wie) es dazu kam (und zur Dreifaltigkeit), habe ich bereits geschrieben. Es war ein Beschluss von hunderten Anführern einzelner Christengruppen unter der Führung von Konstantin - 325 nach seinem Tod. Was ER dazu gesagt hatte, war nur von untergeordneter Bedeutung.

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helmutwk  06.09.2022, 10:54
@FeistNerowski
Natürlich nicht, das wurde auch im Christentum erst hunderte Jahre nach seinem Tod beschlossen - auf dem Konzil zu Nicae
Quatsch.

Handschriften biblischer Bücher enthalten schon über 100 Jahre vor Nicäa den Ausdruck „Sohn Gottes”, und da es keine Handschriften gibt, die den an den entsprechenden Stellen nicht enthalten, gibt es überhaupt keinen Grund zu der Annahme, dass es in denen im 1.Jh. geschriebenen Büchern jemals irgendwie anders stand.

Gut, um präzise zu sein: Es gibt einige wenige Stellen, wo in manchen Handschriften „Sohn Gottes” steht und in anderen nicht, z.B. Mk 1,1. Aber es gibt genügend andere, z.B. Mk 3,11 und Lk 3,34, wo das in jeder Handschrift steht.

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helmutwk  06.09.2022, 11:12
@FeistNerowski
Es war ein Beschluss von hunderten Anführern einzelner Christengruppen unter der Führung von Konstantin - 325 nach seinem Tod
  • Jesu Tod und Auferstehung war wohl im Jahr 30 oder 31, Nicäa war weniger als 325 Jahre später
  • In Nicäa hatte Konstantin keinen „Führung”, er hat die Bischöfe gebeten, sich zu einigen, aber inhaltlich verstand er zu wenig von Theologie, um da Einfluss zu nehmen.
  • In Nicäa ging es um die Frage, ob der Sohn Gottes auch Gott wie sein Vater ist (Trinitarier) oder ein Wesen unter dem Vater (Arianer). Dass Jesus der Sohn Gottes, ist, haben natürlich alle Bischöfe dort geglaubt, so wie alle Christen auch.
  • Der Erste, der ausdrücklich (unter Eid!) von Gottes Sohn sprach, war Jesus (Lk 22,70). Das steht auch in Bibelhandschriften, die vor Nicäa geschrieben wurden! Für Jh 3,16 haben wir sogar eine Handschrift aus der Zeit um 200 (P66), also 100 Jahre vor Nicäa. Es waren solche Worte Jesu, die bei Christen nie einen Zweifel darüber aufkommen ließen, dass Er wirklich Gottes Sohn ist.

Von wem hast du denn deine Fehlinformationen?

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FeistNerowski  06.09.2022, 12:44
@helmutwk

Jössas - glaubst du im Ernst, dass ich nicht wüsste, dass Textstellen alá "Sohn Gottes" schon im AT zu finden sind? Also wirklich... - aber so ist das, wenn man unbedingt recht behalten und den anderen "überführen" will. Dann kann man einfach nicht mehr geradeaus denken.
Hier gehts um die Entstehung des Christentum - 325 Jahre NACH Christus. Ja KLAR haben die sich auch die bereits bestehenden Schriften des Judentums gegriffen. Es ist doch kein Zufall, dass die in der Bibel enthaltenen Schriften auf das damalige Judentum zurckzuführen sind. Nur solche wurden übernommen.

Ehrlich.... *kopfschüttel*

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FeistNerowski  06.09.2022, 12:47
@helmutwk

Oh Himmel tu dich auf *stöhn*

Verzeih, dass ich 'unter' Konstantin statt 'von Konstantin einberufen' geschrieben habe. Mea culpa, mea culpa, mea maxima culpa - ich gehe umgehend glühende Kohlen für mein Haupt suchen - wie konnte ich nur!

Ou - ich vergaß, noch ein paar Erbsen und Korinten hier zu lassen, aber du findest bestimmt noch ein paar.

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helmutwk  06.09.2022, 13:19
@FeistNerowski
Hier gehts um die Entstehung des Christentum - 325 Jahre NACH Christus.

Wieso entscheidet sich das Christ-Sein daran, ob man den Sohn Gottes als Hypostase Gottes oder als Emanation Gottes sieht?

