Warum halten Nutzfahrzeugmotoren so lange?
Also so im gegensatz zu einem Rollermotor z.B
Könnte man sagen, je größer der Motor, desto robuster ist er?
Und warum ist ein Diesel robustee als ein Benziner? Der Druck im Dieselmotor ist doch so viel höher.
Danke
8 Antworten
LKW Motoren sind unglaublich stabil gebaut.
Der V6 aus einem Actros MP3 wiegt 1,5 Tonnen weil er so massive Wandung hat, Maximaldrehzahl von ca 2500u/min also sind die Lager nur wenig belastet. einfachste Technik untenliegende Nockenwelle, Stößelstangen und Kipphebel.
Dazu große Turbolader mit wenig Drehzahl dann kommt dazu das die Motoren immer warm gefahren werden sehr lange Strecken am Stück quasi nie Kurzstrecke.
Das alles kommt den Motoren zugute dazu gibt es quasi keine eingebaute Schwachstelle (geplante Obsolität) und der Motor leitet sich in der kOnstruktion noch von den alten Reihen Einspritzpumpe Motoren aus zb dem Mercedes SK und den beiden Actros Generationen davor ab.
Ja, kann man so sagen. Aber das ist nur so weil es in der Praxis so ist, dass je größer der Motor ist umso robuster er gebaut wird. Es kommt halt ,,blöd" wenn man ein alle 2 Jahre einen mehreren tonnen schweren Diesellokmotor tauschen muss (oder alle 2 Jahre einen Hausgroßen Schiffsdiesel). Also sind große Motoren umso stabiler gebaut.
Der Diesel ist heutzutage auch nicht mehr robuster als der Benziner. Das war früher, als die Dieseldrücke noch gering waren. Heutzutage nehmen sich im PKW Bau Diesel und Benziner nix mehr. Und der Grund weswegen Nutzfahrzeuge noch zu 99,5% mit Diesel laufen, ist dass Diesel für Nutzfahrzeuge deutlich bessere Eigenschaften (Kosten, Drehmoment und sowas).
Kommt drauf an was man als Nachteil definiert. Der geringere Druck kam bspw. einerseits durch die Vorkammer, die die Diesel früher hatten, zustande. Durch Vorkammern hat man aber große Strömungsverluste (die Explosionsgase müssen ja quasi durch eine größere Drossel hindurch), das Gas wird nicht so vollständig wie bei heutigen Direkteinspritzern ausgenutzt und die Düsen konnten damals auch nicht so fein verstäuben, was die Verbrennung ineffizienter machte. Das resultiert in höherem Kraftstoffverbrauch und/oder geringerer Leistung.
Auch ein Grund ist, dass die Diesel damals noch nicht alle turboaufgeladen waren. Keinen Turbo zu haben ist zwar äußerst schonend für den Motor, aber damit hat man nicht im Entferntesten die Leistung die man heute kennt. Heute sind ja Literleistungen von 100PS pro L und mehr normal Bei einem Saugdiesel hat man, wenn man gut ist Literleistungen von 20 bis 30PS/L.
Die heutige Kundschaft akzeptiert einfach keinen Diesel mehr der bei 2L Hubraum 60PS liefert und trotzdem 7L verbraucht.
Umweltgründe kann man auch anführen. Je effizienter die Verbrennung (und das war sie bei Vorkammen eben nicht), desto geringer ist der Kraftstoffverbrauch. Aber eine effiziente Verbrennung benötigt hohe Verdichtung, was gleichbedeutend mit hohen Verbrennungsdrücken ist, was wiederum bedeutet das die Temperatur höhere ist, was in größerer Stickoxidproduktion resultiert. Beim Stickoxidausstoß waren alte Vorkammerdiesel deswegen sehr gut. Nur beim CO2 Ausstoß waren sie schlechter, weil sie mehr Diesel verbrauchten.
Und ja, die Kolbenringe sind einer der Hauptgründe für den Motortod. Verschlissene Pleuel- und Kurbelwellenlager sind aber auch ein großer Grund.
Bei Nutzfahrzeugen hat man eigentlich nie mit Vorkammern herumgemacht. Das wurde bei Autos gemacht um den Diesel laufruhiger zu bekommen.
Die Diesel in Nutzfahrzeugen sind zum einen langlebiger als solche kleinen Motoren, da der Stress innerhalb der Motoren geringer gehalten wird.
Die Drehzahl ist nicht besonders hoch, außerdem sind die Motoren oft lange Zeit unter gleichmäßiger last. Zusätzlich sind oft die Materialien hochwertiger...
Dadurch hat man relativ wenig Leistung pro Hubraum und damit weniger Stress im ganzen System, was die Lebensdauer extrem hoch hält.
Hallo,
ganz einfach, weil Unternehmer Gerätschaften brauchen, die lange ihren Dienst erfüllen.
Daher werden Nutzfahrzeuge und deren Motoren generell für wesentlich höhere Laufzeit (in dem Bereich wird mit Betriebsstunden gerechnet) konstruirt als bei privaten Fahrzeugen oder Zweirädern.
Außerdem erfahren sie auch generell viel mehr Wartung, da Nutzfahrzeuge von ausgebildeten Personal bedient werden die sich um die einfachen Wartungsaufgaben kümmern.Größere Sachen werden bei der jährlichen Werkstattdurchsicht erledigt,da diese Fahrzeuge jährlich zum TÜV müssen.
Die Motorauslastung ist eine völlig andere - niedrige Drehzahlen beim Lkw - Motor, durchweg hohe beim 50 cm³ - Rollermotor. Hieraus resultiert eine geringere Kolbengeschwindigkeit, was gleichbedeutend mit weniger mechanischem Verschleiß ist. Die Mitteldrücke dürften beim Lkw (Turbodieselmotoren) sogar eher höher sein als bei Rollermotoren (Saugbenziner).
Hi. Danke für die Antwort. Hatten die früheren Diesel mit geringerem Druck dann nachteile? Oder weshalb hat man den Druck erhöht? Hat das vielleicht umwelttechnische Gründe? Und mit stabiler gebaut meinst du sämtliche bauteile am Motor. Ich denke der Tod eines Motores sind doch häufig die Kolbenringe oder?