Warum sind die Dialekte so "willkürlich" verteilt?

7 Antworten

Die Hauptgliederung ist klar in Nord-Süd-Richtung: je weiter man nach Süden kommt, desto mehr überwiegen die oberdeutschen Elemente. Die 2.Lautverschiebung markiert den Unterschied zwischen den nieder- und mitteldeutschen Dialekten (Benrather Linie) - wobei auch manche mitteldeutsche Dialekte noch einige niederdeutsche Eigenschaften bewahrt haben (z.B. dat statt das, Appel statt Apfel). 

Die Speyerer Linie markiert den Unterschied mittel - und oberdeutscher Dialekte (Appel-Apfel-Linie). Südlich davon wurde die 2.Lautverschiebung komplett vollzogen.

Demgegenüber ist die West-Ost-Differenzierung weniger stark ausgeprägt.

Richtig hohe Gebirge haben wir ja (abgesehen von den Alpen ganz im Süden) nicht, die die Gliederung hätten beeinflussen können. Ich habe es aber auch noch so gelernt, dass der Lech (Fluss) die Grenze zwischen Schwäbisch und Bairisch ist. Heutzutage sind die Flussgrenzen durch die neuzeitliche Technik (viele Brücken, hohe Mobilität) wohl nicht mehr so relevant wie früher.

Die scharfen Linien sind wohl eher der Darstellung geschuldet.  Zudem setzen sich ja einige Dialekträume noch in den Nachbarstaaten fort.

Die Trennlinien sind nicht so scharf, wie sie dort angedeutet werden, es gibt Übergnagsräume. Das ganze stellt nur eine vereinfachte Einordnung dar, das kann man noch x-fach in einzelne Regionaldialekte untergliedern.

Guckst du z.b. hier:

https://studfiles.net/preview/2152565/page:4/

Auch wenn mir die Klassifizierung des niederländischen und Flämischen als deutsche Dialekte etwas fragwürdig erscheint, mittlerweile kann man da durchaus von eigenständigen Sprachen reden.

Nicht alles ist wissenschaftlich zu erklären.

So wie der Pizzabäcker Pilze, Salamischeiben, Zwiebeln und vieles mehr auf die Pizza wirft um eine zufälige, natürliche Verteilung zu erreichen, so hat der liebe Gott das mit den Mundarten gemacht. Und sich anschließend lächelnd die Hände gerieben. Er kennt seine Pappenheimer doch.

Eine einheitliche hochdeutsche Sprache gibt es erst seit den Gebrüdern Grimm. Die Dialekte sind ja auch teilweise länderübergreifend. In Norddeutschland z.B. mit der holländischen Sprache verwandt. In Süddeutschland mit dem schweizerdeutsch, oder in Bayern auch mit dem österreichischen Dialekt. Ein Pfälzer versteht z.B. recht gut bayrisch, elsässisch, hessisch oder schweizerdeutsch, aber plattdeutsch kein Wort. Hängt wohl auch mit den verschiedenen ehemaligen Stämmen zusammen die in den Gegenden gesiedelt haben.

Also zum Beispiel in Nürnberg wird nicht bayrisch gesprochen. Der Nürnberger Dialekt, das nürnbergerisch ist ein ostfränkischer Dialekt.. also eher fränkisch als bayrisch

RothausPils88 
Fragesteller
 18.08.2018, 23:02

Ja richtig das ist ja bekannt, daß Nürnberg Franken ist. Aber daß nur wenig östlich bairisch gesprochen wird laut Karte, wunderte mich ;)

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wurzlsepp668  18.08.2018, 23:04

liegt vermutlich daran, dass Franken keine Bayern sind .......
einen Franken NIE als Bayern bezeichnen, sonst hast du einen Feind fürs Leben .....

und DEN bayrischen Dialekt gibts ned ....

a Oberpfälzer redt anders als a Niederbayer oder Oberbayer .....

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