Warum rastet mein Kaninchen so aus?
Ich weiß, jetzt werden hier viele was von falscher Tierhaltung sagen.
Ich hab ein Kaninchen seit vier Jahren.
Es war immer still im Käfig, hat ab und zu gekratzt und mich nicht so gut schlafen lassen. Hat aber viel Auslauf bekommen etc. Das kam aber nicht so oft vor.
Nun da der Käfig einfach zu klein war hab ich einen fast doppelt so großen Käfig gekauft woran man auch gemerkt hat, dass sich das Kaninchen deutlich wohler gefühlt hat.
Den Käfig haben wir jetzt ca eine Woche und mein Kaninchen rastet völlig aus.
Es beißt in den Käfig, knabbert wie verrückt am Gitter und kratzt am Boden und an seinem Holzhäuschen.
Sobald ich wach bin, ist es still und leise.
Wenn ich es nicht bin, weil ich schlafe rastet es völlig aus.
Was soll ich nur tun ????
Wir haben ne Wohnung und für ein 2. Kaninchen reicht das Geld nicht.
10 Antworten
Wenn du die Lebensbedingungen des Kaninchens, aus welchem Grund auch immer, nicht so verbessern kannst, daß seine minimalsten Bedürfnisse erfüllt sind,
gib es ab!!!
Das Tierheim ist gar nicht so schlecht. Die haben viele Kaninchen, da findet es Freunde und es gibt so viel Platz, daß es rumrasen und spielen kann, soviel es will.
Manchmal kann Liebe auch Verzicht bedeuten.
Ich habe unten deinen Kommentar gelesen, dass du es nun verstanden hast. Deshalb bekommst du von mir noch eine Antwort, die ich mit einer Frage beginnen möchte. Wenn du es verstanden hast, wirst du dann unsere Ratschläge beherzigen? Ich bin mir sicher, hier haben wir alle als Tierfreunde und Kaninchenliebhaber nur das arme Kaninchen gesehen und uns vielleicht zu wenig Gedanken um deine eigenen Umstände gemacht. Wenn du das Kaninchen sozusagen aufgedrückt bekommen hast, dann hast nicht du, sondern dein Bruder und vor allem deine Eltern sehr verantwortungslos gehandelt. Ich möchte mich deshalb für meinen vorwurfsvollen Ton in meiner Antwort entschuldigen.
Wichtig ist nun aber, die Fehler nicht weiter fortzusetzen, deshalb bleibt mein Ratschlag der gleiche: das Kaninchen muss weg!
Kennst du jemanden, der selbst Kaninchen hat, am besten in einem großen, sicheren und mit mehreren Kaninchen bestückten Außengehege? Wenn ja, sprich denjenigen einfach mal an, ob er dein Kaninchen aufnehmen würde.
Eine andere Anlaufstelle könnte vielleicht ein Tiergehege oder ein Streichelzoo in deiner Nähe sein. Nachteil: hier benötigst du erst eine Bescheinigung vom Tierarzt, der das Kaninchen untersucht und bestätigt, dass es gesund ist, und diese Untersuchung kostet Geld. Trotzdem sollte dir es das Wert sein, denn in diesen Gehegen hätte es dein Kaninchen gut und du könntest es dort auch jederzeit besuchen.
Eine weitere Möglichkeit ist natürlich das Tierheim. Auch hier wirst du wahrscheinlich eine Aufnahmegebühr bezahlen müssen. Aber trotzdem wüsstest du, dass es deinem Kaninchen dort besser geht als in deinem Käfig.
Im Internet findest du zu allen Möglichkeiten entsprechende Telefonnummern. Am besten du legst gleich los und fängst an zu googeln und zu telefonieren. Beschaffe dir die nötigen Informationen und entscheide dann, welchen Weg du gehen willst. Noch ein Rat: triff die anschließende Entscheidung ohne deine Eltern. Sie haben bewiesen, dass sie sich einen Dreck für das Tier interessieren und sich damit in ihrem Mitspracherecht disqualifiziert.
Dieses Knabbern an den Gitterstäben hat mein Kaninchen auch immer gemacht. Ihm war dann immer langweilig und er wollte raus hoppeln.
Auch scharren und buddeln sind völlig normales Verhalten für ein Kaninchen. Kaninchen sind eben früh wach und wollen sich bewegen. Versuch doch, ihm wenigstens eine Schale mit Sand oder ähnlichen zum buddeln anzubieten.