Die Anerkennung der Evangelien und Paulusbriefe als Heilige Schrift (offensichtlich schon vor 150), die Etablierung von Bischöfen (um 200 abgeschlossen), die sich in Provinzsynoden treffen, eine sich verfestigende Theologie (zu der natürlich auch der Sohn Gottes gehört, siehe ap. Glaubensbekenntnis) - all das zählt bei dir nicht?

Und warum nicht erst 453? Da wurden ja mindestens ebenso wichtige Entscheidungen getroffen wie in Nicäa …

Es ist doch kein Zufall, dass die in der Bibel enthaltenen Schriften auf das damalige Judentum zurckzuführen sind.

Das NT auch??? Klar, viele Bücher darin wurden von Juden geschrieben, aber eben von Judenchristen.

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FeistNerowski  06.09.2022, 13:36
@helmutwk

Das erste Konzil zu Nicäa fand nunmal 325 n.Chr. statt und das war der Anfang, aber natürlich nicht das Ende, es kam noch einiges dazu. Und mit jeder weiteren christlichen Gruppe wurde wiederum was geändert, so dass es "die Bibel" im Grunde gar nicht gibt - zumindest keine einheitliche.

Wieso erzähl ich dir das? Und wieso fragst du überhaupt? Willst du mich etwa abhören? Das würde nur bestätigen, dass du mich nur "erwischen" statt verstehen willst. Und wehe, ich mache mir eigene Gedanken, sowas geht ja gar nicht.

Aber wenn du derart scharf drauf bist, recht zu behalten, dann lass ich dir das Vergnügen. Ich habe schon zu viele Diskussionen mit solchen 'Schriftgelehrten' geführt, die alles daran setzen, dass nur ja keiner eigene Gedankengänge oder gar eigene Interpretationen zur Sprache bringt. Deswegen weiß ich auch, dass ich noch elfundneunzig Jahre meine Zeit verschwenden kann, ohne auch nur einen halben Schritt weiter zu kommen.

Mach halt, ich bin jetzt weg.

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helmutwk  06.09.2022, 14:05
@FeistNerowski
Das erste Konzil zu Nicäa fand nunmal 325 n.Chr. statt

Aber wie kommst du auf die Schnapsidee, das wär der Anfang des Christentums?

Den ersten Papst im heutigen Sinn des Wortes gab es erst im 5.Jh. Alles, was passiert, passiert irgendwann was zum ersten Mal. Diskussionen, die reichsweit entscheiden wurden, gabs im Christentum auch schon vorher (z.B. der erste Osterterminstreit). Nur wurden da Briefe geschrieben und Boten gesandt, und kein Konzil zusammengetrommelt.

Und mit jeder weiteren christlichen Gruppe wurde wiederum was geändert, so dass es "die Bibel" im Grunde gar nicht gibt - zumindest keine einheitliche.

Es gibt verschiedene Übersetzungen der Bibel, aber die Bücher wurden nicht verändert. Hier und da ein Abschreibfehler, meist ohne dass sich was am Inhalt ändert (über Ausnahmen von dieser Regel kannst du dich in den Fußnoten zur GNB oder zur Elberfelder Bibel informieren). Und dann hat die römische Kirche noch ein paar Bücher zum AT (Tenakh) hinzugefügt. Das wars. Natürlich gibt es einen einheitlichen Bibeltext.

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FeistNerowski  06.09.2022, 19:57
@helmutwk

Lesen hilft. Ich habe nur geschrieben, es sei der Anfang gewesen, aber Christen gab es schon haufenweise - was du vielleicht sogar weißt. Genau wie du möglicherweise weißt, dass es darum ging, eine einheitliche Regelung zu finden.

Dass du mir andere Worte in den Mund legst, nur um mich zu erwischen....

Außerdem gibt es keinen einheitlichen Bibeltext, andere Bibeln enthalten zum Beispiel das Buch Henoch - und andere Feinheiten. Solltest du das etwa nicht gewusst haben?

Sowas aber auch....

Tschüss.

