Warum kühlt eine mobile Klimaanlage mit Abluftschlauch viel besser, wenn der Schlauch durch das Fenster, statt durch den Kamin geht ?
4 Antworten
Kommt sehr draufan, wie du den Schlauch in den Kamin einleitest.
Wenn der Schlauch an ein geschlossenes, nicht allzulanges Abzugs-/Schornsteinrohr anschliesst, sollte es gleich gut sein wie durchs Fenster.
Aber wenn du den Schlauch einfach in einen Kaminzug hineinführst, aber der Kamin/Schornstein rundherum offen ist, dann nützt das fast nichts.
Denn im Sommer ist die Luft in Kaminen/Schornsteinen meist kühler als die Aussenluft und sinkt deshalb ab! (Deshalb riecht es im Sommer neben Kaminen oft nach Russ/Rauch oder eben nach "Kamin".) Das Bisschen warme Luft, das du mit dem Klimagerät reinbläst, reicht nicht, um hier einen Up-Stream zu erzeugen. Das heisst, die warme Luft vom Gerät, die eigentlich raus sollte, kommt postwendend wieder zurück in den Raum. Der Effekt wird noch unterstützt, weil das Klimagerät im Raum durch den Abzug eigentlich einen Unterdruck erzeugt und ohnehin von irgendwo frische Luft nachgezogen wird.
Und ich habe es noch mal zu Deiner guten Antwort ergänzt, weil es manche Käufer solcher "Monoblocks" evtl. nicht wissen.
Alles gut @atoemlein... ☺👍
Nicht jede(r) ist so crazy, sich eine Klima-Split innerhalb der eigenen Whg aufzubauen, und die US-Fenstereinhänglösungen gibt es iwi in DE nicht.
Natürlich gibt es im Web auch reichlich interrssante Bastelanleitungen mit isolierten Lufttunnelführungen für solche in DE gerne gekauften "Monoblocks"... aber dieses alles nur mal ganz am Rande...^^
Bei lufttechnischen Anlagen spielt immer auch der Strömungswiederstand innerhalb der Rohrleitungen eine Rolle. Es macht daher durchaus schon einen merklichen Unterschied, ob die Abluftführung nur durch einen etwa 100 cm langen Abluftschlauch mit DN 100 ( mm ) Durchmesser abgeführt werden muss, oder durch ein 10 Meter langes Rohr ebenfalls nur mit DN 100.
Je geringer der resultierende Luftdurchsatz dadurch im Kondensatorteil des Klimagerätes ausfällt, umso länger braucht es zur Rückverflüssigung des Kältemittels.
Im Sommer zieht der Kamin nicht so gut und die Anlage schafft es nicht die Luft über den langen Weg zu schieben.
Ich kann mir nur vorstellen, dass der Kamin nicht genug Zug hat, um die Warme Luft aus der Klimaanlage vernünftig abzutransportieren. Die Wärme staut sich dort und landet wieder im Raum.
Was ein grundlegendes Problem solcher Monoblocks mit lediglich einem Schlauchauslass für die Abluft des Verflüssigerparts darstellt.
Genau hier liegt der Knackpunkt: Wie lang ist der Kaminzug noch vom Eingang des Schlauches bis zur Krone in welchem inneren Zugquerschnitt bei welcher Innenwandungsrauhheit zzgl. der Abluft-Schlauchlänge. Zudem kommen dann noch die Förderleistung samt Förderdruck des Lüfters im Verflüssigerpart der Kälteanlage mit ins Spiel.
Bei 2 Meter Schlauch @ DN 100 + 4 Meter Kaminzug rauhwandig @ DN 200 kann sich der Luftdurchsatz im Kondensatorkreis durchaus selbst bei offenem Fenster schon fast halbieren in der Praxis, wenn der integrierte Lüfter nicht auf längere Ableitungswege ausgelegt ist.
Soweit nur als ergänzender Anschluß an Deine in sich stimmige Antwort, denn bei der vom Hersteller erdachten Lösung mit festgelegter Schlauchlänge im Fensterauslass kommt durch die dortigen Schlitzleckagen über einen mehrfach größeren Querschnitt nahezu druckdifferenzlos auch direkt wieder Luft in den Raum zurück.
Damit wären wir beim Versuch mit geschlossenem Fenster, geschlossener Türe, und einer gut gedichteten Einführung in den Kaminzug wieder bei Deinem Satz:
...was den Luftdurchsatz im Kondensatorkreis nochmals um mehrfache der rein verlängerten Ableitkanalisierung hemmen würde.