Dein Kaninchen verhält sich jedenfalls normal. Vorher in dem kleinen Käfig hat er wahrscheinlich nur vor sich hinvegetiert. Deshalb hat er sich kaum bewegt.
Und ich muss den anderen recht geben. Ein zweites Kaninchen wäre das beste. Du kannst doch das Geld ansparen.
Mal ne dumme Frage Markus, was ist progressiv? In erster Linie wollte ich dem Fragesteller helfen, ihr Kaninchen besser zu verstehen. Sie /er hat das Tier ja nur übernommen. Ja,sicherlich, kann man Haltung immer verbessern.
Falsche Haltung! Eindeutig! Ein Kaninchen hält man nie alleine! Es braucht jemanden zum Spielen und Kuscheln und das bist nicht Du! - Ein Kaninchen kosten ca. 30 Euro und Futter ist ja wohl auch nicht so teuer. Jetzt im Sommer Frisches aus der Natur und grundsätzlich Heu und Wasser.
Es könnte sein, dass es jetzt entdeckt hat, dass man tatsächlich im Käfig mehr machen kann und frustriert ist, weil keine passende Beschäftigung zu finden ist. Ich hatte als Kind Wellensittiche zunächst im Käfig mit Holzstangen. Dann gab es einen größeren Käfig mit Ästen. Mein Weibchen hat als erstes einen Ast komplett geschält. Später kam das in dieser Form nicht mehr vor. Entweder brauchte sie Nährstoffe oder sie musste nachholen, was vorher nicht möglich gewesen wäre.
Jetzt die andere Sache:
Dein Kaninchen sollte zu zweit leben:
http://www.kaninchenwiese.de/soziales/nie-alleine/
Ihr habt kein Geld für ein zweites. Könntet ihr dieses evtl. abgeben und euch ein Haustier zulegen, das besser zu euren Lebensumständen passt, dass also seine Bedürfnisse mit euren Mitteln (Zeit, Geld, Raum) besser ausleben kann?
Sollte das in Frage kommen, würde ich mich zunächst in diversen Foren und auf Infoseiten über die Haltungsbedingungen und Bedürfnisse der verschiedenen Tiere informieren und dann eines wählen, das sich bei euch sehr wohl fühlen würde, also auch wirklich ausleben kann (wenn erforderlich für das Tier, mit Partner). Es gibt sicherlich Tiere, die günstig in der Haltung sind und weniger Platz als ein Kaninchen benötigen.
Ich denke bei Kaninchen immer an dieses Video. Achtung, das Video richtet sich GEGEN die Haltung von Kaninchen in zu kleinen Käfigen und steht NICHT für die Haltung von Katzen in Käfigen!
https://youtube.com/watch?v=9gJxj5CRlSs
Das Kaninchen könnte man über ein Kaninchen-/ Nagerforum in gute Hände vermitteln; bitte nicht bei ebay-Kleinanzeigen reinsetzen, weil dort jedenfalls im Vogelbereich immer absolut unzulässige Haltungsbedingungen gezeigt werden und im schlimmsten Falle genau solche Käufer kommen, die das Tier in einen Minikäfig sperren etc.
Übrigens sind Tiere im Tierheim recht günstig, gerade Kleintiere.
Zwei Kaninchen in Käfighaltung? Noch dazu auf viel zu engem Gebiet, ohne die Chance sich aus dem Weg zu gehen? Da sind Revierkämpfe vorprogrammiert. Es ist schon schwierig, ein vereinsamtes Kaninchen in eine neue Gruppe zu vergesellschaften, in der es nicht das Alpha ist. Hier ist es aber nicht nur schwierig, sondern bestenfalls gefährlich.
Nur zwei Wege bleiben offen: erstens: großen Freilauf für zwei Kaninchen schaffen, am besten mit Zugang zur vertrauten Umgebung, oder, was ich für tierfreundlicher halte, eine neue Bleibe bei Leuten zu suchen, die sich mit Kaninchenhaltung auskennen und es artgerecht in der Gruppe halten können.
Mit dem Verhalten hast du aber völlig recht. An sich eine gute Antwort mit gut gemeintem, aber für mich wenig progressiven Lösungsansatz.