warum hat deutschland eine kleine armee?

9 Antworten

Im Wesentlichen ist es die Bevölkerung selbst, die den Krieg ablehnt.

Aber auch westliche Propaganda/Sendungsbewusstsein der Siegermächte des 2. WK über Deutschland. Hier wurde der dt. Bevölkerung klar gemacht, dass es nie wieder Angriffskriege/Präventivkriege/etc. führen dürfe. Das steht dann im Übrigen zum krassen Gegensatz, was die Amerikaner/NATO in den letzten 50 Jahren tatsächlich auf der Welt veranstaltet haben. Geschichte schreiben immer die Sieger.

Aber sieh es positiv - man nennt es nicht zu Unrecht "Friedensdividende"! Wir müssen nicht wie die Franzosen und Briten Nuklearwaffen vorhalten, welche wahnsinnig viel Kohle kosten. Auf diese Weise sind unsere Rüstungsausgaben pro Kopf weit niedriger als die der Franzen und Briten.

Im Ernstfall wird das sowieso alles über Bord geworfen und Mobilgemacht. Da sollten wir uns nichts vormachen.

Wenn du also nicht vor hast, europäische Nachbarn zu bekriegen oder befürchtest, von Ihnen angegriffen zu werden, bringt Dir Hochrüstung überhaupt nichts außer Kosten.

Erstens wird sie zu gutem Grund nicht Armee genannt, da Deutschland als Kriegsverlierer sich nur verteidigen darf und nicht angreifen darf. Daher Bundeswehr^^
Und zu deiner Frage, man braucht keine Massen von Infanterie um sich zu verteidigen.

Apfelkind86  26.04.2016, 10:11

Achso, andere Länder dürfen in deiner Welt also Angriffskriege führen? xD

0
Poison2859  13.08.2016, 19:48

Nein, aber Deutschland dürfte das als allerletztes !

0

Angesichts der aufschlagenden Antworten muss hier (mal wieder) einiges zurechtgerückt werden:

1) Die einzigen Einschränkungen, denen die deutsche Armee unterliegt, sind die Obergrenze von 370.000 aktiven Soldaten im Frieden (KSE-Vertrag bzw. 2+4-Vertrag) und der Atomwaffensperrvertrag, den Deutschland freiwillig unterzeichnete - in den 1950er Jahren war sogar längere Zeit eine nukleare Bewaffnung der Bundeswehr angedacht und eingeplant. Es ist offenbar ein unausrottbarer Irrtum, dass die Bundeswehr heute noch irgendwelchen Einschränkungen oder Rüstungsbeschränkungen der Siegermächte unterworfen sei - diese Eingriffsrechte haben mit der Wiedervereinigung aufgehört zu existieren.

Mit Ausnahme der genannten Punkte könnte Deutschland theoretisch rüstungstechnisch tun, was ihm beliebt. Hier könnte niemand etwas dagegen tun. Was die Bundeswehr können soll und mit was sie ausgerüstet wird, ist allein dem politischen Willen von Bundesregierung und Bundestag unterworfen.

2) Leute, hört doch bitte endlich einmal mit dem doofen Flugzeugträger auf... -_- Für ein Land wie Deutschland mit Randmeerküsten und entsprechend engen Seeräumen wäre ein Flugzeugträger nichts als ein sehr teures Prestigesspielzeug, das in das Aufgabenprofil unserer Marine nicht im Geringsten hineinpasst. Ob eine Armee "stark" ist oder nicht, hat nichts mit dem Vorhandensein eines Trägers zu tun.

3) Zu einigen Antworten ist anzumerken: Aus dem Eigennamen "Bundeswehr" eine Einschränkung der Aufgabenfelder abzuleiten, ist Quatsch. Bis einige Jahre nach ihrer Gründung war z.B. offiziell von der "neuen (west)deutschen Wehrmacht" die Rede. Die Namensschöpfung "Bundeswehr" sollte schlicht einen unbelasteten, an föderalistisch-demokratische Traditionen anknüpfenden (1848) Eigennamen schaffen, nicht mehr und nicht weniger. Dass Angriffskriege verboten sind, ist richtig - das sind sie aber theoretisch auch für alle anderen UN-Mitglieder.

4) Jetzt zur eigentlichen Frage:

Die Bundeswehr ist - im europäischen Vergleich - nicht schwach. Sie ist zahlenmäßig eine der größten Armeen des Kontinents, lediglich die französische Armee ist ein Stück größer. Ihre Ausrüstung ist in weiten Teilen äußerst modern und hat sich in vielen Einsätzen bewährt. Die Ausbildung ist im weltweiten Vergleich erstklassig. Die Panzertruppe (Panzerbataillone & Panzergrenadiere) ist eine der größten und schlagkräftigsten Europas.

