Warum sind die Ureinwohner von Südamerika nicht dunkelhäutig?

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Auch in Afrika sind die Menschen nicht überall gleich dunkel! Die San in Südafrika, die Buschleute, haben eine eher ockerfarbene Hautfarbe. Die Jieng aus dem Südsudan haben dagegen eine sehr dunkle Hautfarbe. Man geht heute davon aus, dass die ursprüngliche Hautfarbe des Menschen wohl hellbraun war wie bei den San. Aus ihr entwickelten sich schließlich hellere und dunklere Hauttöne. Dunkle Hauttöne sind in Regionen mit besonders starker UV-Strahlung entstanden. Man nimmt an, dass die verstärkte Produktion von Melanin ein wirksamer Schutz vor der UV-Strahlung ist. Diese würde die Folsäure im Blut zerstören, obendrein verbrennt UV-Strahlung die Haut und kann die DNA der Hautzellen schädigen und somit Hautkrebs begünstigen. Die helle Hautfarbe in Europa ist hingegen wohl kein Ergebnis einer Anpassung an die Umwelt, sondern sehr wahrscheinlich das Resultat neutraler Evolution (helle Haut ist in Europa, anders als in Afrika, nicht nachteilig und wird daher nicht ausselektiert) in Kombination mit sexueller Selektion (helle Haut wird laut Studien in vielen Teilen der Welt als attraktiver bewertet). Die Hypothese, dass helle Haut die Produktion von Vitamin D begünstigen soll, gilt heute als veraltet und scheint zumindest nicht der Hauptgrund für die Etablierung heller Haut in Europa gewesen zu sein.

Südamerika liegt zwar am Äquator. Und in der Tat sind die indigenen Einwohner Südamerikas in jenen Regionen auch dunkelhäutig, allerdings nicht schwarz. Man muss sich aber nur einmal den Lebensraum in Südamerika anschauen. Es gibt dort sehr viel tropischen Regenwald. Die dichten Baumkronen lassen nur einen Bruchteil des Lichts bis zum Boden. Anders als beispielsweise in der afrikanischen Savanne ist ein derart wirksamer Sonnenschutz deshalb gar nicht notwendig.
Hinzu kommt, dass ein Großteil der Bevölkerung in den lateinamerikanischen Ländern heute europäische (vor allem spanische und portugiesische) Wurzeln hat, deren Hautfarbe sowieso viel heller gewesen ist. In der heutigen Zeit spielt die Hautfarbe als Anpassung an den Lebensraum auch kaum noch eine große Rolle - dank Sonnencreme können sich auch Hellhäutige ganzjährig in Regionen aufhalten, die starker UV-Strahlung ausgesetzt sind. Schließlich leben ja heute auch in Australien viele Weiße mit vorwiegend britischer Abstammung. Und in Südafrika ist ebenfalls ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung europäischer, vorwiegend niederländischer, Abstammung. In Namibia gibt es noch eine vergleichsweise große Bevölkerung deutscher Abstammung

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig
FA117  29.05.2022, 01:41

Die Südamerikaner sind tatsächlich dunkelhäutig die haben nicht ohne Grund die Europäer bleichgesichter genannt

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FA117  29.05.2022, 01:44

Sexuelle Selektion stimmt aber Hellhäutige Menschen hätten sich nie in den Tropen entwickeln können deswegen spielt das Klima eine Rolle bezüglich Hautfarben

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Da wird mit der einwanderung dieser menschen zu tun haben.

Die Menschen in Afrika leben dort schon wesentlich länger als die in südamerika.

Die sind ja über asien und nordamerika nach südamerika "gewandert".

Durch die "wanderung" von asien und nordamerika dürfte sich über die generationen (Die haben sich langsam ausgebreitet)

die haut aufgehellt haben. Aber für eine nachdunkelung ist eventuell noch nicht genügend zeit vergangen.

Deswegen haben etliche südamerikaner auch ne gewisse ähnlichekeit mit amerikanischen ureinwohnern. (eher rötliche bis rotbraune hautfarbe) weil diese mehr oder weniger direkt von den Nordamerikanischen ureinwohner abstammen dürfen.

Vermischung durch kolonisation dürfte auch ein faktor sein.

CSHH1978 
Fragesteller
 23.03.2020, 13:36

Ja, das könnte eine Erklärung sein. Was mich wundert ist, dass die Aborigines in Australien wiederum sehr wohl dunkelhäutig sind. Und die sind ja auch über Asien eingewandert.

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FouLou  23.03.2020, 13:56
@CSHH1978

Die frage ist wann und wie lange die da schon leben. Soviel dunkler wirken die jetzt ehrlich gesagt auch nicht.

Es könnte gut möglich sein das australien schon wesentlich länger besidelt ist als südamerika.

