Warum schneiden Christen im Islam besser ab als Juden, obwohl das Judentum theologisch gesehen viel mehr Gemeinsamkeiten mit dem Islam hat?

7 Antworten

Ja, laut Koran sind sie die "schlimmsten Feinde der Muslime" (5:82) und es gibt noch andere kritische Stellen in Koran und Sunna. Mohammed machte seinen Machtbereich judenfrei und metzelte einen ganzen (!) Stamm nieder, dem man Hochverrat vorwarf.

Im Jahr 624 kam es dann in der Schlacht von Badr zur ersten direkten kriegerischen Auseinandersetzung mit den Quraisch. Da die Schlacht nicht in Medina stattfand, glaubten die Juden an eine Rechtmäßigkeit ihrer neutralen Haltung. Mohamed sah das anders. Er folgte der Devise: Wer nicht mit uns ist, ist gegen uns. Nach seinem Sieg gegen die Mekkaner in der Schlacht von Badr nahm sich Mohamed vor, einen jüdischen Stamm nach dem anderen aus Medina zu vertreiben. (...)
Durch den Abzug seiner Gegner konnte Mohammed erneut keine materiellen Gewinne erzielen. Also musste eine neue Schlacht inszeniert werden. Mohamed warf dem dritten jüdischen Stamm von Medina, Banu Quraiza, Hochverrat vor. Einige Männer jenes Stammes sollen Kontakt zu Mohameds Feinden aus Mekka gehabt haben, mit dem Ziel, ihnen den Zugang zu Medina zu erleichtern. Manche islamische Quellen behaupten, die Juden hätten die Allianz gegen Mohamed selbst geschmiedet, nachdem Mohamed die ersten zwei jüdischen Stämme aus Medina vertrieben hatte. Wie bei den Erzählungen zuvor gibt es auch hier nur die islamische Version der Geschichte, keine andere Quellen: Wie schon in den beiden vorangegangenen Fällen belagerte Mohamed auch die Quraiza vier Wochen lang, bis alle sich ergaben. Das Urteil fiel diesmal aber viel härter aus: Alle Männer des Stammes mussten enthauptet werden, alle Frauen und Kinder wurden versklavt. Zwar verkündete nicht Mohamed persönlich das Urteil, sondern einer seiner Anhänger aus Medina, doch er segnete es nicht nur ab, sondern teilte mit, der Erzengel Gabriel habe es ihm diktiert. Der Prophet ließ viele Gräber ausheben und war bei den Hinrichtungen anwesend. Manche Quellen sprechen von 400 Männern, die an diesem Tag ermordet wurden. In anderen ist sogar die Rede von 900. Interessanterweise reduziert sich in späteren Quellen die Zahl der getöteten Juden auf vierzig. Je mehr sich die Islamgelehrten von der Zeit des Propheten entfernten, desto peinlicher wurde ihnen diese Geschichte offenbar. Denn wie hätte ein Prophet, den der Koran als "Barmherzigkeit" für die gesamte Menschheit beschreibt, an einem einzigen Tag so viele wehrlose Kriegsgefangene umbringen können? Nur Dschihadisten haben kein Problem damit, den Propheten als Massenmörder zu sehen, denn für sie verdienen alle Ungläubigen den Tod. Eine Haltung, die sich auch im Koran wiederfindet. (...)
Viele liberale Muslime finden es schwierig, diese Massenhinrichtungen zu rechtfertigen, zumal es unmöglich ist, dass ein gesamter Stamm an einer Verschwörung teilnimmt und dafür eine kollektive Strafe verdient.

Quelle: Mohamed von Hamed Abdel-Samad, Originalausgabe Oktober 2015, Seite 190-192   

Khaled706  29.01.2024, 07:20

Das hat mit deiner Antwort zwar nicht viel zu tun, aber wusstest du, dass der "Islamkritiker" Hamed wegen der Doppelmoral in Deutschland in den Libanon "geflüchtet" ist?

