Warum hören sich Songs im Radio besser/klarer an?

4 Antworten

Hängt auch von der Art des Empfangs ab.128

Bei Empfang über Satellit wird AAC-LC verwendet, bei Streams meist mp3 mit 128 kBit/s (WDR3 bietet für sein Kulturradio auch 256 kBit/s an).

Spotify biete AAC mit 128 kbit/s, bei Premium AAC mit 256 kbit/s. Es kann sein, dass seine Lautsprecher usw. und dein Gehör da Unterschiede wahrnehmen.

Das wäre mir noch nie aufgefallen, aber es kann sein, dass die radiosender die Musik in besserer Qualität zugesendet bekommen, damit es sich noch "auszahlt" Radio zu höhren und nicht auf spotify und co. streamen. oder aber die Musik wird mit equalizer oder anderer Software verbessert.

Woher ich das weiß:Recherche

Dampframmenkompression.

Inkognito-Nutzer   25.10.2023, 22:11

Und kannst du das gegebenfalls auch erklären, die diversen Threads diverser Musikforen helfen da wenig weiter.

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Franky12345678  25.10.2023, 23:30
@Inkognito-Fragesteller

Da wird mit einem Filter, dem sog. Kompressor, die Dynamik aus dem Song entfernt, um ihn höher aussteuern bzw. "lauter" senden zu können. Also laute Passagen werden abgesenkt und an die leiseren angeglichen. Anschließend wird das insgesamt verstärkt, so dass es insgesamt lauter ist.

Das wird beim Radio auf sehr extreme Weise gemacht: Mit einem Multibandkompressor, der das Musikstücke in Frequenzbereiche zerlegt, diese separat voneinander komprimiert und hinterher wieder zusammenfügt, wodurch eine noch stärkere Kompression möglich ist.

Nun wird der Song nochmal massiv verstärkt und dabei durch einen Limiter geschoben. Das ist auch ein Filter, der vereinzelte Spitzen, die der Kompressor so durchgelassen hat, ausfiltert. Der Limiter funktioniert so ähnlich wie der Kompressor.

Je nach Sender und Musikrichtung wird nun nochmal das eine oder andere dB Lautheit durch simples clippen (Übersteuern) dazugewonnen.

Nun klingt der Song nicht mehr in voller Qualität, sondern er kotzt mehr oder weniger, durch diese Porzedur verzerrt, aus dem Radio, weil wesentliche Musikinformationen (Dynamik) weggeschnitten wurden.

So entsteht halt dieser typische Radioklang.

Das kann auf minderwertigen und billigen Lautsprechern (Küchenradio, JBL-Boxen etc.) vorteilhaft für den Klang sein, weil die Anforderungen an den Lautsprecher sinken, denn Details wurden ja weggeschnitten und der Lautsprecher muss sie nicht mehr wiedergeben können.

Auf höherwertigeren Wiedergabesystemen dagegen, die in der Lage sind, die rausgefilterte Dynamik wiederzugeben, ist es natürlich sehr nachteilhaft, weil sie nun fehlt und nicht wieder hergezaubert werden kann.

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Inkognito-Nutzer   25.10.2023, 23:32
@Franky12345678

Ah, das erklärt warum es sich so unterschiedlich zu meinem Bluetooth-Speaker anhört.

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Franky12345678  25.10.2023, 23:37
@Inkognito-Fragesteller

spotify etc. senden den Song weitgehend roh, wie er produziert wurde, also ohne eine weitere Filterung während der Übertragung.

Das Zauberwort hinter dieser Kompression, womit du bei Google noch mehr zum Thema findes, im Sinne von "laut machen" heißt "Loudness-War".

Jedoch werden Kompressoren bereits bei der Produktion eines Songs angewendet. Jedoch nicht immer werden sie zum "lautprügeln" missbraucht, sondern haben durchaus einen anderen Sinn (du kannst z.B. ein Schlagzeug gänzlich unkomprimiert kaum sinnvoll auf haushaltsüblichen Lautsprechern wiedergeben, ohne dass es sich nach "piff-plopp-bubb" anhört, da die Dynamikspitzen teils so stark sind, dass kaum eine Lautsprechermembran sie verzerrungsfrei wiedergeben kann.).

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Radiosender benutzen einen Opdimod. Das ist teure Hardware und die Settings sind geheim.