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helmutwk  07.09.2022, 10:38
@FeistNerowski
Ich habe nur geschrieben, es sei der Anfang gewesen, aber Christen gab es schon haufenweise

Und es gab Lehrsätze, die im NT standen und/oder aus NT und AT abgeleitet wurden. Und eine Kirche mit Hierarchie (die Trennung von Klerikern und „Laien” war schon vollzogen). So was nenne ich Christentum. Zum Christentum gehörten auch von der Reichskirche getrennte Gruppen wie die Montanisten. Und natürlich die assyrische Kirche des Ostens (außerhalb des römischen Reichs). Natürlich kann man fragen, wo da die Grenze ist (viele Gnostiker waren so weit von Jesus entfernt dass man sie als pseudochristliche Sekten o.ä. einstufen sollte).

Ist doch im Prinzip nicht anders als heute: Es gibt Kirchen, die in vielen (aber nicht allen) Punkten theologisch übereinstimmen, es christliche Sekten, die davon wesentlich abweichen, und es gibt pseudochristliche Gruppen, die eine andere Grundlage haben.

Genau wie du möglicherweise weißt, dass es darum ging, eine einheitliche Regelung zu finden.

Genauso wie beim Osterterminstreit, bei dem um 160 der römische Bischof zurückstecken musste.

Bloß weil nun statt Boten und Briefe ein Konzil genutzt wurde, ist das ein Anfang? Wovon denn. Jedenfalls nicht vom Christentum.

Außerdem gibt es keinen einheitlichen Bibeltext, andere Bibeln enthalten zum Beispiel das Buch Henoch

Du meinst die Tewahedo-Kirche. Ansonsten haben alle Kirchen das gleiche NT. Um beim AT gibts sonst auch nur die katholische Fassung mit und die reformierte ohne Apokryphen (und Luthers Zwischenstellung mit den Apokryphen als quasi Anhang zum AT).

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FeistNerowski  23.09.2022, 20:11
@helmutwk

Moin, Helmut. Für mich ist das Thema durch, das war es schon nach meinem letzten Kommentar. Du kannst gerne weiterschreiben, aber ich mach nicht mehr mit. Viel Spaß weiterhin! :)

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Leute, die glauben, dass ein Buch immer recht hat, dass können auch islamische Gelehrte sein, sind rationalen Argumenten nicht mehr zugänglich. Es ist eher so, dass sehr streng gläubige Muslime nicht wagen würden, den Koran zu hinterfragen. Jedes Wort in ihrem Buch ergibt einen Sinn, aber nicht weil es tatsächlich einen Sinn ergibt, sondern weil es von Allah ist und einen Sinn ergeben muss. Letztendlich weiter nichts, als so etwas wie zirkuläre Logik.

Da erkennt man dann auch den Unterschied zwischen Islam und Wissenschaft, auch wenn gläubige Muslime immer wieder (beinahe verzweifelt) nach Wissenschaft in ihrem Buch suchen. In der Wissenschaft kann man alles hinterfragen, auch Dinge, die von Einstein oder Stephen Hawking entwickelt wurden. Der Islam ist innerhalb seiner Dogmen gefangen.

Weil viele mit dem Koran eher vertraut sind und denken, dass er die Wahrheit ist.

Deine Aussgae kann ich so nicht teilen. Auch dem Koran glaubt man nicht blind. Es gibt unter Muslimen verschiedene Sichtweisen. Viele sagen, dass der Koran vollständig sei und von Gott auch beschützt wird.

Auf der anderen Seite gibt es aber auch die Sichtweise unter manchen Muslimen, dass der Koran unvollständig ist. Diese Sicht teilen einige wichtige Gelehrte:

Muhammad Ibn Ya’qub Al-Kulaini schreibt: „Kapitel: Keiner sammelte den vollständigen Qur’an außer den Imamen (a.) und sie besitzen vollständige Kenntnis über ihn.” [Al-Kafi, Band 1, Seite 135, Kapitel 92]