Einige Freunde fragten mich: hast du keine Angst nach Beirut während des Krieges zu reisen? Ich antwortete: während des Krieges will ich überall sein, nur nicht in Deutschland. Ich fühle mich sicherer in Beirut als in Berlin, und mir gefällt die Doppelmoral in D gerade nicht!

https://twitter.com/hamed_samad/status/1741464028361187527?t=pcXh61qlQ1r5s1x7LoXffA&s=19

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Khaled706  29.01.2024, 11:42
@JesusIsKing333

Er hat gesagt, dass ihm vorgeworfen wird, ein Antisemit zu sein, weil er Israel kritisiert.

Außerdem hat er auf Facebook geschrieben, dass er hässliche Beleidigungen und Drohungen von Christen und Juden bekommt.

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Weil Christen den Muslimen freundlich gegenüber stehen, so sagt es Allah im Quran sinngemäss, dies weil es unter Ihnen welche gibt, die nicht hochmütig sind.

im Gegensatz zu Juden, die schon damals bekannt dafür waren Propheten zu töten oder abzulehnen, nur weil sie nicht von ihrem Stamm waren.

Sure 5 Ayah 82

Du wirst ganz gewiß finden, daß diejenigen Menschen, die den Gläubigen am heftigsten Feindschaft zeigen, die Juden und diejenigen sind, die (Allah etwas) beigesellen. Und du wirst ganz gewiß finden, daß diejenigen, die den Gläubigen in Freundschaft am nächsten stehen, die sind, die sagen: „Wir sind Christen.“ Dies, weil es unter ihnen Priester und Mönche gibt und weil sie sich nicht hochmütig verhalten.

Die Beschreibung in dem Vers schließt nicht alle Christen ein, sondern bezieht sich auf eine Gruppe unter ihnen, die auf die Wahrheit reagierten und nicht zu arrogant waren, ihr zu folgen.

In diesen Versen also Vers 82-83 ist von einigen Christen die Rede, die, als sie die Wahrheit erkannten, Muslime wurden und ihren Glauben erklärten.

Der Gelehrte Ibn al-Qayyim sagte zu diesen Versen: 

Gemeint ist, dass die Leute, die hier beschrieben werden, als sie erkannten, dass er der Gesandte Allahs nach der Beschreibung, die sie hatten, war, ihre Augen nicht davon abhalten konnten zu weinen und ihre Herzen nicht davon abhalten konnten, zum Glauben zu eilen. 

Und in Vers 86 steht

Diejenigen aber, die ungläubig sind und Unsere Zeichen für Lüge erklären, das sind die Insassen des Höllenbrandes.

Sure 5 Ayah 82

Transliteration

Latajidanna ashadda annasi AAadawatan lillatheena amanoo alyahooda wallatheena ashrakoo walatajidanna aqrabahum mawaddatan lillatheena amanoo allatheena qaloo inna nasara thalika bianna minhum qisseeseena waruhbanan waannahum la yastakbiroon

Hier wird der Begriff nasara im Arabischen verwendet

Der Begriff ‚Nasârâ‘ ist ein Substantiv und Plural von ‚Nasrî‘ oder ‚Nâsirî‘ als Ortszuschreibung zum Eigennamen An-Nâsira (Nazareth), der Ortschaft, in der Maria, die Mutter von Jesus , aufwuchs. Maria verließ Nazareth und begab sich zum Tempel nach Jerusalem, worauf sie Jesus in Bethlehem zur Welt brachte. Daher nannten ihn die Israeliten Yaschû An-Nâsirî bzw. An-Nasrî (Jesus von Nazareth) und daher wurden seine Anhänger An-Nasârâ (Nazarener) genannt

Tafsir ibn Kathir

Qatadah sagte: Sie waren einige Anhänger der Religion von `Isa, dem Sohn von Maryam, die, als sie Muslime sahen und den Qur'an hörten, ohne zu zögern Muslime wurden.