Eine sache ist sicherlich noch eventuell beeinflussend.

In gegensatz zu australien dürftest du ne regelmäßige vermischung mit den nordamerikanern und denen die ganz im süden südamerikas leben (da ists ja schon wieder n bissel kühler) haben.

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Die Ureinwohner von Südamerika sind dunkelhäutig die Europäer wurden Bleichgesichter genannt

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Woher ich das weiß:Recherche
 - (Politik, Haut, Evolution)

Also mal grundsätzlich: Südamerikaner sind hauptsächlich von Spaniern, Portugiesen (Brasilien) oder Italiener (zsm. mit Spaniern in Argentinien, Uruguay) Abstammende.

Die mit Indigenen Einwohnern vermischten Südamerikaner haben eine etwas dunklere Haut, sind aber eher asiatischem Typs. Dunkleren Hauttyps sind Einwohner mit afrikanischem Ursprung.

Jetzt mal Klischeehaft gesprochen, waren ja die Indios über Jahrhunderte als "Rothäute" bekannt, Asiaten als "Gelbhäute".

Ansonsten sind natürlich Spanier, Portugiesen und Italiener schon dunkler als z. B. Isländer, um mal ein Beispiel zu nennen.

mirabellaxxo  24.03.2020, 11:52

Südamerikaner stammen nicht von Europäern ab. Europäer haben deren Länder kolonialisiert, und die Urbevölkerung größtenteils vernichtet.

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elverano  24.03.2020, 13:04
@mirabellaxxo

Du widersprichst dir ja damit selbst, zuminderst wenn man von heutigen Südamerikanern spricht. Zudem gab es auch viele Migrationswellen von und nach Spanien. Nicht alles ist also Kolonisierung.

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mirabellaxxo  24.03.2020, 13:06
@elverano

Wieso widerpreche Ich mir? Die heutigen Menschen in Argentinien zb. sind doch nicht indigene. Das sind meist Europäer, meist Italiener.

Südamerikaner sind Indianer, viele völker wurden von Europäern vernichtet. Das heißt nicht das es diese Leute nicht gab.

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elverano  24.03.2020, 14:34
@mirabellaxxo

Ich glaube wir reden aneinander vorbei. Ich beziehe mich auf das jetzt und heute.

Du sagst selbst, dass Lateinamerika weitgehend kolonisiert wurde und heute von Europäern abstammt. Mehr sage ich auch nicht.

Der überwiegende Großteil der Lateinamerikaner ist heute(!) spanischstämmig, in Brasilien portugiesischstämmig und in Argentinien und Uruguay neben spanisch- eben auch italienischstämig (wobei 50% italienischstämmig einen spanischstämmigen Teil ja nicht ausschließen, die Familien sind gemischt).

Dann gibt es einen gewissen Anteil an Afrikanischstämmigen (Nachkommen afrikanischer Sklaven, die von den Spaniern nach Amerika gebracht wurden), der in der Karibik von 30-50% reicht.

Und in manchen Ländern einen indigenen Anteil, der sich aber ja schon während der Kolonisation vermischte. Denk dran, dass selbst Kolumbus mit eine India verheiratet war und die Andalusier, welche Amerika in den ersten Jahrzehnten alleine besiedelten, sich mit den Indios vermischten.

Zur Auslöschung vieler Stämme kam es nicht durch die Spanier. Die kolaborierten sogar mit den Stämmen gegen die Mexicas und Aztheken, denn viele Indios wurden von den Aztheken verfolgt und getötet. In Massen. Sie wehrten sich und verbündeten sich mit den Spaniern.

Das ging erst nach der Bolivarisierung und der anschließenden Unabhängigkeit los. Bis dahin gab es in Lateinamerika Demokratie in Form von Cabildos, was lokales Mitspracherecht und Bildung mit sich brachte. Die Bolivarisierung brachte den Sozialismus und schaffte das lokale Mitspracherecht ab.

Aber das ist ein anderes Thema.

Vor Kolumbus gab es eine indigene Bevölkerung, die aber auch ihrerseits nicht dort ihren Ursprung hatte, sondern über die Behringstraße von Asien aus einwanderte.

Seit Kolumbus nahm der Latino-Anteil (Spanier, Portugiesen, Italiener) zu und ist in der Mehrzahl, dazu natürlich noch die Vermischung in Kriolen (Spanier/Portugiesen und Indios) und Afrolations (Spanier/Portugiesen und Afrikaner) und spätere Einwanderungswellen der Italiener.

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Cockadoodledoo  25.03.2020, 02:35

Den Peruanern sieht man noch gut die indigene Herkunft an.

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weil sie nicht so lange dort lebten wie die afrikaner oder aborigines. Sie hatten weniger Zeit sich anzupassen und sie kommen ursprünglich aus nördlicheren regionen