und

Muhammad Al-Hurr Al-Amili schreibt: „Die Überlieferungen wurden konsekutiv (Mutawatir) berichtet, dass keiner den vollständigen Qur’an sammelte, außer den Imamen (a.) und dass jener, der behauptet, er habe ihn vollständig gesammelt, ein Lügner ist und es wurde authentisch (Sahih) überliefert, dass der Qur’an, der Muhammad (s.) herabgesandt wurde, 17.000 Verse betrug, doch der jetzige vorhandene beträgt lediglich ein Drittel von der Anzahl her und es ist möglich, dass diese Verse länger als die gegenwärtigen Verse sind und das Vorhandene davon ein Zehntel oder weniger beträgt und es wurde konsekutiv (Mutawatir) überliefert, dass wenn Imam Al-Mahdi (a.) in Erscheinung tritt, er den vollständigen Qur’an herausgibt, woraufhin die Mehrheit der Menschen vor ihm flieht und ihn nicht annimmt, außer einige wenige. Wie kann man also sagen, dass uns alle Verbote in diesem gegenwärtigen Qur’an ausführlich dargelegt wurden?” [Al-Fawa’id-ut-Tusiyyah, Seite 483]

Neben Gelehrten sprechen auch Gefährte von Änderungen:

Mujahid berichtete, dass Abdullah Ibn Abbas über den Vers ﴾Betretet nicht Häuser, die nicht eure Häuser sind, bis ihr euch bemerkbar gemacht habt.﴿ (24:27) sagte: „Der Schreiber hat einen Fehler gemacht. Es lautet: ﴾Bis ihr gefragt habt, ob ihr dürft.﴿” Al-Hakim An-Naisaburi schreibt: „Diese Überlieferung ist authentisch (Sahih) gemäß den Bedingungen der beiden Gelehrten (Al-Bukhari und Muslim), aber die beiden haben sie nicht veröffentlicht.” Muhammad Ibn Ahmad Adh-Dhahabi schreibt: „Sie erfüllt die Bedingungen von Al-Bukhari und Muslim.” [Al-Mustadrak, Band 2, Seite 430, Hadith 3496]

Den vollständigen Koran bewahrt die Familie des Propheten auf:

Jabir berichtete, dass Imam Al-Baqir (a.) sagte: „Keiner von den Menschen erhebt den Anspruch, dass er den Qur’an vollständig sammelte, wie man ihn herabsandte, außer einem Lügner, denn keiner sammelte und hütete ihn, wie ihn Gott herabsandte, außer Ali Ibn Abi Talib (a.) und die Imame (a.) nach ihm.” [Al-Kafi von Al-Kulaini, Band 1, Seite 135 – 136, Hadith 1]

Auch wenn der Koran unvollständig ist, soll man sich als Muslim daran orientieren:

Ni’matullah Ibn Muhammad Al-Jaza’iri schreibt: „Sollte man fragen, wie das Lesen in diesem erlaubt sein kann, wobei er Veränderung unterzogen wurde, so sage ich, dass in den Berichten überliefert wurde, dass die Imame (a.) ihren Anhängern befahlen, diesen vorhandenen Qur’an im Gebet und außerhalb davon zu lesen und nach seinen Urteilen zu handeln, bis unser Gebieter, der Herr der Zeit (a.), erscheint, woraufhin dieser Qur’an aus den Händen der Menschen in den Himmel emporsteigt und der Qur’an zum Vorschein kommt, den der Befehlshaber der Gläubigen (a.) verfasste, damit man ihn liest und nach seinen Urteilen handelt.” [Al-Anwar-un-Nu’maniyyah, Band 2 Seite 317]

Zuletzt möchte ich auf ein Video von Sheikh Allahyari zu dem Thema verweisen:

https://www.youtube.com/watch?v=ZuDjU1U7ZuQ

Rakey269 
Fragesteller
 05.07.2022, 16:18

Hier wird aber aus schiitischer Seite argumentiert (im Video) nicht?

Zudem wird hier nicht der Koran angezweifelt, sondern lediglich, dass man ihn unvollständig aufgefunden hat..

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Ignatius1  13.07.2022, 15:13

Das ist doch nur ein Bruchteil ,die Schiiten ,das sind nicht mal 15%Der Moslems .

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Conspirateur  12.09.2022, 01:10

Dass der Koran als Offenbarung unvollständig ist, besagen diese Überlieferungen nicht.

Es ist von dem Kommentar, also der Erklärung der Verse, die Rede. Das, was die Sunniten durch Tafasir versuchen wett zu machen.

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