(Du wirst sicher feststellen, dass die Juden und die Polytheisten die erbittertsten Feinde der Gläubigen sind.) Das trifft auf die Juden zu, denn ihr Unglaube besteht aus Rebellion, Trotz, Widerstand gegen die Wahrheit, Herabsetzung anderer Menschen und Erniedrigung der Gelehrten. Deshalb haben die Juden viele ihrer Propheten getötet und mehrmals versucht, den Gesandten Allahs zu töten. Sie hetzten auch ihresgleichen unter den Polytheisten gegen den Propheten auf

Im Babylonischen Talmud steht folgendes:

Moed Kattan 17a: Wenn ein Jude versucht ist, Böses zu tun, soll er in eine Stadt gehen, in der er nicht bekannt ist, und dort das Böse tun.

Baba Mezia 24a: Wenn ein Jude einen von einem Nichtjuden verlorenen Gegenstand findet, muss er ihn nicht zurückgeben. (Bestätigt auch in Baba Kamma 113b).

Sanhedrin 57a . Wenn ein Jude einen Nichtjuden ("Kutheaner") ermordet, gibt es keine Todesstrafe. Was ein Jude von einem Nichtjuden stiehlt, darf er behalten.

Sure 60 Ayah 8-9

Allah verbietet euch nicht, gegenüber denjenigen, die nicht gegen euch der Religion wegen gekämpft und euch nicht aus euren Wohnstätten vertrieben haben, gütig zu sein und sie gerecht zu behandeln. Gewiß, Allah liebt die Gerechten.

Er verbietet euch nur, diejenigen, die gegen euch der Religion wegen gekämpft und euch aus euren Wohnstätten vertrieben und zu eurer Vertreibung Beistand geleistet haben, zu Schutzherren zu nehmen. Diejenigen, die sie zu Schutzherren nehmen, das sind die Ungerechten.

Tafsir Maududi

Die Antwort ist, dass das Wort Gerechtigkeit in diesem Zusammenhang in einem besonderen Sinn verwendet wurde. Es bedeutet:

Die Gerechtigkeit verlangt, dass ihr nicht feindlich gegenüber denen seid, die euch nicht feindlich gesinnt sind, denn es ist nicht gerecht, den Feind und den Nicht-Feind gleich zu behandeln. Ihr habt jedes Recht, denen gegenüber eine stolze Haltung einzunehmen, die euch verfolgten, weil ihr den Islam angenommen habt, und die euch zwangen, eure Häuser zu verlassen, und die euch auch nach eurer Vertreibung verfolgten. Was aber diejenigen betrifft, die sich nicht an eurer Verfolgung beteiligt haben, so solltet ihr sie gut behandeln und das Recht erfüllen, das sie aufgrund von Blutsverwandtschaft und anderen Beziehungen auf euch haben.

Unter den Juden gab es aber auch gute Menschen wie z.B Abdullah Ibn Salam, das war der größte Rabbiner der Juden, der damals in Medina zum Islam konvertierte

Sure 2 Ayah 62

Gewiß, diejenigen, die glauben, und diejenigen, die dem Judentum angehören, und die Christen und die Ṣābier – wer immer an Allah und den Jüngsten Tag glaubt und rechtschaffen handelt, – die haben ihren Lohn bei ihrem Herrn, und keine Furcht soll sie überkommen, noch werden sie traurig sein.

Mit dieser Ayah ist gemeint dass diejenigen von Juden, die dem Prophet Moses folgten also an Allah und an dem Prophet Moses glaubten, sie waren Muslime und kommen ins Paradies

Diejenigen die Jesus gefolgt sind also diejenigen Menschen die an Allah und an den Prophet Jesus geglaubt hatten, diese Menschen waren Muslime und kommen ins Paradies

Alle, die wahrhaftig an Allah glaubten, an Ihn, Seine Gesandten, Seine Engel und Seine Bücher glaubten und an den Jüngsten Tag glaubten und die gute Werke taten, d.h. dem Glauben die Ausführung guter Taten hinzufügten, diese Menschen werden den Lohn für ihre Taten erhalten und ihr Lohn ist bei Allah.

