Warum rufen Lehrer immer Eltern an?
Als Kind meine Güte ich hab mal da was nicht gemacht oder anders gemacht und die Lehrer haben gleich zuhause angerufen. Damit haben die 1. alles schlimmer gemacht und 2. hat’s nichts gebracht. Was soll meine Mutter an mir ändern ? Warum sind Lehrer so lästig ? Und kümmern sich nicht um ihren Unterricht ?
6 Antworten
Mein Freund ist Lehrer, daher kann er das hier gerade beantworten. (Sitzt neben mir)
Lehrer sind dazu verpflichtet. Sie hoffen so, dass die Eltern mehr hinterher sind, den Schülern in den A**** zu treten. Lehrer wollen dir nichts Böses. Sie wollen dir eigentlich nur helfen, den bestmöglichsten Abschluss zu erreichen. Dafür tun sie nunmal wirklich alles. Sieh es mal aus der Sicht eines Lehrers: Sie wollen, dass du alles aus dir rausholst, es ist ihre Aufgabe, ihre Schüler bestmöglich zum Abitur zu führen. Sie wollen wirklich nichts Böses, sie meinen es nur gut. Alles was sie in den Augen der Schüler „Böses“ tun, sind nur Strategien, um Schüler dazu zu bringen, besser in der Schule zu sein. Versetz dich mal in ihre Lage...
Der Lehrer hat jedoch ein Interesse daran, die jungen Menschen so gut wie möglich weiterzubilden, weil der Staat gute und gebildete Leute braucht, und keine Sozialschmarotzer, die von Hartz 4 leben, weil sie keine Lust auf Arbeit haben. (Nicht alle, die Hartz 4 beziehen, sind damit gemeint!!!) Es ist nunmal der Job des Lehrers, die Schüler weiterzubilden. Und die wollen das auch. Deshalb machen sie auch alles dafür, auch, die Eltern anrufen. Ist halt so. Der Lehrer ist unzufrieden, wenn er den Schülern 5 und 6 geben muss, da er dann das Gefühl bekommt, versagt zu haben. Das macht für Schüler UND Lehrer keinen Spaß!
Abgesehen davon, dass die Interessen von Lehrern verschiedene sind, spielen sie nur eine sehr untergeordnete Rolle. Dies zeigen Fälle wie der von Sabine Czerny oder das Verbot der Demokratischen Schule Ammersee.
https://www.sudbury-schule-ammersee.de/vollansicht-mitteilungen/grosse-bestuerzung-85.html
Der erste Fall spiegelt auch eine der Funktionen von Schulnoten wieder. Dazu habe ich mich hier schon mehrfach geäußert. Nach dem eine Leistung erbracht und benotet wurde, ist der Erbringer genauso klug oder dumm wie zuvor. Keine der sechs Ziffern ändert daran etwas. Die Note dient nur dem Lehrer. Kann er seine Schäfchen doch in gute, mittelmäßige und schlechte sortieren und damit massiv in ihren weiteren Lebensweg eingreifen.
Noten haben eine Reihe weiterer negativer Folgen. Einige habe ich im Kommentar zu meiner eigenen Antwort aufgezählt.
https://www.gutefrage.net/frage/andere-haben-bessere-noten-als-ich#answer-152607253
Die Note dient dazu, dass man einordnet, wie gut die Person den Stoff kann, die der Lehrer ihm beibringen will... man muss zur gewünschten Prüfung nunmal in Mathe, Deutsch oder Englisch bestimmte Themen können, und Arbeiten sind nichts anderes, als eine Wissensüberprüfung! Die Lehrer machen das nur, um zu sehen, wie gut jemand auf die bevorstehende Abschlussprüfung vorbereitet ist... Und die Note ist eine Rückmeldung darüber.
Sie sind keinesfalls die Meinung eines Lehrers. In jeder Arbeit ist als Antwort auf jede Frage genau etwas vorgesehen, was man beantworten muss. Wenn nicht alles beantwortet wurde, gibt es eben auch nicht die volle Punktzahl drauf.
...glaube es oder lass es bleiben: Die wollen Dir nicht schaden sondern bezwecken genau das Gegenteil.
Sie ist erwachsen und schwanger. 😕 Sagt sie.
Ihre Fragen und ihre Einstellung sind ziemlich spannend.
Solange Du minderjährig bist, haben Deine Eltern ein Recht darauf zu erfahren, wenn etwas nicht gut läuft. Normalerweise rufen Lehrer nicht sofort beim ersten Mal an, sondern erst, wenn öfter was passiert ist.
Weil ein Lehrer einen Erziehungsauftrag hat und deine Eltern davon in Kenntnis gesetzt werden sollten
Das ist richtig. Zudem ist es ein Interesse des Lehrers, die Kinder zum bestmöglichen Abschluss zu bringen, damit aus einem auch etwas wird und man kein Sozialschmarotzer wird, der zuhause sitzt und kein Bock hat zu arbeiten. Der Staat will weniger Obdachlose und weniger Sozialschmarotzer, und die Lehrer versuchen alles, den Jugendlichen und Kindern das klarzumachen. Deshalb machen sie auch pädagogisch sinnvolle Dinge, damit die Schüler sich verbessern, auch, wenn denen das missfällt. Ist halt so. Meinte mein Freund auch, er ist Lehrer.
Bei der FS hat das leider nicht gefruchtet - siehe die anderen Fragen ;-)
Zu viel Zeit?, Warte mal ,kann nicht sein.
Warum soll sich in Schüler in die Lage eines Lehrers versetzen? Es müsste doch umgekehrt sein. Niemand hat den Lehrer darum gebeten, das zu tun, was Du aufgezählt hast, und schon gar nicht der Schüler. Dass der Lehrer ein Recht darauf hat, sich ungefragt in das Leben von Minderjährigen einzumischen, empfinde ich als ziemlich anmaßend. Diese Haltung erschrickt so manchen, ich weiß.
Hier mal ein völlig anderer Denkansatz:
https://sudbury-berlin.de/2019/01/19/die-kunst-nichts-zu-tun/