Warum ist das Handy nicht vom Autodach gefallen?
Wir haben heute schon den ganzen Tag nach dem Handy unserer Tochter gesucht (Samsung Galaxy Note Neo 3). Nach etlichen Stunden haben wir es gefunden: Es lag auf dem Autodach (Zafira). Die Tochter hatte es gestern abends in der Hektik dort abgelegt und es dann vergessen. Mit dem Auto wurde dann sogar ca. 4 km innerorts gefahren(ca. max 30-40 km/h). Seitlich konnte es nicht runter fallen, da das Auto eine Reling hat. Ab welcher Geschwindigkeit bzw. bei welcher Beschleunigung/Bremsvorgang wäre es runter gefallen?
8 Antworten
Ab welcher Geschwindigkeit bzw. bei welcher Beschleunigung/Bremsvorgang wäre es runter gefallen?
Die Geschwindigkeit kann ich nicht abschätzen, die hängt sowohl von der Form (des Autos ebenso wie des Handys) ab, als auch von Bodenunebenheit und Federung - je mehr das Auto hüpft, desto geringere Kräfte reichen, um das Handy zu verschieben. Eine Stadtfahrt auf ordentlicher Straße mit üblicher Geschwindigkeit (50 km/h plus Mehrwertsteuer) reicht nicht.
Beshleunigen/Bremsen ist einfacher abzuschätzen. Für übliche Kunststoffe liegt die Haftreibungszahl um die 0,33, Erklärung und Werte z.B. hier:
http://www.bs-wiki.de/mediawiki/index.php?title=Tribologie#Reibungszahlen
Für Gummi auf Strasse kann man mit 1 rechnen - das heisst, Du müsstest mit 1/3 der maximal möglichen Bremsverzögerung bremsen, also aus 36 km/h in 3 Sekunden entsprechend 15 m zum Stillstand abbremsen. Ist noch weit von einer Vollbremsung entfernt, aber für die Mitfahrer schon unangenehm - macht man nur bei Gefahr oder plötzlich umschaltender Ampel. Insofern ist die Wahrscheinlichkeit, das Handy nicht zu verlieren, bei einer kurzen Fahrt recht große.
Entsprechende Beschleunigung vorwärts schafft ein üblicher PKW zwar - aber nur mit viel Gas, im Stadtverkehr auch nur selten angebracht.
Zwei Bemerkungen am Rande für alle, die selber rechnen wollen:
1) Die Reibung ist nicht Kunststoff auf Metall, sondern auf Kunststoff - es sei denn, das Autodach sei unlackiert.
2) Die maximal mögliche Beschleunigung beim Anfahren ist höher als die von 0 auf 100 km/h.
falls das handy eine gummierte rückseite hat z.b durch ein schutzcover dann hat es enorme reibungskräft zu überwinden die bei beschleunigen und bremsen bei weitem nicht entstehen können
Es war in einem glatten Plastik-Cover - und die Aussentemperaturen waren hoch (ca. 25 Grad - Sonnig)
Probier es doch einfach aus. Leg es wieder auf das Dach und dann ab auf die Autobahn!
Ich kann DIr einen Datenlogger mit Magnetfuß und Kamera leihen. Der hat auch einen 3D Beschleunigungssensor und dann kannst Du genau feststellen ab wie viel g das Ding weg rutscht.
Handys machen soiso die komischsten Sachen beim Auto.
Ein Freund von mir hatte sein Handy verloren, konnte es nicht mehr wieder finden. Alles abgesucht, seine beiden Autos, mein Auto, alles versucht - weg!
Fast zwei Jahre später helfe ich ihm seinen Oldtimer zu restaurieren (den er bereits durchsucht hatte). Da haben wir komplett neue Teppiche, neue Lederausstattung usw. eingebaut. Also den gesammten Innenraum sozusagen "neu" gemacht. Auf der Probefahrt nimmt uns einer die Vorfahrt, bei der Vollbremsung knallt was in die Windschutzscheibe - Handy wieder da! Absolut unerklärlich!
So ein Handy ist ja ziemlich flach´. Dann existieren da ja noch die Haftreibungskräfte und was auch von Bedeutung ist, ist das durch die Strömungen auf einem Autodach eher ein Anpressdruck herrscht.
Ich hab auch schon Sachen auf dem Autodach bzw. auch mal Kofferraum liegen lassen die eine Autobahnfahrt problemlos überstanden haben^^
Bei der Hitze war das Mobilfone zu FAUL um sich zu bewegen !
Danke, wär ne gute Idee für ein Youtube-Video :-)