Warum rühren die meisten Imker ihre Honige cremig?

7 Antworten

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Wir rühren alle Frühjahrs- und Sommerhonige mit einem hohen Glukoseanteil cremig. Grund: diese Honige werden schnell fest. Rapshonig mit einem hohen Glukoseanteil wird ungerührt so fest im Glas, dass man ihn kaum noch rausbekommt, geschweige denn aufs Brot schmieren kann. Sommerhonige werden weniger fest, aber kristallisieren ungleichmäßig und werden grieselig. Das gibt dann auch kein schönes Gefühl beim Essen.

Daher rühren wir eben diese Honige cremig und streichzart. Dann kann man sie sowohl einfach aus dem Glas herausbekommen als auch aufs Brot schmieren oder was auch immer damit machen.

Die Kristallisation an sich ist ein natürlicher Vorgang und kennzeichnet einen naturbelassenen Honig. Honig, der lange flüssig bleiben soll (z.B. der im Spender aus dem Supermarkt) wurde oft stark erhitzt. Dieser Vorgang hemmt die Kristallisation, aber zerstört wertvolle Enzyme.

Der einzige Honig, den wir auch flüssig verkaufen, ist Waldhonig. Dieser bleibt durch seinen hohen Fruktosegehalt lange im Glas flüssig und sollte nicht gerührt werden.

Manche Kunden wollen nur den cremigen Honig, manche wollen flüssigen. Diesen können wir aber nicht immer liefern, da wir nicht jedes Jahr Waldhonig ernten können. Mit unseren 9 Völkern wandern wir nicht, weil der Aufwand zu groß wäre. Dementsprechend haben wir eben den Honig, den unsere Bienen in unserer Region gesammelt haben - und nicht den Honig, den manche Kunden gerne hätten.

Immer mehr Deutsche essen Müsli oder Getreidebrei statt Brot zum Frühstück.

Die Frühstücksvorlieben der Deutschen sind unseren Bienchen eben egal. Außerdem glaube ich nicht, dass das stimmt ;-)

Woher ich das weiß:Hobby – Ich imkere seit 2008.
etinarcadioego 
Fragesteller
 20.08.2019, 17:12
Außerdem glaube ich nicht, dass das stimmt ;-)

Porridge und Müsli sind im Trend.

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Jeder Honig kristallisiert früher (Blütenhonig) oder später (Wald- oder Waldblütenhonig).
Diese natürlich ablaufende Kristallisation wird dann sehr hart, und der Geschmack wird erheblich schlechter. Nach "Erhitzen" schmeckt er wieder besser (aber nicht zu heiß).

Durch "chremig rühren" wird die sich bildende Kristallisation in feinkristallin gebrochen. Normal rühren Imker an 5 Tagen jeweils 3-5 Minuten. Dieser feincremige Honig hat praktisch den vollen Honiggeschmack. Er kristallisiert auch nicht mehr in grobe Kristalle.

Ich rühre an 5 Tagen jeweils morgens und abends jeweils 5 Minuten - also doppelt so oft (bei Blütenhonig; bei Waldhonig eher jeden 2. Tag, da dieser viel langsamer kristallisiert, oft erst nach 2, 3, 4 Monaten anfängt zu kristallisieren, man kann ihn allerdings mit bereits feincremigem Honig "impfen" - und rühre eher an 8-10 Tagen) Durch das zweimailge Rühren wird der Honig noch feinkristalliner. Selbst nach Jahren bleibt dieser Honig immer noch sehr feinkristallin streichfähig und bei bestem Honiggeschmack (- auch noch nach über 10 Jahren, selbst probiert).

Das ist eine Frage von Angebot und Nachfrage. Wenn Chremhonig gekauft wird, dann wrid er auch hergestellt.

Willst du keinen, dann kauf dir halt einen der zig angebotenen flüssigen!

Die meisten Kunden finden streichfähigen Honig wohl praktischer! Wenn Du ihn lange genug lagerst wird ein unbehandelter Imkerhonig von alleine fest.

Aber wieso sollte fester Honig löslicher sein?

etinarcadioego 
Fragesteller
 20.08.2019, 17:08

Nein, flüssiger Honig ist löslicher.

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immer mehr Deutsche ? nee.. ich mag keine Getreidepampe zum Frühstück.. das ist widerlich.. wenn dir cremiger Honig nicht gefällt, dann kauf ihn halt einfach nicht.. wo ist das Problem ?