Ist die Armee (Bundeswehr) eigentlich gar nicht so schlecht (also alle verteufeln das Militär weil unnötig und so) - immerhin schafft das Heer Arbeitsplätze?

5 Antworten

Refinanziert die Bundeswehr die 50 Mrd. Euro? Nein.

Und mal ganz neutral gemessen an der Preis-/Leistung der Bundeswehr, sprich wie viel Leistung (Verteidigungsfähigkeit, Material, Ausbildung, etc.) bekommen wir für 50 Mrd. Euro, da muss ich sagen...Das ist nicht gut.

Motivierte Leute, welche meistens auch die kompetenten sind, wollen aus dieser Firma wieder verschwinden, weil sie merken

a) Egal wie viel sie zeigen und leisten, andere die nichts tun bekommen mehr oder das Gleiche

b) Egal wie viel sie zeigen oder leisten, sie werden gleich beurteilt

... Ich bin da ja jetzt schon einige Jährchen drin und meiner Meinung von dem Beruf / dem Arbeitgeber etc. wird stetig schlechter.

Nur meine persönliche Meinung.

SoapH  15.06.2023, 21:21

Für mich ist ein riesiger Faktor, dass die Gesellschaft (oder besser die Politik und andere geistige Eliten) nicht wirklich eine kampfbereites Militär haben oder benutzen wollen. Dieses Land will nicht von einem, dass man Soldat für es ist.

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SoapH  15.06.2023, 21:23

Ich habe schon als Antwort geschrieben, aber hier nochmal: Die Leute in den entscheidenden Stellen die den öffentlichen Diskurs abbilden (Universitäten, Medienhäuser und Politiker) fremdeln einfach mit dem Militär und dem Konzept physischer Gewalt.
Aber der Ruf der Bundeswehr ist besser als der Ruf des Rufes. Ungefähr 70-80% der Deutschen haben ein positives Bild von der Bundeswehr, schätzen dass aber nur 60% tatsächlich eins hätten.

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cupcak3z  15.06.2023, 21:28
@SoapH

Mag alles sein, aber Soldaten verdienen sehr gut. Ich muss mir immer vor Augen führen, dass Leute mit einem Knochenjob mir meine 2.700 netto finanzieren, was deutlich über dem Durchschnittseinkommen liegt.

Und da kann bzw. muss ich eine gewisse Arbeitsleistung erwarten, die leider bei wenigen zu finden ist.

Ich hatte auch ein sehr positives Bild der Bundeswehr...bis ich dabei war.

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SoapH  15.06.2023, 21:30
@cupcak3z

Ich kann verstehen was du meinst, aber stört dich nicht eher dass alle dasselbe bekommen? Ob man den ganzen Tag bei der Luftwaffe im Gezi chillt oder Panzervernichtungsclubmitglied ist, man kriegt genau das was der Dienstgrad will.
Und ja die Mannschafter werden sehr gut bezahlt für die Leistung (besser als Tommies oder Franzosen), dafür kriegt bei der Bundeswehr 2700€ Netto ein junger Leutnant der Personal- und Materialverantwortung sondergleichen hat (für Alter und Berufserfahrung) und gleichzeitig auch noch mit Munition, Waffen ggf. Sprengstoff umgeht und das noch mit dem Damoklosschwert des Ernstfalls.

Naja für Geld sollte man die Scheiße eh nicht machen.

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cupcak3z  15.06.2023, 21:38
@SoapH

Sollte, ist aber so gewollt. Dienen wegen Geld und Aussichten und nicht aus Patriotismus. Ein sehr bedenklicher Punkt, wo ich dir auch zustimme.

Nein, das stört mich weniger. Du brauchst jeden, den Informatiker bis hin zum Panzerkommandanten. Der eine ist nicht wichtiger als der andere.

Was mich stört ist das System, das chancenlos ist, Motivationslose auszusortieren. Weil die sind die Viren, die andere zu selben Handeln verleiten. Aber es will niemand "Fässer" aufmachen.

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Die Bundeswehr gibt uns ein gewissen Schutz. Ein Land ohne Verteidiger kann sich im Notfall auch nicht verteidigen.

Die Bundeswehr ist im besten Fall ein Abbild unserer Gesellschaft.

Ich war einige Zeit dabei und danach noch 8 Jahre Offizier der Reserve. Ich hatte interessante Einsätze und konnte immer in meinem gelernten Beruf oder berufsnah arbeiten. Aber Personalplanung und Umzüge können sehr belastend sein. Ich bin aus dem aktiven Dienst ausgeschieden bevor ich eine Familie mit Kindern hatte. Offizierskinder haben entweder viele Umzüge oder einen zeitweise abwesenden Vater. Und durch die Auslandseinsätze nehmen die Abwesenheiten tendenziell zu, insbesondere für einige Spezialaufgaben, für die es viel zu wenig ausgebildete Kräfte gibt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

dieser Argumentation folgend kann man alles rechtfertigen. Arbeitsplätze als Totschlagargument wird vermutlich leider dafür sorgen, dass wir den Klimaschutz nicht stark genug verlangsamen können um das menschliche Leben auf dem Planeten dauerhaft zu sichern.
Geht am Thema Bundeswehr vorbei, dennoch möchte ich darauf hinweisen, dass das eine sehr schwierige Argumentationsgrundlage ist...

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Teilgebiet meines Studiums

Du hast das letzte Jahr anscheinend auf einem Baum gelebt.
Seit dem Ukraine-Krieg erlebt die Bundeswehr eine Wertschätzung wie nie zuvor.