Warum macht crack abhängiger als Kokain?

6 Antworten

Crack ist die Droge mit dem höchsten Abhängigkeitspotenzial, gefolgt von Nikotin und Heroin. Es besteht sogar eine Abhängigkeitsgefahr für einige Erstkonsumenten. Wie bei Kokain(-hydrochlorid) besteht eine große Gefahr darin, dass nach dem Konsum (bzw. dem „Runterkommen“) sehr schnell das Bedürfnis entsteht, mehr zu konsumieren. Dies nennt man „Craving“ (engl.: Begierde, Verlangen), was bei der schneller an- und auch wieder abflutenden Wirkung von Crack im Vergleich zu Kokain als wesentlich gravierender empfunden wird, so dass häufig bereits einige Minuten nach dem Konsum der nächste „Stein“ geraucht wird. So kann eine extreme Konsumdynamik entstehen, die zum einen in langen „Binges“ (engl.: Episoden mit rasch aufeinanderfolgenden Konsumakten) resultieren kann, zum anderen auch zu einer raschen Entwicklung einer Abhängigkeit, bei der innerhalb kurzer Zeit eine Gewöhnung an die Substanz aufgebaut wird. Zur Erzielung des gleichen Effekts müssen deshalb die Dosen gesteigert werden (Tachyphylaxie). Die Entzugserscheinungen, die unmittelbar nach dem Rauchen eintreten und über Wochen anhalten können, werden von allen Konsumenten übereinstimmend als sehr unangenehm beschrieben

RoyalAtomic  04.06.2015, 15:06

Woher weißt du sowas? :D

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NSanio  04.06.2015, 15:08
@RoyalAtomic

Einen Teil davon weiß ich, weil ich in der Suchthilfe tätig bin; dieser Text allerdings ist ein Auszug aus "Wikipedia"!

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Weil es anders kickt.

Es kommt schneller erzeugt beim weg gehen einen viel größeren Drang zum nachlegen.

Noch schlimmer soll BTW Kokain gespritzt sein. 10-15 Minuten unfäig irgend etwas zu tun und sobald der Zustand nachlässt hat man einen unglaublichen Drang sich noch einen Knaller zu setzen. So lange bis alles weg ist.

Kokain, was man schnupft, ist das Kokain-Hydrochloridsalz.

Crack enthält das Kokain-Hydrogencarbonatsalz, welches bei knapp unter 100 Grad Celsius in der Pfeife decarboxyliert und das Kokain gas/dampfförmig als Base freisetzt, welches eingeatmet wird. Das wird über Lunge und Schleimhäute sehr schnell aufgenommen, weil die Oberfläche sehr groß ist. Beim nasalen Kokainkonsum ist das ja nur die recht kleine Nasenschleimhaut, da dauerts einige Minuten. Beim Rauchen spürt man die Wirkung hingegen fast sofort. Durch die schnelle Aufnahme des Kokains ins Blut wird eine wesentlich höhere maximale Blutplasmakonzentration erreicht, was beim Konsumenten einen mächtigen euphorischen Kick bewirkt. Dafür klingt die Wirkung aber auch relativ schnell nach 5-20 Minuten wieder ab (als Vergleich 30-75 Minuten bei nasalem Konsum). Das schnelle und starke Anfluten, die schnelle Wirkungsabnahme und die sonstigen pharmakologisch hochgradig suchterzeugenden Eigenschaften des Kokains machen gerauchtes Kokain somit noch suchterzeugender als geschnupftes.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige persönliche Erfahrung und Pharmazie-Studium
MethRush  29.12.2019, 20:34

Dein Crack will ich haben

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weil man es raucht ...allein das "basen" macht ja schon gut süchtig ..

Macht es grundsätzlich nicht. Geraucht wirkt Kokain allerdings viel schneller und schlagartiger. Dieser "kick" sorgt für ein deutlich höheres (psychisches) Suchtpotenzial. Dazu kommt, dass es nur sehr kurz wirkt und bereits nach 15 - 20 min das "Runterkommen" anfängt, welches, wie auch bei normalem Kokain, extrem unangenehm ist. Das erhöht den enormen Suchtdruck nochmal. Psychisch gibt es quasi keine Substanz, die so suchterzeugend ist wie Kokain, insbesondere Crack. Körperliche Abhängigkeit tritt allerdings nicht ein.

SeyTi  04.06.2015, 15:35

Nachtrag: Auch chemisch ist es übrigens nicht ganz das gleiche Kokain, wie es gezogen wird. Das normale Kokain besteht aus Kokainhydrochlorid. Crack besteht aus Kokainhydrogencarbonat, welches beim erhitzen mit Natriumhydrogencarbonat entsteht. Kokain Base ist nochmal etwas anderes.

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