Vorbemerkung: Aussage in einer Antwort: "Besser gilt sie für ein kontinuierliches Spektrum (z.B. Glühlichtspektrum)".
> Eine Empfehlung von Glühlampenlicht ist völlig falsch. Glühlampenlicht hat eine Farbtemperatur von 2200-2400 K (das entspricht dem "gelben" Sonnenstand am Horizont, kurz vorm Untergehen). Dabei wird im Körper das Schlafhormon Melatonin erzeugt, Gelblicht schläfert den Menschen ein.
> Glühlampenlicht hat kein kontinuierliches Spektrum! Von minimalem kurzwelligen Violett-und Blau-Licht steigt es in einer leichten Konkavkurve an bis zum hohen langwelligen Rotlicht - dadurch wirkt das Licht sehr gelb. Also völlig ungeeignet!
>> Ein gutes Kontrastsehen ermöglichen die kurzwelligen Lichtspektren von Blau bis UV-B-Licht (Fluoreszenz-Eigenschaften). Dafür sind in der Augennetzhaut die "Sehzäpfenchen" (ca. 120 Mill.) verantwortlich - diese ermöglichen ein gute Wahrnehmung von Farben, Kontrasten, Dämmerungs- und Nachtsehen, Bewegungs- und Schnelligkeitssehen (vor allem auch im Seitenbereich der Netzhaut) - Erhöhung der Reaktionsschnelligkeit.
Während für des Helligkeitssehen die "Sehstäbchen" (ca. 40 Mill.) verantwortlich sind (vor allem konzentriert im Bereich der Netzhautmitte).
> LED-Licht: Das gelbe "Warm-weiß" (um 2.800 K) ist praktisch ebenso wenig geeignet, wie das Glühlampenlicht.
Das LED-Licht "kalt-weiß" (Farbtemperatur um 6.000 - 6.500 K) hingegen hat im sichtbaren Bereich ein sehr ausgeglichenes Lichtspektrum (hängt aber von der Lampen-Qualität ab!). Dadurch erzielt man ein gutes Kontrastsehen. Es fehlt allerdings das UV-Licht völlig - somit auch die Kontrast erhöhenden Fluoreszenz-Eigenschaften.
>> Zur Straßenbleuchtung: Die Natriumdampflampen hatten zwar eine hohe Lichtausbeute, aber nur im engen Gelb-Spektrum - dadurch waren "in der Nacht alle Katzen grau" - also kaum Farben zu erkennen, ausser gelb.
Kalt-weißes LED-Licht in Straßenlaternen, wenn es hell genug ist, ist sehr gut für die Erkennung. Da das UV-Licht völlig fehlt, sieht man dort auch nicht mehr so viele Insekten (viele von ihnen >sehen< UV-Licht!)
Auch durch die weißen Xenon und LED-Lampen in Autos ist das Erkennen wesentlich besser geworden (zudem auch mehr Helligkeit).
Ein weiterer großer Vorteil von "kaltweißem" Licht (mit ausgeglichenem Spektrum) ist eben die schon oben erwähnte Bewegungs- und Schnelligkeitswahrnehmung - im Straßenverkehr ausserordentlich wichtig - verringert Unfälle.
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Aussage: " von der Evolution her "muss" künstliches Licht nahe bei "Feuer" sein, um gemütlich zu wirken."
Dies ist eine absolute Fehldeutung! Von der Evolution her bestimtme das >Tageslicht-Spektrum< die Entwicklung allen Lebens! Vor allem das lebensnotwendige UVA- und UVB-Licht steuert praktisch alle Lebensfunktionen im Körper, u.a. das Immunsystem. (Im Zusammenhang mit der Waldsterbensforschung wurde auch von den Max-Planck-Instituten erkannt und veröffentlicht, dass "auch die Pflanzen das UV-Licht lebensnotwendig brauchen, da auch das Pflanzen-Immunsystem durchs UVB-Licht gesteuert wird."
(Feuer war für die Menschen nur ein vorübergehendes, aber evolutionär wichtiges Hilfsmittel für Licht im Dunkeln, Wärme und Lebensmittel erhitzen, auch zur Abwehr wilder Tiere.)