Das Judentum ist abgeleitet von Yahudha

Der Prophet Jakob Friede und Segen mit ihm hatte 12 Söhne gehabt und einer von ihnen war Yahudha (Judah) und Yahudha hat Nachfahren gehabt, Leute die nach ihm kamen sie wurden Juden genannt, das ist eine Stammesbezeichnung und keine Religionsbezeichnung

In Sure 2 Ayah 62 wird im arabischen ebenfalls nasara erwähnt

Judentum und Christentum sind eigentlich Personen bzw. Ortszuschreibungen und nicht Religionen

In Matthäus 23,37 steht bezüglich die Juden folgendes laut der Bibel:

37 Jerusalem, Jerusalem, die du die Propheten tötest und steinigst, die zu dir gesandt sind! Wie oft habe ich deine Kinder sammeln wollen, wie eine Henne ihre Küken unter die Flügel sammelt, aber ihr habt nicht gewollt!

In den ersten Sure ist Mohammed noch Milde gegen Juden eingestellt. Die ändert sich dann im Laufe immerehr in hass.

Geschichtliche wird auch berichten das Mohammed am Anfang den Kontakt zu den Juden suchte. Diese ihn aber zurechtgewiesen haben und ihm mehr oder weniger zu verstehen gegeben haben das er nicht der Messias von dem das alte Testament berichtet sein kann. Leider war ja Mohammed Analphabet so konnte er die Tora auch nicht lesen und kannte die Geschichte nur durch Mundpropaganda. Was man deutlich bei der Geschichte Jona und der Fisch sehen kann. Hier fehlt das wichtige Ende.

Mit der Zurückweisung konnte er nicht umgehen.

So kam das eine zum andern

Vermutlich gibt es zwischen Muslimen und Juden deutlich mehr Konfliktpunkte.

Es fängt schon bei der theologischen Darstellung der Stammesgeschichte an, die apologisch, also nicht historisch ist.

Demnach ist Abraham der Stammvater aller abrahamitischen Religionen. Die Juden berufen sich auf seinen Sohn Isaak, die Muslime auf seinen Sohn Ismael. Der Geschichte nach hat Gott aber seinen Bund mit dem Volk von Isaak aufgebaut und die Muslime haben später behauptet, dass dieser Bund aufgehoben wurde, was die Grundlage für die islamische Argumentation ist, der "einzig wahre Weg" zu sein.

Von islamischer Seite wird hier also bereits mit einem theologischen Angriff gegen das Judentum argumentiert.

Auch geografisch Teilen sie sich eher einen Lebensraum. Jerusalem hat bspw. natürlich für das Judentum einen hohen Stellenwert, aber seit der Eroberung 637 auch für die Muslime. Ursprünglich wurde im Islam bspw. auch in Richtung Jerusalem gebetet, bevor es nach Mekka umgeändert wurde.

Obwohl das Christentum natürlich auch aus der Region stammt, wurde es später durch das Römische Reich besonders in Europa verbreitet und kultiviert. Allerdings haben die Araber zu Beginn der Islamischen Expansion besonders die ehem. Römischen Gebiete angegriffen, Byzanz, über Nord-Afrika sogar bis nach Spanien, wo erst nach 700 Jahren die muslimischen Eindringlinge mit der Reconquista endgültig besiegt werden konnten.

Davon abgesehen gibt es im Islam einige Hadithe, in denen Konflikte zwischen Juden und Muslime thematisiert werden, wobei sich auch Mohammed kritisch geäußert haben soll. Es gab bspw. die Hinrichtung der Angehörigen eines jüdischen Stammes der Banu Qurayza, die nach einem Schiedsurteil ausgelöscht wurden.

Diese jüdischen Stämme kamen aus den Regionen von Mekka und Medina und wehrten sich gegen den Islam.

Es gibt aber auch Hadithe die zur Zusammenarbeit zwischen Muslime und Juden aufrufen. Grundlegend wird auch die Tora als göttliche Offenbarung im Islam anerkannt, allerdings mit der Kritik oder Unterstellung, dass diese verändert wurde.