Warum können wir Deutsch so gut, obwohl wir es eigentlich nie richtig gelernt haben?

5 Antworten

Du hörst direkt nach der Geburt die Sprache (Laute, Stimme) deiner Mutter, denn sie spricht mit dir, weshalb es auch Muttersprache genannt wird.

Zu Beginn deines Lebens bist du überwiegend auf deine Mutter fixiert. Erst mit zunehmendem Alter realisierst du, dass auch andere Menschen (Papa, Oma, Opa, …) mit dir sprechen, wodurch durch schon relativ frühzeitig versuchst, die gehörten Laute nachzuahmen.

Von Experte spanferkel14 bestätigt

Hallo,

  • weil das Gehirn in den ersten 6 Lebensjahren gestaltet wird. Kleinkinder sind wahre Sprachgenies. Mit jedem Wort setzt sich im Gehirn eine deutsche Landkarte zusammen
  • weil man die Muttersprache anders lernt als eine Fremdsprache
  • weil man die Muttersprache schon im Mutterleib mitbekommt, sie "mit der Muttermilch aufsaugt", Tag und Nacht, tagaus, tagein

Bild zum Beitrag

im Handeln, Denken und mit allen Sinnen mit der Muttersprache beschäftigt und von ihr umgeben ist (totale Immersion).

AstridDerPu

 - (Psychologie, Grammatik, Wort)

Weil man die Muttersprache anders erlernt als eine Fremdsprache.

Sprachenlernen geht bis etwa 10,11 Jahren noch über andere Gehirnverbindungen. Diese Strukturen verändern sich dann, weil sie für den primären Spracherwerb nicht mehr gebraucht werden.

Nicht zuletzt hast Du jahrelanges "Training" dadurch durchlaufen, dass Du immer mit der Sprache konfrontiert warst.

Die Muttersprache hast du durch Imitation deiner Eltern und Umgebung gelernt. Deshalb heisst sie ja auch Muttersprache.

Das ist eigentlich ein langsames Verfahren. Du bekommst die Regeln der Sprache nicht zusammengefasst und erläutert, aber da eine Generation i.d.R. nicht deutlich dämlicher als ihre Vorgängergeneration ist, kommt sie im Laufe der Zeit auch selbst darauf. Die Konzepte sind ja nicht für einmalige Intelligenzbesten entwickelt. Dir fällt also auch von alleine auf dass "die" was mit der Frau zu tun hat und "das" mit Kindern oder Dingen etc.

Gezieltes Sprachenlernen ist nur eine Verdichtung des Lernverfahrens und im Ressourceneinsatz effizienter als die Imitation. Aber sie ist eben auch nicht das einzige.

Das nennt man Sprachgefühl. Wenn du lange genug die richtige Grammatik hörst, vor allem als Kind, verinnerlichst du es irgendwann so dass du es automatisch richtig machst.