Natürlich gibt es Probleme, aber die haben andere Länder auch. Kritisch ist im Moment der Klarstand bei den Helikoptern - alles andere ist definitiv kein Alleinstellungsmerkmal der Bundeswehr. Ich erinnere immer wieder gern an eine Meldung von Ende 2015, die besagt, dass die Einsatzbereitschaft der französischen Panzertruppe 40% betrug, die der deutschen zur gleichen Zeit aber 70%.

Bitte hört nicht immer auf die oft überkritische, auch fachfremde und oft bewusst negativ berichtende Presse - ich bin absolut kein Fan von "Presse-Bashing", aber Militärthemen sind in Deutschland nun einmal leider "Berichte non grata".

5) Und zu guter Letzt: Die Bundeswehr war und ist immer eine Bündnisarmee gewesen, die immer zum Einsatz zusammen mit Verbündeten gedacht war. Somit ist es grundsätzlich ein falsches Bild, wenn man die Stärke der Bundeswehr für sich allein nimmt.

Vielleicht kommt dieses Bild von der angeblich schwachen Bundeswehr aus den Vergleichen mit der Wehrmacht oder sonstwoher. Natürlich kann man Millionenheere der Weltkriege nicht mit der Bundeswehr von heute vergleichen - da liegen Welten dazwischen. Zum Glück.

Interessante Frage.

Sehen wir mal die Fakten.
Deutschland verfügt über ca. 180.000 Soldaten wenn ich mich nicht irre.
Deutsche Rüstungsgüter sind eine weltweit begeherte Ware (auch wenn wir das G36 schlecht reden, andere Nationen häten es gern)
Deutsche Soldaten nehmen an internationalen Einsätzen teil, Deutschland macht so etwas nicht alleine.
Und wir haben eine recht kleine Marine.

Wozu brauche ich mehr als 200.000 Soldaten in der Mitte Europas? In der heutigen Zeit sinnlos. Wir sind von Freunden "umzingelt", haben also keine Befürchtungen, dass uns jemand direkt angreift.
Deutsche Rüstungsgüter sind nicht grundlos beliebt. Sie sind Qualitativ hochwertig und erhöhen den Kampf und Einsatzwert deutlich. Zum Vergleich: Das amerikanische M4 hat mehr Ladehemmungen, als ein HK M8. Dieses M8 verwendet den selben Aufbau, wie das G36, nur ein anderes Design.
Der Leopard 2 gilt als der vermutlich beste mittlere Kampfpanzer der Welt, wurde aber noch nie im Einsatz gegen seine russichen Gegenstücke getestet. Aber die Kanone, die wurde im Irakkrieg bereits getestet und hat sich bewährt.
Warum nehmen wir an Einsätzen "nur" Teil? Ein Einsatz ist teuer und wir verstehen uns auch als Teil einer Gemeinschaft, also handelt die Gemeinsacht zusammen um Kosten zu sparen. Außerdem kann nicht jeder alles gut, deshalb ist ein Mixverband aus internationalen Streitkräften, welche ihre Fähigkeiten ergänzen eine sehr kluge Idee.
Die kleine Marine, irgendwie absurd. Wir sind vom Seehandel abhängig und leisten uns nur eine kleine Marine, gute Frage wieso.

Insgesamt haben wir eine schlagkräftige Truppe, wir dürfen nur keine Wunder erwarten. Klar haben wir Defizite, aber die hat jede Armee. Und das beste ist doch, andere Nationen sind von unseren Soldaten begeistert. Der hohe Ausbildungsstand und die gute Technik.
Wir können mit den wenigen viel und deshalb braucht man nicht unbedingt mehr Soldaten. Wo man vielleicht Aufrüsten könnte, ist die Marine. Aber das ist eine andere Geschichte..

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Dienst im Militär

Verschiedene Statistiken werten die Bundeswehr als sechstmächtigste Streitmacht der Erde (nach Indien, Nordkorea, China, USA und Russland), also so schlimm ist es nicht. Aber aus historischen Gründen kann Deutschland nicht groß auf militant machen, außerdem ist es Deutschland wegen dem zweiten Weltkrieg als einzigem Land der Welt von den Siegermächten (RUS, USA, GB, FR) bis heute verboten, nukleare Waffen zu besitzen, vielleicht hängen da Flugzeugträger mit drin, ich weiß es nicht - aber ganz ehrlich, nicht jedes Land braucht einen Flugzeugträger, selbst Russland hat nur einen, Admiral Kusnezow - und Russland hat heute eine der mächtigsten Armeen der Weltgeschichte, also Kopf hoch;)